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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Leserbriefe zu „Zur Diskussion: Geopolitischer Paukenschlag? Das mögliche Militärbündnis zwischen Russland und China“
Datum: 18. April 2021 um 11:45 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich: Redaktion
In diesem Redaktionsbeitrag wird ein übersetzter Artikel des russischen Thinktanks „RusStrat“ vorgestellt, der die Möglichkeit eines Militärbündnisses zwischen China und Russland thematisiert. Die Leserschaft der NachDenkSeiten ist um ihre Meinung gebeten worden. Davon haben zahlreiche Leserinnen und Leser Gebrauch gemacht. Danke dafür. Hier eine Auswahl der Leserbriefe. Zusammengestellt von Christian Reimann.
Vorbemerkung der Redaktion: Anders als im Artikel beschrieben, hat unser Leser Cay Gabbe die Übersetzung des russischen Artikels angeregt, aber nicht selber umgesetzt. Nochmals vielen Dank dafür!
Hier sind noch einmal die Fragen, die wir auch an unsere Leser gerichtet haben:
1. Leserbrief
Liebe Redaktion,
zu den 4 gestellten Fragen meine ich folgendes:
Fazit:
Wie sich ein Exportlaqnd wie Deutschland deratig selbst ins Knie schießt ist mir rational ein Rätsel.
Ansonsten fühlen sich die Transatlantik als Kolonie der USA ja sauwohl.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Hennig
2. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
da ich durch Thomas Röper bereits über die Analyse von RusStrat informiert war, waren die Informationen als solches kaum Neuigkeiten. Trotzdem vielen Dank für die Übersetzung der Analyse, da ich Sie nur auszugsweise kannte.
Ich möchte aber nicht damit prahlen, dass es keine “neuen” Informationen für mich waren, sondern mich zu den von Ihnen gestellten Fragen äußern.
Ja definitiv! Ich beschäftige mich nun schon seit ein paar Jahren mit Geopolitik und diese Entwicklung sehe ich schon seit mindestens einem Jahr. Die Aggressionen der Amerikaner werden immer mehr (unter Trump tatsächlich ein bisschen in abgeschwächter Form) und was mich so erschreckt sie schreiben es auch ganz offen in ihren eigenen Analysen. Die RAND-Corporation sagt Ihnen bestimmt etwas. Die Finanzierung kann jeder der es wissen möchte selbst nachvollziehen. Allgemein lässt sich sagen: Es ist ein demokratischer Think Tank der sich mit Aggressionen der Russischen Föderation beschäftigt. Genauer gesagt, er analysiert wie die USA aggressive Handlungen der Russen provozieren kann. Komischerweise wurden in den 2019(!!) veröffentlichten Berichten genau die Dinge geschrieben die wir heute erleben. Nur um ein paar Stichworte zu nennen: Nawalny, Weißrussland, Wiederausbruch des Kriegs in der Ukraine. Seltsamerweise treten genau diese Dinge wie in der Analyse beschrieben auch so ein. Ein Schelm wer böses denkt. Aber ich muss mich da immer an die Worte meines Opas erinnern, der mir den Satz mit auf den Weg gegeben hat: “Junge, merk dir eins. Wenn du dich mit Geopolitik beschäftigen möchtest, höre auf zu glauben, dass Dinge aus Zufall geschehen.” Ich durfte lernen, er hatte recht.
Das Russland nach etlichen Versuchen sich Europa/EU zu nähern, sich jetzt nach einem anderen Partner umsieht, ist denke ich nur verständlich. Zumal der Westen in der Vergangenheit zu genüge bewiesen hat, dass seine Versprechen nichts bedeuten. Wer das Völkerrecht mit Füßen tritt wird sich auch nicht an andere internationale Verträge halten. Das sehen und wissen die Russen und wenden sich daher ab, wie gesagt aus meiner Sicht nur verständlich.
Meiner Ansicht nach nicht viel. Die anti-russischen und anti-chinesischen Narrative werden nur verschärft werden. Deutschland ist geopolitisch zu wichtig für die Amerikaner, weshalb in Deutschland das “Schwarz-Weiß”-Denken gefördert wird. Also meine Vermutung ist, dass die Propaganda weiter verschärft wird in den Medien. Und im schlimmsten Fall werden mehr Stellvertreterkriege entbrennen. Dieses werden meiner Einschätzung nach aber nur am Rande der Europäischen Union (geographisch) ausbrechen. Das Ziel der Amerikaner hat uns ja (zum Glück?) Zbigniew Brzeziński im “Grand Chestboard” erklärt. Daher wird eine Nato-Osterweiterung weiter vorangetrieben und wir werden weiter versuchen China zu isolieren. Das gerade genau das Gegenteil bezweckt wird, werden sich die narzisstisch veranlagten Menschen nicht erkenne und werden sich somit in den eigenen Abgrund stürzen.
Ich denke da die Menschen nichts anderes mehr ersehnen als Frieden wäre der Chinesisch/Russische Block der bessere. Zwar ringe ich noch mit mir selber, wie ich China einordne aber ich verfolge gespannt die Projekte der Seidenstraße 2. Und meiner Ansicht nach versucht China damit nix anderes, als das was der Westen unter den IWF Verträgen schon seit Jahrzehnten macht. Ich unterstelle China keinen guten Willen, weil dafür missfällt mir das chinesische System in seiner Gesamtform zu sehr. Aber ich sehe, dass die Chinesen trotz Ihrer starken Position keinen Zwang ausüben bzw. mit Ihren Verträgen nicht in dem Maße ausbeuten wie es der Westen tut. Wir müssen hier ja keine “Augenwischerei” betreiben. Den Chinesen geht es um Ressourcen und Einflussnahme. Aber man muss die Frage stellen dürfen, ob die chinesische Ausbeutung als solche betitelt werden kann. Weil im Gegensatz zum Westen fördert China die Entwicklung der Länder und beutet Sie nicht “nur” aus. Wenn man das mit den Praktiken des Westens der letzten Jahrzehnte vergleicht ist dies immer noch besser als in einem Land militärisch zu intervenieren oder eine Farbrevolution zu fördern und sobald das Ziel des Regimechange erreicht ist, überlässt man das Land sich selbst. Und im Endeffekt passiert immer das gleiche: Es entsteht Chaos. (Beispiele: Lybien, Ukraine, Irak, Afghanistan etc.)
