Hinweise des Tages

Unter anderem zu folgenden Themen:

  • Wie Banken Anleger um ihr Erspartes brachten
  • Einführung fragwürdiger amerikanischer Bilanzregeln
  • EU uneins über Rettungspaket nach US-Vorbild
  • Weltwirtschaft am Abgrund
  • Mail-Aktion an Steinbrück und Tiefensee
  • Deutschland im Bildungstief
  • Gysi im Rechtsstreit gegen ZDF erfolgreich

Wichtig für unser Land: Die politische und mediale Vorherrschaft des Finanzsektors muss gebrochen werden

Die Finanzwirtschaft ist ein Wirtschaftssektor wie alle anderen auch. Eigentlich nicht wichtiger als das Transportgewerbe, der Einzelhandel, das Handwerk oder die Automobilindustrie. Auf diesem Markt wäre dafür zu sorgen, dass der Zahlungsverkehr funktioniert, dass Sparer und Investoren zusammenfinden, also eine effiziente Kredittransformation stattfindet, und dass man sich gegen Risiken versichern kann. Das ist nahezu alles. In der Realität ist dieser Sektor in den letzten Jahrzehnten enorm aufgebläht worden. Der Finanzsektor hat Raum gegeben für die permanente Spekulation, für Wetten, für Spielernaturen und für Kriminelle. Er hat so einen Anteil des Volkseinkommens für sich in Anspruch genommen, der weit über dem liegt, was die Wertschöpfung dieses Sektors wert ist. In Großbritannien, so habe ich in Erinnerung, hat dieser Sektor rund 10% des Volkseinkommens vereinnahmt. (Quelle jetzt nicht auffindbar.) Diese Vorherrschaft ist möglich geworden, weil die Finanzwirtschaft sowohl die Politik als auch die Medien über weite Strecken beherrscht. Albrecht Müller

Buchrezension: „Die Ausgeschlossenen. Das Ende vom Traum einer gerechten Gesellschaft“ von Heinz Bude

„Unsere Gesellschaft steht vor einer tiefen Spaltung. Dieses Buch macht deutlich, warum wir uns vom Traum einer gerechten Gesellschaft verabschieden müssen. Immer mehr Menschen sind von den Segnungen des Wohlstands ausgeschlossen und haben keine Hoffnung, dass sich daran etwas ändert. Lebensläufe, die man für solide hielt, geraten ins Schlingern, weil Arbeitsplätze, die man sicher glaubte, wegbrechen. Ungelernte Aushilfskräfte kann es genauso treffen wie hochqualifizierte Wissenschaftler. Heinz Bude, einer der besten Kenner der deutschen Gesellschaft, entwirft zum ersten Mal ein umfassendes Bild jener zerklüfteten Verhältnisse, die in Zukunft immer stärker unsere Gesellschaft prägen werden. Jetzt ist es Zeit, darüber zu diskutieren, wie wir künftig leben wollen.“
So preist der Klappentext das neue Buch des Professors für „Makrosoziologie“ an der Universität Kassel an.
Der Sozialwissenschaftler Christian Girschner hat für uns das Buch rezensiert.
Sein Fazit: Das Buch „Die Ausgeschlossenen“ ist eine ideologische Rechtfertigungsgrundlage für eine Politik der „neuen Mitte“, die nicht mehr über die ungleiche Verteilung des Reichtums sprechen will, weil man sich von jeden politischen Ansatz der Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums (einschließlich einer keynesianisch orientierten Wirtschafts- und Sozialpolitik) längst verabschiedet und diese durch eine sozial-politische Metaphorik der noch zu realisierenden „Chancen- und Leistungsgerechtigkeit“ ersetzt hat.

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen

  • Zum Tag der Einheit: Von einer Angleichung der Lebensverhältnisse weit entfernt
  • Staat muss Risiken übernehmen, aber nicht zum Nulltarif
  • BayernLB ein Fass ohne Boden
  • HRE: Bundesbank und BaFin fürchteten Finanz-Katastrophe
  • Beliebiges zur Finanzkrise im SPIEGEL
  • Der amerikanische Patient
  • Finanzplatz London stürzt ins Bodenlose
  • attac: Casino schließen
  • Krisengewinnler Adecco
  • Einzelhandelsumsatz im August 2008 real um 3,0% gesunken
  • Umbau der Bahn: Arbeitsverdichtung und Verunsicherung
  • Unterschriftenaktion: Börsengang stoppen
  • Sozialverband: Gesundheitsfond führt in den Ruin
  • Geiselbefreiung: absoluter Unsinn
  • Sackgasse Afghanistan
  • China schließt Öl-Deal mit Irak
  • Uni Köln wird Medikamentenschmiede des BAYER-Konzerns

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Nachtrag zur abgesprochenen Meinungsmache: Sie verfängt … und sie verfängt nicht.

