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Titel: Leserbriefe zu „Faktencheck der Faktenchecker: Wie manipulativ ARD-„Faktenfinder“ versucht, Ganser, Guérot und Krone-Schmalz zu diffamieren“

Datum: 31. März 2023 um 16:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich:

Hier unterzieht Florian Warweg den beitragsfinanzierten „Faktenfinder“ der Tagesschau mit dem Titel „Viel Aufmerksamkeit für fragwürdige Experten“ einem Gegencheck. Ins Visier genommen würden darin der Schweizer Historiker und Publizist Daniele Ganser, die deutsche Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot sowie die ehemalige Moskau-Korrespondentin der ARD, Gabriele Krone-Schmalz. Der Faktenfinder-Artikel verstoße mit seiner diffamierenden Sprache gegen den Staatsvertrag. In zahlreichen und interessanten Leserbriefen ist uns die Meinung unserer Leserschaft hierzu mitgeteilt worden. Dafür danken wir. Es folgt nun eine Auswahl, die Christian Reimann für Sie zusammengestellt hat.


1. Leserbrief

Lieber Florian Warweg,

ich kann mich nur freuen und bedanken, dass Menschen wie Sie sich so viel Mühe geben, diesen Wahnsinn auf den Zustand in diesem Land in seiner Tiefe zu beschreiben und zu dokumentieren.

Den nicht vorhandenen Berichterstattungen der ÖRR schenke ich schon sehr lange keine Vertrauen mehr, ich ertrage es einfach nicht. Gleichzeitig bitte ich um Vergebung bei all jenen, die sich innerhalb der ÖRR Mühe geben und nach den Regeln des Journalismus berichten, deren Beiträge mir aber vermutlich dennoch unbekannt sind.

Aber vielleicht begegnet(e) mir der eine oder andere Beitrag – wie unlängst der Spiegel-Artikel von 10.02.1991 zum 2. Golfkrieg von Albrecht Müller – ja auf ganz anderem Wege, weil er zB. von jemand anderem zitiert wurde. ?.

Anbei lege ich Ihnen meine Begründung meines Widerspruchs zum Festsetzungsbescheid der ÖRR, welchen ich unlängst an den gesetzlichen Vertreter des SWR versandt habe.

Sie können ihn gern (!) veröffentlichen!

Ihnen und allen Mitwirkenden bei den Nachdenkseiten

alles erdenklich Gute

Stefan Doll


2. Leserbrief

Hallo,

bekanntlich ist “Deutsche Osteuropa-Forschung” schon seit einigen Jahren ein Synonym für geistige Käfighaltung, bedauerlich.

Gesucht wird ein Forschungsprojekt zur Entstehung und Stabilisierung dieses Käfigs (Soros wir es vermutlich nicht finanzieren wollen.).

Jürgen Kunze


3. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Warweg, sehr geehrte Nachdenkseiten-Redaktion,

Danke für diesen Beitrag!!!

Ich war so begeistert, dass ich meinen monatlichen Unterstützungsbeitrag an Sie spontan erhöht habe!

Mit sehr freundlichen Grüßen

Manfred Marggraf


4. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Warweg, sehr geehrte Redaktion,

exzellente Analyse, ausgezeichnet recherchiert. Ein weiteres Beispiel von Niedertracht gepaart mit Unfähigkeit von Seiten der Hetzer.

Wie wäre es mit einer öffentlichen Diskussionsrunde dieser selbst ernannten Experten mit wirklichen Sachkennern? Diesen Mut würde ich den Kriegshetzern allerdings nicht zutrauen, zu erbärmlich sind ihre Leistungen.

Machen Sie weiter so!

Herzliche Grüße, Joachim Seffrin


5. Leserbrief

Der Junge Welt Journalist und profilierte Osteuropakenner Reinhard Lauterbach hat auf einer online-Buchvorstellung am 25.3.23 eine Bemerkung zu den Instituten für osteuropäische Geschichte gemacht. Er selbst habe dort studiert und sogar ein Stipendium in der Ukraine zu Maidan-Zeiten wahrgenommen. Demnach hatten die Osteuropainstitute schon immer eine klar antirussische Ausrichtung. Sie bekamen ihr Geld und ihre Lehrstühle zu Sowjetzeiten als Teil des antikommunistischen Bollwerks Deutschland im kalten Krieg. Das Ende des kalten Kriegs war für sie desaströs. Die Ukrainekrise kam daher wie gerufen, um neue Gelder für die alte antirussische Ausrichtung zu mobilisieren. Die Einseitigkeit der Osteuropainstitute bei allen Stellungnahmen ist daher aus ihrer Geschichte verständlich. Die deutsche und die ukrainische Geschichte haben eine verhängnisvolle Gemeinsamkeit, die vielleicht einiges erklärt: Auch die Ukraine wurde wie seinerzeit Deutschland ab 2014 zu einem antirussischen Bollwerk von der USA hochgerüstet.