Ich bleibe trotzdem positiv (auch wenn das mit 22 Jahren manchmal nicht so leicht ist) und danke Ihnen vielmals für Ihre Arbeit! Machen Sie weiter so getreu dem Motto: Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst! Ich wünsche noch einen schönen Tag und verbleibe
mit freundlichen Grüßen.
Jan-Philipp Rychlak
3. Leserbrief
Hallo zusammen, hierzu meine Meinung:
Um zu beurteilen, welche Auswirkungen das Russisch-Chinesische Bündnis haben wird, muss man zunächst die Interessen USA/EU an China bzw. Russland kennen. In Bezug auf Russland sind diese Interessen, soweit es die „kleinen“ Leute betrifft, ziemlich einfach: kein Krieg. Soweit es die „Eliten“ der USA/EU betrifft sind diese Interessen auch ziemlich einfach: man möchte sich Russland bzw. dessen Reichtümer „unter den Nagel“ reißen, am besten friedlich z.B. durch eine Farbrevolution wie in Kiew, aber falls das nicht geht eben über Sanktionen, Boykotte, Abschneiden von den Zahlungssystemen, kriegerische Auseinandersetzungen an der Peripherie (Weissrussland, Ukraine, Georgien, Syrien). Ein erster Schritt hierzu sollte die Wegnahme des Seehafens von Sewastopol sein, was der eigentliche Grund für den Putsch in der Ukraine war und nun leider erstmal danebengegangen ist. Kommen wir zu den Interessen der USA/EU-Eliten an China: in einem ersten Schritt sollte China erstmal so klein gehalten werden, wie es in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts war. Leider hat die Dialektik des Kapitalismus durch die Ausbeutung der billigen chinesischen Arbeitssklaven China zur wirtschaftlich stärksten Macht der Welt gemacht, unter anderem auch deshalb, weil die chinesischen Eliten eben nicht einfach alles für sich behalten haben, sondern ihre kleinen Leute an dem neuen Reichtum beteiligt haben. Nun ist guter Rat teuer und um China wieder botmäßig zu bekommen, wäre nur ein für China derzeit nicht zu gewinnender Krieg gegen China eine Lösung, um die wirtschaftliche Macht Chinas gründlich zu schädigen. Das Bündnis Russland/China macht die militärischen Optionen von USA/EU gegenstandslos und die oben angedeuteten wirtschaftlichen Maßnahmen wirkungslos, da das Gebilde Russland/China autark ist und „innere Linie“ hat. Kommen wir zum Fazit: für die Ziele der USA/EU-Eliten ist das Bündnis eine Katastrophe, da Russland nicht mehr ausgeblutet werden kann und China unangreifbar wird. Für die „kleinen“ Leute in der EU ist das Bündnis ein wahrer Segen, da die Kriegsgefahr gebannt wird. Falls nun die Frage aufkommt, warum die EU/USA seinerzeit nicht auf das Angebot Putins eines Wirtschaftsraumes Wladiwostok bis Lissabon eingegangen ist und so Russland China in die Arme getrieben hat, so ist nur zu bemerken, dass das Angebot Putins in sofern unzureichend war, als es die Auslieferung der russischen Reichtümer an die USA/EU-Eliten eben NICHT mit beinhaltete.
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Verner
4. Leserbrief
Wieder nur Schlafwandler?
Im Jahr 2013 erschien das sehr lesenswerte Buch des britischen Historikers Christopher Clark „Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog.“ Beim Lesen wird es sehr augenfällig, mit welcher Blauäugigkeit bis Blindheit die europäischen Staaten damals Bündnis- und Militärpolitik betrieben. Ein Beispiel, passend zur Schilderung der chinesisch-russischen Annäherung. Was im Deutschen Reich lange niemand sich vorstellen konnte, nach der Kündigung der deutsch-russischen Rückversicherungsvertrags 1890 schloss vier Jahre später Russland einen Militärpakt mit Frankreich. Deutschland wurde eingekreist, eine Situation, die der vormalige Reichskanzler Bismarck tunlichst zu vermeiden suchte. Die neue Reichsregierung meinte hingegen, die russischen Interessen negieren zu können. Am Ende schuf sie sich einen weiteren Gegner, der dann ebenfalls militärisch aufrüstete und in den Krieg gegen Deutschland zog.
Übertragen auf die heutige Zeit erscheint es mir auch, dass gerade westliche Politiker und ihre Think-Thanks wieder als Schlafwandler agieren und nicht in der Lage sind, zu begreifen, welche Gefahren sie damit heraufbeschwören.
Andreas Klotz
5. Leserbrief
Moin,
Treibt das vor allem im Interesse der USA wirkende feindliche Auftreten Deutschlands und der EU gegenüber Russland dieses teils europäische Land „in die Arme“ Chinas?
Wegen dem Auftreten Deutschlands? Komischer Witz.
Ich kenne nur ein Land, welches in kürze in der Lage wäre Rußland erfolgreich militärisch zu zerschlagen.
Sie dürfen raten welches Land das sein könnte.
Mehr Text erspare ich mir.
