Hinweise des Tages

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  1. Thema Lohnhöhe
    Gleichgewicht im Verteilungskampf Eine Lohnentwicklung, die über Jahre geringer ist als verteilungsneutral, ist für die Preisstabilität in Zukunft gefährlich. Die Sozialpartner sind daher gut beraten, die Lohnentwicklung nicht weit vom Pfad der Verteilungsneutralität abweichen zu lassen. Das ist ein Pfad, der mit der Zuwachsrate der Arbeitsproduktivität und der normativen Preissteigerungsrate definiert wird. – Von Claus Köhler, von 1974 bis 1990 Direktoriumsmitglied des Zentralbankrates der Deutschen Bundesbank.
    Quelle: Frankfurter Rundschau

    Besser statt billiger
    Die Bundesrepublik steckt in der tiefsten Konsumkrise ihrer Geschichte. Das Mindeste, was die Lohnpolitik leisten muss, ist die Ausschöpfung des kostenneutralen Verteilungsspielraums. Das bedeutet: einen Ausgleich für die absehbare Preisentwicklung und einen Anstieg der Reallöhne im Ausmaß des Produktivitätszuwachses. In der Summe sind das derzeit, auf die gesamte Wirtschaft gesehen, rund dreieinhalb Prozent. Gelingt es nicht, diese Grundregel der Lohnpolitik in Zukunft wieder zu erfüllen, kann das Konsequenzen weit über die deutschen Grenzen hinaus haben.
    Quelle: Frankfurter Rundschau

    Sind unsere Löhne zu hoch?
    Schlaflose Nächte in der Basarökonomie – von Michael Dauderstädt.
    Quelle: Friedrich-Ebert-Stiftung

    Ein moderner Sklave
    Verdi startet Mitte März eine bundesweite Kampagne für Mindestlöhne. Sie sollen aufräumen mit Tarifen, die zwar reguläre Vollzeitstellen, aber kein Auskommen bieten. Wie etwa für jenen Wachmann aus Offenbach, dem trotz 250 Arbeitsstunden monatlich nur 600 Euro fürs Haushaltsbudget seiner dreiköpfigen Familie bleiben.
    Quelle: Frankfurter Rundschau

  2. Wenn Arbeit arm macht
    Moderne Wirtschaftspolitik: Wie die PIN AG dem Berliner Senat durch Dumpinglöhne bei seiner “Haushaltskonsolidierung” hilft.
    Quelle: Junge Welt
  3. Thomas Fricke: Euro-Hüter fürchten gute Zeiten
    Keine andere große Notenbank hat es nach den Abstürzen der vergangenen Jahre so schnell riskiert, einen Aufschwung zu bremsen, bevor er wirklich in Fahrt kommt.
    Quelle: Financial Times Deutschland
  4. Auch SAP braucht Mitbestimmung
    Die Strategie der SAP-Mitarbeiter ist für sie selbst gefährlich. Solange Unternehmen so glänzend verdienen wie SAP, läuft alles harmonisch. Erst in der wirtschaftlichen Krise werden sie merken, dass sie Konflikte erfolgreicher lösen können, wenn sie sich organisieren. Dafür gibt es Gewerkschaften. Siehe AEG: Dort hat der massive Arbeitskampf den Mitarbeitern jüngst Abfindungen gesichert, die sie ohne Betriebsrat nie durchgesetzt hätten.
    Quelle: TAZ
  5. Kein Unfall in Italiens Geschichte
    Das Phänomen Berlusconi ist keineswegs eine Anomalie im italienischen Mediensystem. Es fügt sich vielmehr in die Entwicklung der journalistischen Kultur und die politischen Verflechtungen ein.
    Quelle: Neue Zürcher Zeitung

    Kommentar:Die Verhältnisse in Deutschland scheinen dem in mancherlei Hinsicht zu ähneln:

    • Ferner verschwimmen … die Grenzen zwischen Public Relations und Journalismus. Zwischen Politikern und Journalisten entsteht ein kurioses freundschaftliches Klima, das einen beidseitig vorteilhaften Tauschhandel mit Informationen und medialer Aufmerksamkeit fördert.”
    • Im Unterschied zu anderen europäischen Staaten oder dem angelsächsischen Raum hat sich der Journalismus nicht von der Politik oder der Wirtschaft emanzipiert. Folglich konnte er nicht jenes Maß an Unabhängigkeit erreichen, das für eine ausgewogene politische Berichterstattung notwendig wäre.”

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