Wolfgang Doster


6. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Warweg, 

Sie haben einen hervorragenden Text verfasst. Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

Schäfer


7. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Warweg,

Ihre aufklärende Recherche erscheint zu einem Zeitpunkt, wo vor allen Dingen durch die öffentlich-rechtlichen Fernsehmedien mit deren Instrument der Faktenfinder oder des Faktenchek den Zuschauern der Eindruck vermittelt wird, als handele es dabei um eine Instanz, welche die objektive unanfechtbare letzte Wahrheit um eine Sache ans Tageslicht bringt. Mit Ihrem Artikel haben Sie den Anspruch dieser Instanz hierauf überzeugend und gründlich entzaubert und bloßgestellt, das war an der Zeit.

Was die von Ihnen dabei in den Blickpunkt genommen professoralen Experten, auf die sich die Faktenfinder berufen angeht, so erinnern mich diese an Andersens Märchen von des Kaisers neuen Kleidern, wo der Kaiser ob seiner eitlen Arroganz am Ende nackt dasteht. Ihr Beitrag hat mir erneut ins Gedächtnis gerufen, auch gegenüber den Protagonisten Ihres Artikels Albrecht Müllers Rat zu befolgen „ Hinterfrage alles, glaube wenig, denke selbst.“

Mit großem Dank für Ihre Arbeit und den besten Grüßen

Herbert Löhr


8. Leserbrief

Liebe NDS-Leute,

mich kann kein Faktenfinder belügen. Schon seit mehreren Jahren gucke ich kein Fernsehen wegen der zu deutlichen Lügen, die sogar ich bemerke.

Auch mein Radio schaltete ich schon lange nicht mehr an. Ich zahle nur zwangsweise die Gebühren. Dies ist eines der Verständnisse dieses Staates von Freiheit.

Ich versuche alles Politische aus Berlin als Spaß zu betrachten. Damit schone ich mein Herz und senke den Blutdruck.

Begannen die Herren Schröder und Fischer nicht auch einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg 1999, verstießen gegen Artikel 26 des Grundgesetzes und wo ist der Haftbefehl?

Was aus Berlin sollte ich noch ernst nehmen – nur die nächste Senkung der Nettorente?

Viele freundliche Grüße sendet

Willi Mittelstädt


9. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Florian Warweg,

zunächst möchte ich mich herzlich für Ihren umfangreichen “Gegencheck” bedanken, der an Gründlichkeit nicht zu übertreffen ist und von der ersten bis zur letzten Zeile überzeugt.

Ich selbst habe am Tag der Veröffentlichung dieses Faktenfinders und den darin zitierten “wissenschaftlichen Osteuropa-Experten” reagiert und den drei Herren meine Entrüstung mit nachfolgender Email übermittelt:

“Sehr geehrte Herren,

mit großer Verwunderung habe ich Ihre Aussagen zu den von Ihnen kritisierten Personen in dem relevanten “Faktenfinder” der ARD zur Kenntnis genommen. Jeder von Ihnen hat nachweislich eine “wissenschaftliche Nähe” zu Russland in seiner Vita verzeichnet. Umso erstaunlicher und für mich unbegreiflich ist die Tatsache, dass Sie als Historiker die Geschehnisse bzw. belegbare Fakten auf den Kopf stellen.

Ich kann nachvollziehen, dass bei den deutschen Politikern ein Hang zur transatlantischen Koalition besteht und Aussagen dadurch beeinflusst werden, aber von unabhängigen Historikern hätte ich diese in meinen Augen “realitätsfremden einseitigen Aussagen” nicht erwartet. 

Tut mir sehr leid – das ist wahrlich für Wissenschaftler Ihres Ranges nicht überzeugend und für mich eher beschämend. Damit stehen Sie nicht auf der Seite der Wahrheit…

Das ist meine persönliche Überzeugung.

