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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise der Woche
Datum: 27. November 2022 um 9:00 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
Am Wochenende präsentieren wir Ihnen einen Überblick über die lesenswertesten Beiträge, die wir im Laufe der vergangenen Woche in unseren Hinweisen des Tages für Sie gesammelt haben. Nehmen Sie sich ruhig auch die Zeit, unsere werktägliche Auswahl der Hinweise des Tages anzuschauen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (AT)
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Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
Vorbemerkung: Ursprünglich hatten wir geplant, in unserer Wochenübersicht auch auf die lohnenswertesten redaktionellen Beiträge der NachDenkSeiten zu verweisen. Wir haben jedoch schnell festgestellt, dass eine dafür nötige Vorauswahl immer damit verbunden ist, Ihnen wichtige Beiträge vorzuenthalten. Daher möchten wir Ihnen raten, am Wochenende doch einfach die Zeit zu nutzen, um sich unsere Beiträge der letzten Wochen (noch einmal) anzuschauen. Vielleicht finden Sie dabei ja noch den einen oder anderen Artikel, den es sich zu lesen lohnt. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Anmerkung Albrecht Müller: Ein ausgesprochen interessanter Artikel.
dazu: Was ukrainische Raketen in Polen erzählen
Weltkriegsszenarien, amerikanische “kühle Köpfe”, Selenskyi und russische Dementis
Die hechelnde Bereitschaft, mit der Politik und Medien auf eine geheimdienstlich ausgekochte und von Kiew dann markig verkündete Lüge hereinfallen, bezeugt, wie tief inzwischen der Glaube an das russische Böse verwurzelt ist. Man muss den Trägern anti-russischer Propaganda gratulieren. Das Feld ist lange und gründlich bestellt worden, über viele Jahre. Die Saat ist aufgegangen.
Auch in Deutschland ist die Bereitschaft zu Hass, Konflikt und Krieg gestiegen. Das ist verbunden mit einer größeren Bereitschaft, mit dem eigenen Leben zu spielen. „3. Weltkrieg abgesagt“, titelte die TAZ, als berichte sie über die Absage eines Rockkonzerts.
Der ukrainische Präsident besteht nach wie vor auf seiner Version der Geschichte. Warum stellt er sich so stur? Da er ja unmöglich wissen kann, was im Detail an der Front passiert, wäre es kein Problem gewesen, zurückzurudern. Er hätte, so wie die NATO, erklären können, dass an allem nur der russische Angriff letztendlich schuld ist, und den entsetzlichen Kollateralschaden des intensiven russischen Beschusses, der zu zwei fehlgeleiteten Raketen (sowjetischer Herkunft – kein Wunder, das da etwas schief ging) führte, nochmals zutiefst bedauern können.
Aber so verhielt er sich nicht. Er hielt seine Version der Ereignisse aufrecht, forderte Beteiligung an den polnischen Untersuchungen, denn so bleibt die Vermutung etwas länger in der Welt, die Raketen wären russisch gewesen. Niemand wird fragen, ob es tatsächlich ukrainische „Irrläufer“ waren. Vor allem aber besteht Selenskyj darauf, dass der NATO-Bündnisfall eingetreten ist.
Das ist das Entscheidende. Selenskyi verlangte inzwischen zum dritten Mal den direkten Einstieg der NATO in den Krieg: Durch einen Blitzeintritt der Ukraine in die NATO, durch die Forderung eines nuklearen Erstschlags der NATO gegen Russland und nun durch den angeblichen russischen Angriff auf das Bündnisgebiet.
Quelle: Petra Erler
dazu auch: Selbstgerechtes Einheitsdenken
Der journalistische Umgang mit diesem Krieg, das selbstgerechte Einheitsdenken der Leitartikler und ihrer uniformen Experten beleidigen und provozieren mich.
Auf der ersten Seite der „Süddeutschen Zeitung“ vom 16. November: „Russische Raketen treffen Polen“. Die klare Botschaft: Angriff auf ein Nato-Land. Bündnisfall? Die Welt am Abgrund? Die Welt am Abgrund.
Schon bald wird klar, dass es wohl nicht die Russen waren, die diese Rakete abgefeuert haben – aber das kommt medial auch am Tag danach eher verklausuliert, sehr verklemmt rüber.
