Bundesagentur ist vermutlich die größte Quango

Es gibt Bücher, denen man eine wirkliche Erkenntnis verdankt. Eines davon ist für mich Will Huttons „The State we’re in“. Hutton hat in diesem Buch den treffenden Begriff „Quango“ auf die Privatisierungspolitik von Frau Thatcher angewandt: Quasi-autonomous-non-Government-Organisations. In solchen hat Frau Thatcher im Privatisierungsprozess ihre politischen „Unteroffiziere“ untergebracht bzw. diese mit solchen Organisationen bedacht und so ökonomisch fundierte Seilschaften gebildet. Als ich jetzt davon las, ein CDU-Mitglied sei als Auftragnehmer der Bundesagentur für Arbeit besonders erfolgreich und verdiene Millionen, musste ich an diesen Begriff denken. Albrecht Müller

Leseproben und erste Reaktionen auf „Meinungsmache“

Einige NDS-Leser haben Leseproben angeregt. Hier sind zunächst die Texte von „Vorbemerkung des Autors zu unser aller Betroffenheit“ und „Einführung“. Die beiden Texte geben neben dem schon eingestellten „Inhaltsverzeichnis“ eine Übersicht darüber, was die Leser erwartet. Orientierung bieten auch die ersten Reaktionen. Auf das Interview in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung haben wir schon hingewiesen. Interessant ist auch die Besprechung im Medienmagazin von Berliner-Journalisten.com. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

(RS/WL)

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  1. Heiner Flassbeck: Was sozial ist, schafft Arbeit!
  2. Vor dem Aufschwung? ver.di Alternativen und Forderungen
  3. Asmussen: HRE-Rettungsaktion war “kein fahrlässiger Poker”
  4. Jens Berger: Der Staat kapituliert vor den Banken
  5. Offenbarungseid der Opposition
  6. Der Neoliberalismus verschwindet nicht von selbst
  7. Zu Guttenberg: Nicht ohne meine Anwälte
  8. “Das System powert die Leute systematisch aus”
  9. Deutschland, Land der Billigarbeiter
  10. Hauptstadt der prekären Beschäftigung
  11. Mindestlohn Kommission
  12. Die Posse mit der Steuerfahndung
  13. US-Kunden nennen Namen weiterer Schweizer Banken
  14. Zumwinkel-Anklägerin vollständig entlastet
  15. Europa und die Krise der Linken
  16. Medien: Umfeld für Werbebotschaften
  17. Persiens historisches Jahr – eine zweite konstitutionelle Revolution?
  18. Spanien: Auf Pump

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Hinweise des Tages

(WL)

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  1. Rechnete Bankenaufsicht bereits im Frühjahr mit Lehman-Pleite?
  2. Commerzbank-Aufsichtsratschef: „Vom Ausmaß der Krise selbst überrascht“
  3. Lucas Zeise – Wahrheit unerwünscht
  4. Experten erwarten zweite Bankenkrise
  5. Das „Industriepolitische Gesamtkonzept“ aus dem Hause zu Guttenberg
  6. ZEW-Konjunkturbarometer: Börsenexperten zeigen mehr Optimismus
  7. EU-Kommission: Riester-Rente nicht EU-konform
  8. Wenn der Postmann montags nicht klingelt
  9. Thomas Leif: Gesetzes-Outsourcing hat die Finanzkrise mitproduziert
  10. Übersicht darüber, an welchen Gesetzen Kanzleien mitgeschrieben haben
  11. Johannes Kahrs und Rüstungsindustrie
  12. Spanien als Vorreiter: Lohnsenkung und Aufhebung des Kündigungsschutzes zur Krisenbekämpfung
  13. Obama frisiert Finanzplan seiner Mega-Reform
  14. USA: Einkommensungleichheit größer denn je
  15. Die Nixon-Médici-Connection
  16. Angst erfasst Asiens Börsen
  17. Kritische Anmerkungen unserer Leserinnen und Leser

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Hinweise des Tages

(MB/WL)

