Hinweise des Tages
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Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
- Berliner Prioritäten (II)
- Kampf gegen Corona: Wie fit ist unser Gesundheitssystem?
- Coronavirus breitet sich rasant aus: Spanien droht das nächste Italien zu werden
- Wie der Fasching die Pandemie in Deutschland beschleunigte
- Die Versager
- Militärmanöver Defender Europe 2020 wird wegen Corona-Epidemie eingefroren
- Handydaten von Andreas Scheuer gelöscht
- Glyphosat: Monsanto finanzierte weitere verdeckte Studien
- Was die zwei Ex-Chefspione Hanning und Maaßen mit einer obskuren Firma verbindet
- Finanzialisierung und soziale Ungleichheit
- Prekäre Arbeitsbedingungen Arbeit in der Fleischproduktion: “Du bist kein Mensch für sie”
- Bernie Sanders hat sich verschätzt
- Zu guter Letzt: Regierung lässt Schulen geöffnet, damit wenigstens irgendwer lernt, was exponentielle Ausbreitung bedeutet
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
- Berliner Prioritäten (II)
Auch nach dem gestrigen Börsenkollaps lehnt die Bundesregierung von der WHO dringend empfohlene Maßnahmen im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie ab. Gestern war der Dax zum dritten Mal in nur zweieinhalb Wochen dramatisch abgestürzt – diesmal so stark wie zuvor lediglich im Oktober 1989. Eine Intervention der Europäischen Zentralbank (EZB) scheiterte. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann weist explizit darauf hin, dass lediglich “die Eindämmung der Epidemie” aus der Krise helfen könnte; dazu wären jedoch laut Auffassung der WHO und nach Erfahrungen aus China drastische Quarantänemaßnahmen wie die Schließung von Schulen nötig, die allerdings von der Wirtschaft wegen kurzfristiger betrieblicher Ausfälle abgelehnt werden. Das Vorgehen der Bundesregierung ist umso erstaunlicher, als Bundesminister wie Jens Spahn (Gesundheit) oder Peter Altmaier (Wirtschaft) immer wieder bekräftigt haben, sie seien auf das Covid-19-Virus “gut vorbereitet” und hielten “wirtschaftliche Auswirkungen” für “eingrenzbar und beherrschbar”. Wiederholte Warnungen der WHO wurden ignoriert.
Quelle: German Foreign Policydazu: Virologe Drosten zum Coronavirus: „Veranstaltungsstopps und Schulschließungen in Kombination sind extrem effizient“
Der Virologe Christian Drosten zieht Schlüsse aus einer Studie aus den USA. Zudem rät er Feierfreudigen, im kleinen Kreis daheim zu bleiben.
Quelle: Tagesspiegeldazu auch: Ältere besser vor Corona schützen – Personalersatz in Pandemiepläne aufnehmen
„Besonders gefährdete Gruppen wie ältere und mehrfach erkrankte Menschen müssen sofort vor einer Infektion mit dem Coronavirus geschützt werden. Viele pflegende Familien und Pflegekräfte arbeiten bereits jetzt am Limit, um das zu erreichen. Dafür gebührt ihnen nicht nur Dank. Sie brauchen vor allem konkrete Unterstützungsmaßnahmen. Zusätzliches Personal fehlt nicht nur in Kliniken, sondern auch in Altenpflegeeinrichtungen. Ergänzende oder ehemalige Fachkräfte, die gegenwärtig nicht in der Versorgung sind, müssen dringend angesprochen werden. Diese Frage gehört in die Pandemiepläne der Länder und aller Einrichtungen“, erklärt Achim Kessler, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. Kessler weiter:
„Mehr Schutzkleidung und Desinfektionsmittel brauchen neben den Kliniken und Arztpraxen auch Pflegeheime und ambulante Pflegedienste. Die Mehrkosten dürfen nicht auf die Heimbewohnerinnen und Heimbewohner abgewälzt werden. Die Bundesregierung muss sofort wirksame Maßnahmen gegen die Preistreiberei mit Schutzkleidung und Atemmasken ergreifen.
