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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 29. September 2022 um 8:33 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
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Anmerkung Christian Reimann: Mit “der stärksten möglichen Reaktion” droht die deutsche EU-Kommissionspräsidentin. Offen bleibt, gegen wen konkret diese Drohung gerichtet ist. Offensichtlich gibt es keine Beweise für eine Beteiligung Russlands an der Sabotage der Pipelines. Andernfalls wäre der mediale und politische Aufschrei wohl sehr groß. Gilt diese Aussage von Frau von der Leyen auch dann noch, wenn sich herausstellen sollte, dass Kräfte aus den USA – oder anderer NATO-Mitgliedsstaaten – verantwortlich für diese Zerstörung “von aktiver europäischer Energieinfrastruktur” sind? Den Tweet wird sie jedenfalls kaum löschen können – anders als so manch andere kommunikativen Daten. Bitte lesen Sie dazu auch Die Anschläge auf Nord Stream und der Elefant im Raum und Pipelines sprengen unter Freunden, das geht gar nicht.
dazu: Die Zerstörung von Nord Stream: Eine Kriegserklärung an Deutschland?
Mit der Sabotage von Nord Stream wurde die EU zum Kriegsschauplatz. Es ist klar geworden, dass es nicht um die Ukraine geht. Wir haben es mit einem Krieg der USA gegen Russland zu tun, der sich vor allem auch gegen Deutschland richtet. Weder die BRD noch die EU sind in diesem geopolitischen Spiel noch eigenständige Akteure.
Der Filmemacher Gonzalo Lira sieht im Sabotageakt gegen Nord Stream eine Kriegserklärung der USA gegenüber den Europäern. Insbesondere Deutschland sei vom wichtigsten Verbündeten der Krieg erklärt worden, legt er in einem Video dar. Das ist eine steile These, die aber nicht allzu schnell weggewischt werden sollte. Schon nach kurzer Überlegung ist klar, die USA sind zweifellos der größte Profiteur des Anschlags auf die europäische Gas-Infrastruktur. Sie haben zudem sowohl die Mittel als auch die Gelegenheit zur Ausführung.
Man muss Lira nicht in allem zustimmen. Aber mit der Sabotage von Nord Stream ist eines klar geworden: Der Schauplatz des Krieges hat sich vergrößert. Es ist nicht mehr nur die Ukraine, in der militärische Handlungen stattfinden. Es ist nicht mehr nur ein Wirtschaftskrieg zwischen dem Westen und Russland. Deutschland und die EU sind mit dem Anschlag auf Nord Stream zum Schlachtfeld geworden.
Die deutschen Medien deuten gemeinsam mit der deutschen Politik in Richtung Russland, wenn es um die Frage nach dem Schuldigen geht. Das ist allerdings wenig überzeugend. Den größten ökonomischen und machtpolitischen Vorteil haben die USA.
