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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 31. Mai 2021 um 8:17 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
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Anmerkung Jens Berger: Die Podcast-Folge ist sehr hörenswert und erfreulich unaufgeregt. Das ist heute schon ein Alleinstellungsmerkmal.
Dazu: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Jens Spahn
Kinder ab 12 Jahren dürfen eine Coronaimpfung bekommen – das Votum der Ständigen Impfkommission wurde nicht abgewartet. Überlassen wir medizinische Abwägungen jetzt Politikern und Politikerinnen im Wahlkampf? (…)
Die Stiko wurde so in eine vertrackte Lage gebracht. Mitglieder haben schon vorsichtig angekündigt, dass das Gremium eventuell keine generelle Empfehlung für die Impfung von 12- bis 16-Jährigen aussprechen könnte, sondern lediglich für vorerkrankte Kinder. (…)
Auf der Strecke bleibt also die differenzierte, wissenschaftliche Auseinandersetzung zu den Chancen und Risiken der Coronaimpfung für Kinder und Jugendliche. Dabei ist gerade die so wichtig wie eh und je. Wem Kinder am Herzen liegen, der sollte bei einer Impfung nicht auf Politikerinnen und Politiker im Wahlkampfmodus hören – sondern sich an den wissenschaftlichen Fakten orientieren.
Quelle: Spiegel
Dazu: Stiko-Mitglied warnt vor Impfkampagne für Kinder ab zwölf Jahren
Stiko-Mitglied Christian Bogdan hat sich in der Debatte über Corona-Impfungen für Kinder gegen eine „generelle Kinderimpfkampagne“ ausgesprochen. „Eine Impfempfehlung kann nicht einfach deswegen ausgesprochen werden, weil es gerade gesellschaftlich oder politisch opportun erscheint“, sagte der Erlanger Immunologe, der der Ständigen Impfkommission (Stiko) angehört, den „Nürnberger Nachrichten“. (…)
Beim Biontech-Impfstoff habe das Paul-Ehrlich-Institut beispielsweise „Hinweise für ein erhöhtes Auftreten von Herzmuskelentzündungen im zeitlichen Kontext zur Impfung, vor allem bei jungen Männern“, sagte Bogdan. „Ich will nicht die Pferde scheu machen. Aber wir brauchen eben Daten und sollten nicht eine generelle Kinderimpfkampagne starten.“
Quelle: Welt
Dazu auch: Impfchaos sollen andere ausbaden
Mit der Aufhebung der Priorisierung am 7. Juni, sollen sich auch alle Kinder im Alter von 12 bis 15 Jahren um einen Impftermin bemühen dürfen. Das haben Bund und Länder auf ihrem Impfgipfel beschlossen. Das Problem: Es gibt auch mit einer erwarteten Zulassung durch die EMA nicht mehr Impfstoff. Das bedeutet, dass sich der Ansturm auf die Arztpraxen weiter verstärken wird, mit Menschen, die sich nur deshalb impfen lassen wollen, damit sie ihre Freiheiten zurückbekommen. Das ist ein Skandal.
Der Beschluss des Impfgipfels ist damit kein Hoffnungsschimmer, sondern ein Brandbeschleuniger, der zu jeder Menge Frust und vielleicht auch krimineller Energie führen wird. Denn bei den niedergelassenen Ärzten dürften die Drähte in den kommenden Wochen und Monaten nicht mehr aufhören zu glühen. Eine hohe Nachfrage trifft auf ein knappes Angebot. Der Markt soll es wohl richten. Nicht auszuschließen, dass in Einzelfällen Status und gute Beziehungen sowie das nötige Kleingeld zum persönlichen Impferfolg beitragen. (…)
Derweil sinken die Inzidenzen schneller, als die Anpassung der jeweiligen Regelwerke dauert. Vielerorts dürften sich angekündigte Stufenpläne bereits erledigt haben, bevor sie denn offiziell Rechtskraft erlangen. Bremsend wirken lediglich die politisch eingebauten Zeiträume von meist fünf Werktagen, innerhalb derer eine Entwicklung stabil verlaufen muss. Doch Stabilität ist bei einbrechenden Zahlen, die innerhalb der gesetzten Frist nicht nur einen, sondern bereits den zweiten Grenzwert unterschreiten, der eindeutig falsche Maßstab.
