Hinweise des Tages
- Franz Walter: Im Rückgang der Wahlbeteiligung drückt sich seit den achtziger Jahren die soziale Spaltung der Gesellschaft aus.
Vor acht Jahren, bei den Bundestagswahlen 1998, keimte noch einmal etwas Hoffnung bei den “negativ individualisierten” Menschen dieser Republik auf. Rund zwei Millionen von ihnen, die zuvor nicht mehr zur Wahl gegangen waren, gaben nun den Sozialdemokraten ihre Stimme, bereiteten damit der Ära Kohl das Ende – und zogen sich nach 1999 überwiegend schwer enttäuscht und arg verbittert zurück in die “Marginalisierungs-Apathie”.
In Zeiten der Großen Koalition werden Konflikte erst recht gemieden – was alles zum Bedeutungsschwund des Politischen und eben dadurch auch zur Minderung von Partizipation an Wahlen beiträgt.
Der neue Typus des Wahlenthalters traut Politik, der Handlungsfähigkeit des Staates nicht mehr sonderlich viel zu.
Quelle: Spiegel - Steinbrück : Das Arbeitslosengeld II ist faktisch ein Mindestlohn, deshalb braucht man ihn nicht einzuführen.
Quelle: Spiegel - Joachim Jahnke: Jugendarbeitslosigkeit Deutschland – Frankreich
Die Straßenproteste in Frankreich lenken den Blick auf die relativ hohe Jugendarbeitslosigkeit und die Versuche, sie mit einem Abbau an Kündigungsschutz zu senken. Seit 2000 pendelt die Arbeitslosigkeit derer unter 25 in Frankreich bei etwas über 20 %. Das ist sehr hoch und veranlasst viele in Deutschland, mit dem Finger auf Frankreich zu zeigen. Was dabei allerdings vergessen wird, ist, dass in Deutschland die Jugendarbeitslosigkeit im selben Zeitraum von etwa 10 % auf 15 % angestiegen ist.
Quelle: Joachim JahnkeAnmerkung: Jahnke spricht in seinem Beitrag u.a. auch von einem „unvermdeidbaren und nicht unerheblichen Sockel von Geringqualifizierten“ der im Zuge der Globalisierung weiter ansteige. Zu dem Anstieg von Mini-Jobs in Deutschland ist allerdings anzumerken, dass diese Entwicklung politisch gewollt und sogar staatliche subventioniert wird. Eine Studie des IAT zeigt allerdings, dass es trotz des generellen Rückgangs von Tätigkeiten mit niedrigen Qualifikationsanforderungen in den vergangenen Jahren auch Wirtschaftszweige gegeben habe, in denen die Zahl gering qualifizierter Beschäftigter deutlich gestiegen sei und dass durch mehr Arbeitsplätze für qualifizierte Beschäftigte die Verdrängung gering Qualifizierter auf Arbeitsplätze mit eher niedrigen Anforderungen verringert würde. Mit einem stärkeren Wachstum durch eine Ankurbelung des Binnenmarktes könnten – auch in Zeiten der Globalisierung – somit jedenfalls die „standortgebundenen“ Arbeitsplätze mit niedrigeren Qualifikationsanforderungen erhöht werden. Die These von einem unvermeidbaren und ansteigenden Sockel von geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen greift unseres Erachtens deshalb zu kurz.
- Solarbrief 1/06
Quelle: Solarbrief - Stephan Lindner von Attac zum letzten EU-Gipfel
Quelle: Neues Deutschland – Nicht mehr erreichbar (06.09.2006) - Gründung eines Forschungsnetzwerkes Makropolitik
Quelle: Böckler - Baby-Nahrungsmittelhersteller Hipp: Die Alten sterben lassen, weil sie die Wirtschaft belasten
Wo die Demografie-Hysterie hinführt!
Quelle: Focus - Institut für Wirtschaftsforschung Halle: Umkehr in der Lohnentwicklung dringend geboten
Quelle: iwh-halle [PDF – 12KB]