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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 23. September 2009 um 9:28 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Wolfgang Lieb
(KR/WL)
Heute unter anderem zu diesen Themen:
Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.
Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind.Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Die Versendungen in die EU-Mitgliedsländer verringerten sich nominal um 24,3% auf 249,8 Milliarden Euro und gingen damit stärker zurück als die deutschen Gesamtausfuhren. In die Eurozone, zu der seit Anfang 2009 auch die Slowakei gehört, wurden Waren für insgesamt 172,4 Milliarden Euro (– 22,7%) geliefert, in die nicht zur Eurozone zählenden EU-Länder Waren für 77,4 Milliarden Euro (– 27,7%).
Im ersten Halbjahr 2009 sind vor allem die Ausfuhren nach Irland (– 41,3%), Spanien (– 38,2%), Ungarn (– 37,4%) und in das Vereinigte Königreich (– 27,8%) überdurchschnittlich stark eingebrochen.
Die deutschen Exporte in Länder außerhalb der EU („Drittländer“) fielen um 21,9% auf 141,5 Milliarden Euro und reduzierten sich damit etwas geringer als die Gesamtausfuhren. Sehr stark zurück gingen Lieferungen nach Russland (– 38,9% auf 9,6 Milliarden Euro) und in die Türkei (– 35,7% auf 5,3 Milliarden Euro). Die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten verringerten sich im Vergleich dazu etwas weniger stark um 26,5% auf 27,0 Milliarden Euro und die nach Japan um 23,0% auf 5,0 Milliarden Euro. Verhältnismäßig moderate Exporteinbrüche verzeichnete der Handel mit der Schweiz (– 12,6% auf 17,1 Milliarden Euro), mit Indien (– 13,2% auf 3,6 Milliarden Euro) und vor allem mit China (– 3,6% auf 16,2 Milliarden Euro).
Die deutschen Einfuhren wiesen im ersten Halbjahr 2009 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ein Minus von 18,2% auf und betrugen 333,5 Milliarden Euro. Preisbereinigt ging die Einfuhr um 13,2% zurück.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Anmerkung WL: Soviel zum „Wachstumsmotor“ Export. Die Hoffnung, dass die Nachfrage aus dem Ausland in absehbarer Zeit wieder steigen wird, ist äußerst gering. Dazu kommt: Die Löhne stagnieren und nach der Erklärung der Noch-Regierungsparteien müssen die staatlichen Ausgaben gekürzt werden. Wie will man also „gestärkt aus der Krise“ (Merkel) herauskom
Kein gutes Haar lässt Brüssel auch an den Beratungsleistungen der deutschen Banken: So würden sich vier von fünf Deutschen auf die Anlageempfehlung ihres Bankberaters verlassen – zu unrecht, wie die EU-Verbraucherschützer meinen. Denn die Sparer hätten bis zu 30 Milliarden Euro verloren, weil sie ihr Geld in unpassende Finanzprodukte gesteckt hätten.
Quelle: Tagesschau
Nach Ansicht des Betriebsratschefs des Bochumer Opel-Werks, Rainer Einenkel, ist der Deal aber unsicher. «Magna hat bisher nur den Zuschlag, als Erster verhandeln zu dürfen», sagte Einenkel der «taz». Derzeit sei «absolut offen», ob GM seine europäische Tochter wie von den deutschen Opel- Betriebsräten und der Bundesregierung gewünscht an Magna verkaufe. «Wir sind nicht weiter als vor den Sommerferien.»
Quelle: netzzeitung.de
In Deutschland wird die Arbeitslosenquote nach OECD-Schätzung im vierten Quartal 2010 auf 11,8 Prozent steigen, die Arbeitslosenzahl auf rund fünf Millionen. Im Juni und Juli dieses Jahres lag die Quote noch bei 7,7 Prozent. Im Gegensatz zu Ländern wie Irland, Japan, Spanien und den USA stehe Staaten wie Deutschland und Frankreich der schlimmste Anstieg noch bevor, schreiben die Arbeitsmarktexperten. “Es ist unerlässlich, dass die Regierungen in den kommenden Monaten Arbeitsuchenden zur Seite stehen”, sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurría.
Quelle: Hamburger Abendblatt
Anmerkung unseres Lesers G.K.: Auffällig ist die große Diskrepanz zu den von deutschen Instanzen publizierten Arbeitslosendaten für das Jahr 2010. Das der Wirtschaft nahestehende HWWI widerspricht der OECD: Die Arbeitslosenzahlen würden in Deutschland im Jahre 2010 unter 10 Prozent bleiben.
Auch laut dem organisatorisch bei der Bundesagentur für Arbeit angesiedelten IAB wird die Arbeitslosigkeit im Jahre 2010 mit jahresdurchschnittlich 4,1 Mio. unterhalb der 10 Prozent-Marke verharren.
Jedoch:
Analog zur OECD erwartet auch der Internationale Währungsfond (IWF) für Deutschland im Jahre 2010 einen sehr deutlichen Anstieg der Arbeitslosenquote (auf jahresdurchschnittlich 10,7 Prozent). Es stellt sich die Frage: Ist der von den deutschen Instituten prognostizierte geringere Anstieg der Arbeitslosigkeit für das Jahr 2010 sachlich begründet oder leisten diese Institute der Bundesregierung und hier insbesondere der Union gezielt Wahlkampfhilfe?
