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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Leserbriefe zu „Dieser Krieg läuft anders als erwartet.“
Datum: 25. März 2022 um 15:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich: Redaktion
Zu dem Artikel von Jürgen Todenhöfer “Dieser Krieg läuft anders als erwartet.” gab es zustimmende und sehr kritische Leserbriefe. Manche Leserbriefschreiber bringen zum Ausdruck, dass sie nicht verstehen, dass Todenhöfer mit seiner Meinung auf den NachDenkSeiten zu Wort kommt. Dazu möchte ich den 1. Satz des als Nr. 1. wiedergegebenen Leserbriefes zitieren: „Es ist immer eine gute Idee, komplizierte und unter den Nägeln brennende Sachverhalte aus unterschiedlicher Perspektive zu betrachten.“ Albrecht Müller, der den Text von Jürgen Todenhöfer in den NachDenkSeiten eingestellt hat, ist in vielen anderer Meinung als der Autor. Trotzdem muss es möglich sein, einen solchen Text zur Diskussion zu stellen.
1. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
es ist immer eine gute Idee, komplizierte und unter den Nägeln brennende Sachverhalte aus unterschiedlicher Perspektive zu betrachten. Insofern vielen Dank an Jürgen Todenhöfer!
Eine gänzlich andere Sicht auf den Ukraine-Krieg liefert jedoch die inzwischen 7-teilige Artikelserie “Notizen vom Ende der unipolaren Welt” mit zusätzlichen Begleittexten von Mathias Bröckers.
Anmerkung:
Wenn ich Mathias Bröckers richtig verstehe, dann war es das mit Russland und dem Werte-Westen. Angebote in Richtung Westen sind seit 2001 im Bundestag von Herrn Putin in ausreichender Menge inkl. fundierten Inhalten erfolgt und allesamt ausgeschlagen worden.
Letztlich hat sich immer der US-Hegemon durchgesetzt.
Die Vorschläge von Herrn Todenhöfer (KSZE, Nato usw.) sind Geschichten, die seitens der USA und seiner Vasallen boykottiert wurden, werden und weiterhin würden.
Eine via Massenmedien verblödete Bevölkerung läßt sich zu erschreckend großen Teilen mit idiotischen Slogans wie “Frieren für die Freiheit, KILL PUTIN etc,” vor Karren spannen, die definitiv nicht ihre Interessen befördern.
Da dieses Land, dessen Bewohner zu sein mir zunehmend unheimlicher erscheint, sich klar in Richtung Totalitarismus entwickelt, bitte ich meinen Klarnamen nicht (mehr) zu veröffentllchen.
Mit freundlichen Grüßen
A. O.
2. Leserbrief
Hallo,
man scheint in Übersee den Kriegsverlauf durchaus anders zu sehen.
https://laufpass.com/wirtschaft/ukraine-ist-besiegt/
Ist man in Europa der eigenen Propaganda aufgesessen?
VG
M. Schmidt
3. Leserbrief
Lieber Herr Todenhöfer,
„die wirklichen Feinde seien nun etwas andere, als die Feinde Syriens?“
Ich persönlich schätze Sie, schätze Sie sehr – doch Ihre Darstellung besitzt einen ganz gewaltigen ‘Knack’! Sie suggeriert: Sergej Lawrow habe seinen John J. Mearsheimer nie gelesen!!! Doch selbst ‘Wiki’ bestätigt zu dessen Mearsheimer-Biographie: Russland hat seinen Job gemacht und die Theorien Mearsheimers genau studiert. Und der hat nichts weniger vorausgesagt als: „Wenn Sie Russland wirklich zerstören wollen, sollten Sie es ermutigen, die Ukraine zu erobern.“ …
Westliche Stiftungs-Experten entfliehen selten ihrer beauftragten, geistigen Umnachtung. Eine aber lautet: „Wir können uns leider selten in die Eingänge russischer Ideen versetzen. Sie denken oft in viel längeren Linien, als wir es je könnten!“
– Ich setze meine Arbeitsthese die der Ihrigen entgegen: das Montreux-Abkommen von 1936 wäre heute, 2022 und knappe acht Jahre nach dem EuroMaidan-Putsch 2014, längst gekündigt und China hätte nun plötzlich ein Problem! Und dessen Sicht: es herrschte bereits offener Zoff in Mittelasien! Aufmarsch gegen China. Warum?
Die US-Navy säße in Sewastopol, sie tourte mitten auf der Krim und ließe sich von Russen die Militär-Stiefel putzen: ‘Nur dafür wären sie ja wohl zu gebrauchen!’
Doch zurück ‘Montreux’: auf Antrag der Ukraine, der NATO und Washingtons hätte sich der Partner und Verbündete, die Türkei, damit zur Einrichtung des Schwarzmeers als ‘mare nostrum’ einverstanden erklärt. Die Russländische Föderation wäre in seinem südlichen Weichteil wund und mürbe. Ein Domino nach dem anderen: Abchasien, Osseten, der Griff über den ‘Kaspi’. Selbst die mittelasiatischen Ex-SSRn ab Usbekistan hätten keine Ruhe mehr vor der NATO. Ich weiß nicht, ob Sie den Satz der Militär-Expertin Florence Gaub bei ZDF-Markus Lanz so recht bemerkt hätten: Russland wäre der Ukraine nunmehr nur um zwei Jahre zuvorgekommen – Zitat: „sich die Krim zurückzuholen!“
– Wären Sie, Herr Todenhöfer, wirklich so naiv, die US-Administration und deren exzellenter Lakai, das Ohrfeigengesicht Jens Stoltenberg, hätte sich jemals – real – für die Ukraine interessiert, etwa vielleicht als ‘Weizenmeister’ für USAID? (Egon Bahr würde sich im Grabe drehen.)