Günter Weller
6. Leserbrief
Sehr geehrte Redaktion,
seit langem verfolge ich mit wachsender Sorge die aggressive anti-russische Propaganda in Deutschland, die “Defender”-Manöver im Baltikum und nun an der Südwestflanke Russlands, die Dämonisierung Putins und seines “Regimes”. Da wird ein Feindbild gezimmert, unermüdlich wiederholt und den Menschen bei uns – zum Glück bislang “enttäuschend” erfolglos – Angst vor einer Bedrohung durch Russland gemacht. Für wie dumm hält man die Menschen, dass sie glauben, eine Maus (wirtschaftlich und militärisch) werde selbstmörderisch den NATO-Elefanten angreifen? Aber wenn man eine faustdicke Lüge oft genug wiederholt … wer weiß?
Betrachtet man die Entwicklung seit den 90er Jahren, hat Russland dagegen viel zu viele reale Gründe, sich von der NATO bedroht zu fühlen. Das gilt erst recht, seitdem die deutsche Regierung von einer Vermittlerposition voll auf die Linie der US-Regierung eingeschwenkt ist, die jede Zusammenarbeit Westeuropas mit Russlands unterbinden möchte (Heartland-Konzept). Führende GRÜNE und die missbrauchte Heinrich-Böll-Stiftung tun sich besonders unrühmlich als Kriegstreiber hervor.
Seit Jahren wird Russland wegen der Aufnahme der Krim (“Annexion”) sanktioniert – der illegale US-Krieg gegen den Irak und Regime-Changes mit NATO-Beteiligung – kein Thema. Wegen der angeblichen Vergiftung Navalnys mit Novitschok nennt Biden Putin einen “Killer” – Schweigen westlicher Staatsoberhäupter zur Gefängnis-Folter von Assange und der Bedrohung der Pressefreiheit durch die US-Verfolgung. – Berichte über die Haftbedingungen Navalnys – nichts über die weltweiten US-Folterkomplizen und jahrelange Haft ohne Anklage und Verfahren in Guantánamo. Unsere öffentliche Meinung soll – wie im alten Kalten Krieg – konditioniert werden: Der gute Westen müsse sich gegen den bösen Osten, zu dem nun auch China gerechnet wird, wappnen … und vielleicht einem angeblich drohenden Angriff mit einem “Präventiv”schlag zuvorkommen?
Wen kann es da wundern, dass die zu Parias Erklärten und real Bedrohten, also China und Russland, ein Militärbündnis erwägen? Bislang war China klug genug, zumindest militärisch keine imperialistische Politik zu betreiben, stattdessen enorme Summen in ein Infrastrukturprojekt wie die Neue Seidenstraße zu investieren. Warum fühlen sich führende Politiker des Westens davon bedroht? Europa hat Putins Angebote zur Zusammenarbeit seit dessen Rede vor dem Bundestag 2001 ausgeschlagen. Welche Alternative bleibt Russland zu einer immer feindlicheren EU? Wenn diese die Kooperation bei der Entwicklung Russlands verweigert – warum dann nicht chinesisches Know-how und Finanzkraft einladen?
Sorgen macht mir bei einem Russland-China-Bündnis allerdings das Schicksal Taiwans. Könnte solch ein Bündnis China zur (Rück)Eroberung ermutigen, verführen? Den Menschen dort wünsche ich keine Unterwerfung durch das autoritäre China, wie sie sich in Hongkong abzeichnet. Aber über diese Weltregion weiß ich zu wenig.
Mit freundlichen Grüßen
Volker Jansen
7. Leserbrief
Liebe NachDenkSeiten-Redaktion,
zu dem Thema las ich gestern: “Lawrow: Russland und China werden kein Militärbündnis als Konkurrenz zur NATO in Asien schaffen”.
de.rt.com/asien/115573-lawrow-russland-und-china-werden/
Das bedeutet offenbar nicht “kein Militärbündnis”, sondern “kein Militärbündnis als Konkurrenz zur NATO”. Nach meiner Interpretation bedeutet es Schutz vor der NATO, aber kein neues Imperialbündnis wie die NATO. Für Deutschland und Europa wäre das nur vorteilhaft. Es ist keine Bedrohung, aber eine Abschreckung der USA und damit eine Friedenssicherung für Europa. Zu Ihren Fragen:
“Treibt das vor allem im Interesse der USA wirkende feindliche Auftreten Deutschlands und der EU gegenüber Russland dieses teils europäische Land „in die Arme“ Chinas?”
Diese Frage scheint mir zu sehr im westlichen Blockdenken befangen. Russland und China betonen immer wieder das Ziel einer multipolaren Weltordnung. Da hat eine Kooperation zwischen Russland und China Platz neben einer Annäherung der EU-Staaten zu diesen beiden. Das feindliche Auftreten Deutschlands schadet zunächst nur Deutschland selbst. So lange Deutschland keine eigene Außenpolitik entwickelt und als Wurmfortsatz der USA agiert, werden sowohl Russland als auch China die deutsche Politik kaum ernst nehmen. Ob da ein Stoltenberg für die USA kläfft oder ein Maas dürfte keinen Unterschied machen.
“Was würde das russisch-chinesische Bündnis für Deutschland bedeuten?”
Deutschland entfernt sich von den wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Mächten in Eurasien. Zu seinem großen Nachteil. Aber das hat nur Deutschland selbst zu verantworten. Nicht Russland und auch nicht China.
“Welche Position in der aktuellen internationalen Blockbildung wäre am ehesten im Interesse der Bürger der EU-Länder?”
EU-Länder? Wollen wir die Schweiz, Serbien, Nord-Mazedonien und andere außen vor lassen? Zunächst wäre für Europa eine wirkliche Europäische Verständigung und Einigung von Nöten. Eine Kooperation, die über die wirtschaftliche hinaus geht (die selbst auch wieder nur die Interessen der großen Konzerne bedient) auf die soziale und kulturelle Ebene. Dann wäre eine eigene Europäische Politik möglich, die sich der von den USA aufgezwungenen Blockbildung verweigert und Europäische Interessen vertritt. In Kooperation mit Russland, USA, China und anderen.
