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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Videohinweise am Mittwoch
Datum: 28. April 2021 um 17:02 Uhr
Rubrik: Videohinweise
Verantwortlich: Redaktion
Hier finden Sie in der Regel am Mittwoch und am Samstag einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. Auch für die Rubrik „Musik trifft Politik“ gibt es eine eigene Playlist (CG: Christian Goldbrunner)
Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Beiträge einverstanden sind. Sie können uns bei der Zusammenstellung der Videohinweise unterstützen, indem Sie interessante Fundstücke an die Adresse [email protected] schicken. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Anmerkung CG: Ein sehr hörenswertes und durchaus amüsantes Gespräch. Flassbeck erklärt, warum auch 200 Milliarden Staatsschulden im Prinzip kein Problem seien, ohne dass irgendetwas Schlimmes passierte am Kapitalmarkt. Er erklärt, warum die Rückzahlung nicht oder selten funktioniere und dass ihm lieber wäre, wenn sich die Unternehmen wieder verschulden würden, statt zu sparen. Denn es müsse sich immer jemand verschulden, entweder die Unternehmen, die Privaten oder der Staat. Deutschland habe in der Vergangenheit mit Leistungsbilanzüberschüssen vermehrt darauf gesetzt, dass sich das Ausland verschuldet, beispielsweise europäische Nachbarländer oder die USA. Flassbeck bekundet, dass er kein Anhänger der ‘Modern Monetary Theory’ sei. Im Weiteren erklärt er auch nochmal den Irrglauben des ‘Monetarismus’, demnach habe die Geldmenge angeblich etwas mit Inflation zu tun, das sei völlig falsch, denn es sei empirisch nachweisbar, dass eigentlich die Lohnstückkosten die Inflation bedingen. Ferner erläutert er noch, warum Lohnnullrunden oder die derzeitigen geringen Lohnforderungen der Gewerkschaften fatal seien.
Heiner Flassbeck [Ausschnitt transkribiert, CG]: “Ich habe […] einen Vortrag von Frau Schnabel gehört vom EZB-Vorstand, die sagt warum bei uns die Zinsen so niedrig sind, ja weil der Gleichgewichtszins sei gesunken. Der Gleichgewichtszins, das muss man sich vorstellen, das ist eine Konstruktion, die durch nichts zu rechtfertigen ist, es ist eine rein willkürliche Konstruktion. Irgendwie fällt vom Himmel ein Gleichgewichtszins und der ist in den letzten zehn oder 20 Jahren gesunken und deswegen muss die EZB die Zinsen noch unter den Gleichgewichtszins drücken, um die Wirtschaft wieder anzuregen. Das ist ein völliger Irrsinn, insofern als dieser ja nicht von der EZB unabhängig zustande gekommen ist. […] Die glauben, es gibt einen Gleichgewichtszins, der vom Himmel fällt, aber […] die EZB war ja immer schon da und hat einen Zins gesetzt. Das was da am Markt passiert, ist ja nie unabhängig von der EZB gewesen, die EZB war immer dabei. Das ist eine grandiose Fiktion, die die sich einreden, dass es irgendwo einen vom Himmel fallenden Gleichgewichtszins gibt, und sie müssten jetzt nur darunter tauchen und dann wär alles gut. Das ist ein fundamentales Missverständnis. Das zweite Missverständnis von Frau Schnabel von der EZB und von der EZB überhaupt oder fast allen Notenbanken ist, dass sie immer noch glauben, dass sie in erster Linie für die Preise zuständig sind, sind sie aber nicht. Woher kommen denn diese niedrigen Preise auf der Welt? Haben die Notenbanken sie gemacht? Waren die einfach blöde, dass sie plötzlich die Preise haben fallen lassen oder wie? Was ist da passiert? Das erklärt komischerweise niemand. […] Die Preise sind so niedrig, weil die Löhne so niedrig sind, weil wir neoliberale Revolution gemacht haben, gesagt haben, die Löhne dürfen nicht mehr steigen. […] Die Preise steigen auf der ganzen Welt nämlich nicht, wenn man von kurzfristigen Schwankungen absieht – in Deutschland haben wir sogar diesen Mehrwertsteuerquatsch gehabt – machen wir uns nichts vor. […] Es gibt einen ganz engen empirischen Zusammenhang zwischen Löhnen im Verhältnis zur Produktivität, das nennt man Lohnstückkosten und der Inflationsrate – auf der ganzen Welt über lange Fristen super stabil – nur das wird ignoriert. Das wird von den Notenbanken ignoriert, weil sie dann sozusagen ihr eigenes Geschäft aufgeben müssen, denn sie sind gar nicht diejenigen, die die Preise machen, und es wird ignoriert von den traditionellen Ökonomen – warum? Weil ihr ganzes Weltbild zusammenbricht, denn dann gilt das hier mit dem Arbeitsmarkt nicht mehr. Die Löhne müssen ja den Arbeitsmarkt ‘räumen’ – glauben die – und können nicht die Preise machen. Wenn die Löhne die Preise machen, ist [das Argument] mit dem Arbeitsmarkt hinfällig. Genauso ist es ist es: hinfällig. Die Deflation in Europa kommt von den deutschen niedrigen Löhnen von den niedrigen Lohnsteigerungen, die Herr Schröder unter Rot-Grün begonnen hat, und die seitdem kaum mehr geändert wurden. Das ist der entscheidende Zusammenhang.”