DIE LINKE befürwortet einen Notfallfonds – nicht nur für die Intensivversorgung. Die Kommunen müssen vor Ort unterstützt werden, um alleinstehende ältere Menschen im Alltag zu begleiten. Wenn Nachbarschaftsprojekte verstärkt Einkäufe übernehmen oder einfach Kontakt halten, werden Menschen ruhiger und Infektionen frühzeitig bemerkt. Der Entlastungsbetrag von monatlich 125 Euro nach §45b SGB XI sollte frei verwendet werden dürfen, um selbstbestimmt Nachbarschaftshilfe zu organisieren. Denn pflegebedürftige Menschen bleiben trotz allem Hilfebedarf mündige Bürgerinnen und Bürger.“
Quelle: DIE LINKE. im Bundestag - Kampf gegen Corona: Wie fit ist unser Gesundheitssystem?
Zu wenig Schutzkleidung, zu wenig Personal, unklare Zuständigkeiten: Das Corona-Virus macht die Schwachstellen im deutschen Gesundheitssystem sichtbar. Ein Gesundheitssystem, das in den letzten Jahren auf Profitorientierung getrimmt wurde – und wichtige Fragen der Daseinsvorsorge in den Hintergrund rückte. Genau das könnte jetzt zum Problem werden, warnen Experten.
Quelle: Monitordazu: Der Irrsinn mit den Kräften in der Pflege. Oder: Folge dem Geld, dann wird aus dem offensichtlichen Irrsinn ein betriebswirtschaftlich durchaus rationales Vorgehen
Am 9. März 2020 (Stand: 15:00 Uhr) wurden vom Robert Koch Institut (RKI) für Deutschland 1.139 COVID-19-Fälle gemeldet. Die Zahlen steigen, aber dennoch wird der eine oder andere denken, dass das in einem Land mit deutlich mehr als 80 Mio. Einwohner irgendwie eine überschaubare Größenordnung ist. Noch. Die Experten sprechen mittlerweile von einer Pandemie und man muss davon ausgehen, dass die Zahlen noch durch die Decke gehen werden. Und neben der Tatsache, dass nicht alle Infizierten auch behandlungsbedürftig sind, muss man plausibel annehmen, dass die Inanspruchnahme der Gesundheitseinrichtungen und darunter vor allem der Krankenhäuser in den kommenden Wochen und Monaten erheblich ansteigen wird. Und das trifft auf Kliniken, unter denen viele bereits unter der „Normallast“ immer öfter in die Knie gehen, vor allem aufgrund des grassierenden Mangels an Pflegekräften.
Quelle: Aktuelle Sozialpolitikdazu auch: In den Händen überforderter Ämter
In der größten Gesundheitskrise nach dem Krieg hat nicht der Gesundheitsminister das letzte Wort, sondern unterversorgte Gesundheitsämter entscheiden. […]
Die Gesundheitsämter aber seien schon jetzt heillos überfordert, ihren hoheitlichen Aufgaben nachzukommen, beklagt Teichert. Und das liege keineswegs an mangelndem Willen, an Schnarchnasigkeit oder Unkenntnis, die den Beschäftigten vor Ort mitunter zu Unrecht unterstellt werde. „In Folge eines stetigen Personalabbaus und nicht besetzter Stellen ist die Zahl der Ärztinnen und Ärzte in den Gesundheitsämtern in den vergangenen 20 Jahren um etwa ein Drittel zurückgegangen“, sagt Teichert. „Der öffentliche Gesundheitsdienst läuft Gefahr, seine bevölkerungsmedizinischen Aufgaben nicht mehr zu bewältigen.“
Mit ihrer Kritik steht Teichert keineswegs allein da. Die Stadt Lübeck etwa sendete bereits vor zwei Jahren ein öffentliches SOS, weil für die Schuleingangsuntersuchungen der Abc-Schützen schlichtweg keine Ärzte mehr zur Verfügung standen. „Die personelle Ausstattung ist unter Corona zunehmend schwierig“, sagte ein Sprecher der Stadt am Dienstag der taz.
Quelle: taz - Coronavirus breitet sich rasant aus: Spanien droht das nächste Italien zu werden
Schon fast 3000 mit dem Coronavirus Infizierte, dutzende Tote. In Spanien herrscht große Angst. Und auch die Tourismusbranche zittert.
