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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 27. Oktober 2021 um 8:23 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
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dazu: Die Woche beginnt erst morgen
(…) Die konstituierende Sitzung ist etwas Besonderes. Die elende alte Bundesregierung ist endlich Geschichte. Da es mit der Bildung eines neuen Kabinetts aber noch mindestens bis Nikolaus dauern wird, obwohl der auch keine Antwort auf die offenen Finanzierungsfragen hat, bleiben die bisherigen Minister und die Kanzlerin geschäftsführend im Amt. Das nennt man Versteinerung. Das heißt: Andreas Scheuer darf nicht so einfach entlassen werden. Nun werden sich die Leser vielleicht fragen, worin der Unterschied zum bisherigen Regierungshandeln besteht, wenn die geschäftsführende Kanzlerin auch das weiterhin unterlässt, was sie bislang schon unterließ, als sie noch im Vollbesitz ihrer Richtlinienkompetenz war…
Quelle: taublog
dazu: Für Bedürftige wird es kalt in Deutschland
Bei steigenden Heizkosten können Bedürftige künftig nicht auf Hilfe hoffen.
Nicht nur Christian Lindner, auch Robert Habeck hat deutlich gemacht, dass sich einkommensarmen Menschen unter einer Ampel-Koalition wenig Hoffnung machen dürfen
(…) Als in den späten 1980er die Ökosozialistin Jutta Ditfurth, die Partei, in der sie damals noch Mitglied war, davor warnte, sie könnte eine “FDP mit Fahrrad” werden, wurde das als Beleidigung aufgefasst und oft brüsk zurückgewiesen.
Heute wird es eher als Kompliment verstanden, wenn jemand die Grünen mit der FDP vergleicht. Dass bedeutet nicht, dass die Kooperation zwischen diesen beiden Flügeln der liberalen Bewegung einfach ist. Ganz im Gegenteil: Gerade wegen der klassenmäßigen Ähnlichkeit müssen sich die Parteien in Geschmacksfragen voneinander abgrenzen.
Keine Übernahme der Heizkosten
Doch egal, wie dieser Machtkampf zwischen Habeck und Lindner ausgeht, die einkommensarmen Menschen haben mit weiteren Zumutungen vorwiegend in finanzieller Hinsicht zu rechnen….
Hartz IV heißt jetzt “Bürgergeld”
… Wie große Teile der SPD wollen auch die Grünen Abschied von Hartz IV nehmen. Doch damit ist in erster Linie der Begriff gemeint. Das bedeutet eben noch lange nicht, dass es keine Sanktionen von Jobcentern geben wird.
(…) “Das neue `Bürgergeld`, das dem Papier zufolge ‚anstelle der bisherigen Grundsicherung« eingeführt werden soll, wird kein Grundeinkommen sein, schon gar kein bedingungsloses Grundeinkommen. Letzteres würde ja an alle Bürgerinnen und Bürger ausgezahlt, ungeachtet ihrer Einkommen oder Vermögen”, hat auch der Spiegel erkannt.
Wer künftig das “Bürgergeld” bekomme, werde auch weiterhin seine Wohnkosten nachweisen müssen – und womöglich auch weiterhin gezwungen sein, sich eine günstigere Bleibe suchen zu müssen, heißt es in dem Nachrichtenmagazin zu den geplanten Reformierung von Hartz IV. Im Grunde würden dort lediglich die vom Bundesverfassungsgericht vorgegebenen Kriterien umgesetzt.
“Bürgergeld bleibt Hartz IV. Hartz IV ist erst dann abgeschafft, wenn die Sanktionen abgeschafft wurden. Alles andere ist Etikettenschwindel”, sagt dazu Thomé…
Quelle: Telepolis
dazu auch: Menschen mit Leergut wie Leergut behandeln
Vom Pfandsammeln, Pfandgeben und Pfandnehmen, mit immer neuen Ideen
Seit 16 Jahren gibt es die Hartz-IV-Gesetze. Seit dieser Zeit hat sich in den Städten eine Parallelgesellschaft weiter herausgebildet, deren Mitglieder in den „Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf“ leben. Seit dieser Zeit können sich diese Menschen in Suppenküchen oder auch in Lebensmitteltafeln ernähren und ihr Bier im „Trinkraum“, inklusive Sozialarbeiterbegleitung trinken. Seit dieser Zeit gibt es immer mehr Menschen die Wäsche aus den Kleiderkammern der Kirchen und Wohlfahrtsverbände holen, gebrauchte Kleidung in den Second – Hand – Läden der Verbände anprobieren, Gegenstände für die Wohnungseinrichtung in den gemeinnützigen Möbellagern abholen, in verschiedenen „Tauschbörsen“ für sie Nützliches erhandeln und was sie sonst noch gebrauchen, in den großen Sozialkaufhäusern erstehen.
