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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Videohinweise am Samstag
Datum: 29. Januar 2022 um 9:00 Uhr
Rubrik: Videohinweise
Verantwortlich: Redaktion
Hier finden Sie in der Regel am Mittwoch und am Samstag einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. Auch für die Rubrik „Musik trifft Politik“ gibt es eine eigene Playlist (CG: Christian Goldbrunner)
Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Beiträge einverstanden sind. Sie können uns bei der Zusammenstellung der Videohinweise unterstützen, indem Sie interessante Fundstücke an die Adresse [email protected] schicken. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Jeder hat das Recht, über eine Impfung zu entscheiden | Sahra Wagenknecht bei „Viertel nach Acht“
Die Impfpflicht-Debatte erhitzt die Gemüter – im Bundestag und natürlich bei „Viertel nach Acht“! Sahra Wagenknecht ist an Corona erkrankt – millionenfach wurde der Artikel dazu auf bild.de geklickt. Bei „Viertel nach Acht“ erzählt die Politikerin nicht nur, wie es um ihren Gesundheitszustand steht. Sie bleibt weiter bei ihrer Meinung: „Jeder hat das Recht, selbst über eine Impfung zu entscheiden.“ Nena Schink ist einer ähnlichen Meinung – doch nicht alle Gäste bei „Viertel nach Acht“ teilen diese. Ein CDU-Politiker sieht das nämlich ganz anders.
Quelle: Bild TV, 26.01.2022
Richter Thorsten Schleif [Auszug transkribiert, CG]: Eingeschlafen sind wir nicht, eingeschüchtert sind sehr viele Kollegen. Das ist richtig. Durch unterschiedliche Entscheidungen, die dieses Jahr gefallen sind, insbesondere auch das Verhalten dem Weimarer Kollegen gegenüber. Da haben sich also auch sehr viele Kollegen einschüchtern lassen, die nicht die Auffassung des Weimarer Kollegen – über die man durchaus geteilter Meinung sein kann – […] vertreten. Aber die durchaus auch gesagt haben, ach bitte, wenn man so jetzt gegen Leute vorgeht, die eine regierungskritische Ansicht in einem Urteil vertreten, wohin soll denn das führen. Also viele sprechen da sehr offen drüber und viele fühlen sich durchaus eingeschüchtert. […] Es ist ein Problem, dass die deutsche Rechtsprechung, die deutsche Richterschaft nicht wirklich unabhängig ist, weil sie eben faktisch von der Regierung ausgesucht wird. Also die Richterauswahl und auch die Richterbeförderung ist abhängig von der Regierung. Da haben wir keine Gewaltenteilung in konsequenter Weise, wie es eigentlich sein müsste, wie es die meisten modernen Staaten auch haben. Dadurch ist eben diese Einflussnahme mittelbar oder unmittelbar sehr gut möglich.”
Harald Kujat [Auszug transkribiert, CG]: “Er hat gesagt, die Krim ist für die Ukraine verloren. Die Ukraine kann die Krim überhaupt nur zurückerobern mit militärischen Mitteln, also in einem Krieg gegen Russland. Will das wirklich jemand? Präsident Biden hat ein militärisches Eingreifen sogar für den Fall ausgeschlossen, dass Russland die Ukraine angreift. […] Er hat hier also nur geschildert was die amerikanische Position ist. Und er hat schließlich auch gesagt, man muss Russland respektieren und auf Augenhöhe mit Russland verhandeln. Genau das tun die Vereinigten Staaten. […] Die USA streben ein stabiles Verhältnis mit Russland an, weil eben China für sie der größere Gegner ist. Denn China ist, anders als Russland in der Lage, die Weltmachtstellung der Vereinigten Staaten zu gefährden, wirtschaftlich sowieso, aber auch militärisch. […] Der Inspekteur der Marine hat hier die Position der amerikanischen Regierung, unseres engsten Verbündeten