Spanien ist inzwischen nach Italien und Frankreich das europäische Land mit den meisten Coronavirus-Fällen. Die größte Anzahl von Infektionen gibt es in der Hauptstadtregion Madrid, wo es am Donnerstag bereits 1388 bestätigte Krankheitsfälle gab. In ganz Spanien registrierten die Behörden bis Donnerstagmittag 2968 Covid-19-Erkrankte, mindestens 84 Menschen starben bisher.
Quelle: Tagesspiegeldazu: Coronavirus: Warum Europa jetzt einen Shutdown braucht
Ernstzunehmender, weil vielleicht grundsätzlicher, ist die Kritik von Dr. Wolfgang Wodarg, der im Rahmen der Schweinegrippe sich mit Verstrickungen der WHO mit der Pharmaindustrie beschäftigt hatte – sicher verdienstvoll. Aber wie kohärent sind seine Argumente? Coronaviren gebe es viele, sie seien prinzipiell nichts Neues. Aber warum steigen dann die Fallzahlen so rapide an? Wodarg suggeriert, dass dafür falsch-positive Resultate des PCR-Tests verantwortlich sein könnten, die auch auf andere Corona-Arten reagieren könnten.
Prinzipiell wäre dies möglich, ich kann es nicht beurteilen (Forum?), und sicher ist es vielleicht wünschenswert, wenn der derzeit in aller Welt verwendete Test der Charité unabhängig repliziert würde. Allerdings wäre es äußerst merkwürdig, dass der Test in Italien (tamponi) bis zu 14 Prozent positive Resultate ergibt, in Asien aber nur im Promillebereich. Wodarg fand auf kurzfristige Nachfrage keine Zeit, dies zu beantworten.
Auffällig ist schließlich, dass Italien relativ viele Todesfälle und Intensivpatienten hat, und Deutschland sehr wenige, andere Länder (Südkorea, Frankreich, Spanien) liegen dazwischen. Ich weiß nicht, ob es Therapieunterschiede gibt (Forum?). Tatsächlich waren unter den Verstorbenen in Italien viele mit schweren Vorerkrankungen, was die Statistik verzerren kann. Umgekehrt gibt es aber in Deutschland möglicherweise Anreize, Lungenkranke und Tote nicht zu testen. Die Ärzte verkennen (kein Vorwurf bei Überlastung), wie wichtig es wäre, zur Beurteilung der epidemiologischen Gefährlichkeit verlässliche Daten zu erheben.
Die medizinische Gefährlichkeit des Virus wird wohl noch eine Zeit lang ungeklärt bleiben, weil es unter ca. 2500 natürlichen Todesfällen am Tag in Deutschland nicht so einfach ist, den korrekten Anteil von COVID-19 zu ermitteln. Eine günstige Evidenz sind die Erkrankungen auf dem Kreuzfahrtschiff Princess Diamond, die in wohl hoher Altersgruppe relativ glimpflich verliefen (6 Tote, 32 kritisch von 696 Infizierten).
Quelle: TelepolisHinweis: Lesen Sie dazu bitte auch die Anmerkung des NachDenkSeiten-Herausgebers Albrecht Müller zum Umgang der NachDenkSeiten mit verschiedenen Positionen zu Themen wie “Corona”.
- Wie der Fasching die Pandemie in Deutschland beschleunigte
Die Stunde null der deutschen Corona-Epidemie war eine Karnevalssitzung am 15. Februar in dem Örtchen Gangelt an der Grenze zu den Niederlanden. Mehr als 300 Personen sassen zusammen, tranken und feierten – und ahnten nicht, dass sich das Virus unter ihnen ausbreitete. Zwei Wochen später sind Tausende in Quarantäne, Hunderte sind an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankt, und bis Mittwochmittag sind drei daran gestorben.
Dabei hatte es lange so ausgesehen, als hätte Deutschland die Ausbreitung des neuen Virus unter Kontrolle:
Quelle: NZZdazu: Wie Singapur das Virus in den Griff bekommt und Panik vermieden hat
Zu den Erfolgsfaktoren gehört die schnelle Reaktion. Bereits am 3. Januar, also drei Wochen vor dem ersten Infektionsfall auf heimischem Boden, sind am Flughafen Changi Ankommende aus Wuhan auf ihre Körpertemperatur überprüft worden. Bereits Ende Januar wurden Sanitätssoldaten für gewisse Kontrollaufgaben an der Grenze und am Flughafen sowie zur Verteilung von Material wie Schutzmasken eingesetzt. Seit der Sars-Krise gibt es auch Vorräte von anderen medizinischen Produkten, die zu den strategischen Reserven gehören. Zur raschen Reaktion gehörte die Errichtung einer Website des Gesundheitsministeriums, auf der sämtliche neuen Entwicklungen, Warnungen, Empfehlungen und Stellungnahmen von Fachleuten einsehbar sind.