Lesen Sie auch auf den NachDenkSeiten von Jens Berger “Heuchelei hat Hochsaison”. Sehen Sie hierzu auch unter Rubrik Kabarett, Satire “Die Möhre äußert sich zu #allesdichtmachen”
Hierzu auch RA Steinhöfel: “YouTube löscht Kanal von #allesdichtmachen aus seinen Suchergebnissen“
Anmerkung CG: Liefers spielt auf Studien von Prof. John Ioannidis an, der Lockdowns als nicht hilfreich kritisiert. Der WDR-Moderator fällt Liefers mehrmals schlechtgelaunt ins Wort, unterstellt dieser habe behauptet, die Presse sei “gleichgeschaltet”, doch das hat Liefers nie gesagt. Die in den Leitmedien abgebildete und hier vom WDR beschworene Regierungskritik kommt allzuoft von Seite derer, welche die Maßnahmen noch strenger und restriktiver machen wollen. Liefers teilt tapfer verbale Ohrfeigen aus, und der Mann vom WDR tritt wie eine beleidigte Leberwurst nochmal nach, als der Gesprächspartner gar nicht mehr in der Leitung ist, und sich nicht mehr wehren kann.
Raphael Bonelli [transkribiert]: “Ich bin froh, dass wir in der öffentlichen Debatte und im Diskurs solche neuen Stimmen haben, ganz klar eben nicht von rechts, eindeutig eher von der linken Seite, die das in einer brillanten Weise umsetzen, die auch ihre Prominenz verwenden, um hinzuweisen, auf Dinge, die ihnen als Künstler auffallen. Ich glaube, es ist genau die Aufgabe von Künstlern und der Kunst, dass sie eben der Gesellschaft manchmal den Spiegel vorhält. […] Nur einer davon hat mir nicht gefallen, da ging es um Kinder schlagen und so, da tu ich mir ein bisschen schwerer mit dem Lachen. Aber abgesehen davon, auch die drei Videos, die in der Zwischenzeit gelöscht worden sind, habe ich mir angeschaut. Aus meiner Sicht sind alle top. […] Aber bemerkenswert ist, […] Sie finden diese Seite nicht mehr, das finde ich bedenklich, […] auch wenn Sie die einzelnen Namen eingeben […]. All diese Videos haben einen sehr feinen Humor, sind sehr niveauvoll gemacht, sind überhaupt nicht anklagend oder irgendwie ‘andere fertig machend’, sind vor allem nicht empört. […] Bemerkenswert, wenn jetzt also diese gelassenen, humorvollen Videos einfach nicht stehen gelassen werden können – es gab ja viele Schauspieler, die Werbung für irgendeine Impfung gemacht haben – warum auch nicht? Ich meine, das sollen sie machen, keiner hat sich aufgeregt, jeder soll machen, was er will. Aber warum dürfen diese Künstler jetzt nicht einfach sagen und tun, was sie wollen, ohne dass sie eine riesige Empörungswelle bekommen? Das ist für mich problematisch, und das hat ganz viel zu tun mit einer neuen Psychologie, einer neuen Denke des Menschen, der nicht mehr tolerieren kann, dass manche Dinge gesagt werden, auch wenn sie durch die Blume sind. Und das erinnert uns natürlich, wenn man historisch denken kann, auch an Zeiten, die gar nicht so erfreulich waren.”
