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Titel: Leserbriefe zu „Deutschland im Booster-Wahn“
Datum: 4. Dezember 2021 um 11:45 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich: Redaktion
Jens Berger hinterfragt hier die Boosterung. Begleitet werde sie von einer „nur noch absurd zu nennenden Kommunikationspolitik“, die dafür sorge, dass jüngere Menschen, die sie nicht bräuchten, mit älteren, vulnerablen Menschen konkurrierten. Als Verstärker würden die Medien „auch geimpfte junge Menschen verrückt machen und ihnen grundlos Angst einjagen“. Die Boosterung sei nicht lediglich national unsozial. In vielen Entwicklungsländern würden selbst hochvulnerable Menschen nicht geimpft. Unverständlich sei, dass Impfstoffe mit dem Wuhan-Typ verabreicht und nicht an neue Varianten angepasst würden. Das sei „nur mit den Profitinteressen der Pharmakonzerne zu erklären“. Abschließend wird empfohlen, die Kampagne zu ändern, sich auf die freiwilligen Booster-Impfungen bei den Alten und Vulnerablen zu konzentrieren und jüngere Ungeimpfte in Ruhe zu lassen. Danke für die interessanten Zuschriften, die unterschiedliche Meinungen zum Ausdruck bringen. Es folgt eine Auswahl der Leserbriefe. Zusammengestellt von Christian Reimann.
1. Leserbrief
Lieber Jens,
Du hast zu Recht den Wahn hervorgehoben, der durch diese Panikmache erzeugt wurde, dass nun alle wie verrückt nach der Booster-Impfung rennen.
Es mag sein, dass die über 60-Jährigen deutlich stärker von dem Virus betroffen sind. Mag sein, ich gehöre auch dazu. Aber eines ist mal wieder klar geworden aus dem, was Du schreibst:
Ich meine, dass man sehr vorsichtig sein sollte, besonders jüngere Menschen zu impfen. Denn wenn diese derzeitigen Impfstoffe Langzeitfolgen haben, werden besonders Jüngere davon betroffen sein. Und dies dann möglicherweise sehr lange. Dass die Hersteller Haftungen ausgeschlossen haben, spricht Bände. Wenn man zu dem Produkt stände, bräuchte man dies nicht zu tun. Das ist meine Meinung.
Ich hoffe, ich habe nicht Recht mit Langzeitfolgen. Ich wage es nicht mir auszudenken, was das für Folgen haben könnte. Meine Tante hatte zur Zeit des Contergan eine Fehlgeburt. Das Kind ist ein paar Tage nach der Geburt gestorben. Das hat meine Pateneltern ihr Leben lang belastet. Das wünsche ich niemandem, dass er das durchmacht. Deswegen sollten vor allem Eltern, Jugendliche und Kinder nicht in Panik versetzt werden, so dass sie unbedingt meinen, sich impfen zu lassen.
Ich befürchte aber eines: Die Spaltung der Gesellschaft wird schlimmer werden, und möglicherweise nicht mehr umkehrbar sein.
Mit solidarischen Grüßen
Gunther Troost
2. Leserbrief
Liebe NachDenkSeiten-Redaktion,
Deutschland mag im Booster-Wahn sein. Das jedoch ist nur möglich, weil es sich seit Monaten in einem „Impf“-Wahn befindet. Er wird mitangefeuert, wenn unaufhörlich das „Impfen“ quasi angepriesen wird und „Kritik“ lediglich auf die doch viel besser und rationaler zu organisierende Verteilung dieses Wunderheilmittels der Pharmaindustrie abzielt. Angebracht wären aber zunächst prinzipielle Bedenken.
Sie gründen vornehmlich darauf, daß wir es mit einem medizinischen Experiment zu tun haben, zu dem nach dem Nürnberger Kodex von 1947 (und jüngst auch dem Europarat, nebenbei bemerkt) niemand durch wie auch immer gearteten Druck gezwungen werden darf.