Seit dieser Zeit hat sich eine Szenerie entwickelt, die durch Benefiz-Veranstaltungen, Charity-Galas und Sammlungen ganz viel „stiftet“, spendet und möglichst öffentlichkeitswirksam sich selbst vermarktet. Seit dieser Zeit hat sich ein riesiger Markt der karitativen Arbeit und Barmherzigkeit ausgebreitet. Seit dieser Zeit hat sich der Staat immer mehr aus seiner sozialstaatlichen Verantwortung zurückgezogen und vieles dem bürgerschaftlichen Engagement überlassen. Seit dieser Zeit gibt es die „Hartz-Vierer“, die Leidtragenden, die im Arbeitslosengeld-2-Bezug festsitzen, kaum Aussichten auf eine Arbeit haben, von der man leben kann und sich mittlerweile selbst als „überflüssig“ bezeichnen.
Seit dieser Zeit versuchen immer mehr Menschen, ihr Einkommen durch das Sammeln von Pfandflaschen aufzubessern, aber auch wegen der Sehnsucht nach einer festen Tagesstruktur und einer Aufgabe, die an Arbeit erinnert. Viele Sammler wollen durch die Streifzüge in ihrem Gemeinwesen einfach wieder Teil des sozialen Lebens werden, mal rauskommen, Leute sehen, mit ihnen reden.
Dort, wo alles zur Ware wird, geht es auch beim Flaschen sammeln darum, die Mülleimer wieder zu Goldminen der Bedürftigen zu machen. Dafür werden immer mehr kreative Vorschläge von „Sparkommissaren“, umweltbewegten Aktivisten und karitativen Funktionären gemacht….
Gemeinsam ist diesen Vorschlägen, dass sie das Problem der zunehmenden Armut in unserer Gesellschaft nicht an der Wurzel packen wollen, sondern darauf abzielen, den Menschen, die darauf angewiesen sind, das Sammeln etwas würdiger zu organisieren und in das wirtschaftliche System zu integrieren.
Ein paar Beispiele ihrer abstrusen Ideen…
Quelle: Gewerkschaftsforum
Anmerkung Moritz Müller: Wer kontrolliert die Aktivitäten von Kooperationen wie diesen? Parlamente? Regierungen? Journalisten? Wir Bürger werden immer mehr unserer Privatsphäre beraubt, während Konzerne und Regierungen sich in Intransparenz üben, und es auch immer schwieriger wird, Personen für diese Entwicklungen zur Rechenschaft zu ziehen.
Anmerkung Christian Reimann: Im Vergleich zu den USA reagiert China eher defensiv, weist aber sehr deutlich auf die “rote Linie” hin.
Anmerkung: Hier nochmals der Link zu Ole Skambraks Artikel bei multipolar.
dazu: Der Fall Kimmich: Sag mir, wo du stehst!
Die Aufregung um den Impfstatus von Joshua Kimmich ebbt nicht ab. Die Annahme, der Fußballer habe keine Wahl, ist falsch. […]
Der Nationalspieler machte deutlich, dass er weder ein „Impfgegner“ noch ein „Coronaleugner“ sei, er versuchte also, seine Entscheidung auf ein rationales Fundament zu stellen. Aber danach ging es nur noch unnachgiebiger zur Sache. Ihm wurde sogar unterstellt, krebskranke Kinder gefährdet zu haben – einen heftigeren Durchschwang mit der Moralkeule gibt es wohl kaum. Dass er natürlich getestet in die Kinderklinik ging? Egal.
Dass Kimmichs Risiko, an Corona zu sterben, bei 1:500.000 liegt? Wurscht. Dass er sich durchaus Sorgen über eine impfbedingte Herzmuskelentzündung machen darf? Anscheinend nicht von Belang. Dass es bei fehlender Impfpflicht ein Recht auf Risikoabwägung, ja auch auf Dummheit und Selbstschädigung gibt? Spielt kaum eine Rolle.
Bedingungsloser Konformismus ist das Gebot der Stunde. In der Frage der Corona-Impfung scheint das Mitmachen alternativlos zu sein. Was ist eigentlich passiert, verdammt?
Quelle: taz
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