Videohinweise am Mittwoch
Hier finden Sie in der Regel am Mittwoch und am Samstag einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. Auch für die Rubrik „Musik trifft Politik“ (erscheint in der Regel mittwochs) gibt es eine eigene Playlist (CG)
Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
- “Keine Notwendigkeit für weitere Eskalation”: Experten zum Angriff auf US-Stützpunkte im Irak
- Bundespressekonferenz zu USA vs. Iran
- Personaleingang
- Revolte in Chile – Wiege und Grab des Neoliberalismus
- Korruptionsvorwürfe spalten die venezolanische Opposition um Guaidó
- Großbritannien: Kein fairer Prozess für Julian Assange
- Spaltungswerkzeug Massenmedien?
- Whistleblower Proves Tulsi RIGHT On Syria & Afghanistan Wars
- Alles Antiamerikaner? ZDF-Reportage diffamiert unabhängige Medienschaffende
- Im Gespräch: Bärbel Wardetzki (“Loslassen & dranbleiben”)
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Beiträge einverstanden sind. Sie können uns bei der Zusammenstellung der Videohinweise unterstützen, indem Sie interessante Fundstücke an die Adresse [email protected] schicken. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
- “Keine Notwendigkeit für weitere Eskalation”: Experten zum Angriff auf US-Stützpunkte im Irak
Verschiedene Nahost-Experten haben gegenüber RT ihre Einschätzungen der aktuellen Ereignisse in der Region abgegeben. Der Iran hatte in der Nacht zu Mittwoch zwei US-Stützpunkte im Irak mit Raketen angegriffen – als Vergeltung für die Ermordung des Generals Qassem Soleimani.
Quelle: RT Deutsch, 08.01.2020Teil der Bundeswehr zieht aus Irak ab
Aus dem Irak nach Jordanien und Kuwait: Die Bundeswehr hat einen Teil ihrer Soldatinnen und Soldaten aus dem Irak abgezogen. Dies erfolge auch aus Sicherheitsgründen, sagte Außenminister Maas.
Nach der Tötung des iranischen Generals Soleimani durch die USA hatte das irakische Parlament dafür gestimmt, dass alle ausländischen Truppen das Land verlassen sollen. Im Gespräch mit den tagesthemen sagte Außenminister Maas: “Ich glaube, dass – wenn das geschieht – die Instabilität des Irak noch größer wird, der IS zurückkommt.” Die endgültige Entscheidung trifft die irakische Regierung, die an das Parlamentsvotum nicht gebunden ist. Die Bundesregierung will in Gesprächen mit der irakischen Seite klären, wie diese das künftige Verhältnis zur internationalen Anti-IS-Koalition gestalten wolle.
Quelle: tagesschau, 07.01.2020Anmerkung CG: Interessant ist das Statement von Marco Overhaus von der SWP zur Abhängigkeit der EU von den USA. Gefragt nach Vermittlungmöglichkeiten seitens der EU sagte Overhaus: “Zur Zeit sind leider die Rahmenbedingungen überhaupt nicht gegeben, damit die EU oder einzelne Mitgliedsstaaten diplomatische Initiativen ergreifen. Die Europäer sind weiterhin hochgradig abhängig von den USA, von der amerikanischen Politik. Solange die USA die Politik des maximalen Drucks und der maximalen Konfrontation gegenüber Iran verfolgen, haben die Europäer wenig Handlungsmöglichkeiten. Wirtschaftlicher Art können sie dem Iran wenig bieten, solange es amerikanische Sanktionen gibt und sicherheitspolitisch sind die meisten europäischen Staaten auch nicht wirklich signifikant präsent in der Region.” Leider beleuchtet Overhaus die Ausmaße dieser Abhängigkeitsverhältnisse nicht näher. Von INSTEX (Instrument in Support of Trade Exchanges) redet auch niemand mehr, zu groß ist offenbar die Angst, von US-Sanktionen getroffen zu werden.
Lawrence Wilkerson on Trump’s Iran aggression: same neocon lies, new target
Pushback with Aaron Maté
As millions of Iranians mourn the US murder of Qassem Soleimani, ex-Bush administration official Col. Lawrence Wilkerson discuses the parallels between Bush’s war on Iraq and Trump’s campaign against Iran; the history of US shunning diplomacy with Tehran; and how an addiction to war drives US foreign policy.
