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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 4. August 2006 um 12:05 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Wolfgang Lieb
Anmerkung (AM): Diagnose gegen den Strom, Therapie: Mainstream und ohne jede Logik. Denn wenn die Diagnose richtig ist, dass ein Konjunktureinbruch in den USA die Nachfrage nach deutschen Gütern treffen, das heißt verringern könnte, dann muss der Autor Münchau seinen Lesern mal erklären, wie man mit weitergehender Liberalisierung, mit einer Stärkung der Dienstleistungsindustrie die dann drohende Exportkrise auswetzen will. Der Kommentar ist wirklich ein gutes Beispiel dafür, dass selbst einigermaßen intelligente Redakteure Gefangene ihres eigenen Irr-Glaubens bleiben, wörtlich bei Münchau: „Am wichtigsten sind daher Reformen, …“
Anmerkung (AM): Da erfahren die Börsen eine kleine Korrektur, schon sausen die Pensionskassen in den Keller. Diesen Bericht sollte man den Befürwortern der Privatvorsorge in den Spiegel stecken.
Anmerkung (AM): Bertelsmann mahnt deutsche Interessen an. Dabei typisch für manche Bertelsmänner. Was die deutschen Interessen sein könnten, wird nur angedeutet. Ansonsten werden nahezu lächerliche fahren Vorschläge gemacht, zum Beispiel: unter Federführung des Kanzleramtes sollten sich die betroffenen Ministerien zusammensetzen, um die großen so genannten „W-Fragen“ zu beantworten – wann, wo, wie, warum Militäreinsätze. Insgesamt ein ausgesprochen flaches Stück.
Anmerkung: Dümmer geht’s nimmer. Interessant sind die gleich lautenden Lobeshymnen von Netzwerkern und Seeheimern. Offenbar abgesprochene Versuche, die vergangene Reformpolitik von Rot-grün nachträglich hoch zu loben. Und dies angesichts äußerst dürftiger Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt.
Siehe auch NachDenkSeiten: „Hochschulfreiheitsgesetz“ in NRW – oder der Putsch von oben gegen ein öffentlich verantwortetes, demokratisches Hochschulwesen
Anmerkung: Die EZB-Zinsanhebung sei die Reaktion auf die derzeit günstige Konjunkturlage. Als ob wir derzeit eine günstige Konjunkturlage hätten? Als ob die Inflation von einer überhitzten Nachfrage und nicht wesentlich von der Energiepreissteigerung ausginge? Man muss inzwischen befürchten, als wolle die EZB das wirtschaftliche Wachstum bewusst ausbremsen, damit die von ihr angestrebten „Strukturreformen“, nämlich Lohnsenkungen und Einschnitte ins soziale Netz noch drastischer durchgesetzt werden können.
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