“Was bedeutet die Entwicklung für das Verhältnis Deutschland/USA und was für den Umgang mit den starken transatlantischen Einflüssen hierzulande”
Das kommt leider zunächst auf die Reaktion der USA an. Provozieren sie einen Krieg, weil sie ihre Felle davon schwimmen sehen, dann wird Europa für die kommenden Jahrtausende unbewohnbar sein. Die Transatlantiker hierzulande werden von einem engeren Bündnis Russland/China vermutlich in verschärfte Hysterie getrieben. Gewohnt, aus der Perspektive der USA zu denken, werden sie den aggressiven Impetus der NATO auf den vermeintlichen Gegner projizieren. Zu hoffen wäre, dass sie damit weiter an Glaubwürdigkeit verlieren und schließlich als unbedeutend ad acta gelegt werden können.
Ein Militärbündnis zwischen Russland und China ist eine Abgrenzung gegen einen aggressiven Feind. Europa und Deutschland haben die Wahl, ob sie zu diesem Feind gehören wollen oder nicht. Also, entweder weiterhin wirtschaftlicher und politischer Niedergang (was ja schon eingesetzt hat) oder eine Zukunftsperspektive als wichtiger weltpolitischer Akteur.
Ich würde mir natürlich das letztere wünschen. Und da ich weder Politiker noch Wirtschaftsmann bin, kommt es mir dabei in erster Linie auf das Überleben der geliebten vielfältigen Europäischen Kultur an.
Mit freundlichen Grüßen,
Rolf Henze
8. Leserbrief
Guten Tag verehrtes Nachdenkseiten – Team,
das ist doch nur die logische Konzequenz als Reaktion auf das Säbelrasseln der NATO !! Die Amis hätten doch schon längst einen Krieg vom Zaun gebrochen, wenn sie wüßten dabei als klarer Sieger hervor zu gehen. Ihr Problem – sie wissen das nicht. Das bewahrt uns noch vor einem Krieg aber wer weis wie lange?
Und wie lange wird Russland dem NATO – Treiben vor seiner Haustüre noch zu schauen? In diesem Moment wird es dann auch für Deutschland brenzlich. Aber das scheint die Herren Volksvertreter Röttgen, Maas und anderen Zeitgenossen, die vehement amerikanische Interessen vertreten nicht zu stören.
Zu Recht hat Albrecht Müller in seinem Betrag zum 01. März 1945 darauf hingewiesen, dass das was wir dann erleben werden weit aus schlimmer sein wird als das was Bruchsal damals erlebte.
Mit besorgten Grüßen
Helmut Lang
9. Leserbrief
Sehr geehrte Nachdenseitenredaktion,
ohne mich in Einzelheiten zu verlieren, möchte ich dazu folgendes bemerken:
Ein militärisches Bündnis zwischen Russland und China begrüße ich ohne wenn und aber.
Jedes Bündnis gegen den schlimmsten Imperator der Menschheitsgeschichte ist aus meiner Sicht zu begrüßenswert.
Die Kriegsgefahr auf deutschem Boden würde sich sehr wahrscheinlich verringern, angesichts eines übermächtigen Gegners der transatlantischen Eroberer.
Und auch die deutsche Politik müsste sich notgedrungen einer neuen Situation anpassen.
Ein Hoffnungsschimmer.
mit freundlichen Grüßen,
M.Häusler
10. Leserbrief
Liebes Team der Nachdenkseiten!
Eigentlich gibt es für beide Länder mit einem solchen Bündnis mehr Vor- als Nachteile. Das könnte den Westen dazu verleiten, seine Aggressionen gegen beide Staaten etwas herunterzufahren. Gerade das Verhalten der neuen amerikanischen Führung lässt ein näheres Zusammengehen zwischen den beiden BRICS-Staaten erwarten. Donald Trump schuf zwar Konflikte mit China, die aber mehr auf einem wirtschaftlichen Konkurrenzdenken beruhten und nicht so sehr auf ein militärisches Vorgehen zielten. Biden jedoch ist ein Globalist, der noch weitaus gefährlicher ist, als es Obama je war. Obama machte sich zwar über einen unbedeutenden Staat Russland lustig, aber er beschimpte den russischen Präsidenten nicht als Mörder. Von Trump hätte man sich solche Äußerungen ohnehin nicht vorstellen können und ich glaube immer noch, dass er gehen musste, weil er sich zu sehr mit Putin verstand. Ich muss auch gestehen, dass ich immer noch viele Fragezeichen hinter Trumps Abwahl setze. Da wir ja jetzt wieder eine Marionette der neuen US-Regierung sind, sollen wir den Bezug des russischen Gases einstellen. China ist dafür ein willkommener Abnehmer dieses wichtigen Energieträgers. Da ja mit dem Putschversuch in der Türkei im Juli 2016 Turkishstream ( Juli 2016 war nämlich der Zeitpunkt des Unterschreibens und Startens dieses Projekts) verhindert werden sollte – was jetzt sogar mit amerikanischen Sanktionen belegt ist – wird man wohl auch bei gezielten weiteren westlichen Störungen des Strömens russischen Gases durch die Türkei mit China einen Käufer finden. Ich glaube nicht, dass China an der Zerstörung der russischen Wirtschaft interressiert ist oder gar versucht wie der Westen durch äußere Einflüsse die russische Regierung zu stürzen. Herr Nawalny würde wohl von dort auch keine Unterstützung erhalten. Auch soll ja der Impfstoffaustausch zwischen beiden Großmächten funktionieren. Militärisch mehr bedroht fühlte sich ja durch den Westen bis jetzt immer Russland. Aber eine Überlegung sollte auch noch gestellt werden: Das ist die geplante Einmischung des Westens in Myanmar. Möglicherweise wurden die Demonstrationen in diesem Land auch von dem Westen mehr angezettelt als wir bisher glaubten. Mit einer vom Westen aufgebauten Regierung im früheren Burma fühlt sich China sicher bedroht. Vielleicht vermutet man als nördlicher Nachbar von Myanmar eine geplante und gezielte Einkreisung von Süden. Über solche möglichen Zusammenhänge berichtet unser Mainstream natürlich nicht. Er zeigt da viel lieber durch Tagesschau und Heute-Senung genüsslich die täglichen Demonstrationen, deren Gewalt sicher auch manchmal von den Demonstranten und nicht immer von der dortigen Militärdiktatur ausgeht. Somit könnte auch China ein jetzt noch größeres Interesse an einem Militärbündnis mit Russand haben. Zu einer engen wirtschaftlichen Verknüpung beider Länder würde es ja passen. Vor allen Dingen könnte man dem immer aggressiver werdenden Westen etwas entgegensetzen. Natürlich besteht die Gefahr, dass jetzt wieder ein erneuter kalter Krieg mit etwas anderen Konstellationen aufgebaut wird.