– Geht ihnen die merkwürdige Logik der von Ihnen gelesenen Zahlen nicht auf, dass, wenn Sie etwa ein Verhältnis ca. 1:10 zwischen zivilen Opfern und russischen Militär-Angehörigen kennen wollen, dass Putin und der Kreml überhaupt alles, jedoch offensichtlich keinen ‘Schlieffen-Plan’ besaßen, also noch am Beginn des Monats Februar 2022 nicht mit der Idee einer Invasion ‘arbeiteten’? (simultan: Kaiser Wilhelm II. persönlich wollte 01.08.1914 noch zwei Stunden vor der Besetzung Luxemburgs aufgrund einer britischen Diversion in den Aufmarschplan hindernd eingreifen. Es herrschte bei uns wohl überlegenen ‘Deutschen’ statt ‘Zuversicht und Generalstab’ – laut Historikers Rainer F. Schmidt: Irrsinn und die blanke Panik!)
– Ich hätte noch die einzige Hoffnung, dass die ‘Chinesischen Genossen’ keinen zweiten, im russischen Volk verhassten Boris Jelzin an seiner nordwestlichen Grenze identifizieren möchte, sondern – im Gegenteil einen starken russischen ‘Partnjor’, der die VRC vor den fürchterlich arroganten, unklugen Aspirationen des Westens wenigstens von der ‘linken Seite her’ schützen könnte.
– In Band 1 Karl Mays Gesammelter Reiseerzählung (‘Durch die Wüste’) beschreibt May das Versinken seines Reiseführers im tunesischen Salzsee. Ähnlich verfährt er mit der Beschreibung des Treibsandes einer Sanddüne. NATO und der Westen sind ein einziger Salzsee und eine ganz fürchterliche Sanddüne.
Sie rechnen jetzt fürchterliche Opfer zusammen, Herr Todenhöfer? Nach meiner Arbeitsthese wären sie also noch viel höher. Ich werde sie niemals beweisen können. Dafür lobe ich: Herrn Putin, Kreml und Russland. – – Lieber Herr Todenhöfer: Kiew ist der falsche Ort für Sie! Herr Putin hat niemals je angekündigt, das Sowjet-Imperium wieder aufzurichten. Auch hat er nie angekündigt, Ukraine zu ‘ruinieren’. Jedoch der französische Finanzminister Bruno Le Maire kündigt an, Russland ruinieren zu müssen, also nach unseren eigenen Maßstäben: zu vernichten! „Auf nach Moskau, Herr Todenhöfer, wenn Sie etwa die Endabrechnung epischen französischen ‘La République en Marche!’ direkt erleben wollen!“
– Sie wären Teil eines Nullsummenspiels: Die Ernte der gegenseitigen Propaganda: eine wirkliche win-win-Lage! (Denn) Putin habe nicht mit der ‘Geschlossenheit der NATO-Verbündeten’ gerechnet und selbiger besitze jetzt unvorstellbare Zustimmungswerte in der Föderation – höher als 2014 Krim und jemals gewesen. (Quelle: Thomas Röper, St. Petersburg, anti-Spiegel)
– Ich meine als veritablen Grund zu sehen: ‘Mearsheimer’ (siehe dort: Lügen gegenüber anderen Ländern können negative Folgen haben. Der Bumerang-Effekt führe zu einer Kultur der Täuschung im Inland. Die ‘Fehlzündung’ bedeute, dass die politischen Ziele durch die Lüge gerade unmöglich gemacht werden). Diese profane Pestilenz, gegen die Albrecht Müller et al. so allgemein allein und fast hilflos ankämpfen versuchen: die ganz impertinente West-Propaganda, die den Geist Dostojewskis Groß-Inquisitor ständig permanent beleidigt, scheint nur russische Leser zu treffen
… Deutsche! „Die weltweit mittlerweile wenig belesensten heulende Derwische …“ (Herr May mag mir verzeihen.)
Hochachtungsvoll!
Ihr Hans-Jörg Kramer
4. Leserbrief
Sehr gehrter Herr Müller, liebes Nachdenkseiten-Team,
ich habe da eine Idee, die in dieser trüben Zeit vielleicht etwas Hoffnung geben könnte:
Wenn die Main Stream Medien und auch der Verfasser des oben genannten Beitrages wirklich meinen, die Ukraine könnte diesen Krieg gewinnen, dann wäre das der schlagende Beweis, das kein Land so etwas wie die Natomitgleidschaft braucht, um gegen einen so mächtigen “Feind” wie Russland bestehen zu können.
Schon hat sich die Notwendigkeit neuer Waffen und damit die Ausgabe der 100 Milliarden erledigt. Die Nato könnte aufgelöst werden, die Länder wissen ja dann, wie es geht.
Was man braucht, war gestern im ZDF zu hören: moderne Waffen und entschlossenen Kämpfer.
Ich hoffe, Sie verzeihen meinen Zynismus, aber mir fehlen die Worte und vor allem die besonnenen Politiker und Medien in dieser so gefährlichen Lage.
Möge eine höhere Macht uns vor einen dritten Weltkrieg bewahren.
herzlichen Grüsse
Katja Rauschenberg
5. Leserbrief
Zum Beitrag J.Todenhöfer:
Es ist schon seltsam, dass der Mann sämtliche Propagandabehauptungen der ukrainischen Regierung unüberprüft übernimmt; von wegen 15000 tote russische Soldaten, 100 abgeschossene Flugzeuge usw. Bei der Motivation liegt er auch vollkommen schief, denn die Unterstützung der „Spezialoperation“ unter der Bevölkerung ist sehr hoch und die Popularitätswerte von Putin liegen bei fast 80 %.
Absolut lachhaft wird es, wenn er von der veralteten russischen Technik (deren Panzer T72BM3 alle modernisiert und den ukrainischen überlegen sind) spricht und die hoch überlegene westliche Technik lobt, die zu Hunderten Stück („Javelin“ und „Panzerfaust 3“) in die Hände der „Separatisten“ fallen und dann gegen die ukrainische Armee eingesetzt werden. Er hat auch nicht verstanden, was das Wesentliche an der russischen Taktik ist: so viel wie möglich zivile und eigene Verluste vermeiden, weshalb sie die großen Städte umgehen und erst nach und nach säubern, was natürlich viel mehr Zeit kostet als die amerikanische Taktik, die mit einem Flächenbombardement die ganze Stadt in Schutt und Asche legen und nachdem sich dort kein Hund mehr rührt, die Stadt „erobern“. Von überlegener Moral der Ukrainer wegen dem Kampf um „Demokratie und Freiheit“ kann auch keine Rede sein. Die gesamte ukrainische Armee steht inzwischen unter dem Kommando der Asow-Nazis , die in jedem Zug eine eigene Gruppe haben, die alle anderen zwingt, bis zum bitteren Ende zu kämpfen, jeden Fluchtversuch verhindern, da sie wissen, dass sie selbst von den Russen verurteilt oder vernichtet werden.
