Hinweise des Tages
- Berndt Keller: Der öffentliche Dienst ist kein Vorbild mehr.
Beamte und Angestellte bei Bund, Ländern und Gemeinden arbeiten heute schon flexibler als weithin bekannt.
Quelle: Nicht mehr erreichbar (03.09.2006) - Konsumflaute bremst die Konjunktur. Bruttoinlandsprodukt stagniert im Schlussquartal 2005
Volkwirte verbreiten dennoch Optimismus.
Quelle: Nicht mehr erreichbar (03.09.2006)
Anmerkung: Das müssen sie ja auch, sonst müssten sie ja umdenken. - Wenigstens die Software macht bei Streichplänen für junge Arbeitslose nicht mit.
Quelle: Nicht mehr erreichbar (03.09.2006)
Anmerkung: Aus der Berliner Gerüchteküche hören wir allerdings, dass die Leistungskürzungen und das Auszugsverbot für Jugendliche unter 25 Jahren noch an diesem Freitag durch den Bundestag geboxt werden soll. - In seiner regelmäßigen Handelsblatt-Kolumne ruft Lothar Späth zur „fundamentalen Systemveränderung“ auf.
Quelle: Nicht mehr erreichbar (03.09.2006)
Anmerkung: Wäre vor noch nicht allzu langer Zeit die Forderung nach einer „fundamentalen Systemveränderung“ von einem erhoben worden, der einer linken Gesinnung verdächtigt wurde, so wäre er auf seine Einstellung zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung überprüft worden. - Schuldenreport von Caritas, Diakonie, Verbraucherzentrale und des Deutschen Roten Kreuzes:
In Deutschland sind so viele Menschen überschuldet wie noch nie. Jeder zwölfte Haushalt ist betroffen.
Grund sei, dass die Westdeutschen davon ausgegangen waren, ihren Job nicht zu verlieren und so hohe Zahlungsverpflichtungen eingegangen sind.
Quelle 1: Handelsblatt
Quelle 2: TagesspiegelAnmerkung: Und da lesen wir ständig, dass die Deutschen eine zu hohe Sparquote hätten, um den Binnenkonsum zu stärken. Merke: Sparen kann eben nur, wer es kann.
- Eklat bei den Beratungen des Verkehrsausschusses über den Börsengang der Bahn:
Gutachteraussagen aus denen hervorgeht, dass die Bahn ihr Schienennetz weiter reduzieren wolle und über große Ungenauigkeiten bei den Ertragsprognosen waren in den Unterlagen geschwärzt.
Quelle: Handelsblatt - China kopiert den Transrapid und andere deutsche Industrieprodukte.
Quelle:Spiegel onlineAnmerkung: „Joint venture“ heißt eben auf deutsch „gemeinsames Wagnis“, und es ist eben immer ein Wagnis, wer dabei das Risiko trägt.
- Zu den Washingtoner Plänen, die Hamas auszuhungern schreibt Thomas Avenarius in der SZ: Der Entzug jeder Finanzhilfe könnte die Palästinenser ins Chaos stürzen und neue Gewalt auslösen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung - Der Wahlkämpfer Beck eiert im Tarifkonflikt des Öffentlichen Dienstes
Quelle: Süddeutsche Zeitung - Der alltägliche Zynismus unserer sog. Experten: Arbeitslose zu versteigern
Quelle: MSN - Arbeitsmarkt-Experte Matthias Knuth: Die älteren Beschäftigten geraten zwischen die Mahlsteine des Strukturwandels.
Quelle: Nicht mehr erreichbar (03.09.2006) - Alle reden vom lebenslangem Lernen, doch immer weniger Deutsche bilden sich weiter.
Die Kombination aus Sparpolitik der öffentlichen Haushalte und der gestiegene Kostendruck in Betrieben sind nicht gerade förderliche Rahmenbedingungen.
Quelle: Nicht mehr erreichbar (03.09.2006) - Hinweis in eigener Sache:
Am 14. 2. 06 haben wir in den Hinweisen des Tages (2) unter Ziffer 5 unkommentiert auf einen taz-Artikel „Kahls Kampf gegen das “Opel-Imperium” hingewiesen.
Dazu schrieb uns einer unserer Leser Uwe Dohe:Liebe NachDenkSeiten-Macher,
ich bin froh und dankbar, dass es in unserem Lande Menschen gibt, die die gegenwärtige (fast) Allparteienpolitik so fundiert in Frage stellen. Die Nachdenkseiten besuche ich täglich, auch um mir Input für meine Arbeit als Betriebsrat zu holen. Als ich aber heute unter Hinweise des Tages (2) den TAZ-Artikel von Kahls Kampf gegen das “Opel-Imperium” gelesen habe war ich sprachlos. Dieser Artikel gehört m. E. in die Rubrik Manipulation des Monats. Ich habe der TAZ nachfolgenden Brief geschrieben, den ich euch nicht vorenthalten möchte.Liebe Leute,
bevor ihr AUB-Mitglieder in einem Atemzug mit Joschka Fischer, Daniel Cohn-Bendit und Matthias Belz nennt, schaut doch mal etwas genauer auf die Internetseiten der AUB. Ihr werdet sehen, dieser Verein, der sich unabhängig, betriebsnah und ideologiefrei nennt hat ganz klare Ideologien: Gewerkschaften sind ein Übel, Gewerkschaftsmitglieder sind nur fremdbestimmt, Tarifverträge sind eigentlich überflüssig und sollten durch betriebliche Regelungen ersetzt werden, betrieblich ist alles besser zu regeln als überbetrieblich usw. Die AUB wurde erfunden, um die Gewerkschaften aus den Betrieben zu drängen und letztendlich alle Arbeitnehmer zu schwächen. Groß geworden im – und wahrscheinlich auch finanziert vom – Siemenskonzern sehen sie ihre gesellschaftliche Aufgabe darin, die politischen Vorstellungen von BDA und BDI, von CDU und FDP in die Betriebe zu tragen. Es sind wohl oft die Arbeitgeber, die dafür Sorge tragen, dass sich dieser Verein in den Betrieben breit macht. Nun mag es ja einzelne Mitglieder geben, die noch nicht gemerkt haben, welchen Verein sie da unterstützen. Dass aber ein AUB-Mitglied der neue Held der Arbeiterbewegung ist, dass kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Man muss davon ausgehen, dass immer, wenn die AUB versucht in einem Betrieb Fuß zu fassen, dieser Versuch aus der rechten neoliberalen Ecke kommt. Der arme Matthias Belz jedenfalls würde sich im Grabe umdrehen, wenn er den oberflächlichen TAZ-Artikel von Kahls Kampf lesen könnte.Wir teilen den Tenor dieses Leserbriefes.