Guest: Col. Lawrence Wilkerson, former chief of staff to Colin Powell. Currently a distinguished professor at the College of William and Mary.
Quelle: The Grayzone, 07.01.2020Eskalation im Nahen Osten Lüders: “Das ist die böse Ironie der US-Politik”
Nach der Tötung des Anführers der Al-Kud-Brigaden fürchtet der Irak einen Krieg zwischen dem Iran und der USA auf eigenem Boden und verweist US-Soldaten des Landes. Verliert Washington in der Region an Einfluss? Die Stimmung sei gekippt, sagt Nahostexperte Michael Lüders.
Quelle: ntv, 06.01.2020Lesen Sie hierzu auch auf Cicero den Gastbeitrag von Michael Lüders “Trumps Pyrrhussieg“.
Gabbard: Iran war would make Iraq conflict ‘look like a picnic’
2020 candidate and war veteran Rep. Tulsi Gabbard shares a dire prediction should tensions with Iran escalate to war.
Quelle: Fox News, 06.01.2020Anmerkung CG: Durchaus kontroverses, aber faires Interview. Gabbard setzt auf Deeskalation und Abzug der Truppen.
How Soleimani’s Assassination Violates International Law and Puts Peace Further Out of Reach
Phyllis Bennis says Congress must stop Trump from taking the U.S. to war without any justification or provocation.
Quelle: The Real News Network, 06.01.2020America just killed the military leaders who defeated ISIS. Jihadists are rejoicing
Quelle: The Grayzone, 05.01.2020Anmerkung unseres Lesers Holger Gebhardt: Grayzone zu der Ermordung von Suleimani. In diesem Interview werden einige wichtige Informationen zu den Ermordeten aufgearbeitet, u.a. deren Rolle bei der Verteidigung gegen den IS, aber auch zu Vorwürfen, Suleimani sei für den Tod hunderter Amerikaner verantwortlich. Rhania Khalek stellt klar, dass die getöteten Amerikaner Okkupanten waren, die in folge eines illegalen Krieges im Irak standen. Sie stellt ebenfalls den Antrieb Irans für die Unterstützung der Anti-IS Kräfte heraus. Iran grenzt an den Iraq und ein Überchwappen des IS in den Iran wäre ein Horrorszenario für dessen Bevölkerung.
Islam-Experte Michael Lüders zum Mord an Soleimani
Soleimani war das bekannteste Gesicht des iranischen Militärs und Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden. Am 3. Januar 2020 wurde er in Bagdad Opfer einer gezielten Tötung durch die USA. Der Politik- und Islamwissenschaftler Michael Lüders erklärt Hintergründe und mögliche Konsequenzen dieses von US-Präsident Donald Trump direkt angeordneten Drohnenangriffs.
Quelle: arte, 04.01.2019Alexander Neu zu US-Attentat in Bagdad: “USA haben bisher immer gelogen, um Kriegsgrund zu finden”
Dr. Alexander Neu, Sicherheitsexperte der Linkspartei, warnt vor einem Krieg zwischen Iran und den USA. Er befürchtet, dass die USA in der Region “weiter zündeln” und sich der “Flächenbrand” weiter ausdehnen wird. Die Bundesregierung fordert er auf, die Tötung des iranischen Generals Qassem Soleimani zu verurteilen.
Quelle: RT Deutsch, 03.01.2020WELT INTERVIEW: Jürgen Trittin – “Man hat dem Iran den Krieg erklärt”
Die USA töten einen der ranghöchsten Generäle des Iran, Qassem Soleimani. Die iranische Regierung verspricht Vergeltung. Tatjana Ohm und Alexander Siemon dazu im Gespräch mit dem früheren Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin.
Quelle: WELT Nachrichtensender, 03.01.2020Prof. Dr. Xuewu Gu zum Konflikt zwischen dem Iran und den USA am 03.01.20
phoenix-Moderator Florian Bauer spricht mit Prof. Dr. Xuewu Gu (Politikwissenschaftler Universität Bonn) über die Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani.