Die Russen sind mit einem sehr begrenzten Kontigent von 120-150000 (+35000 Mann der Separatisten) Mann einmarschiert, haben keine Mobilisierung durchgeführt und ihre Reserven (2 komplette Armeen) im russischen Hinterland belassen. Die ukrainischen Streitkräfte hatten regulär 250000 Mann und zusätzlich noch ca. 150000 Territorialverteidigung, verstärkt durch ca. 20000 ausländische Söldner, sind zahlenmäßig also weit in der Übermacht. Die Russen verwirklichen ihre Taktik planvoll und kommen voran. Es werden einige Kessel gebildet, in denen dann die Ukrainer, die sich nicht ergeben, utilisiert werden. Auch in den Großstädten geht es voran. Mariupol ist schon fast gesäubert, Cherson ist frei und Donezk, dass das Zentrum der Asow-Nazis (vor allem das Werk Asow-Stahl) ist, wird Stück für Stück gesäubert. Herr Todenhöfer hat noch nicht einmal begriffen, dass es sich nur nach der Version des Westens um einen Krieg (vom BBC zuerst verbreitet) handelt, den weder Russland noch die Ukraine erklärt haben. Laut Russland ist es eine Spezialoperation mit klar vorgegebenen Zielen, die bestimmt nicht die Übernahme der Ukraine beinhalten und klar definiert sind: Befreiung der russischsprachigen Bevölkerung, Demilitarisierung, Entnazifizierung. Vom russischen Oberkommando wurde auch kein Zeitrahmen für die Operation vorgegeben und Putin sagt seit drei Wochen immer geduldig, dass alles nach Plan verläuft. Bisher ist die Operation aber eine der erfolgreichsten und schnellsten in der Militärgeschichte, weitaus schneller als die deutschen „Blitzkriege“ des 2.WK. Ganz normal ist, dass die Truppen nach 2-3 Wochen im Panzer und anderer Technik, der Einnahme von 200000 km² Fläche, auch einmal eine Pause brauchen, was vom Westen sofort als Schwäche gewertet wird. Herr Todenhöfer hätte sich einmal bei den amerikanischen Nachrichtenkanälen umhören sollen (nicht bei CNN und ähnlichen MSM), bei denen es interessante Meinungen und Hintergrundberichte zum Ukraine-“Krieg“ gibt, die weit von den ukrainischen Siegesmeldungen abweichen und auch das ukrainische Naziproblem ganz klar benennen. Herr Todenhöfer hat seinen Beitrag aus der Sicht eines intelektuellen „Oberlehrers“ geschrieben, der aber nicht die geringste Ahnung von militärischer Technik, Taktik und Strategie hat. Die Fragen der Drohung Selenskys mit Atomwaffen und die Biowaffenlabore der USA lässt Todenhöfer auch einfach aus. Wäre ihm ein „Atomunfall“ (Tschernobyl war kurz vor der Explosion, da eine Diversionsgruppe die Stromversorgung der Atomabfalllager, die gekühlt werden müssen, zerstört hatte, was eine Explosion mit einer mehrfachen radioaktiven Verstrahlung im Vergleich zum „Unfall“ 1986 hervorgerufen hätte, was von Belarus durch kurzfristige Inbetriebnahme einer alten Stromleitung verhindert wurde), eine „dreckige“ Bombe oder der Ausbruch einer fast unheilbaren Krankheit in Mitteleuropa lieber gewesen?
In einem könnte er recht haben, dass die Russen die Stärke des Widerstandes der Ukrainer unterschätzt haben, was aber bestimmt nicht auf deren Willen beruht, „Demokratie und Freiheit“ zu verteidigen sondern darauf, dass die „Faschisierung“ der Gesellschaft nach 30 Jahren „Einwirkung“ doch ganz erheblich stärker war, als angenommen (die Deutschen haben das nach 1933 in 5 Jahren geschafft). Für mich ist klar, dass die Russen die Operation erfolgreich beenden werden und dass danach das wesentlich interessantere Spiel der Verhandlungen mit dem Westen beginnt. Es wird massenhafte Militärprozesse der Entnazifizierung geben, denn es gibt genug überlebende Zeugen der ungeheuren Greueltaten der Nazis. Herr Todenhöfer versteht offensichtlich immer noch nicht genug Russisch, um sich die Originalberichte der russischen Nachrichtensender von der Front und aus den befreiten Gebieten anzusehen, denn ansonsten hätte er nicht so viel Unsinn geschrieben.
Mit freundlichen Grüßen
H.Münch
6. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren!
Haben Sie herzlichen Dank für den Abdruck von J. Todenhöfers Ansichten aus dem Ukraine-Krieg. Sein mutiger Einsatz, persönlich aufzuklären, ist sehr wichtig.
Zu den von ihm genannten Zahlen sende ich Ihnen gerne einen Link zu einem entsprechenden Artikel von Thomas Röper bei krass-und-konkret.
Mit herzlichen Grüssen,
Robin Engelen
7. Leserbrief
Liebes NDS-Team,
wie ich sehe beruft sich Herr Todenhöfer bei den sogenannten Erfolgen auf die offiziellen ukrainischen Angaben.
Wie glaubwürdig und authentisch ukrainischen Angaben sind, kann man auf den Profilen der sozialen Netzwerken beobachten. Da werden unter anderem vom ukrainischen Verteidigungsministerium Aufnahmen von Computerspielen wie z.B. Armed Assault 3 gezeigt, um dem Westpublikum auf Twitter und co. den Eindruck zu erwecken, dass die ukrainischen Streitkräfte zahlreich die russischen Flugzeuge vom Himmel holen würden.
