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Titel: Hinweise des Tages
Datum: 30. März 2023 um 8:45 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
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dazu: Über den Streit in der Bundesregierung: Schlechtes Schauspiel
Mehr als 20 Stunden Koalitionsausschuss, mysteriöse Stellungnahmen, dann Unterbrechung, dann Vertagung, dann Fortsetzung: Der Streit in der Ampel war zum Wochenbeginn das bestimmende Thema in den Zeitungen und Nachrichtenmagazinen. In den Wochen zuvor waren böse Briefe geschrieben und verärgerte Stellungnahmen abgegeben worden. Von geleakten Gesetzesentwürfen war die Rede, von Blockaden und vom „Deutschland-Tempo“, das nun endlich kommen soll. (…)
Wen interessiert schon, ob Habeck und Lindner sich vertragen? Während die Ampel ihr stumpfsinniges Laienspiel inszeniert, rollen wieder deutsche Panzer gegen Russland. Während der Kanzler von „sehr guten Fortschritten“ spricht, leiden Millionen unter hohen Preisen und einer unsicheren Zukunft. Nun ist es nicht so, dass die Koalitionäre mit ihrer Hampelei daran scheitern würden, diese Probleme zu lösen. Sie versuchen es erst gar nicht. Bei allen entscheidenden Fragen herrscht hingegen Einigkeit: Der Krieg soll weiter befeuert werden, die Aufrüstung wird fortgesetzt, die Rekordgewinne der großen Konzerne werden nicht angetastet und die gewaltigen Kosten werden auf die Bevölkerung abgewälzt.
Quelle: Vincent Cziesla in unsere zeit
Anmerkung unseres Lesers H.M.: Galeria Kaufhof ist nach 2020 zum zweiten Mal insolvent, wird mit Hilfe der Gläubiger gerettet, zumindest zwei Drittel der Standorte. Die Gläubiger verzichteten 2020 auf 2 Milliarden Euro, sind jetzt mit rund 1 Milliarde Euro dabei. Zu den Gläubigern gehört neben Banken, Vermieter, Bundesanstalt für Arbeit dieses Mal auch Vater Staat. Er muss 600 Millionen Euro seiner Kredite bzw. stillen Einlagen abschreiben. Das war absehbar, leider. Staatliche Hilfen haben das Leiden eher verlängert als gelöst.
Rene Benko investiert über seine Firmen viel Geld in Projekte, die meist zentral in teuren Lagen liegen. Der Grund: Trotz höherer Preise für Grundstücke etc. versprechen diese Investments auskömmliche Rendite oder Wertsteigerungen. Bei Galeria-Kaufhof ist Benko knauserig, steckt für seine Verhältnisse bescheidene Summen in den letzten deutschen Warenhauskonzern. Dieses Mal 200 Millionen Euro. Offenbar glaubt er nicht an ein erfolgreiches Geschäftsmodell, das Rendite abwirft.
Dagegen hat Vater Staat eine Menge Steuergelder in ein offenbar tot gerittenes Pferd gesteckt. Das passiert häufiger, wenn politische Konflikte drohen und die Politik die Betroffenen mit Hilfszahlungen oder Fördergeldern ruhig halten will. Denn auf Druck der Städte und Kommunen, die Leerstände und eine Verödung ihrer Innenstädte im Falle einer Pleite befürchteten, stellte die jetzige und frühere Regierung über 700 Millionen Euro zur Verfügung über einen Wirtschaftsstabilisierungsfonds. In der Hoffnung, Arbeitsplätze zu erhalten und Innenstädte attraktiv zu halten. Das war leichtsinnig bei einem so windigen Geschäftsmann wie Rene Benko, der vor allem an Immobilien interessiert ist, die ihm beim Kauf von Karstadt und Kaufhaus in die Hände fielen.
Offenbar hat Benko mit der Verwertung der Immobilien von Karstadt und Galeria Kaufhof schon sein Geschäft gemacht. Und nutzt offenbar seine Warenhäuser als Druckmittel, um Immobilienprojekte durchzusetzen. In Berlin mit seinem “Letter of Intent” (Absichtserklärung). Daran hatte Benko dem Berliner Senat eine Art Garantie für den Weiterbetrieb der Galeria Kaufhäuser an Havel und Spree zugesichert, und damit den Erhalt von Arbeitsplätzen. Umgekehrt zeigte sich der Senat offenbar großzügig bei der Genehmigung von Benko-Projekten in der Hauptstadt. Doch jetzt sollen zwei größere Berliner Häuser geschlossen werden, in Wedding und Charlottenburg. Man hat den Eindruck, dass sich Politiker von Rene Benko vorführen lassen.
dazu auch: Staatshilfen: Galeria, ein Desaster fürs Lehrbuch
Der Bund hat viel Geld im insolventen Warenhauskonzern Karstadt Kaufhof versenkt. Leider ist die Regierung nicht bereit, aus diesen Fehlern zu lernen – die Wiederholungsgefahr ist groß.
Es ist ein Desaster, wie die Bundesregierung im Fall von Galeria mit dem Geld der Steuerzahler umgegangen ist. Ginge es um eine private Geldanlage, man würde von einem Totalverlust sprechen, sich grämen und dann mit allen Mitteln sicherstellen, dass so etwas nicht noch einmal passiert. Ganz anders aber das Reiz-Reaktionsschema der Regierung beim geldverschlingenden Warenhaus Karstadt Kaufhof. Vom Willen zu einer Art Aufarbeitung, wie es zu einer derart katastrophalen Fehleinschätzung kommen konnte, ist bei den politisch Verantwortlichen nicht mal im Ansatz etwas zu spüren. Das gilt für die heutigen und die vormaligen Regierungsparteien. Dabei drängen sich die Fragen förmlich auf.
Quelle: Süddeutsche
„Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, sich (…) gegenüber den amerikanischen Verbündeten mit Nachdruck für den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland einzusetzen“
Diese Forderung des Bundestages wurde nie zurückgezogen, ich habe danach aber keine Meldungen darüber gefunden, dass Merkel (oder heute Scholz) oder einer ihrer Minister sich bei Treffen mit ihren US-Kollegen öffentlich und „mit Nachdruck für den Abzug der US-Atomwaffen“ eingesetzt haben. Sie vielleicht?
Quelle: Anti-Spiegel
dazu: Faktencheck der Faktenchecker: Wie manipulativ ARD-„Faktenfinder“ versucht, Ganser, Guérot und Krone-Schmalz zu diffamieren
Quelle: NachDenkSeiten
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