Ja, aber, heißt es dann, die Notlagen, in der wir uns befänden. Eine betrifft die Intensivbetten. Dazu hat Herr Berger dankenswerterweise in einem Artikel das Notwenige ausgeführt. Dann die schweren Fälle, die durch das „Impfen“ reduziert werden würden. Abgesehen davon, daß die Schäden durch diese genbasierte Therapie bereits jetzt ungeheuerlich sind und die Dunkelziffer mit Sicherheit kolossal ist, geht aus einer Pfizer-eigenen Studie mit zwei Gruppen „Geimpfter“ und „Nichtgeimpfter“ hervor, daß von den Ersteren 24% mehr starben als von den Letzteren. Und da reden wir noch gar nicht von den nicht abschätzbaren Langzeitfolgen.
Vor diesem Hintergrund ist es unredlich, eine etwaige Nützlichkeit überhaupt anzuführen. Aber lassen wir uns darauf ein. Zum einen wird auf allen Kanälen angeführt, auf den Intensivstationen befänden sich hauptsächlich „Ungeimpfte“. Dreister geht es nicht. Auch letztes Jahr lagen auf den Intensivstationen (laut Sprecherin des BMG) maximal 25% „Covid“-Patienten (im Durchschnitt bekanntlich 3,9%). Wer also auf den Intensivstationen „hauptsächlich“ liegt, kann man sich ausmalen. Bezüglich der Minderheit, die von „Corona“ betroffen sei, verkündete der Chef von DIVI (Intensivbettenregister des RKI) auf einer Pressekonferenz am 26. November, daß man Zahlen bezüglich des „Impf“-Status schlechthin nicht habe.
Zum anderen kommen unaufhörlich die schweren Fälle gerade bei Älteren zum Zuge, weshalb diese Gruppe („Solidarität!“) bevorzugt „geboostert“ werden müßte. Jüngere, wie fürsorglich, könnten erst später therapiert werden. Nun hat aber nicht einmal die widerwärtige Art, in der man alte Menschen in den Heimen verwirrt, vernachlässigt und vereinsamt hat sterben lassen, verhindert, daß 2020 die Altersgruppe der über 80jährigen nicht die zweitniedrigste Sterberate der letzten fünf Jahre verzeichnete. Die Werte für die ersten sieben Monate 2020 sowie 2021 waren die niedrigsten seit 2016. Das könnte sich jetzt ändern, weil sich lt. Statistischem Bundesamt die Sterberate vor allem in September und Oktober erhöht hat — ausdrücklich, so das Amt, nicht wegen etwaiger „Corona-Toten“. Auch die Notaufnahmen zeigen parallel zur „Impf“-Rate eine vermehrte Aufnahme nicht wegen Atemwegsbeschwerden, sondern Herz-Kreislaufproblemen und neurologischen Störungen, typische und häufig registrierte „Nebenwirkungen“ der „Impfungen“.
Entgegen der „Ermahnung“ des Robert Koch Instituts (RKI) hat bekanntlich Klaus Püschel, damals Leiter des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Autopsien an „Corona-Toten“ durchgeführt. Er kam zu dem Ergebnis, das SARS-CoV-2 allenfalls der Tropfen war, der das Faß zum Überlaufen brachte. Der gesunde Menschenverstand sagt einem, daß wir uns endlich um die Tausenden Tropfen, die schon im Glas waren und weiter sind, kümmern sollten. Das wäre ergiebiger als die groteske Konzentration auf diesen einen Tropfen, die zwar spektakulär sein mag, aber nur geeignet ist, die eigentlichen Probleme für unsere Gesundheit aus den Augen zu verlieren: nach Studien der Universität Oxford und der London School of Hygiene and Tropical Medicine sind die größten Risikofaktoren für einen tödlichen Covid-19-Verlauf neben Alter und Vorerkrankungen die Armut, ein niedriger sozioökonomischer Status, starkes Übergewicht und ein mangelhafter Zugang zu einem funktionierenden Gesundheitssystem. Letzteres besteht nicht aus meist tödlichen Beatmungsgeräten auf Intensivstationen, sondern einer komplexen Struktur an sanitärer Betreuung, die dafür zu sorgt, daß der Ernstfall „Intensivstation“ gar nicht erst eintritt, sowie aus Anstrengungen, alles für die Ertüchtigung unseres Immunsystems zu unternehmen.