Quelle: phoenixAnmerkung CG: Der Journalist stellt eine sehr wichtige Frage: “Eine Frage, die ich heute noch nicht gehört habe, und es verwundert mich ein wenig, die Tötung des Generals auf irakischem Staatsgebiet, verstößt die […] nicht gegen das Völkerrecht?”. Der Interviewpartner spricht ständig von Tötung, statt von Mord.
Natalie Amiri zur Tötung des iranischen Generals Soleimani am 03.01.20
phoenix-Moderator Florian Bauer spricht mit der ARD-Korrespondentin Natalie Amiri über den Konflikt zwischen dem Iran und den USA nach der Tötung des ranghohen iranischen Generals Kassem Soleimani.
Quelle: phoenixAnmerkung CG: Interessant ist die Wortwahl. In der Überschrift und dem Beschreibungstext steht “Tötung”, der Journalist fragt aber richtigerweise nach dem ermordeten General. Natalie Amiri spricht richtigerweise von Proxy-War.
Lesen Sie hierzu auch auf den NachDenkSeiten von Max Blumenthal “Soleimani-Attentat – Trumps Fake News und das Schweigen der Medien“, von Jakob Reimann “Der drohende USA-Iran-Krieg – der lange Schatten der Irak-Invasion 2003” und den “‘Faktencheck’ zur ‘Friedensmission’. Von Jens Berger.“
- Bundespressekonferenz zu USA vs. Iran
- Stramm auf US-Kurs: Regierungssprecher Seibert und seine gewagten Aussagen zu “Angriffen des Iran”
Die gezielte Tötung des iranischen Top-Generals Qassem Soleimani durch die USA und die Haltung der Bundesregierung waren die beherrschenden Themen bei der Bundespressekonferenz. Dabei machten die Regierungssprecher keine gute Figur und argumentierten mit nachweislich falschen “Fakten”. Ganz weit lehnte sich Regierungssprecher Steffen Seibert aus dem Fenster, als er erklärte, der Iran sei nachweislich für die Angriffe auf Tanker in der Straße von Hormus, die saudischen Ölanlagen sowie die US-Botschaft in Bagdad verantwortlich. Keine der vom Regierungssprecher im Namen der Bundesregierung erwähnten Angriffe sind bis heute aufgeklärt.
Im Falle der Aramco-Anlagen haben die Vereinten Nationen sogar offiziell eingeräumt, dass UN-Experten keinerlei Hinweis gefunden hätten, die auf eine iranische Beteiligung schließen lassen. Zudem verwechselte Seibert in diesem Zusammenhang den Irak mit dem Iran.
Quelle: RT Deutsch, 07.01.2020 - BPK: Welche Rolle spielten US-Basis Ramstein und Deutschland bei Ermordung von Soleimani?
Die gezielte Tötung des iranischen Top-General Qassem Soleimani durch die USA und die Haltung der Bundesregierung war das beherrschende Thema bei der Bundespressekonferenz. Dabei machten die Regierungssprecher keine gute Figur und argumentierten mit nachweislich falschen “Fakten”.
Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit erfolgte der Drohnenangriff zur gezielten Tötung des in diplomatischer Mission und auf Einladung der irakischen Regierung in Bagdad weilenden iranischen Generalmajors Qassem Soleimani über die Relaisstation auf der US-Luftwaffenbasis im rheinland-pfälzischen Ramstein. Doch die Bundesregierung räumte auf Nachfrage ein, dass sie bisher nicht aktiv bei den US-Amerikanern nachgefragt hat, ob Ramstein zur Ermordung von Soleimani genutzt wurde, obwohl sie dazu gesetzlich verpflichtet ist.
Das Auswärtige Amt betonte jedoch, dass die US-Amerikaner versichert hätten, dass sie “deutsches Recht und Völkerrecht” in Ramstein einhalten. Auf die Nachfrage von RT-Redakteur Florian Warweg, wie die Bundesregierung in diesem Kontext die Aussagen der UN-Berichterstatterin für außergerichtliche Hinrichtungen, Agnes Callamard, bewertet, die die Ermordung von Soleimani und dem irakischen Offiziers Abu Mahdi Al-Muhandis als “rechtswidrig und Verstoß gegen die internationalen Menschenrechtsnormen” bezeichnet, hieß es, dass diese Äußerungen derzeit “nicht vorliegen”.
