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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Unterm Radar: Wie die Massenmedien 85 Prozent der Menschheit übersehen
Datum: 1. Oktober 2022 um 11:30 Uhr
Rubrik: Audio-Podcast, Interviews, Medien und Medienanalyse, Medienkritik, Strategien der Meinungsmache
Verantwortlich: Redaktion
Ungeheuerliche Wassermassen haben ein Drittel Pakistans überschwemmt, mindestens 1.500 Todesopfer gefordert und zahllose Menschen ins Elend gestürzt. In Presse, Funk und Fernsehen bekommt man praktisch nichts davon mit. Ein bedauerlicher Einzelfall? Im Gegenteil: die traurige Regel. Der Germanist und Historiker Ladislaus Ludescher liefert mit seiner Langzeitstudie über „Vergessene Welten und blinde Flecken“ ein beschämendes Lagebild einer „westlich“ dominierten Medienlandschaft, in der für den Globalen Süden mit über 800 Millionen Hungernden nur ein Nischenplätzchen übrig ist. Schuld seien „Fehler im System“ und ein „Diskurskarussell“, das sich immer um sich selber dreht, erklärte er im Interview mit den NachDenkSeiten. Mit ihm sprach Ralf Wurzbacher.
Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.
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Zur Person
Ladislaus Ludescher, Jahrgang 1983, hat Germanistik, Geschichte und Europäische Kunstgeschichte in Heidelberg studiert und wurde 2017 mit einer Arbeit über die Rezeption der Amerikanischen Revolution in der deutschen Literatur promoviert. Aktuell habilitiert er an der Goethe-Universität Frankfurt (Main) über die Rezeption der US-amerikanischen Präsidenten und ist unter anderem am Historischen Institut der Universität Mannheim als Lehrbeauftragter tätig. Seit fünf Jahren widmet er sich der Langzeitstudie „Vergessene Welten und blinde Flecken. Die mediale Vernachlässigung des Globalen Südens. Quantitative geografische Mediendiskursanalyse über die Berichterstattung der Tagesschau und ausgewählter Leitmedien.“
Herr Ludescher, Ihr Herz schlägt für den Globalen Süden unserer Erde, von dem Sie sagen, und dies belegen Sie anhand akribischer Recherchen, dass er in der medialen Berichterstattung in Deutschland beziehungsweise den Ländern des sogenannten Westens deutlich zu kurz kommt. Ganz taktlos gefragt: Muss man sich für diese Erkenntnis 5.000 Folgen der ARD-Tagesschau reinziehen?
Einen Eindruck von der Unausgewogenheit in der Medienberichterstattung gewinnt man schon, wenn man sich nur regelmäßig die einschlägigen Formate, also etwa die Tagesschau oder die ZDF-heute-Sendung anschaut. Noch extremer sieht es in den Nachrichtensendungen der Privatsender aus. Ich wollte allerdings meine persönlichen Erfahrungen auf eine wissenschaftliche Datenbasis stellen und dafür habe ich tatsächlich viel Material gesichtet, nicht nur weit über Tausend Stunden Tagesschau. In die Auswertung kamen auch der Deutschlandfunk, die Süddeutsche Zeitung, Der Spiegel oder die TV-Sendungen Brennpunkt, Anne Will, Hart aber Fair, Maischberger, Maybrit Illner sowie für eine internationale Perspektive CBS Evening News, die Washington Post, Time, The Guardian und Le Monde.
Wie hat man sich Ihre Arbeit vorzustellen? Sie hocken stundenlang vor der Glotze mit der Stoppuhr im Anschlag?
Zum Beispiel habe ich mich aus dem Archiv der Tagesschau bedient und die entsprechenden Sendungen heruntergeladen. Das alles anzusehen und auszuwerten, ist schon herausfordernd. Zur Sichtung habe ich dann häufig längere Zugfahrten genutzt.
Aber wirklich überrascht haben die Ergebnisse Ihrer Arbeit Sie nicht?