vertreten. […] Stimmt wirklich die politische Position der Bundesregierung nicht überein mit der Position der amerikanischen Regierung? […] Das ist die Frage. Muss er deshalb gehen? […] Ein Dienstvergehen hätte er begangen, wenn er gegen das Soldatengesetz verstoßen hätte und das Ansehen der Bundeswehr oder die Achtung und das Vertrauen, das seine dienstliche Stellung erfordern, ernsthaft beeinträchtigt hätte. Das sehe ich auch nicht. Also was sind die eigentlichen Gründe dafür, dass Admiral Schönbach gehen muss? […] Wenn ich noch im Amt wäre, hätte ich mich vor Admiral Schönbach gestellt und ich hätte versucht, seine Entlassung zu verhindern, und zwar mit allen Mitteln. […] Ich weiß nicht, ob Admiral Schönbach die offizielle Linie die offizielle Linie der Bundesregierung kennt. Ich kenne sie nicht und meines Wissens ist die auch bisher noch nicht veröffentlicht worden. Was wir sehen ist, dass man versucht eine Schadensbegrenzung zu machen, dass man versucht, Druck auf Russland auszuüben. Aber wie wirklich die Verhandlungsposition ist, wie man mit Russland zu einer Einigung kommen will, wie man einen Interessensausgleich mit Russland herbeiführen soll, der unsere Sicherheit gewährleistet. Der die russischen Interessen in dem Maße zumindest berücksichtigt, wie sie nicht gegen unsere eigenen Interessen stehen. Der auch die Sicherheit der Ukraine festigt. Das kann ich nicht erkennen. […] Wie er es formuliert hat, dagegen kann man sicherlich Einwände erheben. Was den Kern seiner Äußerungen betrifft, da muss ich schon sagen, das halte ich für unstrittig, jedenfalls in unserem Verhältnis zu den Vereinigten Staaten. […] Ich hätte es so nicht formuliert. […] Er hätte auch berücksichtigen müssen, diese aufgeheizte Situation. Auch in Deutschland werden täglich die Kriegstrommeln gerührt. Es wird versucht, einen Konflikt herbeizureden. Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Menschen nicht mehr verstehen, was so ein Krieg bedeutet. […] Es muss doch unser Interesse sein, zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen, zu deeskalieren und auch zu einer Entspannung zu kommen mit Russland. […] Es kann nicht sein, dass wir immer nur von Krieg reden und nicht davon, wie ein Krieg verhindert werden kann.”
Lesen Sie hierzu auf den NachDenkSeiten von Albrecht Müller »50 Jahre Bundestagswahl 1972. Über die Aktualität ihrer wichtigsten Botschaft: „Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein“«
Auszug: “Heute werden Feindschaften gepflegt. Unentwegt. Seit Monaten wird gegen die Russen polemisiert und militärisch und geistig aufgerüstet. Und wenn die Russen nicht mehr die Feinde sein sollen, dann müssen die Chinesen herhalten. Leider auch bei Kujat und dem zurückgetretenen Marinechef. Eine verrückte Zeit. Weil es auch anders geht, erinnere ich an die Wahl von 1972. […] Diese eigentlich vernünftigen Vertreter friedlicher Zusammenarbeit zwischen Russland und dem Westen benutzen den Hinweis auf China wohl auch deshalb, weil er hierzulande eingängig ist. Und dennoch ist die Frage zu stellen: Ist es wirklich sinnvoll, die hoffentlich fällige Beendigung der Feindseligkeiten gegenüber Russland mit neuen Feindseligkeiten gegenüber den Chinesen auszugleichen, möglich zu machen? Warum wird nicht der Versuch gemacht, sich auch mit China zu verständigen, bevor man auch da aufrüstet, was das Zeug hält?”
Das Original-Video von Dr. John Campbell “Freedom of information revelation” vom 20.01.2022 ist hier zu finden. In der Videobeschreibung sind Quellenangaben zu den Aussagen zu finden.