Ganz weit lehnte sich Regierungssprecher Steffen Seibert aus dem Fenster, als er erklärte, der Iran sei nachweislich für die Angriffe auf Tanker in der Straße von Hormus, die saudischen Ölanlagen sowie die US-Botschaft in Bagdad verantwortlich. Keine der vom Regierungssprecher im Namen der Bundesregierung erwähnten Angriff sind bis heute aufgeklärt. Im Falle der Armanco-Anlagen haben die Vereinten Nationen sogar offizielle eingeräumt, dass UN-Experten keinerlei Hinweis gefunden hätten, die auf eine iranische Beteilung schließen lassen. Zudem verwechselte er in diesem Zusammenhang den Irak mit dem Iran.
Quelle: RT Deutsch, 06.01.2020 - Sprecherin der Bundesregierung: Ermordung Soleimanis “Reaktion auf Provokationen des Iran”
Die Ermordung des Kommandeurs der iranischen al-Quds-Einheit Qassem Soleimani sei eine Reaktion auf “militärische Provokationen” der Islamischen Republik, so die Stellungnahme der deutschen Regierungssprecherin am Freitag in Berlin.
“Die amerikanische Aktion ist eine Reaktion auf eine ganze Reihe militärischer Provokationen, für die der Iran die Verantwortung trägt”, sagte Ulrike Demmer auf der wöchentlichen Pressekonferenz.
“Wir befinden uns in einer gefährlichen Eskalationsphase. Jetzt müssen wir mit Besonnenheit und Zurückhaltung zu einer Deeskalation beitragen”, fügte sie hinzu.
Die Bundesregierung bewertet den völkerrechtswidrigen US-Luftangriff in Bagdad mit der gezielten Tötung eines iranischen Generals als “Reaktion auf Provokationen” durch den Iran. Zudem sei Soleimani “auch von der Europäischen Union auf der Terrorliste” geführt worden.
Christofer Burger, Sprecher des Auswärtigen Amtes, verwies darauf, dass das Außenministerium seit geraumer Zeit von Reisen in den Irak abrate. Es hielten sich nur sehr wenige Deutsche dort auf. Andere europäische Staaten haben ihre Staatsbürger aufgefordert, den Irak zu verlassen.
Quelle: RT Deutsch, 04.01.2020Anmerkung CG: Hier wird auch wieder vom “Ausstieg der USA” aus dem Iran-Atomabkommen gesprochen. In Wirklichkeit haben die USA das Abkommen gebrochen, eine einseitige Austrittsregelung war nicht vorgesehen.
- Stramm auf US-Kurs: Regierungssprecher Seibert und seine gewagten Aussagen zu “Angriffen des Iran”
- Personaleingang
Auslöser von Manuela Fresils Dokumentarfilm war ein erschütternder Besuch in einem industriellen Schlachthaus: Hunderte Schweine marschieren Flanke an Flanke auf ihr Ende zu. Aus den Lebewesen werden Produkte, unkenntlich und vakuumverpackt. Der Film beruht auf Berichten von Angestellten und Einblicken in die alptraumhafte Arbeitsrealität in großen Schlachtfabriken.
Ein erschütternder Besuch in einem modernen Schlachthaus war für die Regisseurin Manuela Frésil der Anstoß, einen Dokumentarfilm über die industrielle Fleischproduktion zu drehen. Zuerst sieht man nur Tiere: Hunderte Schweine reiben sich unter Raumbefeuchtern aneinander, die den Adrenalin- und damit den Stresspegel der Tiere senken sollen. In Gruppen von bis zu 20 Tieren marschieren sie auf ihr Ende zu; wenig später werden ihre leblosen Körper maschinell zerteilt und vakuumverpackt. Erschütternd und doch alltäglich in einem modernen Schlachthaus. Das „Bedienpersonal“ besteht aus Frauen und Männern in Einheitskitteln am Fließband. Sie ähneln einer Armee von weißgekleideten Klonen und erzählen, wie das endlose Töten, Zerlegen, Entbeinen ihren eigenen Körper und ihre Psyche belastet. Sie schildern ihren harten Arbeitsalltag und sprechen vom Alptraum Fabrikarbeit. Ihre Geschichten sind sehr persönlich. Es geht aber nicht nur um das Schlachten an sich, sondern vor allem um unmenschliche und unwürdige Arbeitsbedingungen. Der Film verbindet Aufnahmen von der industriellen Fleischproduktion mit den Aussagen der Schlachthofarbeiter: Auf der einen Seite stehen Bilder von der rational durchorganisierten Fleischfabrik und der reibungslosen Verwandlung der lebenden Tiere in portionsgerechte Konsumgüter, auf der anderen Seite stehen die Aussagen der Arbeiter, die unter dem Prozess des maschinellen Tötens bis in ihren Ruhestand hinein leiden. Der Dokumentarfilm wurde unter anderem 2011 auf dem FIDMarseille mit dem Großen Preis und beim Festival „Filmer le travail“ in Poitiers 2012 mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.