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  1. Sebastian Dullien: Deutschland braucht ein neues Wachstumsmodell
  2. Pleitebanker beraten Hamburg in der HSH-Krise
  3. Boni regulieren – oder anderswo ansetzen
  4. Zwei Jahre später ist wieder Partyzeit
  5. Versicherungsbranche klagt: Deutsche werden sorglos
  6. Berufsunfähigkeitsversicherung: Zahlt er, oder zahlt er nicht?
  7. Anlageberatung: Volle Konzentration auf den Kunden
  8. Erste Bilanz nach Einführung der Umweltprämie: Umsätze von Händlern und Herstellern entwickeln sich uneinheitlich
  9. Call-Center geraten in die Klemme
  10. Gerichte beschränken Macht der Pharma-Industrie
  11. Kassen rufen Ärzte zur Mäßigung auf
  12. Wem gehört das Bonner Prestigezentrum?
  13. Angriff auf das BVerfG im Wortlaut
  14. Guttenbergs Papierpanne stört Merkels Watte-Wahlkampf
  15. LobbyControl: Gesetzestexte sind nicht Aufgabe von Anwaltskanzleien
  16. Wer behindert, wird verbehindert
  17. »Entwicklungshilfe wird militärisch missbraucht«
  18. Saarlands SPD-Spitzenkandidat über die Linke: “Wir sind uns inhaltlich nah”
  19. Lügen über die Linke
  20. Der Wettkampf der Heuchler
  21. Karzai hofiert Warlord Dostum als Wahlhelfer
  22. Interview mit dem Politologen und Buchautor Franz Hutsch: Söldner ohne Kontrolle
  23. Medien: Umfeld für Werbebotschaften

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IAB: Kurzarbeit kostet Betriebe rund 5 Milliarden Euro – Wie viel kostet sie die Arbeitnehmer?

„Der millionenfache Einsatz von Kurzarbeit belastet die Betriebe nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern in diesem Jahr voraussichtlich mit rund fünf Milliarden Euro“ . Diese Schagzeile über eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung [PDF – 1.3 MB] ging gestern den ganzen Tag durch die Nachrichten.
Wunderbar, so großmütig und so arbeitnehmerfreundlich sind unsere Betriebe, sollte uns damit wohl verkündet werden.
Leider schaffte es die Tatsache, dass die über 1,1 Millionen Kurzarbeiter rd. 3 Milliarden Euro von ihrem Lohn opfern müssen, nicht in die Schlagzeilen. Und nur ganz nebenbei wird vermerkt, dass die Bundesagentur in diesem Jahr mit Kosten für die Kurzarbeit samt „Lohnnebenkosten“-Erstattung gleichfalls in Höhe von rund 6 Milliarden Euro rechnet. An diesen Kosten zahlen die Arbeitnehmer durch ihren Anteil an den Arbeitsversicherungsbeiträgen gleichfalls die Hälfte mit.
Was aber die Schlagzeile noch mehr relativiert, ist die Aussage in der Studie, dass die „Remanenzkosten“ der Betriebe für die Kurzarbeit bezogen auf die gesamtwirtschaftliche
Bruttolohn- und Gehaltssumme 0,4 bis 0,6 Prozent ausmachen. Wolfgang Lieb

Fiala zur Praxisausfallversicherung

Dieser Beitrag von Dr. Johannes Fiala und Peter Schramm berichtet, wie Selbständige, insbesondere aber Freiberufler zur Steuerhinterziehung angeleitet werden. Betroffen sind vor allem Ärzte, Notare, Heilpraktiker, Rechtsanwälte, Ingenieure, Steuerberater, Architekten, Wirtschaftsprüfer, Psychotherapeuten, und andere Heilberufe. Albrecht Müller.

Eine perfekte Meinungsmaschine

Wir schwimmen in einem Strom gemachter Meinungen: Ein Gespräch mit dem Polit-Blogger Albrecht Müller in der FAZ über den Umgang mit Oskar Lafontaine, wechselfreudige Experten und den Einfluss von PR-Agenturen auf Politik und Medien.
Quelle: FAZ

Hinweise des Tages

(KR/WL)

Heute unter anderem zu diesen Themen:

  1. Sebastian Dullien. Gefährliche Angst vor der Inflation
  2. Eekhoff: Deutschland trotz Erholung nach wie vor am Tiefpunkt
  3. Guttenberg will Mindestlohn kippen
  4. Karl-Theodor zu Guttenberg, der Lobby-Baron des TSI-Kartells der Pleitebanken
  5. Jean-Paul Fitoussi, „Profite und Verluste, die Bonus-Affäre“
  6. HRE-Skandal: Die Verschleier-Affäre
  7. UBS gibt Konten von 5000 Steuerflüchtlingen preis
  8. Insolvenzverwalter hält Arcandor für ausgeplündert
  9. Missbrauch Kurzarbeit
  10. Auto-Experte: 2010 eine Million Autos weniger
  11. Der gefährliche Himmel über Deutschland
  12. FDP und die Ärzte – Wahlkampf im Wartezimmer
  13. Behindert nach Aktenlage – Wie Langzeitarbeitslose aus der Statistik verschwinden
  14. Post will bis 2011 alle eigenen Filialen schließen
  15. Das Ende der Post?
  16. Atomkraftwerk trotz Bedenken aktiviert
  17. Albtraum Atomkraft
  18. Oskar Lafontaine: „Die SPD ist keine Volkspartei mehr“
  19. Wer über 50 ist, wird rausgemobbt
  20. SP reicht Strafanzeige gegen Ospel und Kurer ein
  21. Ex-SWR-Intendant Voß wird Präsident von PR-Hochschule
  22. Wahlen in Afghanistan: Die Methode Karsai
  23. Zu guter Letzt: Herr Oettinger, darf ich Sie kurz was fragen…?

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Schon 2003 und in Kenntnis der heraufziehenden Finanzkrise hat eine große CDU/CSU/SPD/FDP/Grüne-Koalition mit der Förderung des Finanzkasinos weitergemacht (Finanzkrise XXV)

Die Bundeskanzlerin, der Bundesfinanzminister und andere wichtige Personen in Politik und Finanzwirtschaft erwecken immer wieder den Eindruck, sie seien 2008 von der Finanzkrise überrascht worden und Deutschland habe mit den Ursachen wenig zu tun, sie sei aus den USA über uns gekommen. Wir haben diese Behauptungen in den NachDenkSeiten (die Serie zur Finanzkrise siehe hier) und in den Jahrbüchern hier und hier vielfach und mit Fakten widerlegt. Jetzt sind wir von einem Nachdenkseiten-Leser auf drei weitere einschlägige Dokumente aus dem Jahr 2003 aufmerksam gemacht worden. Albrecht Müller

Callcenters, eine windige Branche

Für eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall haben sich Arbeitnehmer in der Vergangenheit vehement eingesetzt. 1956 erkämpften Beschäftigte der Metallindustrie nach 114 Tagen Streik einen Tarifvertrag, der beinhaltete dass Arbeiterinnen und Arbeitern der Lohn bei Krankheit für eine bestimmte Zeitdauer weiter gezahlt wird. Damit wurde der Grundstein für die heutigen tarifvertraglichen und gesetzlichen Regelungen für eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gelegt. („Gesetz über die Zahlung des Arbeitsentgelts an Feiertagen und im Krankheitsfall“ [PDF – 18 KB]). Das Gesetz war den Arbeitgebern von Anfang an ein Dorn im Auge. Es gab zahllose Versuche die Regelung zu umgehen oder zu unterlaufen. Ein gängiges Mittel sind Ausschlussregelungen in Arbeitsverträgen. Eine besonders dreiste Klausel hat sich das Callcenter „Bestseller“ für seine Arbeitsverträge ausgedacht: Es wird monatlich wird ein Gesundheitsbonus gezahlt, dieser Bonus, der 25 Prozent des Gehalts ausmacht, wird aber schon ab dem ersten Krankheitstag vollständig gestrichen. Eine ehemalige Mitarbeiterin dieses Callcenters hat nun dagegen geklagt. In erster Instanz hat das Arbeitsgericht München der Klägerin eine Zahlung von lediglich 100 Euro zugesprochen. Am 11.08. 2009 entschied die Revisionsinstanz, das Landesarbeitsgericht München, in mündlicher Verhandlung, dass der Klägerin der Anspruch auf den vollen Gesundheitsbonus für zwei Monate zusteht, das Callcenter „Bestseller“ wurde verurteilt 900 Euro plus Zinsen an die Beklagte zu zahlen. Der Richter bewertete den Anteil des Gesundheitsbonus an den Gesamtbezügen von 25 Prozent als extrem hoch. Allerdings wurde eine Revision dieses Urteils zugelassen (Az.: 8 Sa 131/09). Von Christine Wicht