Diese Anstrengungen sehe ich, gelinde gesagt, nicht, auch nicht ein umfassendes System von Prevention, einer etwaigen Erkrankungen begleitenden medikamentösen Behandlung (für einen Bruchteil der Kosten allein für Masken und Tests, von den Milliarden resp. Billionen für „Impf“-Produkte zu schweigen) sowie optimaler Pflege (was vernünftige Arbeitszeiten, Patientenschlüssel und Bezahlung impliziert). Ich sehe auf der einen Seite enorme Anstrengungen, den Blick abzulenken hin zu einer Fixierung auf Lösungen, die Lösungen für die Renditeprobleme der Pharmaindustrie sind. Auf der anderen hätten wir als kommunizierende Röhren ein sehenden Auges kaputtgespartes, auf Kollaps getrimmtes Krankenhaussystem. Die Losung heißt dann: spritzen, bis der Arzt kommt. Er sollte lange vorher gekommen sein oder gar nicht erst kommen müssen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Ewert.
3. Leserbrief
Geschätzter Jens Berger,
im Gegensatz zu Ihnen halte ich es inzwischen für wahrscheinlich, dass die Alten den die Wartezimmer verstopfenden Jungen noch dafür dankbar sein könnten, nicht „geboostert „ worden zu sein, nachdem nicht in der BRD durch das BVG, , aber in den USA vom Supreme Court anhand der erdrückenden Beweise festgestellt wurde, die mRNA-Impfstoffe seien nicht nur für Spitzensportler lebensgefährlich und dürften deshalb nicht länger „verimpft“ werden!
Dem US Supreme Court traue ich das zu, weil die dort lebenslang tätigen RichterInnen weitestgehend immun gegen Bestechung sein sowie für sich selbst „boosterung“ angesichts der damit verbundenen Risiken ablehnen dürften!
Aber auch für normale Sterbliche wie Sie und mich halte ich die anscheinend lebenslang notwendige „boosterung“ für sowohl gesundheitlich als auch finanziell untragbar und deshalb für am Ende egal wie viele noch gefährlichere COVID-Abarten irgendwo entdeckt oder in Umlauf gebracht werden!
Übrigens soll die in Südafrika von einem einzigen Arzt entdeckte „besonders gefährliche“ COVID-Version zuvor in Israel getestet worden sein, was ich Beides inzwischen für MÖGLICH halte, wenn auch ebenso wie sehr viel Anderes im Zusammenhang mit dieser „Grippe“ nicht wirklich glaube.
Die sich erneut überschlagenden Meldungen über diese ehemals vermutlich natürliche Erkrankung in Herbst und Winter in Rundfunk und Fernsehen tue ich mir nicht mehr an, und auch die anonymen Zuschriften in den NDS, obwohl oft wirklich gut und „tiefsinnig“, lasse ich sozusagen „links liegen“ in der Gewissheit, nicht wirklich Wichtiges zu verpassen.
Sollte aber weder der „gesunde Menschenverstand“ noch ein aktives westliches Verfassungsgericht dem CORONA-Wahnsinn ein Ende machen, dann schafft das gewiss der von EU, der Ukraine und der NATO provozierte Krieg um die russisch bevölkerten Teile der Ukraine, der nicht mehr lange auf sich warten lassen dürfte, nachdem die Präsidenten von EU und NATO gemeinsam erst kürzlich das potenzielle Kriegsgebiet persönlich in Augenschein genommen haben!