Mit freundlichen Grüßen”

Herzliche Grüße an das gesamte NDS-Team

Klaus Herrmann


10. Leserbrief

Liebe NDS-Redaktion, lieber Herr Warweg,

vielen Dank für diesen tollen Beitrag über den Faktencheck der Faktenchecker in Sachen Ganser, Guerot und Krone-Schmalz.

Ist Ihnen dieses Video von Dr. Gestwa bekannt?

Darin “zerlegt” er ja das gesamte “Alternativnarrativ”.

Viele Grüße,

H. Volkert


11. Leserbrief

Greetings NDS Redaktion

Tagesschau Faktenfinder 24.03.2023 Jetzt ist es bewiesen! Daniele Ganser ist eine Niete und anti-amerikanischer Verschwoerungstheoretiker. :-) :-)

Bloed nur dass “seine” “Verschwoerungstheorie” die Welt umkreist.

Einige Tage vor der Veroeffentlichung des Friedensplans fuer den Ukraine-Russland Konflikt hat das Chinesische Aussenministerium einen Artikel mit dem Namen: “The US Hegemony and its Perils” auf globaltimes.cn veroeffentlicht. (ich habe den Artikel in Deutsch beigefuegt). In der Tat ist die Chinesische Sichtweise nahezu identisch mit der von Daniele Ganser (und anderer ‘Verschwoerungstheoretikern’). Hier ist ein Auszug:

“Die Geschichte der Vereinigten Staaten ist geprägt von Gewalt und Expansion. Seit ihrer Unabhängigkeit im Jahr 1776 haben die Vereinigten Staaten ständig versucht, mit Gewalt zu expandieren: Sie haben Indianer abgeschlachtet, sind in Kanada eingefallen, haben einen Krieg geführt gegen Mexiko, zettelten den Amerikanisch-Spanischen Krieg an und annektierten Hawaii. Nach dem Zweiten Weltkrieg führten die USA unter anderem den Koreakrieg, den Vietnamkrieg, den Golfkrieg, den Kosovokrieg, den Afghanistankrieg, den Irakkrieg, den Libyenkrieg und den Syrienkrieg, wobei sie ihre militärische Hegemonie missbrauchten, um den Weg für expansionistische Ziele zu ebnen.”

Dieses zu veroeffentlichen, und auch in dieser Sprache, kann sich nur eine Nation erlauben die den Rueckhalt der Welt hat. In der Tat war diese Veroeffentlichung zuvor mit 90 Nationen weltweit abgestimmt (siehe ein kuerzliches Interview mit Frank Sieren).

Ein zweiter Schritt ist die Veroeffentlichung einer Globalen Sicherheitsstrategie (Global Security Initiative) Auch diesen habe ich in Deutsch beigefuegt.

Drittens die Initiative zur Beilegung des Russland-Ukraine Konflikts. Im Gegensatz zu den vorherigen Artikeln fand dieser im Westen einige Aufmerksamkeit. Allerdings wurde er nicht so richtig verstanden und kommentiert. Zum Beispiel Paragraph 1:

“1. Die Souveränität aller Länder ist zu respektieren. Das allgemein anerkannte Völkerrecht, einschließlich der Ziele und Grundsätze der Charta der Vereinten Nationen, muss strikt eingehalten werden. Die Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Unversehrtheit aller Länder muss wirksam gewahrt werden. Alle Länder, ob groß oder klein, stark oder schwach, reich oder arm, sind gleichberechtigte Mitglieder der internationalen Gemeinschaft. Alle Parteien sollten gemeinsam die grundlegenden Normen für die internationalen Beziehungen aufrechterhalten und für internationale Fairness und Gerechtigkeit eintreten. Die gleichberechtigte und einheitliche Anwendung des Völkerrechts sollte gefördert werden, während Doppelstandards abgelehnt werden müssen.”

Wer hat schon mal solche Saetze von den USA gehoert???

Diese drei Artikel zusammenfassend wuerde ich sagen:

Die US Aussenpolitik hat die Chinesischen Mauer erreicht!

Der Rest folgt daraus ………

FG


12. Leserbrief

Der Artikel von Florian Warweg analysiert die versuchte Täuschung durch den “Fakten(er)finder” perfekt:

Die Analyse lässt sich auch ein Stück weit auf andere Propagandatexte anwenden, da die Methoden ähnlich sind: Angefangen mit der üblichen Verwendung von gegenteiligen Begriffen (“Faktenfinder” für Meinungsartikel), über fehlende inhaltliche Argumentation, dafür immer seitenweise persönliche Angriffe und Nebensächlichkeiten, die nichts mit der Arbeit der jeweiligen Person zu tun haben, wie man es aus der Wikipedia kennt.

