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Titel: Hinweise des Tages
Datum: 23. März 2022 um 8:32 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
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dazu: Pakistans Premier Imran Khan: Unser Land wird sich Druck des Westens nicht beugen
Pakistans Premier prangert wiederholt ausländische Mächte an, die sein Land unter Druck setzen, die Beziehungen zu Russland wegen der Militäroperation in der Ukraine abzubrechen. Er werde weiterhin Entscheidungen zum Wohle des Landes und seiner Bürger treffen, so Khan. […]
„Ich habe einen Eid geschworen, dass ich mich niemandem außer Gott beugen werde“, wiederholte Khan. Er führte den von den USA geführten globalen Krieg gegen den Terror als Beispiel für eine vom Westen erzwungene politische Entscheidung an, die Pakistan letztlich nichts als Leid gebracht habe und betonte:
„Wir wurden Teil des US-Krieges gegen den Terror in Afghanistan und haben 80.000 Menschen und 100 Milliarden US-Dollar verloren.“
Pakistan ist unter zunehmendem Druck des Westens geraten, Russland öffentlich anzuprangern und sich von ihm zu distanzieren. Islamabad hatte sich bei einer Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen, in der Moskaus Militäraktion gegen Kiew verurteilt wurde, der Stimme enthalten und sich stattdessen gemeinsam mit 34 weiteren Ländern, darunter China, Südafrika und Indien, neutral verhalten.
Obwohl er die indische Regierung unter Premierminister Narendra Modi lautstark kritisiert, zollt Khan dem Nachbarland Anerkennung dafür, dass es „unabhängige Entscheidungen im Interesse seiner Bürger trifft“.
Auch Indien sieht sich internationalem Druck und Kritik ausgesetzt, weil es sich neutral verhält und einen pragmatischen Ansatz verfolgt, um die Energiesicherheit des Landes zu gewährleisten. Neu-Delhi kauft weiterhin Öl aus Russland, das momentan zu ermäßigten Preisen erhältlich ist, da einige Länder aus Angst vor Vergeltungssanktionen seitens der USA auf Handel mit Russland verzichten.
Quelle: Co-op News
dazu auch: Ukraine-Krieg: Japan beanstandet Russlands Abbruch der Friedensgespräche über die umstrittenen Kurileninseln wegen Sanktionen
(Eigene Übersetzung) Moskau stoppt auch den Dialog mit Tokio über wirtschaftliche Aktivitäten auf den umstrittenen Inseln, den Kurilen in Russland und den Nördlichen Territorien in Japan
Premierminister Fumio Kishida bezeichnete Russlands Entscheidung als “ungerecht und absolut inakzeptabel”.
Japan reagierte am Dienstag verärgert, nachdem Russland sich aus den Gesprächen mit Tokio über einen Friedensvertrag zurückgezogen und gemeinsame Wirtschaftsprojekte im Zusammenhang mit den umstrittenen Kurileninseln eingefroren hatte, weil die Regierung Kishida wegen Moskaus Einmarsch in der Ukraine Sanktionen verhängt hatte.
Moskau und Tokio haben die Feindseligkeiten aus dem Zweiten Weltkrieg noch immer nicht offiziell beendet, da es um Inseln vor Japans nördlichster Insel Hokkaido geht, die in Russland als Kurilen und in Japan als Nördliche Territorien bekannt sind. Die Inseln wurden am Ende des Zweiten Weltkriegs von der Sowjetunion beschlagnahmt.
Japan hat, zuletzt am Freitag, Sanktionen gegen 76 Einzelpersonen, sieben Banken und 12 andere Einrichtungen in Russland verhängt, darunter auch gegen Verteidigungsbeamte und den staatlichen Waffenexporteur Rosoboronexport.
“Unter den gegenwärtigen Bedingungen hat Russland nicht die Absicht, die Verhandlungen mit Japan über einen Friedensvertrag fortzusetzen”, erklärte das russische Außenministerium am Montag in einer Erklärung und verwies auf Japans “offen unfreundliche Positionen und Versuche, die Interessen unseres Landes zu schädigen”. […]
Letztes Jahr sagte Präsident Wladimir Putin, dass sowohl Tokio als auch Moskau gute Beziehungen anstrebten und es absurd sei, dass sie kein Friedensabkommen erreicht hätten.
Russland hat sich auch aus den Gesprächen mit Japan über gemeinsame Geschäftsprojekte auf den Kurilen zurückgezogen und die Visafreiheit für japanische Bürger aufgehoben, so das Außenministerium.
Moskau hat in den letzten Monaten versucht, Tokio einzuschüchtern, indem es eine Flotte von Kriegsschiffen in der Nähe der japanischen Küste stationierte. Anfang März erklärte das japanische Militär, dass ein russischer Militärhubschrauber kurzzeitig in seinen Luftraum in der Nähe des umstrittenen Gebiets eingedrungen sei, woraufhin es Kampfjets losgeschickt habe.
Quelle: SCMP
Anmerkung Marco Wenzel: Japan, in seiner selbstgefälligen Abgehobenheit scheint sich noch immer nicht vorstellen zu können, dass Russland auch ohne sie auskommen kann. Sanktionen gegen Russland, ein paar Beleidigungen gegenüber Putin, was macht das schon? Und schon sind die Russen sauer, na sowas aber auch.