Die Erwerbsquote junger Menschen bis 25 Jahre lag im Jahr 2008 bei 52,6 Prozent und hat sich damit kaum gegenüber dem Jahr 2000 (52,4 Prozent) verändert, schreibt die Regierung. Jedoch sei die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen infolge der Weltwirtschaftskrise deutlich gestiegen. Im Juli 2009 habe die Arbeitslosenquote für die 15- bis unter 24-Jährigen 8,9 Prozent betragen, im Vergleich zu 7,5 Prozent im Vorjahresmonat, heißt es in der Antwort.
Quelle: Deutscher Bundestag
Würde sie beispielsweise auf 45 Jahre festgesetzt, könnte ein seit dem 16. Lebensjahr arbeitender Bauarbeiter mit 61 in die Rente gehen. Ein studierter Beamter könnte dann, unter teilweiser Abrechnung der Ausbildungszeit, etwa mit 70 Jahren seine Pension erhalten.
Frührentner würden nach Richters Ansatz bis zum Ablauf der 45 Jahre nur noch Hartz IV beziehen. Wer vorzeitig aus dem Beruf ausscheiden wollte,
würde genauso behandelt wie jeder andere, der nicht arbeitet
sagte Richter.
Es bliebe aber jedem offen, sich zusätzlich privat abzusichern.
…angesichts der Haushaltsentwicklung und unserer Verantwortung gegenüber den nachkommenden Generationen werden wir um solche unangenehmen Entscheidungen nicht herumkommen
sagte Richter.
Quelle: Die Welt
Anmerkung WL: Das Arsenal der „Maßnahmen auf der Ausgabenseite“ (zu Guttenberg) öffnet sich.
Italiens staatliche Atombehörde Enea, dazu der Verteidigungsminister damals, seien in den achtziger Jahren auf die ’Ndrangheta zugekommen. Ob sie nicht Giftmüll verschwinden lassen könne? 600 Fässer mit radioaktivem Schlamm zum Beispiel? Die Mafia konnte. 500 Fässer, sagt Fonti, habe man auf einen Frachter gepackt und mit falschen Papieren nach Somalia geschickt; den Rest habe man – weil die ’Ndrangheta-Bosse das Zeug nach langer Diskussion lieber nicht in den eigenen Bergen haben wollten – in der entlegenen italienischen Basilikata verscharrt. (…)
Das Gift sei nicht nur aus Italien gekommen, sondern auch aus anderen europäischen Ländern, darunter aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich.
Quelle: Tagesspiegel
Bei den kommenden Bundestagswahlen werden aller Voraussicht nach etliche Überhangmandate für die CDU anfallen. Besonders in Baden-Württemberg und Sachsen rechnen die Wahlforscher mit einer großen Zahl von Überhangmandaten für die CDU. Die meisten Wahlforscher halten eine Gesamtanzahl von 20 Überhangmandaten für realistisch, während ein Modell des Politikwissenschaftlers Joachim Behnke von der Zeppelin-Universität Friedrichshafen sogar 32 Überhangmandate für die Union für möglich hält. 32 Mandate entsprechen ungefähr 5% der Wählerstimmen.
Die Union könnte somit dank der Überhangmandate so viele Abgeordnete nach Berlin schicken, wie sie es sonst nur mit ihrem Ergebnis, plus fünf Prozentpunkten, tun könnte. Das ist natürlich in einer fairen Wahl kaum zu rechtfertigen. Nicht umsonst warnen Verfassungsrechtler wie der ehemalige Bundesverfassungsrichter Gottfried Mahrenholz bereits im Vorfeld der Wahl vor Wahlergebnissen, die möglicherweise den Wählerwillen auf den Kopf stellen könnten.
Wenn die Union nun durch Überhangmandate in die privilegierte Situation kommt, ihren Juniorpartner auszutauschen, darf sich die SPD nicht beschweren – schließlich stand es in ihrer Macht, das Gesetz zu ändern. Nibelungentreue und Opportunismus zahlen sich nun einmal nur selten aus.
Quelle: Telepolis
Unser Leser U.K. berichtet: In der gestrigen WISO-Sendung wurde Ronald Pofalla mit der Frage einer Zuschauerin konfrontiert. Diese beschwerte sich darüber, dass sie trotz 45 Versicherungsjahren mit ihrem 60. Lebensjahr noch nicht in Rente gehen könnte sondern wegen der Rentenreform nun bis zu ihrem 65. Lebensjahr arbeiten müsse, um abschlagsfrei in Rente zu gehen.
Darauf antwortete Herr Pofalla sinngemäß: Wir haben beschlossen, wenn die Rente mit 67 umgesetzt ist, dass dann jemand, der 45 Jahre gearbeitet hat, unabhängig davon, wie alt er ist, in Rente gehen kann. Bezogen auf die Aussage der Frau sei die Kritik hinfällig. Der Arbeitsminister Scholz stand dabei und sagte nichts.
Dies ist aber falsch! Die neue “Rente für besonders langjährig Versicherte” wird zwar nach 45 Jahren, aber immer erst abschlagsfrei ab dem 65. Lebensjahr ausgezahlt. Die angesprochene Frau kann wenn sie voll erwerbsfähig ist frühestens mit 63 Jahren (nach 48 Beitragsjahren) und dann mit Abschlägen auf 67 bezogen (= 14,4%!!!) in Rente gehen.
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