Hinweise des Tages

Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen. Heute unter anderem zu folgenden Themen: Wie die Pharmaindustrie die Forschung kauft; Regierungssponsoring; die Forderungen des Dr. Rösler; Steuern; Dax-Vorstandsgehälter; Stuttgart 21; Griechenland; Werbung für Kanzlerkandidat Steinbrück?; armes reiches Deutschland; Panzer-Export nach Saudi-Arabien; Nachtrag zu „Wie kommt die Bundesagentur für Arbeit zu den gemeldeten Stellen?“; Zu guter Letzt.
(WL/JB/MB)

Hans-Werner Sinns unverantwortliche Panikmache

Für die BILD ist Hans-Werner Sinn „Deutschland klügster Wirtschafts-Professor“. Kritischere Beobachter, wie FTD-Kolumnist Thomas Fricke halten Sinn indes eher für einen „Rumpelökonomen“. Hans-Werner Sinn hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er Griechenland lieber heute als morgen in den Staatsbankrott schicken und die Hellenen am liebsten aus der Eurozone werfen würde. Doch die Sinn´sche Radikallösung fand überraschenderweise abseits von BILD & Co keinen großen Anklang. Für Sinn scheint dies Grund genug zu sein, abermals nachzulegen und via BILD ein Schreckensszenario aufzubauen, das seinen Forderungen Nachdruck verleiht. Bei näherer Betrachtung erscheint Sinns Warnung vor einer „Gefährdung der deutschen Renten“ im Falle einer Fortführung der Rettungsprogramme jedoch reichlich abstrus. Von Jens Berger

Hinweise des Tages

Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen. Heute u. a. zu folgenden Themen: Staatsanwälte, neuer Marshall-Plan, Treuhand kein Vorbild für Griechenland, Börsenaufsicht, Vollzeitbeschäftigung und Teilzeitbeschäftigung, Tarife, Polnische Verhältnisse, Riester-Faktor, UN rügen deutsche Sozialpolitik, Parallelbericht der deutschen NGOs, schwarzes Eigenlob, Stuttgart-21, Schienennetz, Privatisierungsschub, Die Steine des Sisyphos, Wachstumsdebatte, Plagiatvorwurf, „keine Vermarktung des Hochschulwesens“, Grippeimpfung, das Letzte. (RS/WL)

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Stuttgart 21; Karlsruhe bezweifelt Zuständigkeit für Griechen-Klage; Das große Steuer-Theater; EZB stemmt sich gegen Rating-Giganten; Stellungnahme des Nell-Breuning-Instituts zur Anhörung im Finanzausschuss des Deutschen Bundestags am 4. Juli 2011; Charlie Munger – „Größenwahn und Irrsinn“ der Banker führte in die Krise; Polens Geringverdiener meiden Deutschland; Kaufkraft der Rentner schrumpft – Altersarmut nimmt zu; Nochmals: Wie kommt die Bundesagentur für Arbeit zu den gemeldeten Stellen?; Instrumente zur Absicherung von Beschäftigungszeiten mit Niedriglohn in der Gesetzlichen Rentenversicherung; Hilfsarbeiter aus Rumänien und Bulgarien – In Deutschland ganz unten; Heiner Flassbeck – „Spekulationen mit agrarischen Rohstoffen verhindern“; Rettet unsere S-Bahn! Stoppt Privatisierung und Ausplünderung!; Srebrenica-Genozid vor Gericht – Niederlande haftbar für Morde; Schräger Vogel: “Maschi” launcht Papagei.TV; Netzwerk Recherche: Nachtrag zu unseren gestrigen Hinweis #19; Feigenblatt der Internet-Ausdrucker; Bis sich die Balken strecken; Scharfe Kritik an “Scripted Reality” von RTL – Politik will eingreifen (WL/JB)

Wie kommt die Bundesagentur für Arbeit zu den gemeldeten Stellen?

Geht die BA zu den Arbeitgebern oder fragt sie telefonisch nach? Schaut die BA auf ihre Jobbörse und holt sich dort ihre Zahl der gemeldeten Stellen?
Mit ersteren hätte ich schon ein großes Problem. Aber bei der Variante 2 könnte ich sogar nachweisen, dass die BA naiv oder bewusst mit Zahlen jongliert, die nicht stimmen können.
Von einer Leserin die nicht genannt werden möchte.