Frankreich 2013; Dieses Programm ist nicht geeignet für Kinder, Jugendliche oder empfindsame Zuschauer.
Quelle: ARTE, verfügbar bis 06/03/2020 - Revolte in Chile – Wiege und Grab des Neoliberalismus
Seit Mitte Oktober 2019 wird in Santiago de Chile jeden Freitag demonstriert. Im ganzen Land wurden dutzende Einkaufszentren abgefackelt, hunderte Polizeireviere niedergemacht, ebenso Büros, Hotels, Banken. Neue soziale Akteure, fern der Parteien und Institutionen, haben die chilenischen Eliten in Angst und Schrecken versetzt. Sie fordern ein neues Gesellschaftsmodell. An den Wänden steht: „Chile war die Wiege des Neoliberalismus und wird hier beerdigt werden“.
Niemand hatte das vorausgesehen, auch nicht die radikale Linke, die gegen die Diktatur bewaffneten Widerstand geleistet hatte. Diese neuen Akteure werden „flaites“ genannt, ein Schimpfwort, am ehesten zu übersetzen mit: Proleten. Es sind Jugendliche aus den Vorstädten oder vom Land ohne Bildung und ohne Zukunft, ausgeschlossen von Sozialprogrammen und den „Wohltaten“ der Marktwirtschaft. Sie kümmern sich nicht um die politisch korrekte Sprachregelung, sind keine Veganer und haben, auch wenn viele Frauen auf den Barrikaden sind, mit traditionellen Feministinnen wenig zu tun. Obwohl sie die Medien als „Chaoten“ und „Randalierer“ bezeichnen, lässt sich die chilenische Mittelschicht nicht abschrecken. Die jungen Leute kämpfen auch für sie, sprechen sie den Journalisten in die Mikrophone. Im Andenstaat ist die Geduld am Ende.
Dieser Film entstand ohne Finanzierung von dritter Seite; Spenden über Paypal: [email protected]
Quelle: Gaby Weber, 05.01.2020Zitate aus der Reportage: Marco Riquelme: “Wir haben die Lügen, die uns ständig vorgekaut wurden, am Ende selbst geglaubt, dass unser Volk nur an Konsum interessiert, und dass das System völlig unangreifbar sei, weil niemand es verändern wolle. Die Realität war eine andere. Große Teile der Opposition haben die neuen politischen Akteure nicht wahrgenommen, weil wir sie als unkultiviert verachtet haben. Plötzlich wurde uns vor Augen geführt, dass es genau diese Leute waren, die das Heft in die Hand genommen hatten, um große politische Veränderungen zu erkämpfen.” […] Marco Riquelme: “Ich weiß nicht, ob sie ein Klassenbewusstsein haben, wie wir es verstehen. Aber sie verfügen über einen ausgeprägten Klassen-Instinkt. […] Wir sind keine Komplizen, aber mitverantwortlich, dass unser Volk auf diesen Moment nicht vorbereitet war.” […] Marcello Osses: “Bisher zahlen die Reichen fast nichts. Wir wollen verhindern, dass sie ohne Einschränkungen weiter Kapital anhäufen.”
Lesen Sie hierzu auch auf den NachDenkSeiten von Frederico Füllgraf “Chile – Sebastián Piñera, die Ein-Prozent-Elite und die Militärs – Teil 1“, “Teil 2” und “Chile: Die 230 Augen des Sebastián Piñera“.
