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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 6. Oktober 2022 um 8:27 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
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Anmerkung Christian Reimann: Die NachDenkSeiten haben mehrfach und kritisch auf die mediale Berichterstattung über den Terrorakt auf Nord Stream hingewiesen. Bitte lesen Sie dazu z.B. auch US-Außenminister Blinken zur Zerstörung von Nord Stream 2: „Dies bietet eine enorme strategische Chance für die kommenden Jahre“ und US-Ökonom Sachs zu Nord Stream: Wette, dass dies eine Aktion der USA war mit einer Anmerkung.
dazu: Exklusiv – Jeffrey Sachs im Gespräch: Aus diesem Grund wurde Nord Stream wohl zerstört
Warum vermutet der US-Starökonom die USA hinter den Lecks der Gas-Pipelines und nicht Russland? Und was erwartet nun die deutsche Wirtschaft? Seine Antworten.
Wer steckt hinter dem offensichtlichen Sabotageakt gegen die Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2? Eine Vermutung von US-Ökonom Jeffrey Sachs schlägt ein wie eine Bombe. In einem Bloomberg-Interview stellte Sachs, Direktor des Earth Institute an der Columbia University und ein renommierter Buchautor, den Verdacht in den Raum: Die USA könnten für die Lecks verantwortlich sein – und „vielleicht auch Polen“. […]
Die Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines nennt der US-Ökonom einen weiteren schweren Schlag für Deutschland, da sie eine schnelle Rückkehr zu russischen Gasflüssen noch schwieriger mache. „Die Pipelines wurden wohl auch deswegen zerstört“, vermutet Jeffrey Sachs.
In dieser Hinsicht wäre ein Verhandlungsfrieden zur Beendigung des Ukraine-Krieges aus Sachs’ Sicht der wichtigste Weg zu einer wirtschaftlichen Erholung Europas. „Solange der Krieg andauert, wird die Wirtschaftskrise in Europa andauern.“ Wichtige Bedingungen für einen Verhandlungsfrieden seien bereits im März zwischen Russland und der Ukraine vereinbart worden, verweist der Ökonom, doch es scheine, dass die USA und das Vereinigte Königreich gegen die vereinbarten Bedingungen waren, insbesondere gegen die Neutralität der Ukraine, bemängelt Sachs. Das Scheitern der Verhandlungen habe dazu geführt, dass der Krieg fortgesetzt und damit die Wirtschaftskrise Europas vertieft worden sei.
Sein Vorschlag: Europa sollte beide Kriegsparteien drängen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, und die USA und das Vereinigte Königreich auffordern, einen Kompromiss statt eines fortgesetzten Krieges zu unterstützen.
Quelle: Berliner Zeitung
dazu auch: Wollte Joe Biden Nord Stream „ein Ende bereiten“?
Warum hat Olaf Scholz die Detonationen in der Ostsee nicht „Quadrupelwumms“ genannt? Und was will Joe Biden? Unser Autor denkt über Gaspipelines nach. […]
Trotz dieser Einschränkungen ist Wagners Satz eine kommunikationskulturelle Großtat. Hier ahnt einer, dass er nichts weiß, und sagt das auch. Von deutschen Medien zitierte Experten dagegen präsentieren kaum bessere Indizien, geben sich aber weit überwiegend davon überzeugt, dass es der Russe selbst gewesen sein muss: Moskau wollte ein Signal senden und demonstrieren, dass es unter Wasser einiges kaputt machen kann. – Jawohl, auch ich traue Putin alles zu, außer dass er in einem rosa Tutu über den Roten Platz tanzt. Aber Nord Stream war gerade noch die Superwaffe zur Erpressung bibbernder Westler. Nun sprengt der irre Iwan seinen Joker, um ein Zeichen zu setzen? Das kann sein, liegt aber ebenso auf der Hand wie die Vorstellung, dass der Kreml ein von eigenen Truppen besetztes Atomkraftwerk unter Artilleriefeuer nehmen lässt.
Krimikommissare fragen nach Feinden des Opfers. Nord Stream mag, ausgenommen Deutsche und Russen, kaum jemand. Es geht um Transiteinnahmen, Rohstoffmärkte und Geostrategie. Joe Biden sagte im Februar, wenn Russland die Ukraine überfalle, würde seine Regierung der Pipeline „ein Ende bereiten“. Auf die Nachfrage, wie er das bewerkstelligen wolle, es sei ja ein deutsches Projekt, antwortete der Präsident: „Ich verspreche Ihnen, wir sind in der Lage, das zu erledigen.“
Quelle: Berliner Zeitung
Anmerkung Jens Berger: Der erste Artikel der Mainstream Medien, der eine westliche Täterschaft ins Spiel bringt. Kompliment dafür.
und: Gazprom: Nord Stream leaks stop, gas supply could resume on single line
Nord Stream 1 reported a significant pressure drop on both of its lines, presumed to be caused by ruptures, while Nord Stream 2 reported a similar sharp pressure drop in its ‘A’ line.
Gazprom said Nord Stream 2’s ‘B’ line could still export gas to Europe, if a decision were made to start deliveries.