Die SZ vom 17. November, schafft sie es, diese gefährliche Fehlinformation als solche zu benennen? Schafft sie das Selbstverständliche? Nein, aber sie schafft es, auf den drei üppigen Seiten, mit denen sie sich mit dieser Rakete beschäftigt, bei all den vielen Schlagzeilen, nie das Wort „Ukraine“ in einer Überschrift zu benutzen. Beispielhaft dafür Titel und Vorspann ihrer Seite-3-Reportage zu dem Thema: „Blick in den Abgrund: Als in Polen eine Rakete russischer Bauart einschlägt, hält die Welt für einen Augenblick die Luft an. Ein Angriff? Ein Fehlschuss? Dann kommt von der Nato Entwarnung. Die Geschichte einer gefährlichen Eskalationsspirale.“
Auch beim Deutschlandfunk am Tag nach diesem Einschlag, in den „Informationen am Mittag“, heißt es in der Anmoderationen zum Bericht über dieses hypergefährliche Ereignis nicht, dass diese Rakete russischer Bauart aller Wahrscheinlichkeit nach von ukrainischen Kräften abgefeuert worden ist. Der erste Wortbeitrag stammt dann auch von dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj, und der sagt dann, was er seit Stunden auf allen Kanälen weltweit sagt: „Die russische Aggression hat zu zwei toten Polen geführt.“
Kaum ein Wort des Bedauerns von seiner Seite, stattdessen Reinwaschung. Die Forderung nach noch mehr Waffen. Kalte Kriegs-Agitation. Der Wunsch nach Eskalation.
Quelle: Arno Luik auf Overton Magazin
Anmerkung Christian Reimann: Ihren Tweet über den vermeintlichen russischen Raketenbeschuss auf Polen hat die seit 2021 Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages zwar gelöscht. Ein Wort des Bedauerns oder ein Eingeständnis von Fehlverhalten ist jedoch nicht zu entnehmen. Bitte lesen Sie dazu auch „Russische Raketen treffen Polen“ – Neuer Tiefpunkt von Politik und Medien in Deutschland.
dazu auch: Zur neuen Deutschen Staatsräson, der Unterordnung unter Kiews Propaganda: Nur der Russe schießt
Warum müssen sich, fragte Rennefanz, „deutsche Parlamentarier, Medien und Experten zum Sprachrohr der ukrainischen Propaganda machen?“ Eine Antwort könnte der 4. November geben: An diesem Tag stimmte die Bundesrepublik im Dritten Ausschuss der UN-Vollversammlung gemeinsam mit 51 anderen Staaten, darunter alle EU-Staaten und die USA, gegen den von Russland und 31 weiteren Staaten eingebrachten Entwurf einer Resolution zur „Bekämpfung der Verherrlichung des Nationalsozialismus und des Neonazismus“. Bisher hatte sich Berlin bei den Erklärungen, die dazu seit 2005 von Moskau jährlich eingebracht werden, enthalten. Diesmal stimmten 105 Staaten dafür, 15 enthielten sich. „Zeitenwende“ bedeutet, sich den in Kiew tonangebenden Faschisten ideologisch unterzuordnen und ihre Hetze gegen Russland, die Glorifizierung des Faschismus und ihren Antikommunismus in der Bundesrepublik zu verankern. Das ist dank Annalena „Russland ruinieren“ Baerbock und Olaf „Slawa Ukraini“ Scholz jetzt deutsche Staatsräson.
Quelle: Arnold Schölzel in unsere zeit
dazu: Französischer Botschafter: Regelbasierte Ordnung” der USA bedeutet westliche Vorherrschaft und verstößt gegen internationales Recht
(Eigene Übersetzung)
Frankreichs ehemaliger Botschafter in den Vereinigten Staaten, Gérard Araud, hat Washington öffentlich kritisiert, da es häufig gegen internationales Recht verstoße und seine so genannte “regelbasierte Ordnung” in Wirklichkeit eine ungerechte “westliche Ordnung” sei.
Der französische Spitzendiplomat warnte, dass die Vereinigten Staaten einen “Wirtschaftskrieg” gegen China führten und dass Europa über Washingtons “Eindämmungspolitik” besorgt sei, weil viele europäische Länder nicht gezwungen werden wollten, sich in einem neuen Kalten Krieg “für ein Lager zu entscheiden”.