Das DIVI Intensivregister ist hier zu finden.
Corona-Hilfen für Krankenhäuser: Profit durch falsche Anreize? | Plusminus SWR
Um in der Corona-Pandemie genügend freie Betten bereitstellen zu können, haben Krankenhäuser in den letzten Monaten eine Freihaltepauschale vom Staat bekommen. Außerdem wurde eine Prämie für neu-geschaffene Intensivbetten gezahlt. Doch Kritik wird laut: Kam das Geld an der richtigen Stelle an?
Quelle: SWR Marktcheck, 07.12.2020
Profit vor Patientenwohl? Intensivstationen in Krankenhäusern – MONITOR
Aufwändige Intensivmedizin: Immer mehr Krankenhäuser bauen ihre Intensivstationen aus. Und Studien belegen: Die Zahl intensivmedizinischer Behandlungen am Lebensende steigt deutlich an. Dabei handelt es sich oft um unnötige und für Patienten belastende Behandlungen, die sogar zum Tod führen können.
Doch für Krankenhäuser sind die komplexen Behandlungen besonders lukrativ. Das System schaffe falsche Anreize, sagen Experten. Die Gefahr: dass das Wohl des Patienten nicht mehr im Zentrum stehe.
Das Video gibt den Recherchestand von November 2019 wieder.
Bericht: Lutz Polanz, Jochen Taßler
Quelle: WDR Monitor, Stand 27.01.2020
Prof. Dr. Christian Rieck [transkribiert, ab ca. 5:50]: „Die grosse Frage, von wen ist das eigentlich steuerbar? … Wer ist derjenige, der diese Grösse steuern kann? Das ist die Regierung … sie tut so, als würde sie sich auf rein externe Masszahlen verlassen. Tatsächlich ist es aber so, dass die Regierung selber genau diese Grösse beeinflussen kann. … ein Persilschein also. Wollen wir härtere Massnahmen? Kein Problem, wir weisen einen härteren Inzidenzwert aus. … Das ist den meisten Leuten gar nicht aufgefallen, dass es die Regierung ist, die diesen Wert weitgehend steuern kann.“
Nach wessen Pfeife tanzt die Bundesregierung? Jan Korte, Friederike Benda & Diether Dehm im Tal
Friederike Benda (Mitglied des Parteivorstandes DIE LINKE), Jan Korte (Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion DIE LINKE) und Diether Dehm (MdB) vor wenigen Minuten im Zoom-Talk über das neue Infektionsschutzgesetz und den Umgang mit der Krise.
Wir sprechen über die Verhältnismäßigkeit von Ausgangssperren, über massive Einschränkungen im privaten Bereich, die keinen nennenswerten Einschränkungen am Arbeitsplatz in Konzernen gegenüber stehen. Über ein kaputt gekürztes Gesundheitssystem, über Kriegs- und Krisengewinnler, über die Positionierung der LINKEN.
Quelle: Diether Dehm, 22.04.2021
Diether Dehm [transkribiert]: “Wir machen zum Beispiel bei der Linken in Niedersachsen Präsenzparteitage, das machen nicht alle, aber wir haben das gemacht. Das Gesundheitsamt hat sich rührend um uns gekümmert, und hat es hingekriegt, da ist nichts passiert, wir haben das bei mehreren Parteitagen so gemacht, es ist niemand infiziert […] und nichts in Gefahr gewesen. Das könnte das Gesundheitsamt, wenn es noch so ausgestattet wäre, wie vor 20 Jahren, auch mit Betrieben, auch mit Kultureinrichtungen, auch mit Kitas und Schulen Stück für Stück durch-evaluieren. Das ist nicht möglich, weil die Gesundheitsämter kaputt gekürzt worden, so ist das auch mit den Intensivbetten.”
Jan Korte: “Wir wollen es besser machen, wir wollen die Entprivatisierung des Gesundheitswesens einleiten. All das ist völlige Fehlanzeige und das ist sozusagen auch mein Hauptkritikpunkt, warum natürlich auch die Akzeptanz wirklich massiv nachlässt für all die Maßnahmen, die in weiten Teilen ja natürlich auch richtig und notwendig sind.”
