Wie die Bertelsmann Stiftung neues Vertrauen zurückgewinnen will – Ein Rückblick

Am 17.09.2009 berichteten wir in den Hinweisen des Tages über die Bildung einer „Task-Force“ durch die Bertelsmann Stiftung zum Thema “Perspektive 2020 – Deutschland nach der Krise”.
Solche Aktivitäten der Bertelsmann Stiftung, die gesellschaftspolitische Agenda zu bestimmen, sind nicht neu. Schon über 10 Jahre lang arbeitet die Stiftung auf ihre Weise z.B. auch an der Änderung der Arbeitsmarktpolitik in Deutschland. So wurde auch die Hartz-Reform vorbereitet, mit Versprechen die nicht eingehalten wurden und die über die wahren Absichten täuschten.
Wenn jetzt nach dem Scheitern der Bertelsmann Mission von weniger Staat, mehr Wettbewerb und Flexibilisierung neues „Vertrauen in der Gesellschaft zurückgewonnen und stabilisiert“ werden soll, dann braucht man offenbar eine neue Strategie.
Man hat wohl erkannt, dass die alten Formeln vom “aktivierenden Sozialstaat” und vom “Fördern und Fordern” angesichts der Erfahrungen, die die Menschen mit dieser Politik gemacht haben, nicht mehr ausreichen. Man muss also nach neuen Formeln suchen, wie „Vertrauen in die demokratische und marktwirtschaftliche Ordnung in Krisen bewahrt und gestärkt werden“ kann.
Wie die Bertelsmann Stiftung bisher vorgegangen ist, um ihre Mission zu erfüllen, das lässt sich u.a. recht gut an der Vorbereitung und Begleitung der Hartz-Gesetze studieren. Um sich einen kritischen Blick auf die neue „Task-Force“ und hinter die wohlklingenden Ankündigungen zu bewahren, halten wir es für interessant noch einmal den Blick zurück zu werfen.
Welchen Einfluss die Stiftung auf die Vorbereitung und Begleitung der Hartz-Gesetze genommen hat, das kann man in der materialreichen Untersuchung von Helga Spindler nachlesen, die im Sammelband “Bertelsmann – Netzwerk der Macht” 2007 veröffentlich wurde. Die Autorin hat diesen Beitrag 2008 um ein Nachwort ergänzt.

Hinweise des Tages

(KR/WL)

Heute unter anderem zu diesen Themen:

  1. Außenhandel 1. Halbjahr 2009: Exporte sinken um 23,5%
  2. Große Koalition: Reiche verschont, Arme belastet
  3. Schlechte Beratung, hohe Gebühren
  4. Bundesverwaltungsgericht fällt Grundsatzurteil zu Voraussetzungen einer Privatisie­rung öffentlicher Einrichtungen durch Gemeinden
  5. Opel-Staatshilfe wird noch einmal überprüft
  6. In aller Stille
  7. OECD: Zahl der Arbeitslosen wird dramatisch steigen
  8. 32 Prozent arbeiten in “atypischen Beschäftigungsformen”
  9. Professor will Frührentner auf Hartz IV setzen
  10. Amt darf Hartz-IV-Empfänger zu Praktikum zwingen
  11. Rentner und Arbeitslose als Wähler zweiter Klasse?
  12. Getrickst, getäuscht, gelogen: Die Gorleben-Geschichte
  13. Test ergab nur mittelmäßige Beratung durch Vermittler
  14. PR-Offensive für Atomkraft
  15. Mafia soll Atommüll ins Meer gekippt haben
  16. Jens Berger: Künftige Bundesregierung ohne Legitimation?
  17. Volksverblödung aus Gütersloh
  18. Zu guter Letzt: Logisch!!
  19. Das Letzte: Politiker wissen nicht worüber sie reden

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Mit Einschnitten und Steuern zahlen wir für die Rettung von Banken und Fonds durch Merkel und Steinbrück (Finanzkrise XXVIII)

Bundesfinanzminister Steinbrück und Wirtschaftsminister Guttenberg haben bei Anne Will am Sonntag zu verstehen gegeben, dass nach der Wahl mit Einschnitten und höheren Belastungen gerechnet werden muss. Dass das steigende Staatsdefizit nicht nur der schlechten Konjunktur, sondern vor allem den großzügigen Zahlungen an Banken, an erster Stelle an die HRE, zu verdanken ist und dass diese Zahlungen internationalen und nationalen Banken und Fonds zugute kommen, sagen die beiden nicht. Und auch die meisten Medien fragen nicht kritisch nach, sondern rühmen die Bewältigung der Finanzkrise durch Merkel und Steinbrück. Wir werden unsäglich belogen. Um dies zu erfassen, ist es gut, sich eine Dokumentation im Tagesspiegel vom 13. September noch einmal vorzunehmen. Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