Araud verurteilte die US-Diplomaten für ihr Beharren darauf, dass Washington immer der “Führer” der Welt sein müsse, und betonte, dass der Westen mit anderen Ländern des globalen Südens “auf gleichberechtigter Basis” zusammenarbeiten sollte, um “einen Kompromiss mit unseren eigenen Interessen zu finden”.
Er warnte davor, “maximalistische” Forderungen zu stellen, “einfach nur zu versuchen, die westliche Hegemonie zu erhalten”.
Araud äußerte sich am 14. November auf einer Podiumsdiskussion mit dem Titel “Ist Amerika bereit für eine multipolare Welt?”, die vom Quincy Institute for Responsible Statecraft veranstaltet wurde, einer Denkfabrik in Washington, DC, die für eine zurückhaltendere, weniger kriegerische Außenpolitik eintritt. […]
In einem schockierend unverblümten Abschnitt der Podiumsdiskussion erklärte Gérard Araud, dass die so genannte “regelbasierte Ordnung” eigentlich nur eine “westliche Ordnung” sei und dass die Vereinigten Staaten und Europa internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen, die Weltbank und den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu Unrecht dominierten: „Um ehrlich zu sein, war ich schon immer äußerst skeptisch gegenüber dieser Idee einer “regelbasierten Ordnung”“.
Quelle: Multipolarista
dazu auch: Die Meinungsmanipulation startet schon beim Wort «Befreiung»
In politischen Berichten und Kommentaren lohnt es sich, die verwendeten Begriffe genau zu beachten. Ist ein Kämpfer ein Freiheitskämpfer, ein Partisan, ein Rebell oder gar ein Terrorist? Und bei Interviews: Welche Fragen werden gestellt, und welche bewusst vermieden? Gefragt sind Aufmerksamkeit und eine gute Portion Medienskepsis.
Quelle: Global Bridge
dazu: Warum Wasserstofftanker keine gute Idee sind
Noch ein paar Jahre klimaschädliches Erdgas, dann grüner Wasserstoff – so rechtfertigt die Bundesregierung den Bau teurer LNG-Terminals. Doch die Verschiffung von Wasserstoff ist ineffizient, kompliziert und kaum getestet.
Quelle: DER SPIEGEL
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Die nächste Lüge der Bundesregierung. Angeblich sollen die im Moment mit irrem Aufwand errichteten und umweltschädlichen LNG-Terminals doch in ein paar Jahren auf grünen (umweltfreundlichen) Wasserstoff umgerüstet werden. Mit dieser Behauptung sollte protestierenden und klagenden Umweltorganisationen der Widerspruch ausgetrieben werden. Das war von Anfang an zweifelhaft und wird wahrscheinlich nie vernünftig funktionieren. Stattdessen werden wir wohl voraussichtlich die nächsten 20 oder 30 Jahre Gas in Form von LNG beziehen, dann halt dreimal so teuer wie aus Russland, und wird es eben keinen Ausstieg aus fossilen Energien geben. Aber Hauptsache, die Legende steht, man könne Russland ruinieren durch Sanktionen, die einem selber maximal schaden.
dazu auch: Deutschland geht leer aus: Katar unterzeichnet langfristigen LNG-Vertrag mit China
Deutschland wollte das LNG aus Katar nur als Übergangslösung einsetzen, um anschließend fossile Energien wie Öl und Gas durch nachhaltige Energien wie Wind und Sonne zu ersetzen. Katar besteht hingegen wegen einer gigantischen Erweiterung der LNG-Tankerflotte auf langfristigen Abkommen. Katar gehört zu den fünf wichtigsten Gasproduzenten der Welt und beutet derzeit das weltgrößte Erdgasfeld “North Field” im Persischen Golf aus.
Zwar hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck bei seinem Besuch in Doha im März eine Energiepartnerschaft mit Katar vereinbart. Doch seither ist nach Handelsblatt-Informationen aus katarischen Regierungskreisen noch kein deutsch-katarisches Lieferabkommen zustande gekommen.
Mit dem nun geschlossenen langfristigen Vertrag mit Katar diversifiziert Peking seine Gas-Bezugsquellen und macht sich unabhängiger von westlichen Lieferländern. Bislang bezieht China, der weltweit größte Importeur von Flüssiggas, einen Großteil seines LNG aus Australien und den USA.