Mit freundlichem Gruß
Harald Pfleger
11. Leserbrief
Ich selbst habe vor Jahren den Kreml angeschrieben und darauf gedrungen sich mehr China zuzuwenden und nicht darauf zu warten, dass Deutschland (als Scharfmacher in der EU und kukturell wichtiges Land für Russland in Europa) sich ändert. Wer einen permanent nur mit Hass überzieht, obwohl man selber nur beste, nämlich partnerschaftliche, freundschaftliche, zumindest pragmatische Absichten verfolgt (wie antirussische Rassisten die Lage einschätzen, soll hier nicht der Maßstab sein)…dem kann man nur irgendwann lebewohl sagen, indem man ihm die kalte Schulter zeigt und sich abwendet oder sagen wir besser: sich neue, weitere und vll auch erweiterte Optionen erarbeitet. Das muss nicht bedeuten, dass die Türe endgültig zugeschlagen ist, sonderm heißt lediglich, dass man andere Prioritäten setzt. Die Optionen sind immer noch auf dem Tisch, was Lavrow auch immer klar gemacht hat. Natürlich verschwimmen und verschwinden die Optionen mit der Zeit, weil man irgendwann bereits zuviele Schritte in eine Richtung gemacht hat. Sagen wir so: die Optionen bleiben denke ich, das Interesse sinkt jedoch. Ich denke für Russland ist das ein zunächst schmerzhafter aber notwendiger Prozess.
Das Modell der Unterdrückung funktioniert nämlich auch nur solange, solange man den Schuh der Abhängigkeit zu einem – in dem Fall – falschen Freund (Deutschland) aufrecht erhält. Es ist eine Form von Selbstgeißelung zu hoffen, dass die andere Seite, die sich permanent nur voller Hass zeigt, um einen zu demütigen und zu unterdrücken, sich doch eines Tages ändern und zur Vernunft kommen möge. Im Privaten kann man sagen: so jemanden sollte man im eigenen Saft schmoren lassen. Entweder er kommt eines Tages doch noch zur Vernunft oder eben auch nicht. Währenddessen kann man schauen, dass man sich selber wenigstens weiter entwickelt, nicht stehen bleibt. So oder so ist es Deutschland, die von Russland etwas wollen und sei es nur, dass sie einen auserkorenen Feind haben, den sie brauchen um sich im Hass an ihm zu reiben, um vom Hass gegen sich selbst abzulenken.
Deutschlands Politik beweist eine Projektion von Selkbsthass auf Andere, eben auf Russland. Meine Erfahrung ist im Letzten: bei solchen Leuten gibt es nur zwei Dinge, die man tun kann: man kann dafür sorgen, dass sie nicht zum Äußersten greifen, auch indem man sie auf ihre psychischen Defizite hinweist (irgenwann ist aber auch das ermüdend), auch wortgewaltig und deutlich. Das Zweite: wirklich therapieren kann man so jemanden nicht, denn der Ausdruck dieser Form von (Selbst)Hass ist ja genau das: ein Ausdruck, dass man sich zu ändern verweigert und dafür – für die eigene geistige Misere – eben andere verantwortlich macht, permanent.
Mich interessiert ehrlich gesagt nicht, welche Auswirkung ein Zusammengehen zwischen Russland und China auf Deutschland hat. Es handelt sich – um in Bildern zu sprechen – um erwachsene Menschen und es steht in ihrer Verantwortung zu entscheiden, welchen Weg sie einschlagen wollen, um sich selber weiter zu entwickeln. Sagen wir so: ich würde mir niemals anmaßen dazwischen funken zu wollen, es wehmütig oder sozusagen als “Verlust” zu betrachten…. sorry…da hab ich kein Verständnis für. Dafür hat Deutschland einfach zuviel Mist gebaut und ist offensichtlich auch nicht erwachsen genug, um die eigenen Fehler zu sehen, das eigene Verhalten zu reflektieren, geschweige denn dass überhauot irgendeine Form von Wille dazu zu sehen ist. Für Russland und China hingegen hab ich vollstes Verständnis.
Vll ist das die beste Therapie: Adieu zu sagen und sich dann auch noch eigene Optionen, einen eigenen (Lebens- und Entwicklungs-)Weg zu erarbeiten.