Mein subjektives Gefühl, dass die Medien einseitig und vornehmlich aus dem Blickwinkel des sogenannten Westens berichten, wurde bestätigt. Dennoch war es für mich überraschend, in welcher Intensität andere Weltregionen vernachlässigt werden. Begleitend zu meiner Studie gibt es eine Wanderausstellung, die schon in zahlreichen Städten Station gemacht hat. Vielen Besuchern, mit denen ich gesprochen habe, ist es wie mir ergangen: Sie haben sich sehr wohl gedacht, dass der Globale Süden medial unterbelichtet wird. Dass die Ungleichgewichte aber so eklatant sind, war für viele doch schockierend – auch für mich.
Können Sie diese Unwucht anhand von Beispielen beziffern?
Ich spreche immer vom „Verschwinden der 85 Prozent“. Der Globale Süden beheimatet mit schätzungsweise 6,7 Milliarden Menschen 85 Prozent der Weltbevölkerung. Von der Gesamtberichtszeit der Tagesschau in der ersten Jahreshälfte 2022 wurden den betreffenden Staaten jedoch bloß sechs Prozent gewidmet. Selbst der Sport nahm einen leicht größeren Raum ein als der Globale Süden.
Greift man sich das Thema Hunger heraus, der ja fast ausnahmslos die Länder der südlichen Hemisphäre betrifft, dann wird die Bilanz noch düsterer. Dabei hat ja die Zahl der Hungernden im Gefolge der Corona-Pandemie laut Vereinten Nationen massiv zugenommen und beträgt inzwischen weit über 800 Millionen. Hier zeichnet sich eine furchtbare Katastrophe ab und trotzdem nehmen wir kaum Notiz davon. Auf den globalen Hunger entfielen im ersten Halbjahr gerade einmal 0,5 Prozent der Tagesschau-Sendezeit. Über Sportereignisse wurde 13-mal mehr berichtet und sogar das britische Königshaus – lange vor dem Tod der Queen – erschien der Redaktion offenbar wichtiger als der drohende Hungertod von Millionen von Menschen.
Welche anderen Ereignisse neben dem Hunger bleiben für gewöhnlich unter dem Radar der Leitmedien, obwohl sie eigentlich erhöhte Aufmerksamkeit verdient hätten?
Ganz allgemein alle Arten von Katastrophen, die im Globalen Süden stattfinden. Es heißt ja sehr treffend: Sobald etwas Schlimmes im Westen passiert, sind sofort die Kameras da. Dagegen braucht es in den ärmeren Weltregionen schon ein viel größeres Unheil, bis sich die Augen der Weltöffentlichkeit darauf richten.
Aktuell steht ein Drittel Pakistans unter Wasser, etliche Millionen Menschen sind obdachlos und von Seuchen bedroht. Anfangs war das für kurze Zeit ein Randthema in den Medien, aber heute ist es praktisch irrelevant. So verhielt es sich mit nahezu allen großen Überflutungen in diesem Jahr. Die Medien nahmen sie allenfalls kurz zur Kenntnis, mehr aber auch nicht. Dabei enden die Probleme nicht, sobald der Pegel sinkt. Und die Spendenbereitschaft der Menschen im Westen hängt entscheidend davon ab, wie präsent eine Krise auf dem Bildschirm ist.
Wobei Naturkatastrophen, auch die in großer Ferne, ja durchaus ihren Platz haben in den Nachrichten. Zu denken wäre an den Hurrikan Katrina, der 2005 große Teile von New Orleans unter Wasser setzte.