Hinweise des Tages

Stuttgart 21; Immer mehr Ältere sind auf staatliche Grundsicherung angewiesen; Eurokrise; Steuersenkungsdebatte; Rudolf Hickel – Don Corleone aus New York; Mindestlohn für Weiterbildung – 1.200 Euro brutto sind zu wenig; US-Gesundheitssystem: Falsche Anreize; Waffengeschäft mit Saudi-Arabien; Demografischer Wandel: Zwischen Sorge und Gelassenheit; Es gibt nichts zu verteilen; Der Atomausstieg ist kein vorrangig technisches Problem; Der vielbeschäftigte Dr. Stoiber; Unter Verschluss – Streng geheime Akten in deutschen Archiven; Bundeswehr ist ineffizienteste Nato-Armee; Schwäche von Schwarz-Gelb Steinmeier bringt Neuwahlen ins Spiel; Einführung des dialogorientierten Zulassungsverfahrens nun für das Wintersemester 2012/2013 geplant; Spaß und Spannung mit Adolf und Josef; RTL-Schmuddeljournalismus – Mit Hartz-IV-Bashing durch’s Sommerloch; Netzwerk Recherche ohne Thomas Leif: Aufklärer in Erklärungsnot; SR2 Fragen an den Autor – Sahra Wagenknecht, “Freiheit statt Kapitalismus” (MB/WL/JB)

Das Denken in Institutionen – Eine spezifisch deutsche Ideologie

Ein grundlegendes Defizit unter deutschen Intellektuellen bei der Diskussion über die derzeitige europäische Krise ist die Ausblendung der ökonomischen Ursachen dieser Krise und damit – notwendigerweise – das Fehlen von effektiven Lösungsansätzen für die Europa zu sprengen drohende Euro-Krise. Die ökonomische Krise wird in jüngsten Abhandlungen etwa von Jürgen Habermas oder von Heribert Prantl vor allem als eine Krise der Institutionen interpretiert. Dieser Denkansatz greift jedoch zu kurz. Die europäischen Institutionen und schon gar deren demokratische Legitimation werden vielmehr umgekehrt zunehmend dem „Protektorat“ der herrschenden Wirtschaftsdoktrin unterstellt. Von Volker Bahl

Eurozone stabilisieren

Nach mehr als einem Jahr Anti-Krisenpolitik und „Griechenland-Rettung“ stehen die EU-Instanzen und die Bundesregierung vor dem Scherbenhaufen ihrer neoliberalen Spardiktate-Politik. Trotz der Sanierungsversuche hat sich die Situation in den südeuropäischen Krisenländern (und teilweise Irland) nicht verbessert, die Staatsschuldenquoten steigen und die Verunsicherung hat weiter zugenommen. Zwei Gründe sind dafür neben anderen besonders wichtig: Erstens stürzen die Krisenländer wegen der ihnen aufgezwungenen drakonischen „Sparmaßnahmen“ in die Rezession, was Arbeitsplätze, Masseneinkommen und Steuereinnahmen wegbrechen lässt. Zweitens sind die an die Rettungskredite gebundenen Zinsen von fünf bis sechs Prozent viel zu hoch und von den Ländern objektiv nicht leistbar. Von Werner Schieder MdB

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Griechenland; Die europäische Krise; Verursacher der Krise zur Kasse bitten; Fachkräftemangel?; 3,9 Millionen Arbeitslose; Zehn Euro Stundenlohn bringen nur Sozialrente; Kahlschlag bei Jugendhilfen in Neukölln; Empfängerquoten von Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende; Ausstieg mit Fragezeichen; Abgefackelt – Wie Ölkonzerne unser Klima killen; Patienten an die Macht; Bahn soll Stuttgart-21-Kosten frisiert haben; Der gekaufte Staat; Deutschland will Saudi-Arabien Kampfpanzer liefern; Seitenwechsler; Parteispenden; Forschung und Lehre; “Werbung an Schulen”; Journalismus und Medien; USA: Willkommener Schlussstrich unter die Opfer des Kriegs gegen den Terror; Zu guter Letzt: Silvana Koch-Mehrin. (WL)

Nachtrag zum Beitrag über den Niedergang der Einzelhandelsumsätze

Gestern berichteten wir davon, dass der Einbruch beim Einzelhandelsumsatz von April auf Mai und die Schwäche der Konsumnachfrage insgesamt von der Mehrheit der Medien und Politik ausgeblendet wird. Die meisten Beobachter begreifen nicht, dass anders als in Ihrem persönlichen Bereich die Mehrheit der Menschen mit niedrigen und stagnierenden Einkommen auskommen muss. Den Niedergang der Einzelhandelsumsätze auf die Neigung zurückzuführen, die Menschen würden auf ihren Geldern sitzen bleiben, zeigt einmal mehr wie weit diese so genannten professionellen Beobachter von der wirklichen Lage der Menschen entfernt sind. Albrecht Müller.

