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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Bundeswehrsoldaten in Afghanistan – 20 Jahre lang. Für die Katz.
Datum: 1. Juli 2021 um 9:05 Uhr
Rubrik: Militäreinsätze/Kriege, Wertedebatte
Verantwortlich: Albrecht Müller
Wir sind dorthin gezogen, weil die USA es 2001, unter dem Eindruck der eingestürzten Wolkenkratzer, so wollten. Wir ziehen weg, als die USA gehen. Wir haben den Einsatz beschönigt. Siehe die Propagandaparole, unsere Sicherheit würde am Hindukusch verteidigt – so Peter Struck (SPD). Und siehe den Hinweis darauf, dass wir den Frauen und Mädchen helfen, zum Beispiel in die Schule gehen zu können. Es gab viele Tote und Verletzte, unter den deutschen Soldaten 59 Tote und sehr viel mehr unter der Zivilbevölkerung. Der Einsatz hat mindestens 12 Milliarden Euro gekostet. Die Taliban breiten sich wieder aus. Was soll eigentlich der Erfolg dieser militärischen Aktion sein? Es passt ins Bild, dass die deutsche Verteidigungsministerin nicht zum Empfang der zurückkehrenden Soldaten erschienen ist und stattdessen in den USA weilt. Albrecht Müller.
Annegret Kramp-Karrenbauer will offenbar mit dem Scheitern der Afghanistan-Militärmission nicht in Verbindung gebracht werden. Das ist verständlich. Denn mit diesem Scheitern muss die Frage nach dem Sinn aller militärischen Auslandsmissionen auf den Tisch. Und genau das will die deutsche Militärministerin und die Bundesregierung insgesamt vermeiden.
Noch einige ergänzende Informationen, darunter auch die Links auf die Tagesschau und das Heute Journal vom 30.6.2021 (ohne Bewertung):
Kritische Bilanz des NATO-Einsatzes
Insgesamt starben seit 2001 über 3.500 Soldatinnen und Soldaten der NATO und ihrer Verbündeten in Afghanistan. Viele Beobachterinnen und Beobachter bewerten den internationalen Einsatz am Hindukusch als Fehlschlag und sehen die Strategie eines militärisch gestützten Aufbaus demokratischer Staatlichkeit als gescheitert an. Die afghanische Regierung von Präsident Aschraf Ghani ist zerstritten, wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme belasten das Land schwer. Weite Teile der afghanischen Bevölkerung leben noch immer in Armut.
Die Taliban kontrollieren heute wieder erhebliche Teile Afghanistans. Die Sicherheitslage ist schlecht. Laut den Vereinten Nationen wurden allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres durch die verschiedenen Konfliktparteien 573 Zivilistinnen und Zivilisten getötet und mehr als 1.200 verletzt. Die UN erhebt diese Zahlen seit 2009. Seitdem sind über 39.000 Menschen aus der Zivilbevölkerung getötet und über 73.500 verletzt worden….
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