“Vermutete Nebenwirkungen” nach Impfung: 74 Tote in Österreich – 59 Hirnthrombosen in Deutschland
Das Paul-Ehrlich-Institut meldet für Deutschland 59 Fälle von Blutgerinnseln nach einer Impfung mit AstraZeneca. Ein Fünftel der Betroffenen ist verstorben. In Österreich gibt es 74 Todesfälle in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung. Berlins Impfzentren-Organisator Albrecht Broemme fordert einen Bundesimpfbeauftragten.
Quelle: RT DE, 24.04.2021
Möhre [transkribiert]: “Statt dass diese Leute sich ma’ ihre Reichweite zunutze machen und ‘n paar Themen ansprechen, die wirklich sonst keener anspricht: Impfkampagne! Die hätten doch ma’ Werbung machen können für de Impfung. Wo seh ick denn ma’ Werbung für de Impfung? Wo wird dad ma’ besprochen? Det wär mutig jewesen! […] Nein, es jibt wirklich Leute, die sich konstruktiv damit auseinandersetzen, Produzenten, Rundfunkrat und so weiter, die jesacht haben, jut, dann sollen die halt keene Filme mehr machen, weeßte und keene Arbeit mehr kriegen. Det is doch ma’ n konstruktiver Vorschlag, wie ma’ mit so ‘ner Aktion umgeht, und dann kriegen die ‘n Shitstorm dafür. Entschuldigung, ma’ muss doch in ‘nem freien Land noch über Berufsverbot sprechen können! […] Wir müssen in der Krise über alle Themen sprechen, aber bitte nicht ironisch! […] Ironie und Sarkasmus sind keine jeeigneten Mittel für Satire. Letzte Woche wurde Infektionsschutzgesetz neueste Fassung beschlossen und da steht et bundeseinheitlich drin und zwar ganz eindeutig: Det jeeignete Mittel für die Satire ist einzig und allein der Inzidenzwert.”
Anmerkung unseres Lesers Dieter Gabriel: Am 23.4.2021 starb die Sängerin Milva nach langer Krankheit. Die hervorragende Sängerin, sehr kluge und mutige Frau, brachte kritische Dinge auf den Punkt. Aktuell zeigt sich besonders im Lied “Freihheit, Gleichheit und so weiter” ihre Weitsichtigkeit. Das Lied wurde in der DDR zwar noch bei der Staatssicherheit toleriert, aber in den aktuellen Medien wie yahoo Forum oder Linkedin nicht.
Milva – Freiheit, Gleichheit und so weiter
Ein Dichter hier braucht keinen Mut / Bei uns wird ihn kein Zensor binden / Er darf sogar ganz frei erfinden / Und das verkauft sich auch noch gut / Ein Dichter hier braucht keinen Mut / Es sei er spricht in aller Klarheit / In seinem Buch nichts als die Wahrheit
Vor dem Gesetz sind alle gleich / Die gleichen Rechte, gleichen Pflichten / Und danach müssen wir uns richten / Das gilt für jegliche Bereich / Vor dem Gesetz sind alle gleich / Nur eine Minderheit ist gleicher / Und die ist auch ein bisschen reicher. / Nur eine Minderheit ist gleicher / Und die ist auch ein bisschen reicher.
Anmerkung des Kanalbetreibers “politische Videos”: Dieses Video mit der Ärztin und Sängerin Perin Dinekli entstand am Rande einer Demonstration gegen das erweiterte Ermächtigungsgesetz (§ 28b des “Infektionsschutzgesetzes”) am 21.4.2021 in Berlin. Frau Dinekli, die ihren hippokratischen Eid und ihre sich daraus ergebenden ärztlichen Verpflichtungen ernst nimmt und daher Maskenbefreiungsatteste ausgestellt hat, wird deswegen inzwischen mit Berufsverbot sowie Geld- und sogar Haftstrafe(!) bedroht. Tanzen verboten, Singen verboten, Atmen verboten – das sind anscheinend die Devisen der “Corona”-Pandemiepolitik, die in Deutschland zunehmend mit Hilfe eines ausufernden Polizeistaats durchgesetzt werden.
Anmerkung: In dieser Rubrik wollen wir Ihnen Songs mit politischen und gesellschaftskritischen Texten vorstellen, die vielleicht noch nicht jeder Leser kennt oder die nicht in Vergessenheit geraten sollten. Wenn auch Sie Musiktipps für uns haben, mailen Sie uns Ihre Empfehlungen bitte an unsere Mailadresse für die Videohinweise videohinweise(at)nachdenkseiten.de mit dem Betreff: Musik.
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