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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 3. August 2022 um 8:39 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
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Anmerkung Marco Wenzel: Der Besuch von Pelosi reiht sich ein in die ständigen Provokationen der USA gegen China und auch weltweit. Pelosi hat, so wie die ganze US-Armee auch, nichts in Taiwan und auch nichts im chinesischen Meer verloren. Das Ganze ist eine offensichtliche gezielte Provokation. Es ist keine dringende Notwendigkeit vorhanden dafür, dass Pelosi oder irgendein anderer Amerikaner jetzt dringend Taiwan besuchen müsste, außer in absichtlicher Provokation. Es gab keine Naturkatastrophe, kein Tropensturm, keine Überschwemmung, kein Erdbeben auf Taiwan, das jetzt ein Eingreifen der USA rechtfertigen würde. Es gibt keine Gründe dafür, außer China zu provozieren und zu reizen in der Hoffnung, dadurch innpolitisch als auch geostrategisch irgendwie profitieren zu können.
dazu auch: Die Welt brennt und die USA zündeln weiter
Quelle: NachDenkSeiten
Anmerkung André Tautenhahn: Interessant vor allem auch wegen der beiläufigen Bemerkungen über das offenbar viel größere Misstrauen der US-Regierung gegenüber der ukrainischen Führung.
dazu: Amerikanische Diplomatie als tragisches Drama
(Eigene Übersetzung)
Der Plan der Biden-Regierung, die China als Amerikas langfristigen Hauptgegner bezeichnete, bestand darin, Russland von China abzuspalten und dann Chinas eigene militärische und wirtschaftliche Lebensfähigkeit zu lähmen. Die amerikanische Diplomatie hat jedoch dazu geführt, dass sich Russland und China mit dem Iran, Indien und anderen Verbündeten zusammengetan haben. Zum ersten Mal seit der Konferenz der blockfreien Staaten in Bandung 1955 ist eine kritische Masse in der Lage, sich gegenseitig zu versorgen und den Prozess der Unabhängigkeit von der Dollar-Diplomatie einzuleiten. […]
Die Bewaffnung eines stellvertretenden ukrainischen Regimes ist lediglich ein erster Schritt, um den Zweiten Kalten Krieg (und möglicherweise/oder tatsächlich den Dritten Weltkrieg) in einen Kampf zu verwandeln, in dem die Welt in Verbündete und Feinde aufgeteilt wird, je nachdem, ob die Regierungen oder der Finanzsektor die Weltwirtschaft und die Gesellschaft planen werden.
Was als Demokratie nach amerikanischem Vorbild beschönigt wird, ist eine Finanzoligarchie, die grundlegende Infrastruktur, Gesundheit und Bildung privatisiert… China wird als autokratisch bezeichnet, weil es Grundbedürfnisse zu subventionierten Preisen anbietet, anstatt das zu verlangen, was der Markt tragen kann. Seine gemischte Wirtschaft kostengünstiger zu machen, wird als “Marktmanipulation” bezeichnet, als ob das etwas Schlechtes wäre. […]
Das Bestreben der USA, ihre unipolare Macht zu erhalten, um der Welt eine “America First”-Finanz-, Handels- und Militärpolitik aufzuzwingen, bringt eine inhärente Feindseligkeit gegenüber allen Ländern mit sich, die versuchen, ihre eigenen nationalen Interessen zu verfolgen. Da die USA immer weniger in Form von gegenseitigen wirtschaftlichen Vorteilen zu bieten haben, drohen sie mit Sanktionen und mischen sich heimlich in die Politik anderer Länder ein.
Quelle: Michael Hudson auf Counterpunch
dazu auch: Baerbock stellt sich gegen China, oder: die Wildsau und die Eiche
Noch ehe klar war, ob und wie Pelosi in Taiwan landet, war Baerbock schon wieder mit dabei. Man müsste fast ein neues Wort erfinden, um diese Mischung aus Lakaientum und Größenwahn zu bezeichnen. Für die deutschen Bürger zeichnet sich die nächste von der Regierung ausgelöste Katastrophe ab.
Manchmal möchte man ihr einfach raten zu schweigen. Was Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock von sich gibt, ist leider oft nicht gerade schlau und hin und wieder sogar gefährlich. […]
Das Pentagon hat vor einem solchen Besuch gewarnt, und US-Außenminister Anthony Blinken hat öffentlich gelogen, indem er behauptete, die US-Regierung habe mit einem solchen Besuch nichts zu tun. Die Außenpolitik ist nämlich gemäß der US-Verfassung alleiniges Recht der Regierung, und diese kann Privatpersonen, die meinen, Gegenaußenpolitik zu machen, sogar den Pass entziehen. […]
Aber zurück zu Baerbock, sie hat in New York Taiwan Unterstützung zugesagt (womit? Gummibärchen?) und erklärt: “Wir akzeptieren nicht, wenn das internationale Recht gebrochen wird und ein größerer Nachbar völkerrechtswidrig seinen kleineren Nachbarn überfällt – und das gilt natürlich auch für China.” […]
Aber einer ihrer Untergebenen hätte ihr einmal flüstern können, dass Taiwan kein “Nachbar” ist – auch nicht aus deutscher Sicht, weil die Voraussetzung zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur Volksrepublik China schon immer war, die Ein-China-Politik anzuerkennen. Und das bedeutet, anzuerkennen, dass Taiwan ein Teil Chinas ist. So sieht das übrigens selbst eine der beiden Parteien auf dieser Insel. Ein Teil eines Landes ist nicht sein Nachbar, weder ein kleinerer noch ein größerer.
