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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 6. März 2023 um 8:45 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
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dazu auch: ARD-Denunzianten
Die öffentlich-rechtliche ARD-Sendung „Fakt“ hat alle ErstunterzeichnerInnen des Manifestes für Frieden von Sarah Wagenknecht und Alice Schwarzer angeschrieben. In diesem Schreiben hat die Redaktion angeblich „Rechte“ entdeckt. Und behauptet, „dass die von den Initiatorinnen angekündigte Abgrenzung gegen rechts in der Realität bei der Veranstaltung nicht funktioniert hat“. Dass es so rechts wie nur möglich ist, wenn man Waffen in die Ukraine sendet, um vorgeblich einen Krieg zu beenden, ist den ideologisch beschränkten Redakteuren nicht zugänglich. Auch, dass Frau Baerbock ebenso eine rechte Kriegstreiberin ist wie Frau Strack-Zimmermann, dürfen ARD Redakteure bei Strafe eines Karriereverlusts nicht zugeben. Den ARD-Leuten ist nicht mal die historische Kontinuität klar: Militarismus war ein wesentliches Merkmal der Nazis. (…)
Und weiter im Text des Staatsvertrages: „Der MDR ist in seinen Angeboten an die verfassungsmäßige Ordnung gebunden und der Wahrheit verpflichtet.“ Entspricht der Sender dem Friedensgebot des Grundgesetzes, wenn er ausgerechnet eine Aktion für den Frieden als „rechts“ denunziert?
Der MDR stellt sicher, steht in seinem Staatsvertrag, dass „die Vielfalt der bestehenden Meinungen und der religiösen, weltanschaulichen, politischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Richtungen im Gesamtangebot der Anstalt in möglichster Breite und Vollständigkeit Ausdruck findet“. In Umfragen, die auch der ARD zugänglich sind, wendet sich etwa die Hälfte der Befragten gegen deutsche Waffenlieferungen in der Ukraine. Aber bei „Fakt“ wird diese Hälfte als „rechts“, also zumindest als falsch oder böse denunziert. „Fakt“ sendet also im Fall Wagenknecht und Schwarzer statt Breite und Vollständigkeit schlichte Regierungsideologie.
Quelle: Rationalgalerie
dazu: Olaf Scholz, seine Reise nach Washington DC
Das Interessanteste daran ist, dass Scholz im Grunde allein dorthin reist. Wenn ein deutscher Bundeskanzler Washington besucht, reist er meist in Begleitung von Journalisten der deutschen Medien. Er reist mit Geschäftsleuten. Diesmal reist er mit keinem von beiden, und anscheinend wird es nicht einmal eine Pressekonferenz geben. Es wird also nicht direkt Geheimtreffen sein, aber ein sehr privates Treffen. Er möchte nicht, dass ihm Fragen gestellt werden.
Ich muss sagen, wenn das passiert, wenn man in der Vergangenheit Situationen erlebt hat, in denen sich Staats- und Regierungschefs treffen, aber nicht bereit sind, vor den Medien zu erörtern, was sie besprochen haben, oder Fragen zu beantworten, dann ist das normalerweise ein Zeichen dafür, dass es Differenzen gibt. Ich denke, dass es in diesem Fall welche geben könnte…
Nun gibt es offensichtliche Themen, die für Scholz peinlich sein könnten. Er möchte nicht zu einer Pressekonferenz gehen und über Nord Stream befragt werden: Wer, glauben Sie, hat Nord Stream in die Luft gejagt? Er möchte nicht, dass ihm solche Fragen gestellt werden, wenn Biden, der Mann, von dem Seymour Hersh und die ganze Welt glauben, dass er der Täter war, neben ihm steht. Ich meine, das wäre ein großes Problem für Olaf Scholz. Zweifellos sind die Medien in Deutschland angewiesen worden, unter keinen Umständen solche Fragen zu stellen. Aber trotzdem werden anscheinend die Medien überhaupt nicht dort sein, damit sichergestellt ist, dass diese Fragen nicht gestellt werden.