Es gibt so etwas wie einen Filter, der bestimmt, was berichtenswert ist und was nicht. Nachrichtenformate sind damit sogenannte Gatekeeper. Größeren Nachrichtenwert hat offenbar alles, was sich im Westen beziehungsweise im Globalen Norden ereignet. Mehr noch gilt das, sofern Deutsche unter den Opfern sind. Ein Beispiel, das zeigt, wie mit zweierlei Maß gemessen wird: 2017 forderte Hurrikan Harvey in Texas etwa 100 Todesopfer. Das lief über alle Kanäle. Zeitgleich wurden Bangladesch, Indien, Nepal und Pakistan von gewaltigen Fluten heimgesucht. 45 Millionen Menschen waren davon betroffen und es gab über 2.100 Tote. Von dem menschlichen Leid erfuhr die westliche Welt damals kaum etwas. Das Berichtsverhältnis im Vergleich beider Ereignisse betrug etwa zehn zu eins.
Nun besteht die bittere Ironie Ihres Unterfangens darin, dass die Medien, die Sie der Einseitigkeit überführen, sich für Ihre Forschung genauso wenig interessieren wie für die „Vergessenen Welten“ unterhalb des Äquators. Die meisten der wenigen bei namhaften Presseerzeugnissen erschienenen Beiträge zu Ihrer Studie haben Sie als Gastautor selbst geschrieben. Sind Sie frustriert?
Ja, bis zu einem gewissen Grad. Natürlich wünsche ich mir, dass meiner Studie beziehungsweise meinem Anliegen größere Beachtung zukommt. Eine Fernsehsendung darüber, worüber das Fernsehen nicht berichtet, wäre einmal etwas Neues. Ich habe meine Ergebnisse wiederholt an die Tagesschau geschickt, geändert hat das ihr Berichtsschema aber nicht.
Hat die Redaktion auf Ihre Eingaben reagiert?
Meine Beschwerden wurden an die ARD-aktuell-Redaktion weitergereicht und ich habe auch in zwei Schreiben Rückmeldung erhalten, zuletzt Anfang August. Sinngemäß heißt es darin, dass sich Nachrichtenwürdigkeit nicht primär daran bemessen würde, wie viele Einwohner etwa ein Staat hat, sondern dass andere Faktoren ausschlaggebend wären. Man müsste einmal nachhaken, welche diese Faktoren sind. Mir jedenfalls stellen sich Fragen: Ist das Leben eines Menschen im Westen mehr wert als das eines Menschen aus dem Globalen Süden? Oder wird beispielsweise über die USA so viel berichtet, weil sie politisch, ökonomisch und militärisch so mächtig sind? Den Nachrichtenwert eines Ereignisses ausschließlich daran zu bemessen, fände ich sehr bedenklich.
Aber ans Aufgeben denken Sie nicht. Sie machen immer weiter und bringen die Analyse vor dem Hintergrund neuerer weltpolitischer Entwicklungen wie der Pandemie oder des Ukraine-Kriegs ständig auf den neuesten Stand. Wie sehr drücken allein diese beiden Ereignisse der deutschen Nachrichtenwelt ihren Stempel auf?
In den Jahren 2020 und 2021 war die Pandemie das absolut dominante Thema, wobei wiederum nur ein Bruchteil der Berichte, rund fünf Prozent, auf die Staaten des Globalen Südens entfielen, dafür um so mehr auf Deutschland, Länder des Globalen Nordens, insbesondere die USA und die EU-Staaten. Dabei waren Länder wie etwa Brasilien und Indien extrem betroffen von der Krise. Aber die Medien interessierte das nur ganz am Rande.
Und dasselbe Muster zeigt sich seit dem russischen Angriff auf die Ukraine?
In den ersten Wochen war der Krieg an sich das alles beherrschende Thema. Inzwischen hat sich der Fokus auf die Energiekrise verlagert, vor allem die Situation in Deutschland. Bezeichnend war die Art, wie über die Weizenkrise und die wieder aufgenommenen Ausfuhren aus Odessa berichtet wurde. Dabei lag der Schwerpunkt auf technischen, militärischen und politischen Aspekten. Dass die Liefereinbrüche verheerende Auswirkungen auf die Ernährungslage im Globalen Süden hatten, wurde so gut wie gar nicht thematisiert. Das erinnert an die Flüchtlingskrise im Jahr 2015. In den Medien erfuhr man viel über die Flüchtlinge in Deutschland und Europa, aber praktisch nichts über die Situation in den Herkunftsländern, darüber, was die Menschen dazu nötigt, ihre Heimat zu verlassen.