- Korruptionsvorwürfe spalten die venezolanische Opposition um Guaidó
Aus dem Umfeld des selbsternannten “Interimspräsidenten” Venezuelas, Juan Guaidó, werden Fälle von Korruption gemeldet. Das Problem hat sich inzwischen unter den Oppositionellen gegen Präsident Nicolás Maduro zu einer Waffe entwickelt, mit der sie einander angreifen.
Worum drehen sich die skandalösen Enthüllungen und welche Folgen können sie haben?
Quelle: RT Deutsch, 20.12.2019Auswärtiges Amt betätigt sich als Propaganda-Sprachrohr für Guaidó: “Maduro-Regime hat versucht …”
Streitigkeiten der venezolanischen Opposition haben zur Abwahl des selbst ernannten “Präsidenten” Juan Guaidó als Parlamentspräsident geführt. Dieser reagierte mit einem PR-Stunt und ließ sich unter Bruch aller Regeln außerhalb des Parlaments “wiederwählen”. Treu an seiner Seite das AA.
Immer öfter fragt man sich, was das Auswärtige Amt dazu bewegt, auch noch die absurdesten Aktionen des selbst ernannten venezolanischen “Interimspräsidenten” Juan Guaidó proaktiv zu unterstützen. RT-Redakteur Florian Warweg wollte vom Auswärtigen Amt auf der Bundespressekonferenz wissen, ob dieses angesichts seiner Abwahl als Parlamentspräsident und damit auch des Wegfalls jeglicher Legitimation für seine Selbstausrufung plant, Guaidó trotzdem weiter als “Präsident” anzuerkennen. Die Antwort gleicht einer Bankrotterklärung ernst zu nehmender Diplomatie.
Das deutsche Außenamt übernimmt völlig kritiklos die nachgewiesenen Falschbehauptungen Guaidós und erkennt seine inszenierte “Wiederwahl” in den Redaktionsräumen der radikalen Oppositionszeitung El Nacional an, die unter Bruch wirklich jeder einzelnen in der Verfassung festgehaltenen Regel zur Wahl eines Parlamentspräsidenten erfolgte: Die Wahl fand entgegen den Festlegungen in der Verfassung nicht im Parlament statt, es gab kein Quorum, Abgeordnete der Regierungspartei PSUV und weiterer chavistischer Parteien hatten keinen Zutritt, zahlreiche Pro-Guaidó-Abgeordnete stimmten via Skype für ihn, weil sie sich wegen Flucht vor der venezolanischen Justiz im Ausland befinden, obwohl elektronische Abstimmung in Abwesenheit explizit in der Verfassung untersagt ist.
Das Auswärtige Amt übernahm auch ungeprüft die Behauptung Guaidós, er sei am Zutritt zur konstituierenden Sitzung in der Nationalversammlung gehindert worden. […]
Der bisherige Amtsinhaber hatte am Sonntag medienwirksam versucht, über das Gitter vor dem Parlamentsgebäude zu klettern. Vertreter des Regierungslagers erklärten daraufhin, Guaidó hätte ohne Probleme an der Sitzung teilnehmen können.
Angesichts einer drohenden Niederlage habe er jedoch einen Skandal inszeniert. Dafür spräche auch, dass der Saal in den Redaktionsräumen von El Nacional bereits Stunden zuvor für die Wahl vorbereitet gewesen sein soll.
Tatsächlich hatte unter anderem der Oppositionsabgeordnete und Guaidó-Unterstützer Williams Dávila in einem Interview bestätigt (ab Minute 1:16), dass freier Zugang für die Opposition zum Plenum bestand. […]
In einem weiteren Video ist ein Nationalgardist zu hören, der den bisherigen Parlamentspräsidenten auffordert, den Haupteingang zu nehmen. Guaidó weigert sich jedoch und besteht darauf, das Parlament mit dem Ex-Abgeordneten Gilberto Sojo zu betreten. dem sein Mandat von der Justiz aberkannt worden war. In einem solchen Fall wäre auch in Deutschland der Zutritt zum Plenum nicht mehr möglich. Guaidó setzte hier bewusst auf eine mediale Inszenierung. […]
Quelle: RT Deutsch, 07.01.2020 - Großbritannien: Kein fairer Prozess für Julian Assange
Der Journalist und Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks, Julian Assange, sitzt weiterhin im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. In Schweden wurden derweil die Vergewaltigungs-Vorwürfe fallengelassen. Die USA fordern seine Auslieferung.