Der Artikel von Florian Warweg ist fast schon zu lang, denn jeder Absatz würde die Aufmerksamkeit eines eigenen Artikels verdienen. Vielleicht könnten Sie ja die nächsten Wochen, immer wenn die Zersetzungstaktiken des Rundfunks wieder thematisiert werden, einen Teil des Artikels zitieren und darauf verweisen?

Beispiel: Unter der Überschrift “Die „Expertise“ der Faktenfinder-Redakteure” wird auf einen Tagesschau-Artikel vom 02.02. verwiesen, in dem die Zersetzungstruppe aus ARD, Cemas, A.-Antonio, Psiram, BfV etc. versuchen, die letzte verbliebene Spendenmöglichkeit für Alina Lipp zu stoppen. Das müssen solche Blockwarte sein, die vor Corona Falschparker fotografierten, obwohl sie selbst nicht Auto fahren und 2020 dann die Polizei auf “unerlaubte” Geburtstagsfeiern gejagt haben, damit irgendwer ein horrendes Bußgeld zahlen musste. Da wird also recherchiert, wie der Spendenknopf von Telegram funktioniert, der Zahlungsdienstleister wird angeschrieben, damit er die Kooperation einstellt, irgendeine Firma wird ausfindig gemacht, die scheinbar von Alina Lipp für technische Unterstützung beauftragt wurde, damit man nun suchen kann, ob diese Firma irgendwelche Verbindungen in die EU hat, die man noch kappen könnte oder Bankkonten, die man noch nicht geschlossen hat. Immer wieder wird im wirren Geschreibe wiederholt, dass Lipp, wie auch der Chef ihrer beauftragten Techniker-Firma und vermutlich auch sonst jeder, der nicht gerade mit Steuergeld Diffamierungstexte für die Tagesschau schreibt, Propaganda verbreite, meist ohne anzugeben, um welche Aussagen es geht, die so eingestuft werden. Doch an einer Stelle wird immerhin das propagandistische Thema genannt, das ihr zum Vorwurf gemacht wird: “Sie erzählt viel über die angebliche Zensur, die im Westen herrschen würde.” (laut ISD, einer millionenschweren ausländischen NGO)
Welch ein Schenkelkopfer. Da beschäftigen sich also die öffentlich-rechtlichen Blockwarte mit der Zersetzungskampagne gegen unabhängige Journalisten, die die kriminiellen Verstrickungen unserer Regierung thematisieren, um dann gleichzeitig deren Kommentare zur politischen Zensur in Deutschland als Propaganda zu bezeichnen. Und wahrscheinlich erkennen die Recherchekünstler nicht einmal den Widerspruch.
Archivlink: archive.is/oTWjk

Ach ja, weil die inoffiziellen Mitarbeiter von BfV, MI6 usw. auch versuchen könnten, Kommentare wie diesen mit Strohmann-Argumenten anzugreifen, noch ein Hinweis. Ich habe mir zwar punktuell angeschaut, was Alina Lipp schreibt, verfolge das aber nicht, weil ich ihre Art nicht mag (“ich sage doch nur die Wahrheit über Deutschland”). Doch um den Inhalt geht es den öffentlich-rechtlichen Zersetzungstrupps ja ebenso wenig.

Mit freundlichen Grüßen
Philip


13. Leserbrief

Hallo NDS Team, hallo Herr Warweg,

zu dem lachhaften Beitrag des “Faktenfinders” sollte man zunächst anmerken, dass es sich nicht mal um den Versuch eines Faktenchecks handelt, sondern um die Flucht davor. In dem gesamten Beitrag wird nicht eine einzige der vielen von Ganser, Guérot und GKS verwendeten Quellen aufgegriffen und es wird auch nicht eine einzige ihrer Aussagen widerlegt. Stattdessen flüchtet sich der “Faktenfinder” hinter die schlecht informierte Meinung von vier Personen, deren Expertise weder Außenpolitik und Propaganda im Allgemeinen, noch der Ukraine-Konflikt im Besonderen ist.

Den kontrafaktischen Aussagen von Herrn Gerstwa zum Maidan-Massaker sollte man unbedingt die m.M.n. wichtigsten drei Quellen zu diesem Thema entgegenhalten.