Auf den Beitrag zur Sendung Maischberger erreichten uns einige interessante Mails. Drei davon sind in den Anlagen wieder gegeben. In der ersten Mail wird beklagt, dass die beschriebene Propaganda verfange und dass viele Menschen sogar glauben würden, jene, die uns in das Malheur hinein geführt hätten, führten und auch wieder heraus. Da ist einiges dran. Da die Propaganda massiv und abgesprochen betrieben wird, wirkt sie in weiten Kreisen. Sie wirkt nicht nur bei Lesern der Bild-Zeitung zum Beispiel sondern besonders auch in Kreisen, die sich für gebildet halten und dies auf anderen Feldern als jenen der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik auch wirklich sind. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

(KR/WL)

Heute unter anderem zu diesen Themen:

  • Steinbrück: Ein Besserwisser wird entzaubert
  • Weitere Katastrophenmeldungen aus dem Casino
  • Dunkle Wolken über der EZB
  • Irische Regierung bürgt für alle Einlagen bei Banken
  • Aufruhr in den USA
  • Geschäftsklima in Euro-Zone sackt ab
  • Großhandelsumsatz im August 2008 real um 1,6% gesunken
  • US-Handelskammer empfiehlt Standort Deutschland
  • Die EU kauft Berichterstattung ein

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Wie sich ältere Herren in eine abgesprochene Meinungsmache einfügen – konkret bei Maischberger

In der Sendung von letzter Nacht kam es zu einer interessanten Konstellation: die älteren Herren Hans Jochen Vogel, Bernhard Vogel und Olaf Henkel auf der einen Seite, Peter Gauweiler (CSU) und Uli Maurer (Die Linke) auf der anderen Seite. Wie sich die älteren Herren in Kampagnen der Meinungsmache einspannen lassen beziehungsweise sie betreiben, ist schon erstaunlich. Albrecht Müller.

Landtagswahlen in Bayern seit 1946 – Ergebnisse unter Berücksichtigung der Nichtwähler

Unser Leser U.B. hat uns eine interessante Grafik zukommen lassen. Daraus wird etwa ersichtlich, dass das Wahlergebnis von über 60 % für die CSU im Jahre 2003 nur durch die dramatische Zunahme der Nichtwähler zustande kam und dass die beiden „Volksparteien“ parallel zu diesem Anstieg Stimmenanteile verloren haben.
Sollten sich die Union und die Sozialdemokraten also der Illusion hingeben, dass sie große Teile der Wählerschichten vernachlässigen und auf deren Wahlabstinenz bauen könnten und dabei dennoch relative Mehrheiten beim Anteil der abgegebenen Stimmen erreichen könnten, so täuschen sie sich.

Doppelmoral gegenüber Wortbrüchen

Eine Zusammenarbeit der hessischen SPD und der Linken wird von den Medien und von der Politik bis hin zur SPD als Wortbruch moralisch verdammt. Doch bei der Kampagne gegen Andrea Ypsilanti ging es in Wahrheit nie wirklich um Moral. „Glaubwürdigkeit“ wurde und wird als politisches Kampfmittel eingesetzt, um eine unerwünschte politische Mehrheit zu verhindern.Das belegt bereits der völlig unterschiedliche öffentliche Umgang mit den Koalitionsaussagen der Grünen in Hamburg: “Es mag rechnerisch eine Mehrheit für dieses Bündnis geben, doch es passt inhaltlich nicht”, erklärte die Landesvorsitzende der GAL Anja Hajduk vor der Wahl und ging dennoch mit Ole von Beust zusammen.

