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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: „Die NachDenkSeiten sind eine Art firewall, der vor dem Absturz in völlige Resignation schützt.“
Datum: 18. März 2011 um 16:08 Uhr
Rubrik: Aufbau Gegenöffentlichkeit
Verantwortlich: Albrecht Müller
NachDenkSeiten Leser machen sich gelegentlich Sorgen um unser Durchhaltevermögen. Dann schreiben Sie uns unglaublich sympathische und fantasievolle Ermunterungsmails. So auch heute. Weil es eine so schöne Mail ist, geben wir sie unten wieder und bitten zugleich darum, Ihre Erfahrung weiter zutragen. Wir haben zwar in den letzten Tagen mit 78.000 Besuchern täglich eine neue Spitze erreicht, aber es kann noch mehr werden. Je mehr es werden, umso größer ist Ihre Chance, gelegentlich in der Straßenbahn, beim Fußball oder in der Kneipe auf Menschen zu treffen, die die NDS auch als firewall nutzen. Das verbindet. Albrecht Müller.
Hier die Mail des NachDenkSeiten-Lesers S.K. von der Ostsee:
Hallo,
ich kann Sie nur ganz bescheiden bitten, trotz zahlreicher Rückschläge und dem Gefühl, gegen Windmühlen zu kämpfen, mit dem Projekt der NDS so weiter zu machen wie bisher. Sie sind die Trennmauer zwischen dem medialen Dauerverblödungsfeuer und dem wahnsinnig werden, eine Art firewall, die vor dem Absturz in völlige Resignation schützt. Ihre täglichen Hinweise, Ihre Kommentare, ihre kleinen und großen Extrabeiträge sind ungeheuer wichtig, ich weiß gar nicht, ob Sie sich dessen bewusst sind. Sie geben mir (und vielen anderen mit Sicherheit auch), das Gefühl, dass man doch noch nicht völlig bescheuert ist und das eigene Nachdenken und die daraus gewonnenen Erkenntnisse sehr wohl logisch sind, ganz im Gegensatz zu dem, was uns aus einem sehr, sehr großen Teil der Medien in Deutschland angeboten wird.
Kleines Beispiel?
Heute wurde im ARD-MoMa berichtet, dass der E-on – Chef bekannt gab, dass das Abschalten der Atomkraftwerke keinen Sicherheitsgewinn brächte, und man im Falle eines terroristischen Angriffes im Grunde hilflos wäre! Ich weiß ehrlich nicht, was schlimmer ist. Dieser Satz oder die Tatsache, dass diese Äußerung des E-on-Chefs auch noch mitgeteilt wurde. Ja – Herr im Himmel – was soll man mit so einer Aussage anfangen?
Soll es heißen, dass laufende AKWs sicherer sind als abgeschaltete? Merkt niemand mehr diese Riesenverschaukelei? Es ist schwerer Tobak, und Sie, liebe Redaktion der NDS, geben mir Halt in diesen Zeiten des um sich greifenden Wahnsinns. Wenn ich jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit die BILD-Zeitungsleser sehe (Arbeiter, Handwerker, Angestellte), habe ich nur wenig Hoffnung auf Besserung, diese Leute werden wir (Sie) wahrscheinlich nie erreichen. Es bleibt wohl nur die Frage, ob wir (Sie) die SZ- oder/und Zeitleser zur Einsicht bringen, dass sie mindestens genauso vorgeführt werden, nur geschickter…
Danke nochmals, und wenn es meine finanzielle Lage zulässt, würde ich Sie sehr gerne mit einem kleinen monatlichen Beitrag (Spende) unterstützen, bis dahin tut es Mundpropaganda.
Herzliche Grüße von der Ostsee, S.K.
Ergänzende Anmerkungen Albrecht Müller:
„Mein Vorschlag an die Leser der Nachdenkseiten ist sehr einfach. Bestellen Sie eine der Veröffentlichungen der Mainstreampresse ab und stellen den Betrag den Nachdenkseiten zur Verfügung.“
Das ist nett. Aber man sollte jenen Medien, die aufwachen und sich um ein bisschen mehr Pluralität und kritischen Verstand bemühen, in dieser Situation eher nicht die Treue aufkündigen. Allerdings gibt es vermutlich mehrere, bei denen Hopfen und Malz verloren ist.
Anlage – ein Beispiel für wach werdende Kritikfähigkeit, im konkreten Fall beim Berliner Tagesspiegel:
Wende in der Atompolitik – Der Niedergang der konservativen Ideologie
Freier Markt, Euro, Familie, Gott, Wehrpflicht – auf vielen Gebieten haben die Konservativen bereits Kränkungen erlebt. Mit ihrer Wende in der Kernenergiepolitik verlieren sie einen letzten Halt. …
Tagesspiegel 17.3.2011
Atomdebatte – Radioaktives Roulette
Noch vor kurzem sprach die Bundesregierung über die Alternativlosigkeit und Ungefährlichkeit selbst ältester deutscher Kernkraftwerke. Jetzt aber können die Merkels, Westerwelles und Röttgens gar nicht schnell genug an den Ausschalter kommen…
Tagesspiegel 15.3.2011
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