Für Deutschlands Bevölkerung ist es hingegen eine Tragödie. Allein wirtschaftlich gehen uns – durch den von den transatlantischen Faschisten aufoktroierten Hass gegen Russland und China – enorme Entwicklungschancen abhanden. Damit meine ich gar nicht mal “noch mehr, immer mehr”, ich meine Handel als Lebensader unseres Systems. Die alte Seidenstraße hat über Jahrtsusende (?) funktioniert, sie hat für enormen, auch kulturellen Austausch gesorgt. Ich finde Handel nichts Schlechtes, schkecht ist die gewalttätige, die ua koloniale Form des Westens etc. Handel ansich gehört aber zum menschlichen Dasein dazu, finde ich. Die US-Regierung sagt europäischen Politikern “schneidet Euch die eigene Lebensader kaputt” und die machen es auch Gewehr bei Fuß. Das Volk ist Geisel (aber auch nicht unschukdig, weil sie sich einspannen lassen und diese Politik auch immer wieder bestätigen). Was wenn China mal den Automarkt aufmischt und das ist der Kern der europäischen Industrie: Stellantis (PSA + Fiat/Chrysler), VW, Renault/Nissan. Wenn diese Industrie wegbricht (die Transformation wird schon zu Verwerfungen führen), dann gute Nacht Europa. Die USA würde ein wirtschaftlicher Niedergang Europas freuen. Für Europa selbst würde ich ein Aufkeimen nationalistischer Töne fürchten, erste faschistische Züge können wir bereits beobachten, die uns eine inkompetente Regierung in Arbeitsverweigerung bereits bereitet. Kompetenz durch Gewalt und Lügen ersetzen ist das Motto bzw die Kompetenz ist eigtl nie dagewesen, solange keine Krise hersscht etc fällt das auchngar nicht auf. Man rüstet sich bereits…
Das soll jetzt nicht den Anschein einer Lösung erwecken, das ist es nicht. Aus mir spricht da der pure Frust: wenn sie es über die Jahrhunderte von Gewalt und Lebenslügen etc schon nicht gerafft haben, wenn sie zwei so schlimme Weltkriege verbrochen, kolonial alles verwüstet haben…wer es nach dieser Geschichte immer noch nicht verstanden hat, wer sich heute weigert den Klimawandel und andere Probleme glaubwürdig anzugehen….ich hab genug. Das ist nicht mehr mein Europa. Den Untergang oder was auch immer hätten sie sich komplett selber zuzuschreiben. Da sind die USA und der transatlantische “Einfluss” auch nur ein Symptom. Sie wollen es so.
Ich finde Russland und China ergänzen sich wunderbar. Russland ist auch bereit militärisch einzugreifen (zB in Syrien) und das sehr klug und zurückhaltend und China wird den Planeten wirtschsftlich entwickeln. Beides zusammen ist die beste Kombination, um den Westen und seine gewalttätige Geschichte zu “besiegen”, ihn defacto teils still und heimlich, teils deutlich auszuschalten und für Frieden in der Welt zu sorgen.
Von unserem Leser R.A.
12. Leserbrief
Guten Tag zusammen,
es kam, wie es kommen mußte: die dauernde politisch-mediale Hetze und Marginalisierung der beiden östlichen Mächte zwingt diese zur Zusammenarbeit-aus verständlichen Gründen. Eigentlich wäre es Zeit für Europa (und insbesondere für Deutschland) das Verhältnis zu den beiden Ländern grundlegend zu überdenken-von simplen Handlangern der USA zu selbständig agierenden Partnern.
Also: keine mediale Hetze der Dummschwätzer-Horde, keine weiteren martialischen Deklarationen einzelner Politiker, und hin zu wirtschaftlicher und friedlicher Zusammenarbeit, z.B. in Sachen Nord Stream 2. Und natürlich keine weiteren NATO-Drohmanöver an der gemeinsamen Grenze mehr, sowie Abzug der bestehenden US-Truppen aus einigen Grenzländern, z.B. Rumänien und den baltischen Staaten. Die NATO-Erweiterung nach Osten (Ukraine) muss auf jeden Fall gestoppt werden.
Das hat nichts mit politischer Naivität zu tun, und auch nichts mit der stillschweigenden Hinnahme von Menschenrechtsverletzungen innerhalb Russlands und Chinas. Es ist für Deutschland und Westeuropa schlicht eine Frage des Überlebens. Die weitere Aufrüstungs-Spirale innerhalb der NATO wird beide “Kontrahenten” zu einer noch engeren militärischen Zusammenarbeit zwingen, soviel steht fest. Das bedeutet aber auch: wird Russland von NATO-Truppen angegriffen, springt China ein-mit katastrophalen Folgen, insbesondere für Europa.
Ein halbes Jahrhundert Kalter Krieg-Propaganda, gekoppelt mit dem Trauma der deutschen Niederlage an der Ostfront im Zweiten Weltkrieg scheinen im hiesigen Großbürgertum tiefe Spuren hinterlasen zu haben, die auch noch über Generationen weitergegeben werden. Anders ist die Reaktion mancher “Eliten” nicht zu verstehen.
Gibt es noch Hoffnung für ein friedliches Szenario? Oder sind diejenigen die eigentlichen Dummen, die noch daran glauben?
Wie immer: Weiter so!
A.G.
13. Leserbrief
Sehr geehrte NachDenkSeiten,
vorab meine Hochachtung für die hier geleistete Arbeit!
Zu Ihrer Frage: „Treibt das vor allem im Interesse der USA wirkende feindliche Auftreten Deutschlands und der EU gegenüber Russland dieses teils europäische Land „in die Arme“ Chinas?“
Nach meiner Meinung hat es das schon bereits getan.
Das vom Westen ausgeschlagene Angebot von Putin, bei seinem Besuch 2001 im deutschen Bundestag, eine gleichberechtigte Partnerschaft mit dem Westen und auch der Nato aufzubauen, war der Geburtshelfer für das immer intensiver werdende russisch-chinesische Bündnis.
Um das zu diesem Zeitpunkt bereits zu erkennen, musste man kein hochbegabter Politologe sein.