Ticken die Medien unter dem Eindruck von Corona und dem Ukraine-Krieg noch einmal anders als davor?
Die Konzentration auf ein einziges Thema in dieser Intensität ist in der Tat etwas Neues. Verschärft hat sich damit natürlich die „Blindheit“ für andere Ereignisse. Der Globale Süden ist seither nahezu vollständig aus der Berichterstattung verschwunden. Zum Beispiel in der Tagesschau: Von den über 3.000 Beiträgen, die 2020 in der Hauptsendung ausgestrahlt wurden, befassten sich knapp 1.300 mit der Pandemie und lediglich neun mit dem Thema Hunger.
Jetzt könnte man sagen: Ich lebe in Deutschland – was interessiert mich der Sack Reis, der in China umfällt? Womit halten Sie dagegen?
Das ist eine sehr kurzsichtige und zynische Sichtweise. Durch die Globalisierung sind die Staaten der Erde miteinander verbunden und gerade wir im Westen profitieren sehr stark von Produkten aus Übersee oder seltenen Erden aus Subsahara-Afrika. Dass diese Rohstoffe unter häufig menschenunwürdigen Arbeits- und Lohnbedingungen gewonnen werden, ist dabei wieder so ein blinder Fleck in der Berichterstattung. Von Interesse wäre das dann wohl erst, wenn es plötzlich beim Nachschub an Rohstoffen für Handys hakt.
2017, zur Zeit dieser großen Überschwemmungen in Asien, nannte es der Auslandskorrespondent Arne Perras in einem Kommentar der Süddeutschen Zeitung „verstörend, wie unterschiedlich der Westen Leid wahrnimmt“. Außerdem schrieb er: „Wenn mediale Aufmerksamkeit auch ein Gradmesser für Werte einer Gesellschaft ist, muss sich Europa einige Sorgen machen.“ Das gilt heute vielleicht mehr denn je.
Die Nöte des Globalen Südens hängen wesentlich mit dem kolonialen Erbe zusammen, was sich bis heute in ausbeuterischen Machenschaften westlicher Konzerne fortschreibt. Liegt hier nicht der entscheidende Beweggrund für diese mediale Nabelschau des Westens? Man tut den Teufel, die Verantwortung der führenden Industrienationen für den Hunger in der Welt oder die Verwüstungen durch den Klimawandel an die große Glocke zu hängen. Will man solche Zusammenhänge dem Publikum vielleicht schlicht nicht vermitteln?
Ich glaube nicht an eine irgendwie geartete Intention der Medienmacher, Themen und Ereignisse zu verheimlichen oder zu unterdrücken. Ich wehre mich gegen die Vorstellung, dass hier dunkle Kräfte im Hintergrund wirken würden, um die Menschen mit nichts als Propaganda abzuspeisen. Das Problem liegt im System selbst, speziell bei der Verteilung der Ressourcen.
Die Standorte der Korrespondenten der ARD decken sich sehr weitgehend mit den Orten ihrer Berichterstattung. Ein Beispiel: Die in Prag sitzenden ARD-Reporter sind für zwei Länder – Tschechien und die Slowakei – mit 16 Millionen Einwohnern zuständig. Das Team in Nairobi kümmert sich hingegen um 38 Staaten mit 870 Millionen Einwohnern. Natürlich fällt die Berichterstattung in Europa damit viel dichter aus als in Afrika.
Aber nun könnte man doch mehr Korrespondenten nach Afrika entsenden?
Das ist natürlich auch eine Frage des Geldes oder der Sicherheit, die in solchen Ländern, etwa dort, wo ein Bürgerkrieg wütet, nicht immer gewährleistet ist. Und ein Argument lautet eben auch immer, dass sich die deutschen Zuschauer mehr für das interessieren, was geographisch und kulturell näher liegt.