Quelle: Dagmar Henn auf RT DE
dazu: US-Raketen auf Kabul
Lieber tot als lebendig: So jagen die USA Verbrecher und Terroristen. Diesmal traf es den 71-jährigen Ägypter Aiman Al-Sawahiri, Nachfolger Osama Bin Ladens an der Spitze des Terrornetzwerks Al-Kaida. »Es wurde Gerechtigkeit geübt«, lobte US-Präsident Joe Biden den Tötungsakt. Auch wenn die USA ihre eigene Rechtsauslegung zur Grundlage von Tötungen machen und sogar das Doha-Abkommen mit den Taliban als Rechtfertigung heranziehen, ist das Völkerrecht eindeutig: »Außerhalb von bewaffneten Konflikten ist die Anwendung vorsätzlicher tödlicher Gewalt nur dann rechtmäßig, wenn sie zum Schutz vor einer unmittelbaren Bedrohung des Lebens absolut unvermeidlich ist«, schreibt Amnesty International. Davon konnte hier keine Rede sein, Al-Sawahiri versteckte sich in Kabul. Die Tötung war illegal, so wie Hunderte anderer Drohnenangriffe der US-Armee.
Quelle: nd
dazu auch: Wenn Medien politische Exekutionen gutheißen
Die Tötung von Aiman al-Sawahiri wird als Schlag gegen Dschihadismus begrüßt. Tatsächlich ist das “Killing by Remote Control” der USA eine Terrorzüchtungsmaschine und moralischer Bankrott. Dürfen andere Staaten das auch machen?
“Gut, dass er heute getötet wurde”, titelt Spiegel Online. Der Artikel versammelt erste Reaktionen auf den Drohnenangriff der USA in Kabul, bei dem der Al-Qaida-Chef Aiman al-Sawahiri nach US-Angaben getötet wurde.
Es sind die Worte des in Deutschland lebenden Autors Ahmad Mansour. Aber nicht nur er begrüßt die Ermordung al-Sawahiris. Überall in den USA und Europa zeigen sich Politiker:innen, Journalist:innen und Analyst:innen erleichtert. Zeit Online bildet mit der Einschätzung des kanadischen Premierministers Justin Trudeau die Schlagzeile: “Sein Tod ist ein Schritt hin zu einer sichereren Welt”. Und bei Tagesschau.de fragt der Sicherheitsexperte Markus Kaim von der Stiftung Wissenschaft und Politik im Titel: “Warum erst jetzt?”. Kaim stellt zugleich fest, dass das “Presseecho und das Echo der politischen Klasse in Washington auf dieses Vorgehen … sehr positiv” sind.
Quelle: Telepolis
dazu auch: Mit Biomüll gegen Putin: Staatssekretär fordert Mülltrennung
Auch wegen des Kriegs in der Ukraine und der drohenden Energiekrise hat Umweltstaatssekretär Andre Baumann die Menschen im Land zu mehr Mülltrennung aufgerufen. “In der Restmülltonne sind Schätze vergraben”, sagte der Grünen-Politiker am Montag in Stuttgart. “Das ist unser Gold, der Restmüll.” Noch immer seien zwei Drittel der Abfälle in der Restmülltonne Wertstoffe oder Bioabfälle, die recycelt werden könnten. Biomüll leiste einen massiven Beitrag für die Energiewende. “Aus Bananenschalen wird Erdgas hergestellt, dann brauchen wir weniger Putin-Gas.” Baumann meinte damit, dass das durch Müll gewonnene Biogas in das Erdgasnetz geleitet werden kann. […]
Baumann plädierte auch für den Einsatz von Mülldetektiven, “dass man den Leuten auch mal in die Tonne reinguckt” – besonders in Mehrfamilienhäusern mit geringer sozialer Kontrolle. […]
Er selbst spiele ab und an den ehrenamtlichen Mülldetektiv bei sich zu Hause und werde gegenüber Nachbarn auch mal deutlicher.
Quelle: Süddeutsche
Anmerkung unseres Lesers H.M.: Jetzt versuchen Immobilienverbände und Vermieter das für sie eher lästige “Vorkaufsrecht” – im konkreten Fall ein durchaus wirksames Instrument zum Schutz der Mieter – sturmreif zu schießen. Das Vorkaufsrecht in Milieuschutzgebieten mit der sog. “Abwendungsvereinbarung” ist im konkreten Fall ein durchaus wirksames Instrument zum Schutz der Mieter vor Verdrängung. Auf die Fläche betrachtet handelt es sich aber um ein eher schwaches Instrument, weil es nur in ausgewiesenen Milieuschutzgebieten gilt.
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