Diese offensichtliche und logische Entwicklung der dann folgenden Annäherung der beiden Länder konnte nur ein in seiner Selbstherrlichkeit sich überschätzender, blinder atlantikhöriger Politiker ausblenden.
Was würde das russisch-chinesische Bündnis für Deutschland bedeuten?
Es wird weder in den möglichen Beziehungen noch bezüglich unsers möglichen Einflusses auf Russland ein zurück zum Ausgangspunkt von 2001 geben.
Das heißt, wenn wir jetzt nicht die „Kurve“ hinbekommen mit Russland eine Partnerschaft im gegenseitigen, ehrlichen und friedlichen Interessen aufzubauen werden wir zwischen den Fronten zerrieben und bei späteren Versuchen würden die Bedingungen eines guten Miteinander uns immer stärker diktiert.
Welche Position in der aktuellen internationalen Blockbildung wäre am ehesten im Interesse der Bürger der EU-Länder?
Wir sollten uns von eine Blockbildung im herkömmlichen Sinne verabschieden weil die „ach so Here Ziele“ verlogen sind und nur zur Erreichung der Herrschaft über den Anderen dienen.
Was bedeutet die Entwicklung für das Verhältnis Deutschland/USA und was für den Umgang mit den starken transatlantischen Einflüssen hierzulande?
Ziel sollte es sein eine Partnerschaft mit Russland aber nicht gegen sondern mit den USA aufzubauen.
Dazu müssten sich die Kräfte zusammentun die davon überzeugt sind das die bisherige Strategie, ich denke da an Zbigniew Brzezinski`s „Amerikas Strategie der Vorherrschaft“, sich überlebt hat und kein Zukunftsmodell mehr ist.
Wie das bei der immensen Macht der Großindustrie, die ja Aufgrund der Auseinandersetzung mit und der „Übernahme“ anderer Länder ihren perversen Reichtum begründen und jede Politik, jeden Politiker oder Willigen kaufen können, friedlich möglich ist, sollte in einer öffentlichen wissenschaftlich intellektuell gerührten Debatte diskutiert werden. (Aber wie das in unserer Medienlandschaft möglich sein soll, weiß ich auch nicht.)
Ansonsten fällt da nur das Wort „Revolution“ ein.
Mit freundlichen Grüßen
und in der Hoffnung, dass es möglich ist eine gesellschaftliche Veränderung ohne Krieg zu vollziehen.
Friedhelm Wendel
14. Leserbrief
Wenn der Westen/Nato so weitermacht ist ein Militärbündnis Russland/China nicht ferne Zukunftsmusik. Ein Skandal gerade ist das Verhalten der Medien, hier die örtliche Augsburger Allgemeine. Da wurde lang und breit über einen militärischen Aufmarsch Russlands am Donbass berichtet und Russsland Säbelrasseln vorgeworfen. Aber kein Wort über Defender Europe 2021. Ähnlich Biden-Sohn Hunter. Dessen Buch wurde zwar besprochen, aber seine Pfründen ohne Gegenleistung zugunsten seines Vaters in der Ukraine und China nur angedeutet.
Fritz Schmidt
15. Leserbrief
Militärbündnis Peking-Russland
Sollte es zu diesen Bündnis kommen, dann haben auch die USA und die NATO -Staaten, wegen ihrer wirtschaftlichen Sanktionen und militärischen Bedrohungen gegenüber Peking und Russland, zumindest dazu beigetragen. Und so ist es folglich kein Wunder, wenn sich diese beiden Staaten nun zu einem wirtschaftlich-militärischen Bündnis vereinen. China und Russland verfolgen natürlich ihre eigenen wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen, haben aber bisher die westlichen Staaten weder bedroht noch gar angegriffen. Doch wenn Völker, dauernd von derartigen Feindseligkeiten, wie sie vor allem die USA, seit längerer Zeit gegenüber Russland und China betreibt, bedroht werden, dann braucht man sich über die Konsequenzen nicht mehr zu wundern. Was bedeutet eigentlich Eure Aussage, „Damit wollen wir uns nicht mit diesen Positionen gemein machen“? Denn egal, für welche Position wir uns auch entscheiden, die Folgen bleiben unvorhersehbar, in dieser von Interessengegen- sätzen und Lügen zerrissenen Welt. Vielleicht wäre ein „Eurasischer Block“, auch für uns EU-Bürger günstig, denn der Pakt Amerika-EU, ist sicher zerstörerisch. Was die letzte Frage betrifft, so wage ich es nicht, darüber zu spekulieren.
H.R.
16. Leserbrief
Zum eigentlichen Thema hat Herr Lawrow das Richtige (und Weise!) gesagt. Wichtiger scheint mir das immer enger werdende Rapprochement der Wirtschaften Russlands und Chinas zu sein. Hierzu moechte ich Sie (und eventuell die NDS Leser) auf einen Artikel aufmerksam machen, welcher in dem Blog “Strategic Culture” erschienen ist: “China and Russia Launch a ‘Global Resistance Economy” (strategic-culture.org/news/221/04/05/china-russia-launch-global-resistance-economy/). Der Autor, Alastair Crooke, ist ehemaliger britischer Diplomat, Gruender und Direktor des Beiruter “Conflict Forum”.
Ich nutze die Gelegenheit, Sie auf einen weiteren, schon etwas aelteren, Blogbeitrag hinzuweisen, der ein meines Erachtens helles Licht auf das in letzter Zeit immer deutlicher werdemde Selbstbewusstsein der chinesischen Politik (siehe zB “Europas Wind und Chinas Sturm”, heise.de/tp/features/Europas-Wind-und-Chinas-Sturm-6006267.html) wirft. Er stammt von einem gewissen He Zhao und traegt den Titel “The Long Game and Its Contradictions” (leohezhao.medium.com/the-long-game-and-its-contradictions-8ff92823cf68). (Wer es etwas vornehmer moechte, greife zu dem Buch von Zhao Tingyang “Alles unter dem Himmel – Vergangenheit und Zukunft der Weltordnung”, das in deutschen “Qualitaetsmedien” ziemlich arrogante Verrisse erfuhr.)