Oder es werden alte Aufnahmen aus dem syrischen Bürgerkrieg gezeigt.
Und da vertraut Herr Todenhöfer den Angaben der ukrainischen Behörden und Regierungsstellen, die seit der russischen Invasion vollkommen in einem Lügenkonstrukt mit der Lust zum Untergang verfallen sind?
Also diese Naivität hätte ich von ihm nicht erwartet.
Russland könnte die Ukraine schnell erobern. Dies wäre mit immensen Verlusten an Menschenleben verbunden und ich glaube daran, dass der russische Präsident es authentisch meint, wenn er die Ukrainer als ein Brudervolk bezeichnet. Demzufolge es vermeidet die Ukraine komplett wegzubomben bis sich kein Widerstand mehr rührt, sondern (wie es bereits in den 4 Wochen seit Kriegsbeginn zu beobachten war) mit mehrmaligen Waffenstillstandsversuchen und Verhandlungen versucht hat den Krieg auf die andere diplomatischere Art zu beenden, anstatt mit einer gnadenlosen Pulverisierung wie in Jemen.
Da sich die ukrainische Regierung aber stur weigert die bedingungslose Kapitulation zu akzeptieren und sich nachweislich seit 2014 an keine Abkommen und Absprachen hält, ist Russland auf den zähen und verlustreichen Häuserkampf, mit Umzingelungen von Großstädten, Schaffung von Fluchtkorridore usw. angewiesen.
Jetzt sagen viele Russland könnte einfach abziehen. Aber das wird Russland eben nicht mehr machen. Alles wurde auf eine Karte gesetzt und vieles in Kauf genommen, um die Ukraine vom NATO-Einfluss zu befreien.
Außerdem scheint es so, als ob Russland kein Interesse an der Westukraine hat, sondern sich ausschließlich auf Kiew, die Ost- und Südukraine konzentriert und die ukrainische Regierung vom Zugang zum Schwarzen Meer trennen will.
Nach den letzten Äußerungen von Maria Sacharowa geht es anscheinend wohl in Richtung einer dauerhaften Besatzung über. Also anders ausgedrückt Russland hat sich mit einer Zerschlagung der Ukraine abgefunden. So weit wäre es nie gekommen, wenn Selensky klar beim Verstand gewesen wäre und gleichzeitig souverän – unabhängig von USA/EU – gehandelt hätte.
Stattdessen schwadroniert dieser Verrückte von einem 3. Weltkrieg und schickt seine Landsleute in den Fleischwolf.
Etwas möchte ich noch erwähnen.
In russischen Medien war das Nachbarland Ukraine seit 2014 täglich in den Themen der Polittalkshows. In diesen 8 Jahren hat sich Russland für dieses Land noch mehr interessiert als je zuvor, während die Berichterstattung der deutschen Medien nach der Krim-Übernahme wie auf Knopfdruck gestoppt wurde.
Da soll doch mal einer sagen Deutschland würde sich für das Wohl der Ukrainer interessieren.
BG
E
8. Leserbrief
Sehr geehrte Redaktion von den nachdenkseiten, Herr Todenhöfer,
bei aller Achtung, aber wenn ich diesen / ihren Text so lese, frage ich mich, was sie uns nur sagen möchten?
Fangen wir mit dem zweiten Teil an: Europa braucht eine Friedensordnung unter Einbezug Rußlands: da stimme ich zu.
Zitat: „….in der Russland seine Nachbarn respektiert, aber auch die USA Russland respektieren.“
Also, ich weiß nicht, aber haben sie die letzten 20 Jahre europäischer Geschichte verschlafen?
Rußland soll jetzt also plötzich in Vorleistung gehen?
Der russische Präsident hat seit 20 Jahren versucht, die europäische Friedensordnung unter weiterer Einbeziehung Rußlands zu erhalten. – Aber was tat „der Westen“?
– Er hat alle Gesprächsangebote Rußlands ausgeschlagen (oder nur getäuscht),
– hat die NATO immer weiter an Rußlands Grenze herangefahren (wider die Zusage an die Sowjetunion),
– hat mehrere Verträge gebrochen, die die Sicherheit im „Kalten Krieg“ erhalten haben,
– hat Waffensysteme – „Raketnabwehr“ – an der russischen Grenze postiert,
– hat Rußland unendliche Male belogen und mehrfach betrogen und
– hetzt seit Jahren gnadenlos gegen Rußland.
Diesen Krieg braucht niemand, da stimme ich auch zu, aber: dieser Krieg wurde vom „Westen“ begonnen, nicht von Rußland. → Die rußlandfreundliche Regierung wurde in 2014 weggeputscht, und durch eine US-freundliche“ ersetzt.
Sie sprechen von „diesen Stunden des Zorns“, und meinen damit scheinbar die EU / USA / NATO: diesem Zorn ging der Zorn Rußlands / Herrn Putins über o.g. Punkte voraus.
Zudem ist der „Zorn“ des Westens nur vorgeschoben: der Westen führt seit mindestens 20 Jahren einen Angriffskrieg gegen Rußland, und mimt nun den „Zorn des Täters“. – Soll das ein Witz sein, das sie das ernstnehmen?
Zitat: „wenn wir wirklich nachhaltigen Frieden wollen“, ja: die Adresse dafür sind die USA / der Westen, nicht Rußland!
Dieses unendlich Gelamentiere seit vier Wochen, Rußland solle an den Verhandlungstisch zurückkehren:
Rußland saß die letzten 20 Jahre am Verhandlungstisch, aber der US-Imperialismus hatte kein Interesse, und auch heute hat er keines, sondern er eskaliert immer weiter.
Haben sie zuviel US-Propaganda konsumiert?
Nun zum ersten Teil dieses „Textes“ zur „Diskussionsanregung“:
daß beim russischen Gegenschlag gegen den „Terrorwesten“ in der Ukraine nicht alles rund läuft, ist mir auch schon aufgefallen.
Aber ob sich Rußland „verpokert“ hat, das muß sich erst noch zeigen.
Durchaus möglich, daß Herr Putin noch ein paar Asse auf der Hand hat, und sich Zeit läßt, sie auszuspielen.