Quelle: Gert Ewen Ungar auf RT DE
dazu auch: Deutscher Experte sieht Russland hinter Anschlag auf Nord-Stream-Pipelines
Vom Politikum zum Totalschaden: In Deutschland geht die Bundesregierung Medienberichten zufolge davon aus, dass die bisher so wichtige Gaspipeline Nord Stream 1, durch die bis Anfang September von Russland aus Gas durch die Ostsee nach Deutschland gepumpt wurde, seit den Explosionen vom Wochenbeginn irreparabel zerstört ist. (…)
Für Johannes Peters, Experte für Maritime Strategie und Sicherheit am Institut für Sicherheitspolitik an der norddeutschen Universität Kiel (ISPK), führt die Spur nur in eine Richtung: ostwärts. “Wenn man sich die staatlichen Akteure im Ostseeraum ansieht, fällt einem nur einer ein, der sowohl Interesse als auch Möglichkeiten hat, die Pipelines zu zerstören, und das ist Russland”, sagte er dem STANDARD. Beweise dafür hat er freilich nicht. Moskau, sagt Peters, wolle ein diffuses Bedrohungsgefühl erzeugen und so den Druck auf Deutschland erhöhen, was die Sanktionen gegen den Nord-Stream-Miteigentümer Gazprom betrifft. “Es geht aber auch um das sogenannte Messaging, also darum, Geheimdienstkreisen und Militärs zu zeigen: Wir sind in der Lage, solche Sabotageaktionen durchzuführen.” (…)
Dass nicht etwa Russland, sondern die USA hinter den Anschlägen stecken, wie es etwa der ehemalige polnische Außenminister Radoslaw Sikorski am Mittwoch auf Twitter verbreitete, will Peters in das Reich der Verschwörungstheorien verbannt wissen: “Dass die USA Energieinfrastruktur ihrer europäischen Partner angreifen, halte ich für undenkbar.” (…)
“Wenn ich davon ausgehe, dass mit der Zerstörung der Nord-Stream-Röhren ein starkes Signal ausgesandt werden sollte, ist der Zeitpunkt jedenfalls nahezu ideal.” Die Attentäter hätten erfolgreich demonstriert, dass sie zu Angriffen auf Pipeline-Infrastruktur in unmittelbarer geografischer Nähe zur Baltic Pipe fähig sind. Der Umstand, dass sich Polen damit von russischem Einfluss im Energiesektor emanzipieren will, spricht dem Kieler Wissenschafter zufolge ebenfalls für eine russische Täterschaft.
Quelle: der Standard
Anmerkung unseres Lesers M.M.: Dass für einen “Experten” des Kieler ISPK nur Russland als Verantwortlicher in Frage kommt, verwundert kaum. Schließlich zählt das Institut zum Dunstkreis der britischen Propaganda-Plattform “Integrity Initiative” und ist überdies eng mit der NATO verbandelt. Dort hält man es selbstverständlich für undenkbar, dass die USA (und ihre osteuropäischen Bundesgenossen) jede Menge “Interessen und Möglichkeiten” haben könnten, die europäische – insbesondere die deutsche – Energieinfrastruktur anzugreifen. “Diffuse Bedrohungsgefühle” will bekanntlich nur der Kreml erzeugen.
Anmerkung André Tautenhahn: Das „Undenkbare“ ist unter anderem hier und hier beschrieben.
und: Attack on Nord Stream kills prospects for dialogue in Ukraine
According to Sikorski, the damage to the Nord Stream narrowed Russia’s room for maneuver, since Moscow will now have to talk to the countries controlling the Druzhba and Yamal gas pipelines — Ukraine and Poland respectively — to resume gas supplies to Europe. (…)
Principally, Russia loses whatever leverage it has over German policies at a juncture when a grave economic crisis looms ahead and there is growing demand to review Berlin’s decision against the commissioning of Nord Stream 2. Last week, large demonstrations took place in Germany calling for the commissioning of Nord Stream 2 to resolve energy shortage.
As for the German leadership, it too no longer has an option to bite the bullet and seek resumption of Russian gas supplies (except by begging Poland and Ukraine to cooperate in the reopening of the Yamal and Druzhba pipelines.) On the other hand, Chancellor Scholz’s trip to the Gulf region (Saudi Arabia, the UAE and Qatar) last weekend seeking more oil supplies failed to produce the results he had hoped for. (…)
The bottom line is, in any architecture for dialogue between Europe and Russia, the resumption of Russian energy supplies to ease the economic crisis in Europe would be a leitmotif. Therefore, whoever struck Nord Stream struck had a perfect sense of timing. This dastardly act is state-sponsored and it only highlights that there are powerful forces in the West who want the conflict to prolong and will go the whole hog, no matter what it takes, to smother any incipient stirrings that aspire for ceasefire and dialogue.
Quelle: Indian Punchline
dazu: „Lage ist extrem angespannt“ – Zwei Millionen Menschen gehen zur Tafel
Die hohe Inflation sorgt dafür, dass die Zahl der Bedürftigen bei den Deutschen Tafeln immer größer wird – die Anbieter selbst sprechen von bis zu zwei Millionen Kunden. Immer häufiger kämen auch Menschen, die berufstätig seien.