Wer jetzt noch mit Stufen- und Zeitplänen in einer Verordnung hantiert, gibt sich damit der Lächerlichkeit preis, zumal die bereits erfolgten Lockerungen keinerlei negative Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen erkennen lassen. Hilflos wirkte daher auch der Versuch des Regierenden Bürgermeisters aus Berlin, die sinkende Inzidenz vor allem den Maßnahmen zuzuschreiben, um dann aber doch wieder davor zu warnen, sie aufzuheben. Offenbar will niemand vor den Bundestagswahlen einen finalen Shitstorm in den (a)sozialen Netzwerken riskieren.
Quelle: TauBlog
Und: „Würde Eltern jetzt nicht raten, ihre Kinder regelhaft impfen zu lassen“
Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt rügt den Regierungskurs bei den Corona-Impfungen für Minderjährige: Die Politik setze sich über die medizinische Expertise der Ständigen Impfkommission hinweg. Flächendeckende Impfungen dieser Gruppe seien „nicht gerechtfertigt“.
Quelle: Welt
Anmerkung Christian Reimann: Bitte lesen Sie dazu auch Die „Impfangebote“, die man nicht ablehnen kann und Spahn will Kinderimpfung auch ohne Stiko-Empfehlung mit Anmerkungen.
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Das klingt für mich nicht nach dem “dümmsten”, sondern nach dem dünnsten Gesetz, das irgendwie ein bisschen nach Lieferkettengesetz aussieht – homöopathisch verdünnt. In der Praxis dürften die Auswirkungen selbst bei gröbsten Verstößen minimal sein. Ein Feigenblattgesetz, um nicht mit völlig leeren Händen dazustehen.
Anmerkung Christian Reimann: Es ist zu befürchten, dass nach der Bundestagswahl im September auch hierzulande ähnliche Absichten zugunsten von Unternehmen versucht werden. Begleitet werden dürften sie von Kürzungs-Forderungen in anderen Bereichen.
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Endlich – über 20 Jahre nach Einführung des Gesetzes! – beschäftigt sich mal jemand mit diesem groß angelegten Sozialversicherungsbetrug, der zusätzlich gegen das Grundgesetz und europäisches Recht verstößt. Und das Lohndumping fängt ja schon mit der Entlohnung durch den Mindestlohn an, der (angesichts überlanger Arbeitszeiten und lascher Kontrollen) meistens nicht einmal gezahlt wird. Und dabei ist der deutsche Mindestlohn selbst mindestens um 25% zu niedrig. x-faches Lohndumping – regulär müssten die Erntehelfer mindestens 15-18 Euro pro Stunde kosten -, und genau dafür werden ausländische Arbeitskräfte gerne genommen.
Anmerkung J.K.: Wie nicht anders zu erwarten. So lässt dieser Beschluss erahnen wer die Kosten zur Bewältigung der Corona-Krise tragen soll. Kleiner Hinweis: Es werden nicht die Besitzer großer und größter Vermögen sein.
Anmerkung Christian Reimann: Anfang 2020 hatte Tobias Riegel dazu Folgendes geschrieben: „Clearview“: Die Realität der massenhaften Überwachung.
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Und noch schlimmer: auch angriffsbereit. Der Artikel – einer dezidiert Grünen Zeitung – vollzieht noch mal nach, von wo die ehemals pazifistischen, NATO-feindlichen Grünen gestartet sind und wohin der Weg über den “völkerrechtswidrigen Kosovokrieg”, den Afghanistankrieg und den Einsatz in Mali geführt hat: zu einer Partei, die in ihrem Willen, Krieg zu führen, und ihrer unbedingten Unterstützung der NATO, überhaupt der Befürwortung alles Militärischen zeitweise rechts von der Union steht, sogar Kriege ohne UN-Mandat führen würde. Für jeden Friedensbewegten vollkommen unwählbar.
Anmerkung Christian Reimann: Im „Land der Dichter und Denker“ gilt bereits seit einigen Jahrzehnten das neoliberale Prinzip. Auch die Bildung und insbesondere das Schulsystem unterliegen daher den betriebswirtschaftlich-ökonomischen Kürzungszwängen.
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