Noch einmal zu den Folgen der Steuerbefreiung bei Verkauf von Aktienpaketen und wie es dazukam.
In diesem Beitrag geht es um drei zusammenhängende Sachverhalte:
- die Ergebnisse der Recherchen unserer Leser zu meiner Anmerkung https://www.nachdenkseiten.de/?p=2055, welche Berater hinter der Steuerbefreiung der so genannten Heuschrecken stecke, liege im Dunkeln. Ihre Recherchen sind sehr hilfreich, siehe unten. Danke schön.
- Wozu die mit der Steuerbefreiung beabsichtigte Zerschlagung der Deutschland AG führt, erleben viele deutsche Unternehmen täglich. Sie werden ausgenommen, wie es jetzt wieder bei Cewe Color versucht wird.
- In einem der recherchierten Beiträge wird auch der Frage nachgegangen, was denn die Steuerbefreiung an Investitionen gebracht habe.(Siehe dazu unter Zu 1a.)
Albrecht Müller.
Krake Bertelsmann kümmert sich auch um die Zukunft des Gesundheitswesens
Die „Gesundheitsreform muss Versicherteninteressen berücksichtigen“ unter dieser Überschrift gibt sich die Bertelsmann-Stiftung als Anwalt der Versicherten und stellt mal wieder einen Gesundheitsmonitor vor.
Nach einer Umfrage rechnen 62 Prozent der Befragten damit, dass sich der Umfang der Leistungen, die von den gesetzlichen Kassen bezahlt werden, in den nächsten fünf Jahren verringert. Im gleichen Zeitraum befürchten 71 Prozent eine schlechtere Qualität der medizinischen Leistungen und 89 Prozent erwarten steigende Krankenversicherungsbeiträge. Die meisten Versicherten (60 Prozent) haben darüber hinaus Bedenken, im Alter nicht ausreichend medizinisch versorgt zu sein, und 84 Prozent vermuten, dass Wartezeiten auf bestimmte Therapien oder Operationen zunehmen. Wozu macht Bertelsmann solche Umfragen? Wolfgang Lieb.
Das Demografie-Argument – einmal ganz einfach
Unser Leser Franz Neundorf hat uns mal ganz einfach die Unsinnigkeit der Demografie-Argumente dargestellt.
Sprache im neoliberalen Deutschland
Am 2. Februar haben wir auf eine Sendung von arte unter dem Titel „Sprache lügt nicht“ hingewiesen, in der über Victor Klemperers “Lingua Tertii Imperii”, ein Tagebuch über die Sprache des Dritten Reiches berichtet wurde. Unseren Leser Roberto J. De Lapuente hat das veranlasst über Parallelen in der Sprache des neoliberalen Deutschlands nachzudenken: Für einen Philologen, der sich an Klemperer orientieren will, böte die heutige Alltagssprache ein unglaubliches Jagdgebiet.
Der Pulitzer-Preis-Träger Sy Hersh findet harte Worte gegen Bush
Seymour Hersh vom „New Yorker“ hatte am letzten Wochenende das Symposium „Der ‚Krieg gegen den Terrorismus’: Wo wir stehen“, mit einer vernichtenden Kritik an Präsident George W. Bush und seiner Außenpolitik im Nahen Osten beendet.
Brigitta Huhnke hat einen Artikel aus der lokalen Tageszeitung „Tufts Chronicle“, in dem einige Positionen von Sy Hersh zusammengefasst sind, übersetzt und dazu eine Vorbemerkung verfasst.
Hinweise des Tages (2)
Oft bloß nachgeplappert – Eine Studie über den starken Einfluss politischer Öffentlichkeitsarbeit auf die Medien
Eine Schweizer Studie über die journalistische Verarbeitung von Pressekonferenzen kommt zu dem ernüchternden Ergebnis, dass man in gut der Hälfte der Berichte keinerlei inhaltliche Eigenleistung der Medien erkennen konnte. Publiziert wurde die unveränderte oder lediglich gekürzte Fassung der Texte, die von den behördlichen Medienstellen zur Verfügung gestellt wurden. Nur 13 Prozent der Beiträge kamen eigenständig zustande. Nachrecherchen erfolgten selten.
„Privatisierung öffentlicher Aufgaben – Gefahren für die Steuerungsfähigkeit von Staaten und für das Gemeinwohl?“
Der Verfassungsrichter Siegfried Broß hat vor dem “Neuen Montagskreis” (Peter Conradi) in Stuttgart einen Vortrag zur Privatisierung gehalten. Danke dem Autor und Peter Conradi.
Hinweise des Tages
Hinweis auf www.NachDenkSeiten.de in ihrer Signatur?
Bei einer Buchlesung in Wuppertal meinte ein Freund der NachDenkSeiten, wir müssten die Zahl unserer Nutzer verzehnfachen, damit man den Aufbau einer Gegenöffentlichkeit wirklich spürt. Er gab dann nachträglich per Mail noch folgenden Tipp: „Fordern Sie doch Ihre Leser auf, bei ihren (privaten) E-Mails einen Hinweis auf die Nachdenkseiten in die
Signatur aufzunehmen.“ Das tun wir hiermit. Allerdings fordern wir Sie nicht auf, sondern wir bitten Sie um der gemeinsamen Sache willen, Ihre Signatur um einen Hinweis auf die NachDenkSeiten zu ergänzen. Albrecht Müller.
Nachtrag zu Strategie der Meinungsmache: „Die Wirtschaft boomt“ und „Null Bock auf Job“ vom 31. Januar 2007.
Einer unserer Nutzer schickt uns zum gestrigen Tagebucheintrag eine sehr informative Mail mit seinen eigenen praktischen Erfahrungen.
Hinweise des Tages
Nachtrag zur „berlinpolis“-Studie „Wie sozial ist Europa“
In unserem gestrigen Beitrag haben wir darauf hingewiesen, dass „berlinpolis“ kein unabhängiges wissenschaftliches Institut sondern eher eine PR-Agentur im neoliberalen Reform-Zirkus ist. Ein Leser, der gleichfalls erstaunt ist, dass die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung (HBS) an ein solches „Institut“ Forschungsaufträge vergibt, hat uns auf weitere Aktivitäten von „berlinpolis“ aufmerksam gemacht. Das sollten Sie wissen, wenn Sie wieder mal etwas von dieser Agentur lesen. Wolfgang Lieb.
„Behalten Sie diesen Mann auf jeden Fall im Visier, ich wette, er ist auf vielen Lobby-Baustellen dieser Republik unterwegs…“
So endet eine Mail eines Lesers meines Beitrags zur Beraterbranche vom 29.1.07. Ich hatte in dem in die NachDenkSeiten eingestellten Text festgestellt: „Wir wissen zum Beispiel nicht, welche Berater dafür gesorgt haben, dass die Gewinne der so genannten Heuschrecken zum 1.1.2002 von der Steuer freigestellt worden sind.“ Diese Passage veranlasste einen unserer Leser zu einem weiterführenden Hinweis. Wenn Sie noch mehr wissen oder recherchieren können, dann sollten Sie uns einen Tipp geben. Albrecht Müller.