Dasselbe gilt für die USA und die NATO-Staaten. Auch die können sich immer noch nicht vorstellen, dass für Russland jetzt Schluss mit lustig ist. Jetzt wenden die USA sich gar an Venezuela, ein Land, das sie seit Jahrzehnten mit allen möglichen Sanktionen gequält und diffamiert haben und sogar Mordanschläge auf die beiden Präsidenten Chavez und Maduro mit angezettelt haben. Ein Land, an dem sie seit 25 Jahren, seit die Vereinigte Sozialistischen Partei Venezuelas (PSUV) an die Regierung kam, kein gutes Haar gelassen und die Bevölkerung mit ihren Sanktionen und Blockaden an den Rand der Armut getrieben haben, ausgerechnet Venezuela wollen sie jetzt auf ihre Seite gegen Russland ziehen. Ihr Angebot: Schwamm drüber, wenn Venezuela den USA jetzt das Erdöl, das sie zwar dringend brauchen aber nicht mehr bei den Russen kaufen wollen (und das Russland ihnen bald sowieso nicht mehr verkaufen wird). Russland und China waren die einzigen Länder, die Venezuela in all den Jahren nicht fallen gelassen haben. Für wie dumm halten die USA ihre südamerikanischen Nachbarn eigentlich? Venezuela hat sie abblitzen lassen. Hieß es in den 1970er Jahren in den Ländern der Dritten Welt noch weitgehend „amis go home“ so heißt es in den 2020er Jahren zunehmend: „amis fuck off“.
Und dann versuchen sie es auch noch bei China. Teils mit Drohungen, teils mit leeren Versprechungen, versucht Biden, China dazu zu bringen, sich von Russland abzuwenden, während die USA gleichzeitig alles daransetzen, das Land schlecht zu machen und ihm zu schaden. Auch China weiß, wer Freund und wer Feind ist und wird sich hüten. Die Telefonkonferenz zwischen Biden und Xi Jinping am letzten Freitag endete für die USA enttäuschend.
Die USA haben noch fast jedem Land der Welt Schaden zugefügt und wundern sich jetzt, wenn die ihnen die kalte Schulter zeigen. Wie weltfremd muss man da doch sein!
dazu auch: Krieg und Vorkrieg
Noch im Dezember letzten Jahres veröffentlichten hochrangige deutsche Ex-Diplomaten und -Militärs in »allergrößter Sorge« einen dringenden Appell: »Raus aus der Eskalationsspirale! Für einen Neuanfang im Verhältnis zu Russland« (nachzulesen unter diesem Titel im Internet). Es sei allerhöchste Zeit, Russland und die Nato aus der Konfrontation herauszuführen. Auf der Grundlage der »Anerkennung der Sicherheitsinteressen beider Seiten« sollte die Nato auf Russland zugehen und durch konkrete Maßnahmen – die Unterzeichner benennen sie – auf Deeskalation hinwirken.
Der Appell erschien – mit Ausnahme von zdf.de – in keinem einzigen großen deutschen Medium. Lediglich die Website Heise, rt.de, die NachDenkSeiten und neues deutschland hielten diesen verzweifelten Versuch, den absehbaren Krieg zu verhindern, für berichtenswert. Warum boykottierten die Mainstream-Medien den Appell »staatstragender« Persönlichkeiten?
Quelle: Ossietzky
dazu: Schnelle Eingreiftruppe kommt zu spät, Streit um Ölembargo – und Deutschland soll führen
Neue Sanktionen gegen Russland, mehr Waffen für die Ukraine und eine schnelle Eingreiftruppe für brisante Militäreinsätze: In der vierten Woche des Ukraine-Krieges will sich die Europäische Union noch härter als bisher gegen Kremlchef Wladimir Putin positionieren.
Man müsse den Druck auf Putin erhöhen und Russland international isolieren, hieß es bei einem Treffen der Außen- und Verteidigungsminister der EU am Montag in Brüssel. Die Minister beschlossen eine neue Sicherheitsstrategie, in der Russland erstmals als Hauptgegner gebrandmarkt wird.
Teil dieser Strategie ist auch eine neue Eingreiftruppe. Sie soll aus verbesserten EU-Battlegroups sowie anderen Streitkräften und Fähigkeiten der Mitgliedstaaten bestehen. Die Größe wird mit bis zu 5000 Soldaten angegeben.
Das erste Kontingent könnte Deutschland stellen, erklärte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht. Allerdings wird die neue Truppe wohl erst 2025 an den Start gehen – zu spät für den Krieg in der Ukraine.
Quelle: Lost in Europe
Anmerkung J.K.: Jeden Tag steigert sich der Irrsinn. Was hat Ernst Thälmann mit dem Angriff auf die Ukraine zu tun? Auf diesen Zusammenhang muss man erst einmal kommen. Die CDU scheint zu vergessen oder besser vergessen machen zu wollen, dass Thälmann von den Nazis im KZ Buchenwald ermordet wurde und dass die Sowjetunion einen fürchterlichen Blutzoll für den Sieg über den Faschismus bezahlt hat. Hier seine anti-russischen und anti-kommunistischen Ressentiments auszuleben ist schlicht und ergreifend ekelhaft. Und wer ist natürlich mit dabei, die Grüne Partei, die Thälmann als Antidemokraten diffamiert, aber im Bundestag verkünden lässt, dass die Freiheit des Individuums jetzt gefälligst vor dem Impfkollektiv zurückzutreten habe.
dazu: CDU Berlin: Selenskyj soll Ehrenbürger werden
Der Kampf der ukrainischen Bevölkerung erinnere an die DDR-Bürgerrechtsbewegung, sagt die Berliner CDU-Fraktionsvize Stefanie Bung.
Quelle: Berliner Zeitung
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