Bundesregierung sieht Korrekturbedarf bei der Bologna-Reform – Korrekturen allein reichen aber nicht

„In den Diskussionen mit den Studierenden bestand Konsens, dass die Ziele der Bologna-Reform richtig sind, es aber Korrekturbedarf bei der Umsetzung gibt. Wichtige Fragestellungen sind in diesem Zusammenhang die Studierbarkeit der Studiengänge und die Modularisierung, die konsequente Anwendung der Instrumente ECTS und Diploma Supplement sowie sachgerechte, studienerfolgsorientierte Anerkennungspraxis von Studienleistungen bei Hochschulwechsel, ein flexibler Übergang von Bachelor zu Master und insgesamt eine sowohl wissenschaftliche wie berufsbefähigende Ausbildung. Bei der Umsetzung dieser Maßnahmen kommt den Hochschulen eine Schlüsselrolle zu“, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung [PDF – 110 KB] auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke.
Ziele richtig, Umsetzung korrekturbedürftig, die Hochschulen sind verantwortlich, so könnte man die Position der Bundesregierung zusammenfassen. Es ist also nicht an einen Kurswechsel im Bologna-Prozess gedacht, sondern nur an Korrekturen bei der Umsetzung. Dabei wäre eine Re-Reform nötig. Was fehlt ist jede Suche nach den Ursachen warum die Umsetzung des Bologna-Prozesses vor allem in Deutschland vielerorts zu einem Desaster geriet. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

(MB/WL)
Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  1. Gustav Horn: “Krise wird bewusst verdrängt”
  2. Branchen im Überblick: Wo der Aufschwung anklopft
  3. Steinbrück: „Wir werden sparen müssen.“
  4. OECD-Länder exzessive Staatsverschuldung
  5. EU genehmigte 2,9 Billionen Staatsgarantien
  6. Die Proteste waren noch nicht ausreichend
  7. Kritik der RWI-Studie „Bedeutung der Krankenhäuser in privater Trägerschaft“
  8. Lobbyisten sind gefährlicher
  9. Attac fordert: “Jagt diese Berater endlich in die Wüste!”
  10. „Wehret den Anfängen“
  11. Linke will Prüfung von Wieandt
  12. Steinbrück und die HRE: “Wie man seine Überzeugung ändern kann”
  13. HRE belastet Steuerzahler ohne Ende
  14. Wortprotokolle der öffentlichen Sitzungen des HRE-Untersuchungsausschusses
  15. Was ist die Wertschöpfung der Finanzindustrie
  16. Regierung: Arbeitsmarktlage Älterer hat sich nicht verschlechtert
  17. Norbert Blüm: “Hartz ist Pfusch”
  18. Aufruf für ein Sanktionsmoratorium: Sanktionen gegen Hartz-IV-Beziehende aussetzen!
  19. Ermittlungen gegen (Spalter-)Gewerkschaft eingestellt
  20. Gehalt der Ärzte legte schon vor Honorarreform zu
  21. Justizministerin: “Wir wollen keine Zensurbehörde für das Netz”
  22. Daten brauchen ein Fort Knox
  23. Meinungsmache: Leben mit der Doppelmoral – Die Lizenz zur Sünde
  24. Aktion Wahlprüfsteine 2009
  25. Friedrich-Naumann-Stiftung rechtfertigt Putsch in Honduras
  26. Zu guter Letzt: Wir haben die Kraft

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Wer als Gewerkschaftsvorsitzender die Agendareformen unterstützt hat, sollte eigentlich verschämt sein Haupt verhüllen.

Der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Hubertus Schmoldt sieht das offensichtlich anders. Er wendet sich in einem Interview mit der Bild-Zeitung mit guten Argumenten gegen Leiharbeit, erwähnt aber leider nicht, dass vor allem der ihm politisch nahe stehende Wolfgang Clement und die Regierungen Schröder bis Merkel die Leiharbeit beträchtlich erleichtert und ausgebaut haben. Er polemisiert in diesem Interview gegen die Linkspartei. Quelle und Kommentar siehe hier.
Weil die Wahlversprechen der Linkspartei nicht finanzierbar seien, dürfte sie keine Verantwortung im Bund übernehmen, meint Schmoldt. Diese Polemik ist jedoch schlicht unglaubwürdig. Albrecht Müller