Quelle: NZZAnmerkung JK: Hier hat Ignoranz und blanker Opportunismus der Politik die fatale Entwicklung zu verantworten, da es auf Seiten des politischen Personals offenbar niemanden mehr gibt, der das persönliche Rückgrat besitzt, für eine Absage aller Faschingsveranstaltungen oder ähnlich unpopuläre Maßnahmen einzustehen. Besonders erschütternd, dass in der Anfangsphase offenbar Verdachtsfällen ein kostenloser Corona-Test verweigert wurde. Das Versagen von Politik und Behörden in Deutschland ist total.
- Die Versager
In Iran droht das Coronavirus außer Kontrolle zu geraten. 10.000 Menschen haben sich bereits infiziert. Die Dunkelziffer dürfte noch viel höher liegen. Doch statt zu handeln, sucht das Regime die Schuld im Ausland.
Quelle: DER SPIEGELAnmerkung des Lesers S.A.: Natürlich kein Wort von den Sanktionen welche die USA gegenüber dem Iran verhängt haben.
- Militärmanöver Defender Europe 2020 wird wegen Corona-Epidemie eingefroren
Angesichts der grassierenden Corona-Epidemie soll das US-geführte Manöver Defender Europe 2020 vor der russischen Grenze vorerst weitgehend eingestellt werden. Das wurde vom bundeswehrnahen Blog “Augen geradeaus!” unter Berufung auf die Bundeswehrführung gemeldet.
Wegen der rasanten Ausbreitung des Corona-Virus sollen keine weiteren US-Truppen im Rahmen des US-geführten Militärmanövers Defender Europe 2020 nach Europa verlegt werden. Auch sollen Waffen und sonstiges Material vorerst nicht vermehrt nach Europa transportiert werden. Das wird aktuell vom bundeswehrnahen Weblog Augen geradeaus unter Berufung auf die Streitkräftebasis der Bundeswehr gemeldet.
Bereits gestern hatte die europäische Kommandostelle des US-Militärs erklärt, dass die Anzahl der US-Soldaten angesichts der Epidemie reduziert würde. Wie es jetzt weitergehen soll, ist noch unklar.
Quelle: RT Deutsch - Handydaten von Andreas Scheuer gelöscht
Ein Untersuchungsausschuss soll klären, wie sich der Verkehrsminister im Fall der gescheiterten Pkw-Maut verhielt. Doch wichtige Daten auf Scheuers Diensttelefon fehlen.
Quelle: Zeit OnlineAnmerkung André Tautenhahn: Was die Regierung unterdessen sehr gut kann. Spuren verwischen…
- Glyphosat: Monsanto finanzierte weitere verdeckte Studien
Nicht nur in Deutschland, auch in Großbritannien forschten Wissenschaftler im verdeckten Auftrag von Monsanto am Unkrautvernichter Glyphosat – ohne dass Monsanto als Auftraggeber genannt wurde.
Quelle: Süddeutsche - Was die zwei Ex-Chefspione Hanning und Maaßen mit einer obskuren Firma verbindet
Ex-Verfassungsschützer Maaßen als Berater, Ex-BND-Chef Hanning als Präsident: Warum haben sie sich mit der Firmengruppe System 360 eingelassen, die einen vornehmen Sitz in der Schweiz vorgibt und ihre Hintermänner nicht nennt?
August Hanning war als Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND) jahrelang der Herr über die deutschen Spione im Ausland, Hans-Georg Maaßen führte das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und damit den Inlandsgeheimdienst. Was beide bis heute verbindet ist eine – vorsichtig gesagt – konservative Grundhaltung.
