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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 6. Oktober 2005 um 15:15 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Albrecht Müller
“80 Prozent kehren wieder nach Deutschland zurück”
Max-Planck-Präsident Gruss über den Brain Drain
von Norbert Lossau in Die Welt
Quelle: Die WELT
Kommentar AM:
In dem Beitrag der ZEIT heißt es:
“Als normal gelten in der Branche jährliche Produktivitätssteigerungen von drei und mehr Prozent. Aber es gibt auch regelrechte Sprünge: Ein neues Modell lässt sich mit bis zu 20 Prozent weniger Aufwand fertigen als der jeweilige Vorläufer.”
Das wirkt zunächst erschreckend.
Aber dafür gibt es einen einfachen Grund:
“Zwar nahm die Zahl der direkten Beschäftigten bei den Autoherstellern – nach kräftigen Zuwächsen in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre – seit 2001 leicht um 12000 Stellen auf 448000 ab, im gleichen Zeitraum schufen aber die Zulieferer nach Berechnungen von B&D Forecast 19000 zusätzliche Stellen.”
Dahinter verbirgt sich der anhaltende Trend, die Zulieferer zu Systemlieferanten zu machen. Früher bezog z.B. Daimler-Benz von je einem Hersteller die Instrumentenkonsole, das Armaturenbrett, die Klimaanlage und das Radio. Heute liefert ein Automobilzulieferer ein vormontiertes Modul an – und läßt es oft sogar von eigenem Personal am Fließband des Automobiliherstellers einbauen! So umgeht man den Haustarif.
Insgesamt werden also Tätigkeiten vom Automobilhersteller an den Zulieferer verlagert. Nur aus der Sicht des Automobilherstellers führt das zu Produktivitätssprüngen. Über die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet, ist eigentlich nur das durchschnittliche Lohnniveau etwas gesunken.
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