(KR/WL)

Heute unter anderem zu diesen Themen:

  1. Albrecht von Lucke: Mehr Experimente!
  2. Steinbrück und Guttenberg sagen harte Zeiten voraus
  3. Alle in der Ypsilanti-Falle
  4. Ökonom Schulmeister zur Transaktionssteuer: Beruhigungspille für Zocker
  5. Experten plädieren für festes Rentenniveau
  6. Stau auf der Schiene
  7. Regierungsberater fordern Zerschlagung der Bahn
  8. Bundesbankpräsident Alex Weber im Interview: “Wir standen am Abgrund” 
  9. Sondervotum der Fraktionen FDP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen zum HRE Untersuchungsausschuss
  10. Krise am Arbeitsmarkt: Reallöhne in Deutschland sinken im zweiten Quartal
  11. Steuern und Finanzen: Macht euch ehrlich
  12. Krise kostet Rente
  13. Die dunklen Geschäfte des Vatikan: Buch enthüllt Finanznetzwerk für Geldwäsche
  14. Personal soll blechen
  15. Armut macht wahllos
  16. Nachtrag zum FAZ-Interview mit William Black
  17. EU-Reform: Nein heißt Nein!
  18. Sonderwahlprogramm der CSU: Lauter alte bayerische Hüte
  19. Udo Belz tritt der Linken bei
  20. Kontaminierte Inhalte – Das Internet als Ort der professionellen Manipulation
  21. Aufruf: Jetzt erst recht: Mehr Geld für Bildung!
  22. Hinweis: In Sozialpolitik aktuell in Deutschland wurden neu eingestellt
  23. Zu guter letzt mal ein schlechter Witz

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Zum G-20-Reformgipfel in Pittsburgh: Entgegen der großspurigen Ankündigungen von Angela Merkel und Peer Steinbrück wird Deutschland von Amerikanern, Briten und Franzosen über den Tisch gezogen

Beim kommenden G-20-Gipfel vom 24. bis 25. September 2009 treten die meisten Staats- und Regierungschefs wie „Kaiser ohne Kleider“ auf. Nur hinter vorgehaltener Hand drückt man in Kreisen der Bankenaufsicht seine Verwunderung aus, dass es auf beiden Seiten des Atlantiks wie auch unter den Schwellenländern nur Wenige wagen, die eklatante Diskrepanz zwischen verbalen Reformbeteuerungen von Politikern und den harten Realitäten der ihre Wettbewerbsvorteile verteidigenden großen Finanzplätze offen zu legen.
Der frühere „Internationale Korrespondent“ des Handelsblatt, Klaus C. Engelen, legt in der weltweit gelesenen „International Economy“ [PDF – 96.5 KB] den Finger in diese Wunde und befasst sich in einer tiefschürfenden Analyse mit dem zu erwartenden Scheitern der auf den G-20-Gipfeln von Washington und London versprochenen Finanzmarktreformen und mit der Positionierung Deutschlands im Machtkampf um die neuen Regeln auf den Finanzmärkten. Wolfgang Lieb

Wie Krugman und Galbraith zufolge neoliberale Ideologie das Weltgleichgewicht destabilisierte

Das Trauma der Großen Depression der 1930-er Jahre spukt noch immer in den Köpfen der Ökonomen. Paul Krugman, Ökonomie-Nobelpreisträger 2008, warnt in der neuen Ausgabe seines Buches „The Return of Depression Economics“: „Wenn die Depression auch nicht wieder offen ausgebrochen ist, so haben doch alle Depressions-Merkmale der 1930-er Jahre ein spektakuläres Comeback erlebt“. Beim nochmaligen Lesen seines Buches ist man von seiner zutreffenden, auf seinen Analysen beruhenden Vorhersage verblüfft. Seine Analysen zeigen, warum die Weltwirtschaft genau auf den gleichen Holzweg geraten ist wie mehrere Jahrzehnte zuvor.
Wesentliche Inhalte einer in der Pariser Tageszeitung Le Monde am 18. September 2009 erschienen Rezension zweier Bücher der amerikanischen Ökonomen Paul Krugman („The Return of Depression Economics“) und James K.Galbraith („Predator State“).
Originaltitel: Comment les doctrines «néoliberales» ont destabilisé l’équilibre mondial
Autor der Rezension: Le Monde-Redakteur Adrien de Tricornot
Autor der deutschsprachigen Zusammenfassung: Gerhard Kilper