Die Vergewaltigungs-Ermittlungen gegen den Wikileaks-Gründer hatten ursprünglich auch dazu geführt, das sich Julian Assange 2012 aus Angst vor einer Auslieferung nach Schweden und schließlich in die USA in die ecuadorianische Botschaft in London geflüchtet hatte. Im April 2019 wurde er dort von britischen Beamten herausgetragen. Das Asyl in der Botschaft war ihm nach mehreren Jahren entzogen worden.
Die Anhörung über die Auslieferung an die USA ist für den kommenden Februar angesetzt. Schon die Entwicklung des Falls deutet auf eine Politisierung der Justiz hin. Angesichts der neuesten Wendungen wächst die Sorge, dass Julian Assange weiterhin ein fairer Prozess verwehrt bleibt. Selbst der UN-Sonderberichterstatter für Folter hält das britische Justizsystem in diesem Fall für korrupt und verseucht.
Quelle: RT Deutsch, 07.01.2020EP.828: Pink Floyd Co-Founder Roger Waters- Boris Johnson is ‘an Oaf, a Complete Buffoon!’
On this episode of Going Underground, we speak to Pink Floyd co-founder Roger Waters on the UK General Election 2019 results. He discusses the media’s campaign against Corbyn, anti-Semitism allegations against Corbyn and the Labour Party, why he believes Boris Johnson is an ‘oaf and a complete buffoon’, why the national security state feared Jeremy Corbyn and more!
Next, we speak to Kate Milner, author of ‘It’s a No Money Day’, a book that explores families living under the poverty line and the use of food banks. She reflects on the general election results, fearing the poor will struggle more, Brexit and its effect on poverty, the rise in food bank usage and denial by Conservatives of the scale of poverty in the UK and more!
Finally, we speak to Tom Cullen, the writer and director of ‘Pink Wall’ on his new film, the themes of gender, relationships and sexual identity explored in the film and more!
Quelle: Going Underground on RT, 21.12.2019Ray McGovern Drops BOMBSHELL on Free Assange Vigil
Former CIA intel analyst Ray McGovern joins the crew.
Quelle: Action 4 Assange, 05.12.2019Buch zur Verteidigung von Assange publiziert: “Westliche Behandlung totalitär, die Presse schweigt”
“Zur Verteidigung von Julian Assange” lautet der Titel übersetzt. Das Buch ist dem inhaftierten WikiLeaks-Gründer gewidmet, der vor über sieben Jahren seine Freiheit verloren und nun einen Gesundheitszustand erreicht hat, von dem Dutzende Ärzte meinen, dass er lebensgefährlich sei. Der Umgang mit Assange in Großbritannien, “einem demokratischen westlichen Land”, zeigt laut Westwood, dass es eigentlich “totalitär” ist, und die vermeintlich freie Presse dem nichts entgegensetzt.
Dies sagte die renommierte Designerin Vivienne Westwood am Samstag in London, als das Buch “In Defense of Julian Assange”, zu dem sie zusammen mit 38 weiteren Co-Autoren beigetragen hat, vorgestellt wurde.
Wir leben heute in einem totalitären Land, denn aufgrund ihres Verhaltens ist es offensichtlich. Sie lügen uns direkt ins Gesicht, Folter vor unser aller Augen und direkte Schuldsprüche, noch bevor du überhaupt, das Urteil gefällt wurde, bevor die Verhandlung stattfand. Das ist es, was vor sich geht, und ich habe solche Angst, dass es der Regierung egal ist, ob er im Gefängnis stirbt.
Sie appellierte an die Presse, ihre eigentliche Aufgabe zu erfüllen, denn dann könnte man Julian Assange eventuell aus dem Gefängnis kriegen. Die Presse sollte laut Westwood die Menschen darauf aufmerksam machen, dass ein Journalist droht, im Gefängnis dahinzusiechen.