Verschiedenes hat er schon erreicht:
– er hat erneut die unendliche Doppelmoral „des Westens“ aufgezeigt, bzw. dieser hat das selbst getan,
– er hat die westliche Terrorbande dazu gebracht, ihren ganzen – von den USA geschürten – Hass auf Rußland in Form von Sanktionen zu offenbaren → und auch hier will der Westen nicht weiter verhandeln, sondern opfert die Ukrainer ihrem eigenen imperialistischen „Todesspiel“,
– er hat (erneute) gezeigt, daß auf „den Westen“ kein Verlaß ist, sondern dort die reine doppelmoralische Willkür herrscht, selbst im Angesicht eines Atomkrieges,
– er hat es geschafft, den Keil in die „Weltgemeinschaft“ tiefer zu treiben – und zwar gegen die USA und deren Vasallen,
– er hat mit seiner unendlichen Politik der Diplomatie der letzten 20 Jahre, die der Terrorwesten ausgeschlagen hat, einige sehr wichtige „freundliche“ Staaten an sich gebunden,
– er hat gezeigt, was für ein unendlicher US-höriger Idiotenhaufen die EU ist! (Zu dem sich nun auch noch die Schweiz gesellt.)
Zu ihren eigenartigen Zahlen über „Erfolge“: bitte nennen sie die Quellen.
Falls das alles solche sind wie bei den angeblich 15.000 Toten russischen Soldaten, also das ukrainische Verteidigungsministerium: dann können wir ihre Zahlen „in die Tonne treten“.
Apropos: die Ukrainer kämpften für „ihre Freiheit“? – Na, ob sie da keiner Illusion aufgesessen sind. – US-Propaganda wirkt, wie wir sehen.
Schließlich könnte es sein, daß z.B. den „zerstörten 500 russischen Panzern“ 10.000 auf ukrainischer Seite gegenüberstehen….
Bei ihren Argumenten, die für die „Erfolge der Ukrainer und für die Mißerfolge der Russen sprechen, haben sie einen wesentlichen vergessen:
im Gegensatz zu den USA / NATO, die vor dem Einsatz von Bodentruppen zunächst einmal tage- oder wochenlang alles plattbomben – ohne Rücksicht auf zivile Verluste – auch Kinder! (die Kinder müssen ja immer dabei sein!) – -, hat Rußland auf das Bombardement verzichtet, und ist gleich mit Bodentruppen einmarschiert.
Ich bin mir ganz sicher, daß Rußland das genauso könnte, wie die NATO…..
Es ist darüber hinaus irrelevant, ob sich der Westen für seine millionenfachen Morde interessiert. – Relevant ist, daß sich kritische Beobachter dafür interessieren, und hier dann doch einen Unterschied machen sollten:
wenn wir den Tod von 900-1000 Menschen mit Millionen Toten gleichsetzen, bekommen wir ein verzerrtes Bild der Realität.
Hinzu kommt, daß die USA / NATO verschiedene Staaten (z.B. den Irak) aus imperialistischen Gründen angegriffen haben, ohne daß diese Staaten jemals eine Gefahr für diese gewesen wären.
Und auch hier muß man sagen, daß die Gemengelage bei Rußland anders liegt.
In Summe möchte ich sagen, daß ich ihren Text für „Geschwurbel“ halte. – Und ich wundere mich über die nachdenkseiten, daß sie ein solch unausgegorenes Zeug veröffentlichen.
Gruß
D. H.
9. Leserbrief
Glaubt Herr Todenhöfer wirklich, die Russen sind naiv und unvorbereitet in diese Auseinandersetzung gegangen und haben ihr Pulver verschossen?!
Dieser Denkansatz ist sehr gefährlich!
Wenn sich diese Gedanken auch bei entscheidungsbefugten Amtsträgern wiederfinden, könnte die Katastrophe tatsächlich ins Unermessliche führen!
Waldenburger
10. Leserbrief
Werter Herr Todenhöfer,
liebe NachDenkSeiten,
wie auch schon auf der “Achse des Guten” (achgut.com) muß ich feststellen, daß Bellizismus auch in weiten Teilen sogenannter alternativer Medien Einzug gefunden hat, was ich persönlich sehr bedauere. Wenn ich einen Vergleich bemühen müßte, dann täte ich sagen, daß auch standfeste Institutionen im Sturm des Krieges eine steife Brise abgekriegt haben. Zumindest ist das mein Eindruck, wenn ich all das Kriegsgeheul um mich herum, nicht nur in Medien, sondern auch im Bekanntenkreis, wahrnehme.
Herr Todenhöfers Artikel stößt mich ab. Er führt als angeblichen Mißerfolg Rußlands eine “überhebliche Strategie” an: Ist es denn tatsächlich überheblich, wenn russisches Militär versucht, so viele Zivilisten wie möglich zu schützen?
“Veraltetes Material”: Sieh einer an, Rußlands Hyperschallwaffen sind also so schlecht, auf daß sie das ukrainische Militär problemlos kontern kann?
Auf der anderen Seite schreibt Herr Todenhöfer von einem Kampf für “Leben” und “Freiheit”, was der Grund für die “hohe Motivation” an der Kriegsbeteiligung sei. Ist es nicht vielmehr so, daß der ukrainische Präsident lauthals verkündete, Zivilisten Waffen zu geben, damit sie russische Soldaten umbringen sollten? Mit einer solchen Strategie schafft man eine Vielzahl an Opfer. Heroische Menschen gehen daraus gewiß nicht hervor.
Hinzu kommt, daß sich das ukrainische Militär, allen voran die nazistischen Bataillone, inmitten der Zivilbevölkerung versteckt — genau jene, welche das russische Militär zu schützen vor hat. Es will die Ukraine befreien, nicht komplett vernichten. Hätte es das gewollt, so wäre jetzt schon lange kein Stein mehr auf dem anderen. Sie machen das nicht so wie die USA im Irak oder dem ehemaligen Jugoslawien, mit abgereichertem Uran die ganze Gegend verseuchen, indem sie alles kurz & klein schießen. Da sollen noch nach der “Militäroperation”, wie man diese Aktion in Rußland nennen soll, Menschen leben können.