Das beweist schließlich die Gelassenheit, mit der in der veröffentlichten Meinung der Wortbruch durch die Genehmigung des Kohlekraftwerks Hamburg-Moorburg (paradoxerweise auch noch) durch die nunmehr zur Umweltsenatorin aufgestiegenen Anja Hajduk hingenommen wird. Auch diese Genehmigung ist eine Entscheidung für eine Regierungsmehrheit und gegen ein eindeutiges Wahlversprechen, dazu noch beim Klimaschutz, einem elementaren Feld des Selbstverständnisses der Umweltschutzpartei. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

Heute unter anderem mit diesen Themen:

  • Der Rettungsplan für die Finanzmärkte ist geplatzt
  • Ende der Arroganz
  • Finanzkrise: „Banken stehen Schlange am Abgrund“
  • China: Die neue Geldmacht
  • Verstaatlicht alle Banken!
  • Jeffrey Garten – Zeit für die Superzentralbank
  • Europäischer Tarifbericht: Keine Anzeichen für Lohn-Preisspirale
  • Bush: Krankenversicherung für arme Kinder zu teuer
  • Cross Border Leasing: Eine gefährliche Last für die Kommunen
  • Arbeitsplatzverluste durch Privatisierung
  • Lohnentwicklung in Europa: Weitere Verschiebung von Arbeits- zu Kapitaleinkommen
  • Wahl in Bayern: Ein Grund zur Freude?
  • Quereinstieg an deutschen Universitäten die Ausnahme
  • Gibt es wirklich einen deutschen Dschihad?
  • John Bird & John Fortune: The Subprime Crisis

(KR/WL)

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Wahlumfragen und Wahlergebnisse – Demoskopen sind die Verlierer der Bayernwahl

Nicht ein einziges der demoskopischen Unternehmen hat den Absturz der CSU auch nur annähernd ermittelt. Alle Erhebungen im September ergaben eine absolute Mehrheit der CSU. Am deutlichsten verfehlte Forsa das tatsächliche Wahlergebnis, noch zehn Tage vor der Wahl ermittelte Manfred Güllners Institut einen Prozentanteil von 50 % für die Christsozialen. (WL)

Hinweise des Tages

(KR/WL)
Heute unter anderem zu diesen Themen:

  • Wut auf die Wall Street – US-Banker schreiben staatlichen Plan zu ihrer Rettung selbst
  • Nouriel Roubini: „Das ist der Anfang vom Ende des US-Imperiums“
  • Finanzcrash setzt sich fort – eine Zwischenbilanz
  • Die Hoffnung stirbt zuletzt
  • IKB: Bundesrechnungshof geht Bundesbank an
  • Wirtschaftslehrer sind blind für die Zukunft
  • Bald trifft die Krise den deutschen Arbeitsmarkt
  • Energiepolitik: Überflüssige Kohle
  • Blood for oil? – Wie die US-amerikanische Öl-Industrie den Irak erobert
  • Mehdorn ist nicht zu bremsen: Die Bahn wird verscherbelt
  • Joschka Fischer: Die grüne Raupe Nimmersatt

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Schwarzer Tag für die Schwarzen in Bayern – SPD in Euphorie trotz schlechtestem Ergebnis

Die CSU ist von 60,7 % und einer Zweidrittelmehrheit der Mandate wie noch keine andere Partei bei einer Wahl um über 17 % auf 43,5 % abgestürzt und benötigt zum ersten Mal seit 46 Jahren einen Koalitionspartner. Die Unionsparteien haben damit die zehnte Landtagswahl hintereinander und – laut Tagesthemen – in den letzten 10 Jahren insgesamt 53 % ihrer Wähler verloren. Die SPD hat nach ihrem letzten schlechten Wahlergebnis noch einmal 1 % verloren und landete als 18-Prozentpartei. Dennoch machte die Parteiführung in Euphorie. Wolfgang Lieb

Deutschlands maßgebliche politische und wirtschaftliche „Eliten“ sind mit der Finanzindustrie verfilzt

In einem Beitrag vom 23.9. war schon daraufhingewiesen worden, wie eng unsre Bundeskanzlerin mit der Finanzkrise verbunden ist. Darauf bleibt zurück zu kommen, nachdem hierzulande immer so getan wird, als hätten unsere „Eliten“ das Spiel der Finanzindustrie anders als die Regierung der USA und Großbritanniens nicht mitgespielt. Jetzt wird der Eindruck erweckt, die „postideologischen Sozial- und Christdemokraten“ Europas seien jetzt besonders gefordert und besonders geeignet, unsere Probleme zu lösen. Siehe: „Finanzkrise – Wenn Ideologien sterben“ in der „Zeit“. Albrecht Müller

Hinweise des Tages (2)

Heute unter anderem zu diesen Themen:

  • Ypsilanti-Komplex
  • Washington Mutual bricht zusammen
  • UNO bekommt Milliarden für Armutsbekämpfung
  • Lohneinbußen: Das Bündnis für Arbeit lebt

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