Mehr als eine Million Menschen in Deutschland versorgen sich nach einer Umfrage auch an Tafeln mit Lebensmitteln. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bezifferte die Zahl am Mittwoch auf knapp 1,1 Millionen und bezog sich auf eine Umfrage aus dem Jahr 2020.
Quelle: Welt Online
Anmerkung unseres Lesers M.M.: Weitgehend unterhalb des westlichen Medienradars gärt die Lage im Südkaukasus derweil weiter. Eine Bedingung des im Herbst 2020 geschlossenen Waffenstillstandsabkommens zwischen Armenien und Aserbaidschan war die (Wieder-)Errichtung von Transportrouten, welche Aserbaidschan mit seiner Exklave Nachitschewan verbänden. Diese existierten zu Sowjetzeiten, würden heute aber durch Gebiete in Südarmenien führen; ihre fixe Einrichtung hat sich aufgrund der belasteten Beziehungen einstweilen nicht materialisiert. Nachdem Baku bereits im vergangenen Jahr die gewaltsame Durchsetzung eines Transportkorridors androhte, mehren sich nun die Anzeichen für eine baldige Großoffensive. Im Unterschied zum letzten Krieg würde sie das armenische Kernland betreffen. Es bleibt daher zu hoffen, dass die gegenwärtig laufenden Friedensbemühungen noch zu einem erfolgreichen Abschluss finden.
dazu auch: Tension builds on Armenia-Azerbaijan border
Tension between Armenia and Azerbaijan has continued to mount, as foreign embassies in Yerevan have warned their citizens against going near the border and Azerbaijani officials are issuing renewed threats.
The rising tension comes just as the two sides are engaged in negotiations, brokered separately by Russia and the European Union, to reach a final resolution to their decades-long conflict. Baku appears to be using the threat of a further offensive – following wide-scale attacks two weeks ago – to force Yerevan to make as many concessions as possible, analysts say.
“Now we have a small window of opportunity, not longer than a month,” said one Baku-based political commentator, speaking on condition of anonymity. “Baku will probably pressure Yerevan to sign a piece of paper or a peace deal, I am pretty sure that the timeline for a peace deal is very narrow for Armenia. That’s why a new big escalation can not be excluded. But a full-fledged war like 2020 – that is hard to say,” the commentator told Eurasianet.
Quelle: Eurasianet
Anmerkung Christian Reimann: Auf seinen Vorgänger kann sich der amtierende Bundesgesundheitsminister bei diesem Vorgang nicht berufen. Vielmehr ist es so, dass Herr Lauterbach ein weiterer Skandalminister innerhalb dieser Ampelkoalition ist. Kritiker hatten seit seiner Ernennung davor gewarnt. Bitte lesen Sie dazu z.B. auch Medien machen Minister sowie Lauterbach wird neuer Gesundheitsminister und dazu: Lauterbach auf Twitter Aufklärung oder Panikmache? jeweils mit einer Anmerkung.
dazu: Innenminister fordern mehr Datenspeicherung
Für den Kampf gegen schwere Verbrechen fordern die Innenminister der Länder vom Bund die Möglichkeit zur anlasslosen Datenspeicherung. Zudem planen sie, Löschprozesse für kinderpornografische Medien effizienter zu machen.
Zur Bekämpfung schwerer Verbrechen im Internet fordern die Innenminister der Bundesländer mehr Möglichkeiten zur anlasslosen Speicherung von IP-Adressen als bislang vom Bund geplant. “Es wäre ein Unding und Hohn für die Opfer, wenn wir in Deutschland diese Möglichkeit aus falsch verstandenem Datenschutz nicht nutzen”, sagte der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Bayerns Ressortchef Joachim Herrmann (CSU). Unter den Innenministern gebe es hierzu einen breiten Konsens.
Quelle: tagesschau
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