Da wären zum ersten die Recherchen von ARD Monitor, die einem in Kürze einen guten Überblick geben und die alleine schon die Aussagen von Gerstwa widerlegen:

ardmediathek.de/video/monitor/todesschuesse-in-kiew-wer-ist-fuer-das-blutbad-vom-maidan-verantwortlich/das-erste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTc2ZGM1N2M0LTI0OTAtMTFlNS1hOWE3LTUyMjFhZjBjMmJiNQ

Zweiten wäre da dieser Artikel von Recherche-Ass Branko Marcetic, der sich nicht nur mit dem Maidan-Massaker beschäftigt, sondern die gesamten Abläufe beschreibt, die Ende Februar 2014 auf dem Maidan stattfanden.

jacobin.com/2022/02/maidan-protests-neo-nazis-russia-nato-crimea

Und last but not least natürlich der wissenschaftliche Vorschlaghammer von Ivan Katchanovski, dem Pionier der Maidan-Forschung:

papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=4048494

Des Weiteren wird im Beitrag des Faktenflüchters das sog. “Bucha Massaker” erwähnt. Auch hierzu sollte unbedingt angemerkt werden, dass die UN diese Ereignisse untersucht hat und zu einem anderen Ergebnis gelangt, als das was im Westen behauptet wird. Die Quintessenz ist dass russische Soldaten im Frühjahr 2022 im gesamten Raum nördlich von Kiew Zivilisten exekutiert haben, die sich an der Verteidigung ihrer Städte beteiligt haben. Die Zivilisten wurden auf der Straße aufgegrifffen und verhört und wenn auf ihren Handys Beweise gefunden wurden, dass sie sich z.B. als Artillerie-Spotter o.ä. betätigt hatten, wurde die Leute verhaftet und meisten kurze Zeit später exekutiert. Hierbei handelt es sich natürlich um ein Kriegsverbrechen, aber es fehlen in der westlichen Darstellung zwei kritische Informationen, nämlich dass es sich bei den Hingerichteten um Kombattanten handelte und dass diese Vorgehensweise im gesamten Raum nördlich von Kiew praktiziert wurde, d.h. es hatte nichts mit Bucha spezifisch zu tun. Wie wahrscheinlich ist es, dass der Faktenflüchter so einen Bericht übersieht?

ohchr.org/en/documents/country-reports/killings-civilians-summary-executions-and-attacks-individual-civilians

Außerdem erwähnenswert ist noch dieser Satz aus dem Beitrag des Faktenflüchters:

“Auch [Guérot] hat speziell zur Geschichte Russlands oder der Ukraine keine wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht, bemängeln Experten.”

Auffällig ist hierbei, dass anders als im Rest des Beitrag die “Experten”, welche diese Aussage getätigt haben sollen, nicht namentlich genannt werden. Dies ist in sofern bemerkenswert, weil sich Guérot und ihre Mitautorin Hauke Ritz im gemeinsam verfassten Buch “Endspiel Europa” sehr wohl mit der Vorgeschichte und den Ursachen des Ukraine-Konflikt befassen und dabei auch Quellen angeben. Es handelt sich also bei der Behauptung des Faktenflüchters um eine Falschaussagen und ausgerechnet hier ist nicht nachvollziehbar, wer das gesagt haben soll.

Und dann fällt er da noch, der anti-wissenschaftliche Schwurbel-Hammer, vorgebracht von Martin Aust:

“Ebenfalls gemein mit Ganser habe Guérot die minderwertige Quellenauswahl. “Der Anmerkungsapparat erweist sich als ein dünner Aufguss von einigen Zeitungsartikeln, Internetseiten und publizistischen Texten. Wissenschaftliche Publikationen zu den einschlägigen Themen des Buches werden bis auf seltene und höchst selektive Ausnahmen nicht zitiert.””

Es gibt keine einzige wissenschaftliche Publikation, deren Inhalt man nicht pauschal mit so einem Satz leugnen könnte. Der Klassenunterschied zwischen den Leuten, die der Faktenflüchter angreift und den Leuten, hinter denen er sich dabei versteckt, könnte größer kaum sein.

Gruß
Götz Six


14. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Warweg.

vielen Dank, dass sie uns über Leute informieren, denen Information ein Dorn im Auge ist.

Besonders, wenn diese Damen und Herren medienwirksam behaupten „Bei uns sitzen sie in der Ersten Reihe und „Mit dem Zweiten sieht man besser.“

Letzteres ist natürlich ein Widerspruch in sich, weil der wirkliche „Durchblick“ in Mainz seit Jahren fehlt und umstritten ist.

Und in der „Ersten Reihe“ sitzen nur die kostspieligen Herren und Damen Intendanten.

