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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 12. Dezember 2007 um 12:09 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Albrecht Müller
Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.
Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind.
Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Kommentar: Bezeichnend, dass dies bei der Bundesbank geschah. Vermutlich zur Zeit des Bundesbankpräsidenten Hans Tietmeyer – seit Gründung im Oktober 2000 Kuratoriumsvorsitzender der Initiative Neue Sozial Marktwirtschaft. Das ist, wie wir alle wissen, die mächtige Arbeitgeber-Propagandakompanie, die den kleinen Leuten immer den schlanken Staat und Sparsamkeit predigt.
Anmerkungen unseres Lesers GK: Die Einlassungen von Frau Merkel zum Thema Manager-Bezüge wurden im gestrigen n-tv-Videotext mit einer für diesen Sender ungewöhnlich kritisch-sarkastischen Überschrift versehen: “Merkel für folgenlose Debatte.” Sie “ermahnt” die Manager, weigert sich jedoch, gegen die raffgierigen Nimmersatts unter den Managern politisch vorzugehen. Beim Thema “Sozialmissbrauch” gibt sich unsere Politik nicht so zimperlich. Auch die Wiedereinführung zumindest der privaten Vermögensteuer ist neben der vom Stern-Autor genannten stufenweisen Erhöhung des Spitzensteuersatzes ein Ansatzpunkt, die immens wachsenden Vermögen der Spitzenverdiener zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben heranzuziehen. Anderenfalls fließen diese Vermögenszuwächse ins globale Spielcasino und sind somit unserer Binnenwirtschaft entzogen.
Nachtrag AM: Auch die Erhöhung der Erbschaftsteuer sollte nicht tabu sein. Wir sehen allerdings, dass an vielen Ecken das Gegenteil angestrebt wird. Siehe im folgenden:
Kommentar: Die Möglichkeit, 85% eines Millionenvermögens unter bestimmten relativ laxen Bedingungen steuerfrei zu erben und auf die restlichen 15% des Nachlasses maximal 30% Steuern zu zahlen, d. h. nicht einmal 5% Erbschaftsteuer auf das gesamte ererbte Vermögen, sind also “unzumutbar”. So läßt sich die Regierung nur zu gerne von Mittelstandslobbyisten vorführen. Steuern zahlen schließlich nur die Idioten, die um die Verbrauchssteuern nicht herumkommen.
Anmerkung: Ein Hinweis auf den NachDenkSeiten erinnerte mich an Gunther Tichy, einen renommierten österreichischen Volkswirt, der, wie in Österreich noch möglich, öfter zum Mainstream quer steht. Ein kleine Recherche führte zu diesem Referat, das auf einer Tagung gehalten wurde, welche sich der Frage widmete: “SPIELRAUM STAAT -STAAT OHNE SPIELRAUM?”. Der ganze Tagungsband kann hier heruntergeladen werden [PDF – 524 KB].
Kommentar: Sie ziehen die Entscheidung pro Börsengang auf jeden Fall hinter die nächsten Wahlen – aus Furcht vor Rache der Wählerinnen und Wähler.
Anmerkung: Soviel zum Thema US-Kulturimperialismus – den es ja angeblich nicht gibt. US-Gesetze der christlichen Fundamentalisten werden in der EU 1:1 umgesetzt. Das passt zur gesamtgesellschaftlichen Entwicklung. Wo die Sexualität unterdrückt wird, lässt sie sich um so besser vermarkten: sprich, in ersatzbefriedigende Kaufimpulse umleiten. Und wir regen uns über die Türkei (Fall Marco) auf??
Kommentar: Sozis können nicht mit Geld umgehen, so hieß es immer. Milbradt der Obersozi!!!
Und die Schwaben haben sich die Finger verbrannt. Wenn es nicht so ernst wäre für uns Steuerzahler, müsste man lachen.
Anmerkung: Darf man fragen, warum der Dax immer noch über 8000 Punkten liegt?
Siehe auch:
Kommentar: Was hat nun die Privatisierung der Energieversorger gebracht? Statt sinkender Preise über Effizienzgewinn Maximierung der Profite, mit denen das Oligopol auch noch europaweit ausgedehnt wird.
Kommentar eines unserer Leser mit Zitaten: Soviel platte Feindbildpropaganda in einem Kurz-Interview habe ich selten gesehen.
Koch:
Wir wollen den Anteil der regenerativen Energien in überschaubarer Zukunft auf 15 bis 20 Prozent steigern. Das kann man machen, ohne die Landschaft zu zerstören und ohne dass der Strompreis in unermessliche Höhen klettert. Damit müssen die Bürger aber rechnen, wenn die SPD drankommt.
Kommentar: Klar, die SPD will die Landschaft zerstören und den Strompreis unbedingt erhöhen. SPD-Mitglieder und -wähler leuchten ja auch rot im Dunkeln … Es war übrigens die rot-grüne Bundesregierung mit ihrer neoliberal angehauchten Wirtschaftspolitik, die die Konzentration auf dem Markt der Energieversorger entscheidend vorangetrieben hat. Einen Protest aus Hessen hat man seinerzeit nicht gehört.
Koch:
Die Vermögensteuer ist so ein Fall, wo die außerordentlich linke Politik der hessischen SPD ganz nah bei der Linkspartei ist. Wir wissen aus den Erfahrungen der Vergangenheit, dass eine Vermögensteuer nur zur
Befriedigung extrem linker Ideologie dient, aber nicht zur Erhöhung von Einnahmen.
Kommentar: Nun ja, die offensichtlich äußerst links regierte Schweiz nimmt jedes Jahr so rund 2,6 Mrd. Euro ein. Andere quasikommunistische Staaten wie Spanien, Norwegen, Frankreich oder Finnland verfahren ähnlich und beuten ihre Millionäre gnadenlos aus. Auf nach Hessen!
Quelle: Wikipedia
Frage:
Frau Ypsilanti sagt, das Land Hessen könne damit 800 bis 900 Millionen Euro pro Jahr aufbringen. Das ist doch kein Pappenstiel?
Koch:
Die Kosten einer Einführung wären viel höher als der Ertrag. Und der Schaden für den Wirtschaftsstandort Deutschland beachtlich. Die Steuerreform und die Abgeltungsteuer wären vergebens.
Kommentar zur Antwort: Der erste Satz ist schlicht sachlich falsch. Der zweite Satz ist bestenfalls eine Vermutung, die zu beweisen wäre (und mit empirischen Tatsachen aus anderen Ländern nicht übereinstimmt). Der dritte Satz hat mit der Frage rein gar nichts zu tun.
Koch:
Aber ich bin sicher, dass SPD und Grüne keine Hemmungen hätten, gemeinsame Sache mit der Linkspartei zu machen und als Erstes Frau Ypsilanti zur Ministerpräsidenten zu wählen. Und ich rede über eine Politik, die an den Staat glaubt. Über eine Politik, die die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes ruinieren würde.
Kommentar: Aha, eine Politik, die an den Staat glaubt, ruiniert also die wirtschaftliche Leistungsfähig? So so!? Wie intellektuell arm ist das denn? Und es steht zu befürchten, dass Herr Koch tatsächlich glaubt, was er sagt. 30 Jahre wirtschaftswissenschaftliche Forschung, diverse Nobelpreise eingeschlossen, alles vergeblich.
Jeder Verstand steht still, wenn Kochs starke Stimme es will.
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