An Zynismus nicht zu überbieten ist die Aussage, nein: Behauptung, daß die Ukraine “hoch überlegene Waffen, geliefert von ihren Verbündeten im Westen” hätten. Meint Herr Todenhöfer das alte Bundeswehr-Material, was unsere Bundesregierung, völkerrechts- wie auch grundgesetzwidrig, mit Freuden in die Ukraine schickte, damit es nicht für teures Geld entsorgt werden muß? Von welchen Verbündeten spricht er da? Die NATO, welche die Ukraine nicht aufnehmen darf? Oder Polen, die frank & frei verkündeten: “Kommt alle zu uns, in ein ‘Freiwilligen-Heer’, wir geleiten euch in die Ukraine, damit ihr Russen abknallen könnt!”? Spricht er gar von den USA, die den Stellvertreter-Krieg, den sie erst mit 5 Milliarden US-Dollar vom Zaun gebrochen haben, weiter am Laufen halten wollen? Die Aussage war, wenn ich mich recht entsinne, in etwa so: Auch wenn das ukrainische Militär diesen Krieg nicht gewinnen kann, so sollen so viele Russen wie möglich dabei draufgehen. Spricht so jemand, der ein Volk, der Menschen beschützen will? Daß ukrainische Präsidenten 8 Jahre lang einen Vernichtungskrieg mit Taktiken wie im 2. Weltkrieg (Belagerung von Städten, Aushungern) gegen die eigene Bevölkerung führten, läßt niemanden kalt, der sich solidarisch verbunden fühlt.
Mit einem solchen Hintergrundwissen (der Mann sollte auch mal bei Russia Today vorbei schauen, die, ganz im Gegensatz zu westlichen Medien, weitestgehend besonnen bleiben sowie nicht den Anspruch erheben, für Andere das Denken zu übernehmen) bleibt mir nur ein Rückschluß: Herr Todenhöfer liefert, als früherer CDU-Bundestagsabgeordneter, einen Freibrief für das politische Versagen, vor allem in Deutschland, das widerrechtlich Waffen und Ausrüstung liefert sowie sich an völkerrechtswidrigen Sanktionen gegen Rußland beteiligt — mehr zum eigenen Schaden denn zu irgend einem rationalen Nutzen.
Nach einer solchen Denkschablone als Einleitung ist es völlig irrelevant, was hinterher geschrieben wurde, denn die Gedanken in den Köpfen der Leser werden alles an genau dieser Schablone ansetzen. Eine wertfreie und vor allem vorurteilsfreie Beurteilung ist so nicht mehr möglich. Wer so schreibt, der dürfte rhetorisch geschult sein.
Einige Beispiele:
– Doppelmoral: Genau die geht vom Westen, nicht von Rußland aus: “Wir sind für die Ukrainer, wir unterstützen sie mit Spenden und Hilfsmitteln, aber gleichzeitig schließen wir Russen von unserer ‘Wertegemeinschaft’ aus, beliefern die Ukraine mit Waffen, was wir laut Gesetz nicht dürften!”
– “schamloses Betrügen”, was “nach keinem Gesetz der Welt ein Kriegsgrund” sei: Wie kam denn Pearl Harbor zustande? War es nicht so, daß Japan, wirtschaftlich erdrosselt durch US-Sanktionen und militärischer Belagerung, ein Verzweiflungsattentat mit Kamikaze-Fliegern verübte, was die USA mittlerweile eingestanden haben? Noch einmal: Sanktionen verstoßen gegen so ziemlich alle Gesetze nach Treu & Glauben, und ja, sie sind die Vorstufe zum Krieg, einer Kriegsführung, noch ohne Waffen. Die jetzigen Sanktionen gegen Rußland, vor allem in dieser Härte, lassen Schlimmstes erahnen! Es ist nie zu spät, mit diesem gefährlichen Spiel mit dem Feuer aufzuhören.
– “Rußland will sich die Ukraine einverleiben”: Hat Rußland, allen voran Putin, nicht stets betont, daß der Krieg vorbei sei, sobald das ukrainische Militär sämtliche Waffen streckt, alle Atomwaffen übergibt und in einen neutralen Status wechselt, fern von westlichem Einfluß, der nur das Ziel einer Eskalation vorsieht? Was ist an “neutral” unmißverständlich?
Soll ich weiter machen?
Dieser Artikel wird dem Format der NachDenkSeiten nicht gerecht. Aber ich hoffe, daß die als Antworten veröffentlichten Leserbriefe Einiges wieder gerade rücken werden, und, vor allem, dem Russenhaß Einhalt gebieten werden, denn dieser Beitrag schürt vor allem Eines: eine unglaubliche Wut auf alles Russische, und das führt uns in blindes Versagen, mit verheerenden Folgen.
Mit traurigen Grüßen,
Michael Schauberger
Bad Vilbel
11. Leserbrief
Liebe Nachdenkseiten-Macher,
den Artikel von Jürgen Todenhöfer als “interessanten Diskussionsbeitrag” zu bezeichnen, bezeichne ich als “unverschämte Übertreibung”. Bis auf den zweiten Teil, der im Grunde eine Ansammlung bereits lange bekannter “Allgemeinplätzchen” darstellt, ist der Beitrag ziemlich hanebüchener Unfug und wirft ein düsteres Licht auf Herrn Todenhöfers (derzeitige) Geistesleistungen.
Was haben wir da also in diesem Artikel? Den zweiten Teil überflog ich bereits. Allgemeinplätzchen. In bester merkelscher Manier, sozusagen. Viel geschrieben, wenig gesagt und verbindlich schon gleich gar nicht. NATO-Beitritt der RF hat sich definitiv erledigt, diese Möglichkeit wurde von Seiten der NATO zeitlich grandios verpasst. Gefühlt um 100 Jahre. Kann jeder wissen, der auch nur ein kleines Bißchen nachdenkt bzw. sowas Ähnliches wie ein Gedächtnis hat.