Gruss
Rolf Schmid(88)
4. Leserbrief
Vielen Dank Mister Berger
für den nächsten hilfreichen Kommentar zur immer mehr aus dem Ruder laufenden Diskussion. Leider wird dieser Standpunkt wie auch bisher nur eine Minderheit der Bevölkerung erreichen. Meiner Meinung nach fehlt zu einer größeren Wirkung der weitere Zusammenhang. Sarah Wagenknecht hat schon mal einen Anfang gemacht, indem sie Karl Lauterbachs Rolle zur Entwicklung des Gesundheitssystems in den letzten 20 Jahren betont hat. Hier müsste man weiter ansetzen und die dahinter stehende Ideologie benennen. Ich will das hier mal rudimentär versuchen. Da ich momentan zu aufgewühlt bin, erstmal die Fakten darzulegen und dann die Schlussfolgerungen zu ziehen, ist es wohl eher als polemischer Kommentar zu verstehen.
Als Anfang 2020 Corona auch für Europa eine Gefahr zu werden drohte, hat sich der gelernte Bankkaufmann und Gesundheitsminister Spahn ganz auf Effizienz und Profit schielend und beraten von der Pharmaindustrie, technologiegläubig in konservativer Tradition, völlig eindimensional auf die Heilsversprechen eines Impfstoffes verlassen. Das diese Eindimensionalität, der an die Wand gemalten Horroszenarien kaum gerecht werden würde, war auch damals kein Geheimnis. Bis heute gibt es z. B. keine Kohortenstudie. Warum diese, wie Lothar Wieler meint, zu aufwendig und zu komplex sei, verwundert in diesem Zusammenhang nicht. So scheint man bis heute zu meinen, sich wegen dem Heilsversprechen Impfung um eine solide Datenbasis drücken zu können. Abgesehen davon wäre das rein wissenschaftlich eigentlich ein Grund, seinen Hut zu nehmen und den Platz freizumachen für jemanden, der sich der Aufwendigkeit und Komplexität gewachsen fühlt. Auch der Abbau der Intensivbetten und der Umgang mit den Pfleger*innen macht durchaus Sinn, wenn man sich auf die Logik von Effizienz, Profit und Technologiegläubigkeit einlässt. So hat das meiner Meinung nach wenig mit Verschwörung und Unfähigkeit zu tun, sondern ist wieder mal auf das alte neoliberale Dogma der Marktgläubigkeit zurückzuführen. Die Pharmaindustrie hat das Rezept parat und wenn es nicht wirkt, brauchen wir einfach mehr davon.
Insofern braucht es einen dann auch nicht wundern, dass wenn das Beten nicht hilft, einfach nach mehr Frömmigkeit gerufen wird. Wenn das dann immer noch nichts hilft, könnte man ja die Ungläubigen in den nächsten Tümpel werfen und schauen, wer dann oben schwimmt und wer unschuldig untergeht…
Das der ganze mediale Diskurs schon lange nichts mehr mit wissenschaftlicher Theorie (ich bin kein Mediziner, deshalb kann ich nichts wirklich Erhellendes zur Methodik beitragen), sonderrn schon lange religiöse/irrationale Züge angenommen hat, ist ja nun nichts Neues. Man sollte sich nur mehr trauen, die Coronahypochonder als das zu Stigmatisieren, was sie im Hinblick auf die Querdenkerszene sind: Die andere Seite der selben Schwurblermedaille!
Beste Grüße
M. K. (leider ohne Klarnamen, bin schon kurz davor meinen Job zu verlieren. doch das ist – nicht wirklich – eine andere Geschichte…)
5. Leserbrief
Hallo Herr Berger,
wie können sie schreiben, dass das boostern den vulnerablen Gruppen helfen würde? Haben sie dazu Daten, die es ja eigentlich noch nicht gibt? Bisher gibt es keine Langzeitstudien mit diesem Gentherapeutikum, daher verstehe ich ihre Aussage nicht und finde es verwirrend, solche “Aussagen” einfach zu übernehmen.