Bei Herrn Siggelkow handelt es sich um einen –  in Zeiten Anglo-Amerikanischen Kriegspropaganda – bestens vernetzten Journalisten. Mittlerweile hat diese „Edelfeder“ etwas erfahren, was ihn selber zu einer anrüchigen Person macht.

Ich zitiere einmal :

“Als oberster Faktenfinder der ARD, erlangte Pascal Siggelkow im Februar traurig-humorige Berühmtheit, als er mit Unterstützung eines Sprengstoffexperten die vermeintliche These von Seymour Hersh widerlegte, die Nordstream-Gasleitungen seien mit Sprengstoff in Pflanzenform zerstört worden. Weil er keine Ahnung von der Materie hatte, in der er faktencheckend unterwegs war, hatte er einen Fachbegriff falsch übersetzt.

Der mit ihm bloßgestellte Sprengstoffexperte sollte später die ARD scharf dafür kritisieren, dass sie einen einzigen Reporter ohne jede Fachkenntnis auf ein derart technisch anspruchsvolles Thema losgelassen hatte.

Siggelkow kann sich mit gutem Recht einen ausgewiesenen Experten für Nicht-Expertentum nennen. Seit seinem Nordstream-Pflanzen-Debakel hat er, trotz ziemlich sicher fehlender einschlägiger Sprachkenntnisse, “Faktenchecks” zur serbischen und iranischen Medienlandschaft und zum Verhandlungswillen der russischen Regierung in Sachen Ukraine-Konflikt veröffentlicht. Diese Expertise hat er nun genutzt, um selbige Nicht-Expertise in einem Faktencheck bei Daniele Ganser, Ulrike Guérot und Gabriele Krone-Schmalz dingfest zu machen: “Krieg in der Ukraine: Viel Aufmerksamkeit für fragwürdige Experten” heißt der Beitrag.“ ( aus The Plattform vom 28.03.23 ).

In der „Ersten Reihe sitzen und noch nicht einmal mit Dem Zweiten Auge“ etwas erkennen, ist hochnot peinlich, lieber Pascal  .  .  .  !

Aber immerhin . . . denunzieren will gelernt sein !

Und Relotius würde wohl den Hut vor Dir ziehen !

Bei Frau Reveland ist es ebensowenig her mit der Wahrheit, wie mit ihrer Fachkenntnis zur Ukraine und zur Geschichte des Landes.

Für viele Apologeten des Irak-Krieges hatte ihre Mediale Unterstützung zum Krieg gegen Saddam Hussein bis heute keine Konsequenzen. Viele vertraten offen die Lügen der USA und Großbritanniens in diesem Fall.

Aber in Zeiten von Verleumdungen und Diffamierungen kommen diese Geister wie gerufen. Auch völlig unbedeutende Historiker, wie die genannten Herren Gestwa und Aust gelten ehemaligen Studierenden als „Meterware“, also „nett das sie einmal hereingeschaut haben!“

Für die heutige Zeit mit ihren „Faktenfindern“ ist manches peinlich, etwa das, dass vor dem Krieg in der Ukraine einige der heutigen Regierungsmedien etwas anderes über den Maiden-Putsch schrieben oder über die Politischen Zustände in der Zeit.

Auch sind viele US-Amerikanische Historiker, Politologen und Wirtschaftsfachleute mit ihren, teils sehr kritischen Äußerungen zur Einkreisungspolitik Russlands, zum Maidan-Putsch und zum jetzigen Krieg, wirkliche Sachverständige für diesen Krieg bzw. Ursachen.

Aber und jetzt kommt es   .   .   .  eine „eingeschworene Gemeinschaft von Verlagshäusern & ihre Redaktionen“ nehmen dies bewusst nicht zur Kenntnis.

In den SPIEGEL schauen und nicht „Vulgär-Journalistisch arbeiten. Sich die ZEIT nehmen unvoreingenommen zu berichten.

Den FOCUS auf Verhandlungen setzen, statt immer neue Waffenlieferungen ins Spiel zu bringen.

Und BILD DIR DEINE MEINUNG, diese aber nicht aus einseitig ausgerichteten Medien entnehmen.

Mit Leuten wie Siggelkow und Reveland wird der Presse hierzu Lande ein Bärendienst erwiesen.

Unterwürfige Schreiberlinge hatte wir bereits zwei Mal  .  .  .  es reicht!

Mit Freundlichen Grüßen

B. Schroeder


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