Quelle: Stern - Finanzialisierung und soziale Ungleichheit
In den letzten Jahrzehnten ist die soziale Ungleichheit in vielen Ländern gestiegen, wie etwa die Entwicklung der Lohnquote zeigt. Eine Studie untersucht Gründe dafür. Erschienen ist die Arbeit der Ökonomen Karsten Kohler, Alexander Guschanski und Engelbert Stockhammer unter dem Titel »The impact of financialisation on the wage share: a theoretical clarification and empirical test« im Juli 2019 im Cambridge Journal of Economics. Die Autoren identifizieren zunächst vier Mechanismen, hinter denen sie einen Einfluss der Finanzialisierung auf die soziale Ungleichheit vermuten – und spezifizieren so genauer, was sie unter »Finanzialisierung« verstehen:
Quelle: Blickpunkt WiSo - Prekäre Arbeitsbedingungen Arbeit in der Fleischproduktion: “Du bist kein Mensch für sie”
Deutschlands größter Fleischproduzent Tönnies ist auf Mitarbeiter aus Osteuropa angewiesen. Viele von ihnen beklagen prekäre Arbeitsbedingungen. Wieso wird hier aber trotz wiederholter Kritik nichts geändert?
Quelle: mdr - Bernie Sanders hat sich verschätzt
Sanders hat sich gleich doppelt verschätzt. Nach Jahrzehnten eines fast ungezügelten Finanzkapitalismus, gekrönt von drei furchtbaren Jahren der Regentschaft Donald Trumps, hat er zum einen geglaubt, dass die Vereinigten Staaten reif seien für eine linke Revolution.
Und er hat geglaubt, dass die Demokratische Partei bereit ist, ihn zum Bannerträger dieser Revolution zu machen – so wie sie es 2016 bereits beinahe getan hätte, als er mit Hillary Clinton um die Kandidatur gekämpft und knapp verloren hatte. Aber beides war nicht der Fall. Bernie Sanders hat nicht mal die Demokraten überzeugen können
Quelle: SüddeutscheAnmerkung JK: Wieder schöne Meinungsmache. Der Vorsprung Bidens wird nun Sanders als persönliches Versagen angelastet. Dabei ist völlig klar, dass das Parteiestablishment der Demokraten wieder alles getan hat, um Sanders auszubooten. Alle bisherigen Bewerber haben sich zurückgezogen und geschlossen hinter Biden, als Wunschkandidaten der Parteiführung und gegen Sanders gestellt. Wie aus amerikanischen Publikationen zu lesen ist, scheint Biden aber mental überhaupt nicht in der Lage, wie zahlreiche Ausfälle in Diskussionsrunden und Wahlveranstaltungen zeigen, gegen den Demagogen Trump zu bestehen. Aber darum ging es auch nie. Es ging und geht nur allein darum zu verhindern, dass Bernie Sanders das Rennen zum Präsidentschaftskandidaten der Demokraten macht. So wird die Hoffnung unzähliger amerikanischer Bürger mit Füßen getreten auch zur Freude deutscher “Qualitätsjournalisten”. Besonders absurd dabei die Unterstellung Sanders hätte die Absicht, “die gesamte wirtschaftliche, politische und soziale Ordnung” der USA umkrempeln zu wollen. Wie auch auf den NachDenkSeiten schon des Öfteren betont, vertritt Sanders aus europäischer Perspektive nicht einmal besonders radikale sozialdemokratische Positionen. Oder wie würde etwa eine allgemeine Krankenversicherung die amerikanische Gesellschaftsordnung auf den Kopf stellen? Sie würde aber sehr wahrscheinlich die Profite der privaten Versicherungsanbieter schmälern. Für deutsche “Qualitätsjournalisten” in ihrer gesellschaftlichen, sozialen und ökonomisch privilegierten Position offensichtlich ein Unding.
- Zu guter Letzt: Regierung lässt Schulen geöffnet, damit wenigstens irgendwer lernt, was exponentielle Ausbreitung bedeutet
Berlin (dpo) – Die Schulen bleiben trotz des Coronavirus geöffnet. Das erklärte heute Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU). Der Grund: Die Regierung hofft, dass durch das Offenhalten der Schulen wenigstens die Kinder lernen, was genau es bedeutet, wenn sich beispielsweise eine Krankheit “exponentiell ausbreitet” und was dann zu tun wäre.
Quelle: Der Postillon