Eine “Sicherheitskonferenz” im Stil der KSZE hat sich ebenfalls erledigt. Auch diese Möglichkeit wurde geradezu weltmeisterlich verpasst. War da nicht was mit “Forderungen” bezüglich der Sicherheit aller Nationen in Europa, aber im Besonderen der Russischen Föderation? Auf Betreiben der Russischen Föderation? Ich kann mich da ganz, ganz dunkel an was erinnern. Und das wurde auf pöbelhafteste, unverschämteste Art vom Tisch gewischt. Was war das nur? (Ironie und Sarkasmus. Als kleine Hilfe für die, die sowas wie Ironie und Sarkasmus nicht mehr bemerken!)
Wo war Herr Todenhöfer eigentlich, als das passierte?
Im ersten Teil finden wir haltlose Behauptungen, massive Fehlinterpretation des (wenigen) bekannten Geschehens und unkommentierte Wiederholung von Kriegspropaganda einer Kriegspartei.
Wie ich darauf komme?
Fangen wir doch mal mit der ersten haltlosen Behauptung an: “ihre (die Armee der RF) überhebliche Strategie; sie haben die Ukraine militärisch nicht ernst genommen;”. Woher nimmt Herr Todenhöfer dieses “Wissen”? Hat er an der Planung der Operation etwa heimlich teilgenommen? Ist er gelernter Militärstratege? Kann er überhaupt qualifiziert beurteilen, wie sich die Erfolge (oder Mißerfolge) einer modernen Armee des 21. Jahrhunderts nach außen hin darstellen? Eher nicht. Sonst wäre ihm aufgefallen, daß erste Einheiten der Armee der RF innerhalb 3 Tagen Kiev erreicht hatten. Das hatten sogar westliche “Nachrichten” so vermeldet.
Die Wehrmacht hat mehr als 10 Mal so lang gebraucht und hat dabei keineswegs Rücksicht auf Zivilisten und zivile Infrastruktur genommen. Eher im Gegenteil.
Nächste haltlose Behauptung: “ihr veraltetes Material”. Ah, Experte für Militärtechnik ist Herr Todenhöfer auch noch! Taktische Langstrecken-Raketenwaffen, die sowohl von Raketen-Abwehrsystemen der NATO sowie derer der Ukrainischen Armee nicht wahrgenommen (und gemeldet) werden, sind also “veraltetes Material”? Gut zu wissen…
Ich spiele damit auf die Zerstörung des Ausbildungslagers der NATO auf ukrainischem Gebiet an, genauer das Ausbildungszentrum für Spezialeinheiten in der Nähe der Stadt Ovruch. Und ja, dieses “Zentrum” wird hauptgeschäftlich von der NATO höchstselbst betrieben. Dieses “Zentrum” liegt an der Westgrenze der Ukraine, keine 20km von der Grenze zu Polen entfernt. Die polnische Armee, aber auch die dort stationierten US/NATO-Einheiten, die den berühmt-berüchtigten “Raketenschild” in Polen betreiben, sahen sich seltsamerweise nicht bemüßigt, diese Raketen zu melden (von Abfangen reden wir gar nicht erst). Lag aber wohl daran, daß dieser “Raketenschild”, wie wir alle wissen, ja “nur Raketen aus dem Iran” abwehren soll…
Was Panzer und ähnliche Fahrzeuge angeht: Ist Herrn Todenhöfer bekannt, daß die westlichen, in seiner Weltsicht vermutlich “hochmodernen”, Panzer samt und sonders Konstruktionen der späten 70er/frühen 80er Jahre sind (M1 Abrams, Leopard 2 z.B.)? Ja, mit Modifikationen hauptsächlich der elektronischen Kampfführung und der Rohrbewaffnung, aber wer kann denn mit Sicherheit ausschließen, daß die Armee der RF solche Modifikationen nicht auch ausführt? Wegen mir auch an den aus den frühen 70ern (eigentlich späten 60ern) stammenden T-72? Ich möchte das eigentlich gar nicht in Erfahrung bringen, denn das hieße “Panzergefecht”. Und da niemand genau weiß, ob und wie die Armee der RF ihre Panzer modernisiert, könnte das eine böse Überraschung (in diesem Fall für mich) werden. Ich halte die russische Armee nämlich inzwischen für sehr gefährlich und alles andere als “veraltet”. Man muß nur mal kurz nach Syrien blicken, um herauszufinden, was ich meine,
Ich bin mir auch recht sicher, daß Herr Todenhöfer zumindest zum Teil aufgrund einiger Videos, welche Einheiten der Milizen der Donezker und Luhansker Volksrepubliken beim Einsatz zeigen, zu seiner seltsamen Ansicht kam. Diese benutzen teilweise erbeutetes ukrainisches Kriegsgerät, sind aber auch im Besitz modernerer gepanzerter Fahrzeuge, darunter auch einige T-80 (letzter Panzer aus rein sowjetischer Entwicklung/Produktion. Gegenspieler des M1 Abrams, übrigens). Entsprechende Aufrüstung der internen Systeme setze ich jetzt einfach mal voraus, denn auch wenn man der Armee der RF viel vorwerfen kann: “veraltet” sind diese Leute keineswegs, und von der Ingenieurskunst dort kann sich die hiesige Sammlung von “Ingenieuren” inzwischen einige Scheiben abschneiden. Etwas wie die Su-57 kriegt die Bimbeswehr jedenfalls nicht auf die Kette. Airbus aber auch nicht mehr.