Dazu kommen Automatismen in der Form, dass bestimmte Themen, Regionen und Personen so etabliert in den Medien sind, dass immer wieder darauf zugegriffen wird, sobald es entsprechende Neuigkeiten gibt. Wollte man aber über den Hunger im Kongo eine Talkshow machen, würden die meisten Zuschauer die geladenen Experten nicht kennen und man müsste zunächst viel erklären, um die Hintergründe zu beleuchten. Und dann stellt sich natürlich gleich die Frage: Schalten dann die Menschen ein?
Eher nicht …
Vielleicht ja doch. Die Grundsatzfrage ist, ob wir länger Medien haben wollen, die nur einen stark begrenzten Ausschnitt der Welt abbilden. Oder wollen wir Medien, die uns die ganze Welt mit all ihren Menschen, Problemen, Katastrophen und Zusammenhängen zeigen? Ich bin guter Hoffnung, dass sehr Viele eigentlich Letzteres wollten. Dafür müssten sich die Medien aber zunächst der Welt öffnen. Im Moment können viele Leser, Zuschauer und -hörer gar nicht ahnen, was sie alles verpassen.
Abseits der genannten Faktoren, die die Beschränktheit der Medien erklären mögen, existieren aber doch sehr wohl auch ideologische Motive, die die Berichterstattung prägen. Es ist ja fraglos so, dass bestimmte politische Denkmuster, die den polit-ökonomischen Status quo stützen, absolut dominant in den Leitmedien zum Ausdruck kommen, während etwa Kapitalismuskritik keine Schnitte macht.
Das will ich nicht abstreiten, ich sehe dahinter aber eben keine Verschwörung oder einen bösen Masterplan. Entscheidend sind für mich diese festgefahrenen Muster und Gewohnheiten, wodurch wiederum ein Publikumsinteresse geschaffen wird, das nach immer Demselben verlangt. Wenn die Tagesschau oder Der Spiegel ein Thema setzen, greifen die anderen Medien das auf. Aus diesem Diskurskarussell, das sich so herausbildet und immer weiter verstärkt, ist nur schwer auszubrechen. Und so kommt es, dass, sofern einmal abseits des Mainstreams berichtet wird, entsprechende Sendungen und Artikel in Spartenkanälen oder auf den hinteren Seiten der Zeitungen landen, wo es nur Wenige mitbekommen.
Aber wäre es nicht auch eine Untersuchung wert, die Medienschaffenden auf den Zahn fühlt, ob und wie sie sich durch Vorgaben der Chefredaktion, der Geschäftsführung oder ein politisch-ideologisches Meinungskorsett in ihrer journalistischen Freiheit eingeschränkt sehen?
Da müsste man in der Tat vielleicht einmal mit Journalisten darüber reden, inwieweit sie sich eingeschränkt fühlen. Allerdings ist mein Metier die Betrachtung der quantitativen Berichterstattung in den Medien.
Welche Projekte stehen auf Ihrer Agenda?
Mich würde sehr interessieren, wie die Medien in China oder Russland die Welt wahrnehmen oder in den Ländern des Globalen Südens selbst. Zunächst aber führe ich meine Analyse für 2022 fort unter besonderer Berücksichtigung des Hungers in der Welt. Das Welternährungsprogramm der UN hat Hunger als das größte lösbare Problem der Welt bezeichnet. Aktuell gibt die Staatengemeinschaft jährlich zwölf Milliarden Dollar für die Hungerbekämpfung aus. Nach Schätzungen von Hilfsorganisationen und Forschungsinstituten könnten pro Jahr weitere 14 Milliarden Dollar genügen, um den Hunger bis 2030 weitgehend zu besiegen.
Wir haben ja von der Absicht der Bundesregierung gehört, ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr einzurichten. Vielleicht könnte man darüber nachdenken, ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro zugunsten der Bekämpfung des globalen Hungers einzurichten?
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