Der Golfstaat Katar ist als Ausrichter der Fußballweltmeisterschaft 2022 wegen angeblicher “Menschenrechtsverletzungen” zuletzt zur Zielscheibe medialer Angriffe deutscher Politiker geworden. Der katarische Energieminister Saad Sherida Al-Kaabi sagte am Montag der Nachrichtenagentur Reuters, er sei schockiert über die Bemerkungen Habecks zu dem Turnier. “Die Äußerungen, die Herr Habeck wieder gemacht hat, sind nicht hilfreich für die Beziehungen, aber unsere Geschäfte werden weiterlaufen.” Habeck hatte vergangene Woche erklärt, die Idee einer Fußballweltmeisterschaft in Katar sei “bekloppt”.
Quelle: RT DE
dazu auch: „Ein “Systemwechsel” ist das Bürgergeld nicht. In Wirklichkeit steckt da noch viel Hartz IV drin. Und das ist gut!“
Die Meinung von @AchWendler zur Einigung im Streit um das #Bürgergeld.
Quelle: Tagesthemen via Twitter
Anmerkung André Tautenhahn: Herr Wendler behauptet, dass ein Arbeitnehmer mit einem Verdienst von knapp 900 Euro brutto im Monat Einkommenssteuer zahle. Das ist eine grobe Falschinformation, die aber wahrscheinlich kein Fall für den hausinternen Faktenfinder sein wird. Darüber hinaus behauptet er, dass es nicht an Arbeit, sondern an Arbeitskraft mangele. Sinnvolle Anreize, wie die höheren Zuverdienstgrenzen begrüßt er daher. Diese seien gut in einer Zeit, in der jede Arbeitskraft gefragt ist. Nur was ist daran gut, wenn Arbeitskräfte gefragt wie nie sind, zu ihrem Einkommen aber zusätzlich Bürgergeld beantragen müssen?
dazu auch: Wenn der Aktivismus zur Bekämpfung politischer Gegner staatlich subventioniert wird
Unser Mediensystem ist zum Schlachtfeld geworden: Aktivistische Plattformen wie „Volksverpetzer“ und „Gegneranalyse“ dienen der Denunziation politischer Feinde. Finanziert werden solche Angriffe auch mit Steuergeldern – und das ausgerechnet über das Zentrum Liberale Moderne des Grünen-Politikers Ralf Fücks. […]
In rational diskutierenden Gesellschaften macht es keinen Sinn, epidemiologische Sachfragen wie die nach der Notwendigkeit einer Maskenpflicht zum Glaubensbekenntnis zu erklären. Letzteres ergibt hingegen sehr viel Sinn, wenn es die Unterscheidung von Freund und Feind ermöglichen soll. Es geht dann um die Definition von Zugehörigkeit und den Ausschluss feindlicher Elemente aus dem Diskurs. Ohne Orwellsche Begriffsverdrehungen wie „Zwang ist die wahre Freiheit“ kommt der Neo-Totalitarismus aber nicht aus: Im Prinzip soll es weiterhin die Meinungsfreiheit geben, aber eben nicht für „Klimaleugner“ oder „Coronaleugner“. In den „Worten des Vorsitzenden Mao Tse-Tung“ von 1968 hörte sich das so an: „Alles, was der Feind bekämpft, müssen wir unterstützen; alles, was der Feind unterstützt, müssen wir bekämpfen.“
Quelle: Frank Lübberding auf Welt Online
dazu: Belgiens Kapitän lästert über deutsche Protestgeste
Belgiens Kapitän Eden Hazard hat kein Verständnis für die deutsche Protestaktion vor dem 1:2 am Mittwoch gegen Japan. „Es wäre besser gewesen, wenn sie es nicht getan und gewonnen hätten“, ätzte der 31 Jahre alte Hazard von Real Madrid laut französischem Radio RMC nach dem 1:0 Belgiens am Mittwochabend gegen Kanada. […]
„Wir sind hier, um Fußball zu spielen, ich bin nicht hier, um eine politische Botschaft zu verbreiten, dafür sind andere Leute besser geeignet. Wir wollen uns auf den Fußball konzentrieren“, sagte Hazard laut des Berichts weiter.
Quelle: Welt Online
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