Aber ich vermute, dass es auch noch andere Dinge gibt. Ich vermute, dass Biden Scholz bei den Sanktionen gegen China stark unter Druck setzen wird, weil das jetzt ansteht, und Scholz will weder die Medien noch die Geschäftsleute dort haben, weil die Geschäftsleute ihm sagen werden: Olaf, wenn du dem zustimmst, dann hast du völlig den Verstand verloren, dann bist du der „verrückte Kanzler“. Deutschland kann den Sanktionen gegen China nicht zustimmen.
Man kann also verstehen, warum die Medien nicht dabei sind. Sie können verstehen, dass es Probleme und Differenzen zwischen Scholz und Biden geben wird.
Aber ich denke, das große Problem, die große Sorge wird China sein und die Sanktionen, die Biden sicherlich vor Scholz über China ausbreiten wird. Und ich denke, Scholz wird den Sanktionen nicht zustimmen wollen. Und es gibt die Vorstellung, dass er dazu befragt werden möchte, und ich glaube nicht, dass er von seinen eigenen Geschäftsleuten in Verlegenheit gebracht werden möchte.
Quelle: Seniora.org
Anmerkung Christian Reimann: Der deutsche Bundeskanzler wirkt immer mehr wie ein Vasall der USA. Bitte lesen Sie dazu z.B. auch Vasallen wehren sich nicht.
dazu auch: Biden dankt Scholz für Abkehr von Energie aus Russland
Olaf Scholz besuchte am Freitag Joe Biden. Es gab nur dürre öffentliche Erklärungen. Indirekt spielte jedoch auch Nord Stream 2 eine Rolle.
Beim Kurzbesuch von Bundeskanzler Olaf Scholz bei US-Präsident Joe Biden wurde eines der zentralen bilateralen Themen – die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines – nicht öffentlich diskutiert. Allerdings sprach Biden das Thema indirekt an. Der US-Präsident lobte Scholz laut CNBC „für die Abkehr Deutschlands von russischen Energiequellen bei gleichzeitiger Erhöhung der Verteidigungsausgaben“. Biden sagte demnach: „Sie haben zu Hause historische Veränderungen vorangetrieben, Sie haben die Verteidigungsausgaben erhöht und haben die Diversifizierung weg von russischen Energiequellen vollzogen und ich weiß, das war nicht einfach und sehr schwierig für Sie.“ Eine offizielle Untersuchung der Nord-Stream-2-Anschläge lehnt die US-Regierung ab, weil sie die Auffassung vertritt, dass sie nicht für die Aufklärung von Ereignissen zuständig ist, die sich nicht auf US-Territorium ereignen. Die Recherchen des Journalisten Seymour Hersh, denen zufolge die US-Regierung gemeinsam mit Norwegen hinter den Anschlägen stecken soll, haben die Regierungen in Washington und Oslo scharf dementiert. Die Untersuchungen, die von Deutschland, Schweden und Dänemark durchgeführt werden, sind nach Regierungsangaben aus den Staaten noch nicht abgeschlossen. Die Bekanntgabe von Details wird von den Regierungen mit dem Verweis auf das Staatswohl abgelehnt. Eine Journalisten-Fragerunde mit Scholz und Biden war diesmal, anders als bei sonstigen Besuchen, nicht vorgesehen. Die New York Times notierte: „Das Treffen verlief für einen so hochrangigen Besuch ungewöhnlich abgeschirmt.
Quelle: Berliner Zeitung
Anmerkung unseres Lesers A.B.: Hochinteressanter Beitrag, der den unsinnigen Versuch der EZB und anderer Zentralbanken, durch Leitzinserhöhungen die aktuelle angebotsseitige Inflation in den Griff zu bekommen, einmal aus einem anderen Blickwinkel kritisiert.
dazu: Riesenskandal in Großbritannien: Chats belasten Ex-Gesundheitsminister schwer
Es sind gravierende Vorwürfe, die der britische Telegraph in einem umfassenden Investigativ-Bericht unter dem Titel “The Lockdown Files” anhand von mehr als 100.000 geleakten WhatsApp-Nachrichten gegen den ehemaligen Gesundheitsminister Großbritanniens, Matt Hancock, erhebt.
