Medien ohne kritischen Verstand – ein Hauptproblem für unsere Demokratie

Medien sind auch dafür da, durch kritische und aufklärende Begleitung des politischen Geschehens die Qualität der öffentlichen Debatte zu verbessern und so auch dazu beizutragen, dass die Qualität der politischen Entscheidungen einigermaßen stimmt. Gestern Abend wurden wir wieder einmal Zeugen, dass unsere Spitzenmedien diesem Anspruch auch nicht annähernd gerecht werden. Gabi Bauer (NDR) und ARD-Chefredakteur Hartmann von der Tann (SWR) befragten den WASG-Spitzenkandidaten Lafontaine. In ihren Fragen plapperten sie fast ausnahmslos die gängigen Parolen nach. Für mich ein erschreckendes Phänomen, zumal ich zumindest Gabi Bauer ganz sympathisch finde und Herr von der Tann immerhin ARD-Chefredakteur ist.

19,3 Millionen oder 51 Prozent der Arbeitnehmer wären von einer Streichung der Steuerfreiheit für Sonn-, Feiertags- und Nachtzuschläge betroffen

Nacht-, Wochenend- und Schichtarbeit nehmen stark zu – von 38% 1991 auf 51% heute. 4,2 Millionen Arbeitnehmer (14,1% aller Beschäftigten) arbeiten regelmäßig an Sonn- und Feiertagen. 2,7 Millionen (9,2%) regelmäßig in der Nacht. Hartmut Seifert, Leiter des WSI, meint, dass Einkommenseinbußen die Bereitschaft zu atypischen Arbeitszeitformen bremsen.

Ausländische Investitionen zur Vernichtung von Arbeitsplätzen

Auf diese kurze Formel könnte man bringen, was mehr und mehr gang und gäbe wird: ausländische Investoren kaufen deutsche Unternehmen auf und ziehen dicke Gewinne daraus, ohne dass Arbeitsplätze geschaffen werden, im Gegenteil: Häufig werden Arbeitsplätze vernichtet und Löhne gedrückt. Die Politik fördert das Treiben, tut jedenfalls nichts dagegen. Warum wohl? Das ist die große Frage. Nutzen Sie den Wahlkampf und die Präsenz von Politikern und fragen Sie penetrant danach. Ein Beitrag von Werner Rügemer dient Ihrer Orientierung. Er hat in den WSI Mitteilungen 1/2005 unter dem Titel “Investitionen ohne Arbeitsplätze” [PDF – 112 KB] die Vorgänge analysiert. Lesenswert.

Wer taz und SPIEGEL / SPIEGEL ONLINE glaubt, ist selbst schuld an seiner / ihrer Irreführung

Dass sich die meisten konservativen Blätter und viele Redaktionen in den Rundfunkanstalten in Kampagnen der Meinungsbeeinflussung einbauen lassen oder diese selbst betreiben, ist kein Geheimnis. Mir begegnen aber immer wieder ehrenwerte Zeitgenossinnen/en, die sich für kritisch und gebildet halten und den Spiegel, vor allem aber die taz, für unabhängige aufklärerische Blätter halten. Aufklären zu wollen gilt mit Sicherheit für einige der Redakteure; für andere gilt es nicht. Sie sind eingebunden in Kampagnen, teilweise eng verflochten mit neoliberalem Glaubensgut.

Hinweis: Lucas Zeise: Stagnationsversprechen

Das Regierungsprogramm von CDU/CSU ist ein Entwurf zur Fortsetzung der ökonomischen Stagnation. Es passt sich nahtlos an das Handeln der jetzigen Koalition an.

Quelle: FTD

Hinweis: Jeder fünfte Haushalt im Osten ist arm.

Das ergab nach einem Bericht verschiedener Medien eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Das DIW stellt fest, so der Tagesspiegel: Neue Bundesländer fallen beim Einkommen deutlich zurück. Als Folge der stark gestiegenen Arbeitslosigkeit lebt inzwischen jeder fünfte Ostdeutsche unterhalb der Armutsgrenze, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Studie.

Quelle: Der Tagesspiegel

„Im Kern steht für mich, dass ihr den Menschen Lebenssicherheit genommen habt. Das ist das Schlimmste.“

So beginnt das Schreiben des Chefökonomen von ver.di, Michael Schlecht, zum Austritt aus der SPD. Und weiter heißt es: „Ihr seid dafür verantwortlich, dass bei vielen meiner Kolleginnen und Kollegen wieder Angst und Sorge vor der Zukunft herrschen. Eine gesicherte Lebensplanung, die auch Kinder ermöglicht, wird für immer mehr Menschen unmöglich…“

Quelle: Schreiben von Michael Schlecht [PDF – 24 KB]