Es ist ein Wunschdenken, angelehnt an dem Wissen herkömmlicher Impfungen- die allerdings nicht vergleichbar sind- aber der Nutzen des Boostern kann nirgends wissenschaftlich belegt sein.
Ich bin gespannt, ob sie ihre Aussage “boostern hilft den vulnerablen Gruppen” nach dem vierten, fünften Mal Boostern in Altenheimen weiter so unbedarft verwenden.
Herzliche Grüße
Stefanie S.
6. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
Ihren Bemerkungen zum „Boosterwahn“, vor allem bei jüngeren Menschen“, kann ich voll und ganz zustimmen. Hieran kann man wieder einmal exemplarisch feststellen, was der gerade der in der letzten Woche erneut auf Hochtouren laufende Panikmotor von Regierung und Medien anrichten kann, dessen Rotor wohl in hohem Maße auch und gerade jüngere Menschen zum Opfer fallen. Besonders nachdenklich macht mich anhand dieses Phänomens, dass viele jüngere Menschen nicht die ausreichende Kritik-und Urteilsfähigkeit zu besitzen scheinen, um die Angstmacherei von Politik und Medien wenigstens zu hinterfragen und mit ihrer eigenen Wahrnehmung der Realität abzugleichen. Eine nüchterne und gelassene Beurteilung des „Infektionsgeschens“ habe ich bei meinen zahlreichen Gesprächen mit jüngeren Leuten so gut wie nie erleben können, hier ist die Gutgläubigkeit gegenüber Politik und Medien eher die Regel, von der es allerdings zum Glück auch einige Ausnahmen gibt.
Was Ihre Einschätzung der positiven Wirkungen von Boosterimpfungen bei älteren und alten Menschen anbelangt, bin ich eher vorsichtig in meiner Beurteilung. Zum einen liegen bisher keine belastbaren Erfahrungen darüber vor, inwieweit überhaupt ein höherer Immunschutz durch die dritte Impfung erzielt wird, zumindest was die mittel-oder gar langfristige Wirksamkeit betrifft.
Auf der anderen Seite muss die Frage gestellt werden, was es gerade für das Immunsystem alter Menschen bedeutet, innerhalb weniger Monate dreimal mit z.T. unterschiedlichen und kaum verantwortungsvoll geprüften Präparaten „geimpft“ zu werden. Ein solches Vorgehen hat es bisher noch niemals gegeben und insofern kann niemand sagen, ob diese mehrfachen experimentellen „Behandlungen“ nicht mittel-oder langfristig eher zu einer prinzipiellen Schädigung des Immunsystems führen oder anderweitige negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Probanden haben kann. Wir wissen es schlichtweg nicht! Ein gewisses logisches Verständnisproblem habe ich auch damit, warum nach zwei inzwischen bekanntermaßen nur kurzfristig und völlig unzureichend wirkenden „Impfungen“, nun gerade die dritte den erhoffte langfristigen Schutz bringen soll.
Darüber hinaus weisen kompetente Mediziner auf die Gefahr hin, dass mit jeder weiteren „Impfung“ die Gefahr von u.U. schweren Nebenwirkungen signifikant ansteigt. Auch dieser Einwand sollte nach meiner Meinung sehr ernst genommen werden, bevor man zu einseitig den Nutzen von „Boosterimpfungen“ bei alten Menschen betont.
