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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Über die Engstirnigkeit der WhatsApp-Gemeinde und die Folgen des Privatisierungswahns
Datum: 20. Juli 2021 um 16:48 Uhr
Rubrik: Innen- und Gesellschaftspolitik, Umweltpolitik
Verantwortlich: Albrecht Müller
Der Präsident des „Bundesamtes für Katastrophenschutz und Katastrophenhilfe“ (BBK) Schuster „nannte es zudem einen Fehler, dass die Warnungen zunehmend digitalisiert worden seien (empfangbar etwa über Smartphone); er sprach sich dafür aus, wieder mehr in analoge Sirenenschutzprogramme zu investieren.“ (Seite 1 der „Rheinpfalz“ vom 20. Juli). Hinter dieser Äußerung steckt ein ganzer Wust von Gedankenlosigkeit und mangelnder Umsicht. Die offensichtlich gepflegte Vorstellung, man könne alle Menschen digital erreichen, um sie zu warnen, ist typisch für die Nutzer von WhatsApp, SMS und den anderen digitalen Instrumenten der Kommunikation. Sie können sich nicht vorstellen, dass es jenseits ihrer so fortschrittlichen Gemeinde auch noch andere gibt, die an dieses Netz gar nicht angeschlossen sind, weil sie die notwendigen Instrumente nicht besitzen oder sie nicht mehr verstehen und nicht nutzen können. Alte Leute, kranke Leute, gebrechliche Menschen, kleine Kinder. Albrecht Müller.
Wenn der Präsident des für den Katastrophenschutz zuständigen Bundesamtes die Katastrophe des Hochwassers im Ahrtal braucht, um zu der oben zitierten Einsicht zu kommen, dann stimmt etwas nicht. Es stimmt vieles nicht, zum Beispiel:
Hat diese angebliche Selbstkritik irgendwelche konstruktiven Folgen gehabt? Nein.
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