INSM und Raffelhüschen: Angriff auf die Familie

Dass Bernd Raffelhüschen mit seinem Freiburger „Zentrum Generationsforschung“ ein verlängerter pseudo-wissenschaftlicher Schreibtisch der Versicherungswirtschaft und der am gleichen Strick ziehenden „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) ist, das haben wir auf den NachDenkSeiten unzählige Male belegt (z.B. hier oder aktuell hier) Die neueste Raffelhüschen-„Studie“ mit dem Titel „Fehlfinanzierung in der deutschen Sozialversicherung“, finanziert von der INSM, wird als ein besonders raffinierter Versuch genutzt, wieder einmal die Lieblingsthemen dieser allein in diesem Jahr mit über 7 Millionen Euro arbeitgeberfinanzierten PR-Agentur, nämlich die Senkung der sog. „Lohnnebenkosten“ zum öffentlichen Thema zu machen und gleichzeitig den (inzwischen finanziell schwächelnden) privaten Krankversicherern Kunden zuzutreiben. Von Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages II

Heute unter anderem zu folgenden Themen Stuttgart 21; Schattenbanksektor “völlig undurchsichtig”; Arbeitsmarkt im Juni 2011; Wende im Fall Strauss-Kahn?; Schäuble plant Entlastung für Unternehmen; Basel-III-Eigenkapitalregeln: Deutsche Bank braucht Milliarden für Sicherheitspuffer; Streik in Großbritannien; Millionenschaden für Bahn durch Kartellabsprachen; World Justice Report; Krankenkasse warnt: Bologna macht krank; NRW-SPD klagt doch nicht gegen Hartz IV; Marco Bülow (MdB): Demokratie im Schweinsgalopp; „In der Lobby brennt noch Licht“; Prozess in Strassburg: Bootsflüchtlinge, getäuscht, verraten; Gewalt gegen Kinder: Schläge für den Sohn, Säure für die Tochter; Wie viel Enttäuschung verträgt die Demokratie?; Eine Viertelmillion Tote, mindestens 4 Billionen US-Dollar an Kriegskosten; Werbung an Schulen; GWK Bericht zu Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung; zu guter Letzt: In den Unterschichtswohnungen die Fernseher kaputtschlagen! (WL/JB)

NDR lässt kritische Zapp-Sendung zur PR-Arbeit von Journalisten für die Bahn und Stuttgart21 verschwinden

Im Zusammenhang mit der PR-Arbeit der Bahn bezüglich S21 war auf NDR ein kritischer Bericht von Zapp zum Journalismus zu sehen. Die Seite zur Sendung, auf die wir auch in unserem Hinweis Nr. 2 von heute aufmerksam machen, ist jetzt beim NDR verschwunden. Auf Youtube ist sie noch zu sehen. Sehenswert, auch weil die Verkommenheit der so genannten Leitmedien und der „Qualitätsjournalisten“ sichtbar wird.
Hier noch ein Link zur Aktuellen Stunde im Bundestag von gestern.
Albrecht Müller

Nachtrag 12.50:
Die Sendung ist nur vorübergehend aus dem Netz genommen. Siehe hier 2. Absatz.

Kirchhof – Wahnsinn in Zahlen

Ein Steuerkonzept ohne Schlupflöcher, sozial ausgewogen, unkompliziert und dazu noch aufkommensneutral – so beschreiben die großen Tageszeitungen das Kirchhof-Modell, für das die Journaille in dieser Woche die ganz große Werbetrommel rührt. Um zu belegen, wie „einmalig sozial“ sein Modell ist, lässt man den Paul Kirchhof öffentlichkeitswirksam Fallbeispiele aus dem Hut zaubern, mit denen belegt werden soll, dass vor allem Geringverdiener von seiner Steuerreform profitieren würden. Wenn man das Kirchhof-Modell einmal mit dem spitzen Bleistift durchrechnet, kommt man jedoch zu einem ganz anderen Ergebnis. Von Jens Berger