Startseite - Zurück - Drucken
NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Leserbriefe zu „Wir leben in einer Demokratie“
Datum: 13. April 2022 um 15:08 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich: Redaktion
Am 12. April erschien dieser Artikel: „Wir leben in einer Demokratie“. In diesem Text ging es um die von einem Historiker untersuchte und beschriebene Bespitzelung der SPD durch den ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland (West), Konrad Adenauer. Danke für die Leserbriefe. Die Zusammenstellung enthält alle Mails, die zu diesem Artikel bis heute 14:00 Uhr erschienen sind. Albrecht Müller.
1. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Albrecht,
Konrad Adenauer ist nichts anderes als der „Reichsverweser der Nazis“ in der BRD (West) gewesen.
Niemand hat die Aufarbeitung von Nazi-Verbrechen so hintertrieben bzw. die Förderung von Karrieren ehemaliger NS- Leute so gefördert wie dieser Mann.
Natürlich gibt es in der Politik-und Geschichtsforschung Literatur über die Westanbindung und Militarisierung der Bundesrepublik und über die Umtriebe von Nazis in den Parteien CDU / CSU / FDP u.a die SPD.
Stefanie Maskes Buch „Nach Lektüre vernichten! Der geheime Nachrichtendienst von CDU und CSU im Kalten Krieg.“ ( 2013) dazu ist lesenswert.
Davon aber, wie die CHRISTDEMOKRATEN- UND CHRISTSOZIALEN mit Demokratie, Ethik und Moral umgehen ist nun endgültig adabsurdum geführt worden.
Wer seine Politiker/innen in dieser Tradition aufzieht, wird auch nur immer einen „Nadelstreifen- Rechten“ hervorbringen können . . . Unfähig für wirkliche Demokratische Werte und Normen.
Egon Bahr hatte es erklärt … „Kohl und andere stehen im Dienste der Anglo-amerikanischen Geheimdienste“ und „Adenauer war bereits vorher eines ihrer Werkzeuge.“
Nun stellt sich die Frage, wer regiert dieses Land wirklich ?
Diese Frage ist schwierig, weil sie auch von den RECHTEN kolportiert wird. Aber sie bedarf einer aufrichtigen Erklärung.
Mit Freundlichen Grüßen
B. Schroeder
2. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Müller,
Ihr Beitrag bringt mich zu der Frage, welche Rolle geheimdienstliche Erkenntnisse spielen beim “Umdrehen” von Personen, die mal mit hehren Idealen in die Politik gegangen sind. Haben die sich wirklich alle vom System, von der vorherrschenden Meinung, von den finanziellen Möglichkeiten und Karrierechancen korrumpieren lassen bis teilweise hin zur Überzeugungstäterschaft? Oder sind manche auch deshalb auf Linie, weil sie persönlich peinliche Leichen im Keller haben?
Ferner bei dieser Gelegenheit noch ein paar weitere Anmerkungen aus relativ aktuellem Anlass, bzw. weil ich sie schon immer mal machen wollte.
Mit freundlichen Grüßen
AN
3. Leserbrief
Zu diesem Beitrag passt folgendes, von einem Rechtsanwalt geschriebenes Buch:
amazon.de/Schattenm%C3%A4chte-Operation-Omgus-Michael-Menzel/dp/3945068487
Es behandelt in fiktiver Form die Zusammenarbeit zwischen CIA, alten Nazis wie Globke und Adenauer. Der Roman ist schlecht geschrieben, aber die historischen Fakten sind m.E. sehr gut recherchiert!
Viele Grüße!
Ulrich Koch
4. Leserbrief
Zu Adenauer gibt es noch viel Schlimmeres:
Am 5. März 1933 war die Reichstagswahl. Hitlers NSDAP erhielt 43,9% der Stimmen. Nachdem Hitler die KPD-Abgeordneten ins KZ sperren oder ermorden lassen hat, hatte er 50%. Für das Ermächtigungsgesetz brauchte er aber eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Also hat er sich die DNVP und das Zentrum dazugeholt. Die Zentrumspartei wurde von den Politikern Ludwig Kaas und Konrad Adenauer geführt.
In der Wilhelmstraße gibt dazu es eine schöne Gedenktafel:
“In diesem Hause wohnte von Mai 1931 bis März 1933 … Konrad Adenauer.”
Verschleiert wird hier, ob Adenauer am 5. März 1933 (also nach der Wahl) oder am 23. März (nach dem Ermächtigungsgesetz) Berlin verlassen hat.
Doch glaubt jemand im Ernst, dass Konrad Adenauer, der zweitwichtigste Zentrumspolitiker, seinen Parteigenossen Ludwig Kaas bei diesem für die Kirche so überaus wichtigen Deal mit Hitler (“Ermächtigung gegen Unantastbarkeit der katholischen Kirche”) allein gelassen hätte? Sollte er etwa schon nach Köln gereist sein, während in Berlin Kaas mit Hitler über den Schutz der katholischen Kirche verhandelt hat? – Ich denke, es ist sehr wahrscheinlich, dass Adenauer in diese Verhandlungen stark eingebunden war, dass er also ein Steigbügelhalter Hitlers war.
Und so eine Person wurde 1949 Bundeskanzler. (Kolportiert wird dabei immer, dass er sich selbst gewählt hätte. Entscheidender war aber, dass er im Vorfeld der Wahl für die Nichtzulassung der West-Berliner SPD-Stimmen gesorgt hatte. Und natürlich dass die antikommunistischen USA mit seiner Wahl einverstanden waren.)
Martin Verges.
Anmerkung zur Korrespondenz mit den NachDenkSeiten
Die NachDenkSeiten freuen sich über Ihre Zuschriften, am besten in einer angemessenen Länge und mit einem eindeutigen Betreff.
Es gibt die folgenden E-Mail-Adressen:
Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in unserer „Gebrauchsanleitung“.
Hauptadresse: http://www.nachdenkseiten.de/
Artikel-Adresse: http://www.nachdenkseiten.de/?p=82929