Hinweise des Tages

(KR/AM)
Heute unter anderem zu diesen Themen:

  1. William Black: „Geithner hat als Regulator versagt“
  2. Die Geretteten
  3. Frankfurter Finanzprofessor: “Zerschlagt die Deutsche Bank
  4. “Ein Jahr nach Lehman – Zocken ohne Ende?”
  5. SPD: Schwarz-gelbe Überhang-Mehrheit wäre illegitim
  6. Streit um Überhangmandate: Eine Kraftprobe mit schwachen Genossen
  7. DGAP-Media: ‘Stallorder’ gegen FREIE WÄHLER und PIRATEN durch auflagenstärksten Zeitungsverlag Schleswig-Holsteins
  8. Ein weiteres „Meisterstück“ in Sachen Medienkampagne gegen DIE LINKE: Ausgrenzung der LINKEN in der Rheinischen Post
  9. Positive Effekte durch Versicherungspflicht für Selbstständige
  10. Arbeitsrecht lässt Rauswurf nach Bagatellklau zu
  11. Keine Mehrheit für Leiharbeiter-Novelle
  12. Leihweiser Missbrauch
  13. Datenbank Atypische Beschäftigung
  14. Große Koalition: So war’s!
  15. Wohlstand für alle?
  16. Joseph Stiglitz – Das Maß des Glücks
  17. Albrecht Müller: Die Katzen sind aus dem Sack
  18. SPIEGEL unterzeichnet Unterlassung
  19. Das Gegenteil von Glück? Eine Lange Nacht über die Armut
  20. »Al-Qaida setzt sich selbst unter Zugzwang«

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„Angela Merkel ist im Herzen Sozialdemokratin“ – das ist die vermutlich wahlentscheidende Irreführung

Was hier in Gänsefüßchen steht, findet sich in einem Kommentar der Süddeutschen Zeitung vom 16. September ohne solche, also blank und bloß und ohne Fragezeichen. Dass man als Journalist in einer der großen deutschen Zeitungen die Behauptung, die Union im allgemeinen und Angela Merkel im besonderen hätten sich sozialdemokratisiert, unterbringt, ist die Folge einer seit langem laufenden propagandistischen Meisterleistung. Sie wird wahlentscheidend sein, weil auf der Basis dieser Desinformation auch solche Menschen die Union (oder die mit der Union verbundene SPD) wählen, die ansonsten durchaus sozial gesonnen sind. Prüfen wir diese abstruse Behauptung nach und fragen nach den Gründen für ihre Glaubwürdigkeit. Albrecht Müller

Hinweise des Tages (2)

(KR/AM)
Heute unter anderem zu diesen Themen:

  1. Finanzmarkt: Nur Mut beim Regulieren
  2. Neues zur Atomenergie
  3. Ohne Chancen, von der Zeugung an
  4. JobCenter halten Weisungen ihrer Zentrale nicht ein
  5. Presserechtliche Schritte gegen Presselügen
  6. Bischofskonferenz gegen Blasphemie-Paragraphen
  7. Vertrauen ist besser
  8. Zehntausende Amerikaner sterben wegen fehlender Krankenversicherung
  9. Aus dem Blog der US-Ökonomin Linda Beale: Carl Levins Rede
  10. Nachtrag zum Hinweis Nr. 15 vom 17.9.

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Der Mord in München-Solln bei Maybritt Illner – recht interessant. Aber Wichtiges wurde nicht vertieft und die Verantwortung der herrschenden Ideologie nicht sichtbar.