Ich denke, die Presse hat diese schreckliche körperliche und geistige Zerstörung mitbekommen. Er wird sein Gedächtnis zurückbekommen, wenn wir ihn rausholen, denn er ist der intelligenteste Mann, den ich je getroffen habe. Aber für die Presse gibt es jetzt eine neue Geschichte, und ich denke, sie können die Geschichte beginnen, indem sie die Aufmerksamkeit der Leute auf die Tatsache lenken, dass dieser Mann sterben könnte, während er in seiner Zelle in Isolationshaft sitzt. Beginnen Sie dort und erkennen Sie die völlige Missachtung des Rechts, die global ist und bei der die Amerikaner die Anführer und wir die Verbündeten sind und einfach alles tun, was sie wollen. […]
In dem Buch von Historiker Tariq Ali und Bürgerrechtlerin Margaret Kunstler kommen über 30 prominente Journalisten, Informanten und Aktivisten zur Verfolgung und Behandlung des Gründers von WikiLeaks zu Wort, darunter Noam Chomsky, Pamela Anderson und Julian Assange selbst. Die Erträge aus dem Verkauf dieses Buches werden an die Courage Foundation gespendet, eine internationale Organisation, die “diejenigen unterstützt, die Leben oder die Freiheit riskieren, um wichtige Beiträge zur historischen Bilanz zu leisten”. […]
Quelle: RT Deutsch, 25.11.2019 - Spaltungswerkzeug Massenmedien? – Daniele Ganser, Ulrich Teusch, Mathias Bröckers bei BUCHKOMPLIZEN
Welche Aufgabe haben Medien? Sind sie Teil eines Militärisch-Industriellen Komplexes? Was machen eigentlich Alpha-Journalisten und wie unabhängig agieren sie? Welche Bedeutung hat das „Framing“ bei der politischen Berichterstattung und wann beginnt Propaganda?
Diesen und weiteren Fragen widmen sich der Historiker Dr. Daniele Ganser, der Autor des Buches „Lückenpresse“, Ulrich Teusch, sowie der Journalist und Bestsellerautor Mathias Bröckers auf der Frankfurter Buchmesse 2019.
Quelle: KenFM, 19.10.2019 - Whistleblower Proves Tulsi RIGHT On Syria & Afghanistan Wars
Quelle: The Jimmy Dore Show, 20.12.2019Hierzu auch von The Washington Post “The Afghanistan Papers A secret history of the war – At war with the truth”.
Lesen Sie hierzu auch auf den NachDenkSeiten von Emran Feroz “Die Afghanistan Papers müssen auch für Deutschland ein Thema werden“.
- Alles Antiamerikaner? ZDF-Reportage diffamiert unabhängige Medienschaffende
Jüngst strahlte das ZDF die Reportage “Russlanddeutsche – Tradition, Freiheit, Frust” aus, die sich mit der Integration russischer Spätaussiedler beschäftigt. Darin kommen auch die Medienschaffenden Dirk Pohlmann und Sergei Filbert zu Wort.
Nun wehren sich die beiden Protagonisten der ZDF-Reportage gegen die Art und Weise, wie der öffentlich-rechtliche Sender sie dargestellt hat – als Antiamerikaner und Opfer russischer Propaganda. Maria Janssen fasst zusammen.
Quelle: RT Deutsch, 06.01.2020 - Im Gespräch: Bärbel Wardetzki (“Loslassen & dranbleiben”)
Der Mensch ist ein wandelnder Widerspruch. Während ihm das Unbekannte einerseits Angst macht, fühlt er sich von Neuem magisch angezogen. Neugier ist dem Menschen angeboren und verführt ihn permanent dazu, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben.
Wie umgehen mit diesen beiden Polen? Wie soll der Mensch die richtige Balance finden?
Das Einzige, was im Leben eines jeden Menschen stabil bleibt, ist der permanente Wandel. Niemand ist in der Lage, zweimal in den selben Fluss zu steigen, denn alles befindet sich im Fluss. Nur wer loslässt, kann dranbleiben. Nur wer sich den Herausforderungen des Leben stellt, kann diese meistern. Da Scheitern ein wesentlicher Teil der Lektion ist, die uns das Leben vermittelt, sollten wir diese Mechanik als Teil unserer Existenz akzeptieren, um sie aktiv zu nutzen. Nur wie?
Im Gespräch mit Bärbel Wardetzki wird vielen von uns ein Licht aufgehen. Den anderen da draußen geht es ähnlich wie uns. Willkommen auf dem großen Spielplatz, den wir Leben nennen. Lernen wir voneinander. Ja, das kann Spaß machen!
Quelle: KenFM, 02.01.2020