Kim Iversen [Auszug transkribiert und übersetzt, CG]: “Sie protestieren gegen die Regierung Trudeau wegen ihrer neu eingeführten grenzüberschreitenden Impfpflicht. [Sie] gilt für Lkw-Fahrer, die Waren über die kanadische Grenze transportieren. Die neue Vorschrift, die am 15. Januar in Kraft getreten ist, schreibt vor, dass alle Lkw-Fahrer geimpft sein müssen oder bei Ankunft in Kanada für 14 Tage unter Quarantäne gestellt werden, wenn sie nicht aus Kanada kommen und nicht geimpft sind. Die kanadische Regierung schätzt, dass etwa 10 bis 15 Prozent der Lkw-Fahrer ungeimpft sind. Da die Definition des vollständigen Impfschutzes nun geändert werden könnte, um Auffrischungsimpfungen mit einzubeziehen, würde sich diese Zahl vermutlich erheblich erhöhen. Das ist ein wichtiger Punkt, der nicht nur bei diesem Protest, sondern auch bei allen anderen Anti-Impfpflicht-Protesten auf der ganzen Welt und hier in den USA zu beachten ist. Die Menschen in den USA erkennen, dass sie, selbst wenn sie sich impfen lassen, ihre zwei Dosen genommen und vielleicht sogar ihre Kinder geimpft haben, gezwungen werden könnten, die Auffrischungsimpfung in Anspruch zu nehmen, und dass sie von dieser Idee nicht begeistert sind. Viele Menschen, die vollständig geimpft sind, werden zu vermeintlichen ‘Impfgegnern’ und schließen sich diesen Protesten an. Die kanadischen Trucker protestieren nicht nur gegen die grenzüberschreitende Impfpflicht der kanadischen Regierung, sondern auch gegen die gleiche Pflicht der USA, welche ungeimpften ausländischen Truckern die Einreise in die USA verbietet. […] Was an diesem Konvoi interessant ist, ist dass er in Kanada – oder überhaupt irgendwo – so gut wie keine Berichterstattung erhält. Es ist nahezu ein Medien-Blackout, was seltsamerweise dasselbe Phänomen zu sein scheint wie in Europa und sogar hier in den Staaten, in Bezug auf die Mehrheit dieser Proteste.”
Zuki Grunow: “Die SPD erlebt gerade einen massiven Rückgang ihrer Mitglieder. Rund 22.000 Anhänger haben nach der Bundestagswahl die Partei verlassen. Das sind immerhin rund 5 Prozent. Auch die langjährigen gehen und das nicht zuletzt wegen des Umschwungs von Scholz, was die Impfpflicht angeht. Auf die Vorwürfe antwortet Scholz, als Bundeskanzler wolle er keinen Gesetzentwurf für eine Impfpflicht vorlegen, als Bundestagsabgeordneter wolle er aber einer Impfpflicht zustimmen. Hä? Da steigt nicht mal Markus Lanz durch: ‘Man kann doch nicht sagen, wenn ihr jetzt im Fernsehen Olaf Scholz seht, ist es der Abgeordnete und am nächsten Tag ist es wieder der Kanzler. So viel Schizophrenie kann nicht sein.'”
Simone Solga: “Frau Faeser ist der lebende Beweis, dass es in Deutschland auch Menschen aus bildungsfernen Schichten ganz nach oben schaffen können. Aber man muss ihr lassen, sie zeigt echt klare Kante. Ihr Appell diese Woche zu den derzeitigen Demonstrationen: Man kann seine Meinung auch kundtun, ohne sich gleichzeitig an vielen Orten zu versammeln. Also ich versammle mich immer nur an einem einzigen Ort gleichzeitig. Na komm, sie hat schon recht. Man muss extrem gut aufpassen, mit wem man sich gemein macht. Wenn ich auf eine Demo gehe, bei der auch Rechtsradikale mitlaufen, dann werde ich dadurch klar auch selber radikal. Politische Gesinnungen sind ansteckend. Das ist wie bei Corona, wenn ich im Supermarkt einen Rechtsradikalen sehen würde, dann würde ich sofort raus gehen, weil ich mich sonst infiziere und weil ich keinen Supermarkt unterstütze, der fettarme Milch an Nazis verkauft. Man muss da konsequent sein.”
Anmerkung CG: Der Wegscheider ist zurück in gewohnter Schärfe.
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