Ohnehin scheint es mir grundsätzlich ein medizinischer und epidemiologischer Irrweg zu sein, bei allen Aspekten des Immunsystems das Heil in Impfungen zu suchen. Selbstverständlich sind Impfungen mit gut und langfristig erprobten Impfstoffen gegen potentiell regelmäßig schwer verlaufende Krankheiten unbedingt zu befürworten, vor allem dann, wenn die etwaigen Nebenwirkungen überschaubar und medizinisch kontrollierbar sind. Das Virus mit Namen SarsCov2 verursacht aber bekanntermaßen in den wenigsten Fällen sehr schwere oder gar tödliche Verläufe, und wenn doch, dann, wie Sie selbst ja auch vor einigen Tagen hier festgestellt haben, bei alten und nicht selten multipel vorerkrankten Menschen. Insofern stimme ich Ihnen völlig zu: eine SarsCov2 Infektion kann in allererster Linie für sehr betagte Menschen ein hohes Risiko darstellen. Nur nebenbei sei angemerkt, dass dies allerdings auch für jede andere Atemwegsinfektion, z.B. mit Influenzaviren, gilt.
Mittlerweile scheinen es lediglich nur die Politiker nicht mitbekommen zu haben, dass die Versorgungs-und Betreuungssituation alter Menschen in Pflegeeinrichtungen in Deutschland sehr oft völlig unzureichend und mangelhaft ist. Diese Situation muss natürlich ihre Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der alten Menschen haben und schädigt natürlich deren durch das Alter ohnehin schon schwächeres Immunsystem in hohem Maße. Somit müsste es für die politisch Verantwortlichen allererste Priorität haben, die nicht selten katastrophale gesundheitliche Verfassung alter Menschen in den Pflegeeinrichtungen zu verbessern. Dies wird allerdings nicht durch „Impfstoffe“ erreicht. Ein unbedingt zu verfolgender Ansatz wäre hier die Verbesserung der Ernährungssituation in den Pflegeeinrichtungen. Es ist doch inzwischen allgemein bekannt, dass der Grundstein für physische Gesundheit in erster Linie in einer vollwertigen, nährstoff-und vitaminreichen Ernährung besteht. Würde man diese in den Pflegeeinrichtungen umsetzen, ließe sich der Gesundheitszustand (und auch der Immunstatus) alter Menschen sicher signifikant verbessern.
Auch bekannt ist, dass man durch die Gabe bestimmter Präparate (Vitamin D3, Zink, Quercetin etc.) auf relativ einfache und kostengünstige Weise das Immunsystem enorm stärken und kräftigen kann. Diese Maßnahmen wirken dann nicht nur körperlich, sondern über die Steigerung der allgemeinen Vitalität der alten Menschen auch psychisch. Allgemeinplatz ist auch, dass eine gutgestimmte Psyche signifikant positive Auswirkungen auf das Immunsystem hat. Hier liegen also die Wechselwirkungen geradezu auf der Hand. Ich will hier nicht behaupten, dass alte Menschen durch solche Maßnahmen das Immunsystem eines jungen Menschen zurück erhielten. Dennoch wäre hierdurch potentiell eine enorme Verbesserung des Immunstatus alter Menschen zu erreichen, welcher ihre Anfälligkeit auf Infektionskrankheiten merklich verringern könnte.
Die Scheinheiligkeit der Politik in Bezug auf die Situation alter Menschen in Pflegeeinrichtungen ist als zynisch zu bezeichnen. Die auf der einen Seite monatelang praktizierte „Einzelhaft“ alter und für ihr Wohlbefinden auf soziale Kontakte angewiesener Menschen, zeugt von einer zutiefst unmenschlichen Gesinnung derer ,die dieses „Einsperren“ vielfach völlig wehrloser alter Menschen erst gefordert und dann von anderen haben praktizieren lassen. Die von der Politik mit großem Pathos behauptete Sorge um das Wohl „unserer Alten“ ist nur allzu leicht als verbale Schaumschlägerei zu entlarven, denn schaut man sich die Politik der Vergangenheit und Gegenwart in Bezug auf die Gestaltung der Situation alter Menschen in Pflegeeinrichtungen an, so kann man unumwunden feststellen: das Schicksal der alten Menschen allgemein und insbesondere in Pflegeeinrichtungen, interessiert die Politik und ihre Protagonisten nicht die Bohne. Dass man nun meint, das Angebot einer dritten „Impfung“ würde dieses auf politischer und menschlicher Ebene eklatante Versagen, welches gleichzeitig von einer zutiefst inhumanen Gesinnung der verantwortlichen Politiker zeugt, auch nur ansatzweise ausgleichen können, zeigt aufs Neue, wie emotional depriviert und realitätsfern unsere Politiker sind.