Die Runde war plural und mit interessanten Personen besetzt. Leider wurden ihre Hinweise, namentlich jene der Jugendrichterin Kirsten Heisig und des Gefängnisarztes und Schauspielers Joe Bausch, nicht weiterverfolgt, während der Publizist Giovanni di Lorenzo immer wieder belegen konnte, dass Schönheit nicht Substanz ersetzt. Im Anhang finden Sie die Gästeliste und die Links auf die Vorankündigung und das Video von der Sendung. Nun aber einige Anmerkungen zur Sache: Albrecht Müller

Hinweise des Tages

(MB/AM)
Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  1. OECD warnt vor steigender Arbeitslosigkeit
  2. SPD warnt vor massivem Sozialabbau
  3. Wirtschaftsprognosen – Daten ohne Aussagen
  4. PR-Schule – Journalisten als Aushängeschilder
  5. Rüge vom Bundesrechnungshof: Gabriels fünfte Kolonne
  6. Machtperspektiven im Wahlkampf: Eiertanz-Wettbewerb in der SPD
  7. Einzelhandel: Händlern steht die Krise noch bevor
  8. “Gerede vom billigen Atomstrom ist absurd”
  9. IG Metall unterstützt Antrag zur Regulierung der Leiharbeit
  10. SPD-Werbung empört den WWF
  11. Die Union entdeckt die “Steinmeier-Steuer”
  12. Es scheint noch viel zum Vertuschen zu geben, oder warum liegt der ISAF-Bericht in der Geheimschutzstelle des Bundestages?
  13. Schwerpunkt Privatisierung !
  14. Heiner Flassbeck: “Banken müssen zerschlagen werden”
  15. Mit Investment Bankern Wege aus der Krise suchen
  16. Doku Links um von Arte
  17. Zu guter Letzt: Ich wähle CDU/FDP? – mit Ausschnitten von Volker Pispers

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Interessante Texte zum Weitergeben

Ein Nachdenkseitenleser hat einige Texte der letzten Zeit in PDFs umgewandelt und so gestaltet, dass sie leicht ausgedruckt und weitergegeben werden können. Wenn Sie diese Möglichkeit nutzen wollen, bitte sehr. Wir würden uns über diesen Beitrag zum Aufbau einer Gegenöffentlichkeit freuen. Albrecht Müller

NachDenkSeiten-Gesprächskreis Schleswig-Holstein mit Medienecho

Das Hamburger Abendblatt kündigt einen Film- und Diskussionsabend des Gesprächskreises Schleswig-Holstein für den 18. September an. Das ist uns eine Notiz wert. Denn die Kombination aus Aktivitäten der Gesprächskreise mit Meldungen der regionalen Medien und den begleitenden Anstößen in den NachDenkSeiten ist das, was wir uns alle bei dieser Idee zur Förderung der Diskussion in kleinen Kreisen gewünscht haben.

Hinweise des Tages

(RS/AM)
Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  1. Mörderische Arbeitsbedingungen und individuelle Verzweiflungsakte
  2. PPP Südbad Trier: Experiment gescheitert
  3. PR-Rat spricht dritte Rüge im Bahn-Skandal aus
  4. Schönfärberische dpa-Berichterstattung zur aktuellen Lage und Entwicklungsperspektive des deutschen Einzelhandels
  5. José Manuel Barroso für weitere fünf Jahre im Amt des EU Kommissionspräsidenten bestätigt
  6. Merkel sagt weitere TV-Duelle ab
  7. Atomstudie bringt Union in Bedrängnis
  8. Zwist im linken Lager – Gewerkschafter schimpfen über SPD-Wahlwerbung
  9. Linkspartei – Der Außenseiter drängt zur Mitte
  10. Was die Versprechen der Linkspartei kosten
  11. Bertelsmann Stiftung: Task Force “Perspektive 2020 – Deutschland nach der Krise”
  12. Japan: Mindestlohn und Sozialprogramme gegen die Krise
  13. Scherf kritisiert Agenda-Politik
  14. Judge Rejects Settlement Over Merrill Bonuses
  15. US-Dollar: In Washington braut sich was zusammen; Ausland verweigert Kauf von US-Staatsanleihen
  16. Das Vorletzte
  17. Zu guter Letzt

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Fortsetzung der Kaffeesatzleserei und andere Zumutungen

Am 10. September beschrieben wir unter der Überschrift „Stimmungsmache des Kaffeesatzlesers von Forsa“, wie Umfragen für die Meinungsbildung benutzt werden und wurden. Es gab ein paar (wenige) Fragen danach, ob Umfragen wirklich so und auch geplant eingesetzt werden. Die neueste Umfrage von Forsa ist ein weiterer Beleg für den Einsatz von Umfragen zur Meinungsbildung und für die „großzügige“ zweckdienliche Interpretation. Dazu und zu einigen anderen Zumutungen. Albrecht Müller