“If a decision is made to start deliveries through Nord Stream 2’s line B, natural gas will be pumped into the pipeline after the integrity of the system has been checked and verified by supervisory authorities,” it said.
Quelle: Reuters
Anmerkung unseres Lesers I.H.: Wenn die Aussage in diesem Artikel zutreffend sein sollte und die Überprüfung ergeben sollte, dass einer der beiden Nord Stream 2 Stränge in der Tat noch betriebsbereit sein sollte, dann würde weiterhin Sinn machen, politischen Druck für die Inbetriebnahme dieses Teils der Pipeline aufzubauen.
dazu: Ukraine-Krieg: Was viele Länder der Welt jetzt fordern
Viele Staaten aus dem Globalen Süden drängen in UN-Generalversammlung auf einen Verhandlungsfrieden. Auch Nato-Länder müssten aufhören, den Krieg anzuheizen, und ihre Sanktionspolitik einstellen. Eine Dokumentation der Reden.
Quelle: Telepolis
dazu: U.S. Believes Ukrainians Were Behind an Assassination in Russia
American officials said they were not aware of the plan ahead of time for the attack that killed Daria Dugina and that they had admonished Ukraine over it. […]
Quelle: New York Times
dazu: Dokument eines Whistleblowers zeigt Ausmaß deutscher Regierungspropaganda im Ukraine-Krieg: Medienkrieger
Wer nach Ursachen des Ukraine-Kriegs fragt, gilt als „Putinversteher“. Wer daran zweifelt, dass russisches Militär ein vom russischen Militär kontrolliertes Atomkraftwerk beschießt, um der Ukraine Kriegsverbrechen anzuhängen, oder daran, dass Russland die teuer erbauten Pipelines Nord Stream 1 und 2 gesprengt hat, um kein Gas mehr nach Deutschland zu liefern, wird ja wohl vom Kreml bezahlt.
Antirussische Propaganda hat Hochkonjunktur. Keine Behauptung ist zu abstrus, um nicht in Dauerschleife quer durch die bürgerlichen Medien getrötet zu werden – bis sie der letzte glaubt. Ein geleaktes Dokument zeigt nun, welche Anstrengungen die Bundesregierung unternimmt, um den medialen Diskurs über den Krieg in der Ukraine zu kontrollieren.
Das Dokument „Laufende Aktivitäten der Ressorts und Behörden gegen Desinformation im Zusammenhang mit RUS Krieg gegen UKR“, datiert auf den 27. Juni dieses Jahres, bekamen die „NachDenkSeiten“ von einem Whistleblower aus Regierungskreisen zugespielt. Das Online-Magazin berichtete zuerst am 29. September. Auf zehn Seiten listet das Dokument tabellarisch nach Ministerien und Behörden sortiert bereits unternommene sowie geplante „Aktivitäten im Bereich der strategischen Kommunikation und gegen Desinformation im Kontext RUS/UKR“. Der Begriff „Desinformation“ wird in dem Dokument häufig verwendet, aber nicht definiert. Er wird nur auf Russland bezogen. (…)
Trotz aller Anstrengungen verfängt die Propaganda der Bundesregierung nicht überall, nicht vollumfänglich: Einer Ende August im Auftrag von RTL durchgeführten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa zufolge sind 77 Prozent der Bundesbürger der Meinung, der Westen solle konkrete Bemühungen unternehmen, um Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges einzuleiten.
Quelle: unsere zeit
Anmerkung unserer Leserin Beate Meetz: Von Christiane Reimann und Wolfgang Gehrcke gibt es ein empfehlenswertes neues Buch mit dem Titel: “Ein willkommener Krieg? NATO, Russland und die Ukraine” aus dem PapyRossa Verlag, Köln. Mit einem Vorwort von Oskar Lafontaine, einem Interview mit Gabriele Krone-Schmalz sowie Beiträgen von Sevim Dağdelen, Daniela Dahn, Eugen Drewermann, Wolfgang Gehrcke/Christiane Reymann, Jörg Goldberg, Lühr Henken, Andrej Hunko, Jörg Kronauer, John P. Neelsen, Norman Paech, Werner Rügemer, Gerd Schumann, Ekkehard Sieker, Bernhard Trautvetter und Lucas Zeise.
Anmerkung JK: Undenkbar in Deutschland. Man kommt nicht umhin, wieder darauf hinzuweisen, mit der Ernennung Lauterbachs zum Gesundheitsminister hat Scholz seine tiefgehende Verachtung gegenüber den Bürgern zum Ausdruck gebracht. Dass Lauterbach weiter Gesundheitsminister ist und absurde Repressionsmaßnahmen durchsetzen kann, ist die ultimative Demütigung des demokratischen Souveräns.
Anmerkung Christian Reimann: Sehr spät wird nun auch in Deutschland die Herausgabe der Primär-Daten von Pharmakonzernen verlangt. Erinnert sei daran, dass die sog. Impfstoffe keine reguläre, sondern eine bedingte Zulassung erhalten haben.
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