Der Satz Wolfgang Bittners “von diesen Politikern, die aus einemarmseligen Bodensatz heraufgespült wurden“, bietet vielleicht eine Erklärung dafür, warum diese Menschen, auch in Bezug auf ihre Verantwortung für unsere alten Mitbürger, immer und immer wieder so entsetzlich versagen.
Mit freundlichen Grüßen
Volker Blum
7. Leserbrief
Liebe Leute der Nachdenkseiten
so sehr ich die Nachdenkseiten und Jens Berger schätze, in Sachen Corona werden beide nicht nur immer schwammiger, sondern schwenken zunehmend auf Regierungskurs ein.
Die Beiträge von Jens Berger waren schon immer von einem Subtext durchzogen, der mal verborgener, mal deutlicher daherkam, und die allgemeine Deutung der Sache Corona gestützt hat: im Grundsatz richtig, aber falsch gemacht. In genanntem aktuellen Beitrag war der Subtext mal wieder mehr als deutlich. Das traf übrigens auch auf Jörg Phil Friedrich zu, was ja auch vielen anderen Lesern aufgefallen ist.
Völlig unhinterfragt sind folgende Prämissen:
Im Grunde also alles richtig, aber nur sehr schlecht umgesetzt. Grundsätzliche Zweifel sucht man vergebens. In meinen Augen werden die Gefahren regelrecht verharmlost und in verständnisvolles Wortgeklingel aufgelöst.
Ach ja, die “vulnerable Gruppen” (ist das deutsche und allen verständliche Wort “verletzbar” den Nachdenkseiten zu popelig?). Seit einer gefühlten Ewigkeit, mahnt Jens Berger deren Schutz an. Ich kann mich nicht erinnern, irgendwelche substantiellen Vorschläge von ihm (wie von allen anderen Covid-Jüngern auch nicht) gelesen zu haben, wie solches aussehen könnte – jenseits von Wegsperren und Zwangs”impfen”.
Die erschreckend totalitären Tendenzen in Deutschland (und einigen anderen Ländern), daß hierzulande sämtliche Gesetze gebrochen werden, und das vollkommen ungeahndet und nicht mal mehr heimlich, finden in diesen Beiträgen eigentlich nicht statt. Das, was Jens Berger (zurecht) im Beitrag kritisiert, ist lediglich das Sahnehäubchen bei diesem gigantischen Betrug und Angriff auch sämtliche Grund- und Freiheitsrechte – plus Ausplünderung des Gesundheitssystems (man fühlt sich an die 1990er in Osteuropa erinnert).
Diese Wackelpudding-Positionierung der Nachdenkseiten zu Corona irritiert mich immer mehr. Auf jeden Fall wird Widerstand gegen das Corona-Regime so von innen her geschwächt, ob gewollt oder ungewollt.
Alle wirklich wichtigen grundsätzlichen Fragen, hat Ferdinand Wegscheider auf Servus TV im Wochenkommentar vom 27.11. aufgeworfen. Die wichtigste davon stellt er ab Minute 6.24. Diese mehr als berechtigte Frage sucht man bei den Nachdenkseiten vergeblich.
(auch mal Minute 7.17 schauen)
servustv.com/aktuelles/v/aa-28uca3wq52111/
W.S.
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