Selbst die älteren (als die Su-57) militärischen Flugzeuge in Russland kann man auch mit bösestem Willen nicht als “veraltet” bezeichnen. Mit Ignoranz in galaktischer Größenordnung vielleicht. Aber Herr Todenhöfer wird ja (Gott sei Dank, für ihn) nicht in einem Luftkampf “Eurofighter” (genauer: Jäger 90) gegen “Su-35” ausmachen müssen, wie “veraltet” das (zwei Mal aufgerüstete und nun zur Klasse 4++ gehörende) russische Kampfflugzeug tatsächlich ist. Es sollte ihm jedenfalls zu denken geben, daß die israelische Luftwaffe in Syrien den Stützpunkt Heimim der Armee/Luftstreitkräfte der RF, auf dem u.A. Su-35 stationiert sind, meidet wie der Teufel das Weihwasser und Einsätze sogar abbricht, wenn die Su-35 (Begleitschutz) und Su-34 (Jagdbomber) in Syrien gerade auch Einsätze fliegen… (einfach mal die Meldungen des israelischen Kriegsministeriums mit etwas gesundem Menschenverstand und im Vergleich zu den russischen Einsatzmeldungen betrachten, dann erkennt man die Abbrüche von bereits angelaufenen Einsätzen in Syrien). Freundliche Rücksichtnahme von Seiten der israelischen Luftwaffe ist das sicher nicht. Ängstlicher Respekt schon eher. Ich hätte diesen Respekt jedenfalls…
Die nächste haltlose Behauptung schießt allerdings den Vogel ab: “die niedrige Motivation der Truppe: “Warum führen wir eigentlich diesen Krieg? Warum funktioniert nichts?””. Bitte, woher genau nimmt Herr Todenhöfer diese “Information”? Eingebettet bei der Armee der RF mitlaufend wie weiland bei den syrischen Kopfabschneidern, oder wie? Gespräche unter Kameraden im Feld? Gebrüllte Ablenkungssprüchlein im Schützengraben während eines laufenden Artillerie-Angriffs der generischen Seite? Wohl eher nicht.
Leitet er diese Ansicht etwa aus der berühmt-berüchtigten “stehenden Kolonne” ab? Wenn ja, dann müßte man ihm direkt folgende Frage stellen: sagen Sie mal, Herr Todenhöfer, merken Sie eigentlich überhaupt noch irgendwas? Eine stehende Kolonne? Für jedermann (sogar für mich) gut sichtbar? Hauptsächlich aus Einheiten der Logistik bestehend? DAS Ziel für jede Armee, die noch was auf sich hält? Völlig frei in der offenen Ebene stehend? Elfmeter ohne Torwart? Immer noch nicht kaputtge”Toschka”t? Keine Angriffe auf diese stehende Fahrzeugkolonne mit Bodenkampfflugzeugen (mit Su-24 Erdkampfflugzeugen der ukrainischen Armee beispielsweise)? Noch immer nicht durch eine kleine Panzergruppe vollständig aufgerieben worden? Nicht einmal mittels simpler Feldartillerie dem Erdboden täuschend ähnlich gestaltet? Wie? Nicht mal Infantrieangriffe auf die stehende Kolonne? Eine Infantrie mit den “teilweise hochüberlegenen Waffen” kriegt diese Kolonne nicht vollständig ausgeschaltet? Dieses superwichtige Ziel? Feindliche Kriegslogistik, das wichtigste Ziel für eine Heimatarmee im Krieg überhaupt?
Finden Sie den Fehler!
Wenn nein: Geplapper ohne jeden sachlichen Hintergrund und spätestens damit wäre Herr Todenhöfer nichts weiter als ein simpler und dazu noch schlechter Propagandalautsprecher der Bimbesregierung.
Zu den Meldungen der ukrainischen Regierung zu vorgeblichen Verlusten der Gegenseite müssen wir kein weiteres Wort verlieren, oder? Oder??
Ach übrigens, ich wüßte zu gern, was diese “teilweise hochüberlegenen Waffen” genau sein sollen. “Strela” aus sowjetischer Produktion, entnommen den alten, wirklich alten, Beständen, die die Bimbesrepublik wiederum aus Beständen der NVA der ehemaligen DDR mitübernommen hat? “Javelin”? “Panzerfaust 3”? Welches sind die “teilweise hochüberlegenen Waffen” bitte? Ich sehe da nämlich keine. Eigentlich sehe ich da bisher nur wirklich veraltetes Material (Strela aus NVA-Beständen, über 30 Jahre alt!) und eine Prise halbwegs brauchbares Zeug (Panzerfaust 3 und, eingeschränkt, Javelin). Von den MiG-29, die Polen erst “überlassen” sollte, ist auch nichts zu erwarten. Das wären nämlich exakt DIE MiG-29 gewesen, die die Bimbesrepublik aus den Luftstreitkräften der NVA der ehemaligen DDR übernommen und der notleidenden polnischen Armee für “30 Silberlinge” großzügig “überlassen” hatte (in “Wirklichkeit” wegen “zu erwartender hoher Kosten für die Aufrüstung auf moderne NATO-Standards”, tatsächlich allerdings auf Ansage aus Washington D.C., schnellstmöglich loswerden wollte!). Die wären übrigens tatsächlich als “veraltet” zu betrachten, weil diese Flugzeuge auch in Polen aus Kostengründen keine echte Aufrüstung erfuhren (nur notdürftige Anpassung an NATO-Standard von IFF, Raketenwaffen-Aufnahmen und Funkgerätschaften, weiter nichts. Keine Aufrüstung der Systeme der elektronischen Kampfführung, keine wirklich moderne Bord-/Raketen-Bewaffnung, nicht mal das Bordradar wurde auf neueren Stand gebracht. Ich habe eine dieser Maschinen im Jahr 1991 und im Jahr 2017 erneut, ja, die selbe Maschine, besichtigen können und weiß, von was ich rede)…
Ganz ehrlich: Herr Todenhöfer hätte besser die Finger stillgehalten, statt diesen, geraderaus gesagt, Bockmist zu schreiben. Ich hielt tatsächlich mal viel von ihm, aber nach diesem Machwerk hat sich auch Herr Todenhöfer für mich erledigt. Kann man leider nicht mehr ernst nehmen, den Mann. Plappert nach, was er anderswo aufgeschnappt hat, ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, ob das Nachgeplapperte überhaupt entfernt stimmen könnte. Holt keine Hintergrundinformationen über das ein, was er da nachplappert. Hantiert mit Allgemeinplätzchen und inzwischen mehrfach überholten Ansichten bzw. Träumereien. Anders ausgedrückt: selbstsicheres Auftreten eines Propagandalautsprechers bei (nahezu) völliger Ahnungslosigkeit.
“Brauch´n wa nich´, ha´m wa schon genuch von, kann wech!”
W.H.
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