Der heute 44-Jährige soll zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 mehrfach den Rat seines Stabs sowie externer Berater im Bezug auf die Teststrategie in Pflegeheimen ausgeschlagen und einen eigenen Kurs gefahren haben. Pflegeheime entwickelten sich schließlich zum größten Covid-Krisenherd im Vereinigten Königreich mit mehr als 40.000 Todesfällen.
Doch das ist nicht der einzige Vorwurf: Hancock soll auch seine Ankündigung, bis Ende April 2020 mehr als 100.000 Covid-Tests pro Tag zu ermöglichen, nur mithilfe von Tricks ermöglicht haben; die Zahl sei letztlich in Wahrheit nie erreicht worden – anders, als Hancock das damals bei einer Pressekonferenz stolz verkündet hatte.
Ein Überblick über die Enthüllungen: (…)
Einen Freund, den ehemaligen britischen Politiker und heutigen Herausgeber des Evening Standard, George Osborne, machte Hancock schließlich auf fast 22.000 ungenützte Testmöglichkeiten in öffentlichen Teststationen aufmerksam – obwohl er bereits wusste, dass all diese Tests nicht rechtzeitig ausgewertet würden. In einer Nachricht an Osborne schrieb Hancock unter anderem: “ICH WILL MEIN ZIEL ERREICHEN!” – Osborne antwortete trocken: “Das habe ich erfasst.” (…)
Nun stellte Oakeshott selbst die unveröffentlichten Chats dem Telegraph zur Verfügung. Am Mittwoch rechtfertigte sie den Schritt in einem langen Text. Dort heißt es unter anderem: “Diejenigen, die Informationen im öffentlichen Interesse haben, müssen sie endlich preisgeben.”
Quelle: Kurier
Anmerkung Christian Reimann: Und hierzulande? Die Corona-Aufarbeitung scheitert (bevor sie begonnen hat). Daraus zitiert:
„Zu beobachten sind momentan vor allem folgende Abwehrstrategien der Verantwortlichen für Schulschließungen, einsames Sterben, 2G-Selektion, Panikmache, Dämonisierung der Kritiker der Corona-Politik, Demonstrationsverbote und viele weitere politische, soziale, moralische, medizinische und mediale Verfehlungen: „Wer hätte das denn ahnen können“/„hinterher ist man immer schlauer“, „wir sind doch relativ gut durch die Pandemie gekommen“ oder: „Schuld sind die anderen“. Ganz Hartgesottene treten sogar immer noch die Flucht nach vorn an – etwa der sogenannte „Weltärztepräsident“ Frank Ulrich Montgomery, der seine infame Aussage von der „Tyrannei der Ungeimpften“ kürzlich sogar noch einmal bekräftigt hat.
Die Angst der Verantwortlichen vor der Aufarbeitung und die Tatsache, dass es für eine echte Aufarbeitung keine Instanz mehr gibt, haben wir auf den NachDenkSeiten beschrieben. Die Folgen eines Scheiterns der Analyse der letzten drei Jahre können gravierende und langfristige Beschädigungen für den Zusammenhalt der Gesellschaft sein und die Gefahr einer Wiederholung erhöhen.“
Anmerkung unseres Lesers S.E.: Wundert mich, dass und was viele Politiker über den Messenger WhatsApp kommuizieren – ich dachte immer, dass die USA (NSA) das jederzeit abhören können.
Anmerkung J.K.: Breiteste und wohlwollendste Berichterstattung in den Tagesthemen. Dazu ein Interview mit dem Grünen Bürgermeister von Hannover, der sein seltsames Demokratieverständnis ausführlich erläutern durfte. Man vergleiche diese mit der Hetze gegen Sahra Wagenknecht, Alice Schwarzer und der Friedensdemonstration in Berlin.
Anmerkung Christian Reimann: Ein seit Jahren zunehmend eingeschränkter Meinungskorridor schränkt auch den demokratischen Meinungsbildungsprozess ein. Es wird immer noch unterschieden zwischen Gute Demos, schlechte Demos. Bitte lesen Sie dazu auch Schon wieder: Gute Demos, schlechte Demos. Auf diese Weise trägt die Spaltung der Medien zur Spaltung der Gesellschaft bei.
Quelle: Norbert Häring
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