Was die EU beziehungsweise Europa (ohne und mit Russland) betrifft, so hat Herr Macron bereits vor mehr als eineinhalb Jahren gesagt, was allgemein dazu gesagt werden kann: “Et donc dans cette capacité à repenser les grandes relations il y a notre relation avec la Russie.”, “Nous sommes en Europe, et la Russie aussi. Et si nous ne savons pas à un moment donné faire quelque chose d’utile avec la Russie, nous resterons avec une tension profondément stérile. Nous continuerons d’avoir des conflits gelés partout en Europe. Nous continuerons à avoir une Europe qui est le théâtre d’une lutte stratégique entre les Etats-Unis d’Amérique et la Russie.” (Discours du Président de la République à la conférence des ambassadeurs, elysee.fr/emmanuel-macron/2019/08/27/discours-du-president-de-la-republique-a-la-conference-des-ambassadeurs-1, siehe auch cikon.de/Text_DE/EuropaWuenscheFragen.html). (Uebersetzung: Zu einer Neuorientierung unserer Politik gehoert es, unser Verhaeltnis zu Russland zu ueberdenken. Wir sind in Europa, und Russland ist auch in Europa. Und wenn wir nichts Nuetzliches mit Russland zustande bringen, werden wir in voellig unfruchtbarer Sterilitaet verharren. Ueberall in Europa wird es weiterhin eingefrorene Konflikte geben. Europa wird weiterhin Schauplatz des Gerangels zwischen den USA ubd Russland sein.)
Was Macron hier zu den Beziehungen Russlands zu Resteuropa sagt, kann mutatis mutandis auf die Beziehungen unseres Europa-Fragments zu Eurasien erweitert werden. Allerdings: zu einer Neuorientierung, wie von Macron gefordert, gehoert der Wille der (Fragment-)Europaeer, sich endlich aus der potentiell toedlichen Umklammerung durch die USA zu befreien.
Mit freundlichen Gruessen
von unserem Leser H.-G.S.
17. Leserbrief
Sehr geehrte Redaktion der Nachdenkseiten,
natürlich treibt die antagonistische Haltung Deutschlands und der EU Russland in die Arme Chinas, denn freiwillig würde sich Moskau bestimmt nicht dem chinesischen Drachen um den Hals werfen und den Schulterschluß mit ihm suchen. Jeder der die russisch-chinesische Geschichte kennt weiß, daß das Verhältnis der beiden Staaten stets äußerst konfliktreich und von großem Mißtrauen, wenn nicht gar von Feindseligkeit geprägt war. Den Russen steckt bis heute der Schrecken des fast 300jährigen Tatarenjochs in den Knochen, während die Chinesen nicht vergessen haben, wie sich das russische Zarenreich auf Kosten des Reichs der Mitte nach Osten ausgedehnt und dessen Schwäche gnadenlos zum eigenen Vorteil ausgenutzt hat. Selbst als beide Staaten kommunistisch waren besserte sich das Verhältnis nicht. Der offene Bruch erfolgte kaum zehn Jahre nach Maos Machtübernahme und gipfelte 1969 in den militärischen Auseinandersetzungen am Ussuri.
Russland und China sind also keine natürlichen Verbündeten. Die gegenwärtigen Annäherungen sind allein der gemeinsamen Feindschaft mit den USA geschuldet, bereiten aber besonders den Russen sicherlich erhebliche Bauchschmerzen. Als Putin 2001 der deutschen Regierung das Angebot unterbreitete, einen gemeinsamen Wirtschaftsraum von Lissabon bis Wladiwostok zu errichten, tat er dies gewiß auch mit dem Hintergedanken seine Westflanke zu sichern und ein Gegengewicht zu China zu schaffen, das mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit seine ökonomische und militärische Macht ausbaut und zweifellos begierig auf den Ressourcenreichtum in den endlosen und bevölkerungsarmen Weiten Sibiriens schielt. Die ablehnende, um nicht zu sagen geringschätzige Reaktion der Bundesregierung auf dieses Angebot und der Übergang zur unverhohlenen Aggression gegen Russland wird sich für unser Land noch als geopolitischer Jahrhundertfehler erweisen, der in seiner Tragweite nicht minder katastrophal ist, wie die Nicht-Verlängerung des deutsch-russischen Rückversicherungsvertrages im Jahr 1890.
Um die wachsenden Bedürfnisse seiner Bevölkerung zu befriedigen braucht China unbedingt mehr Land und Ressourcen und beides davon liegt verlockend nah gleich hinter der Grenze auf russischer Seite. Zudem wird man es in Moskau nicht gerade mit Begeisterung zur Kenntnis nehmen, wie die Chinesen anfangen zunehmend im traditionellen Einflußbereich Russlands zu wildern, ihre Fühler nach Zentralasien und dem Iran ausstrecken, selbst vor seinen treuesten Verbündeten, wie Serbien, nicht haltmachen und sich auch noch an den Erzfeind Türkei heranwanzen. Es wird den Russen sicherlich nicht entgangen sein, daß sie von China langsam aber sicher wirtschaftlich umzingelt werden, nicht anders, als die Amerikaner sie während und nach dem Zweiten Weltkrieg militärisch eingekreist haben. Das Konfliktpotential zwischen den beiden Staaten ist also enorm.
Im Kreml wird man weiterhin Überlegungen für die mögliche Zeit danach anstellen. Was, wenn China und Russland den Systemkampf gegen die USA tatsächlich gewinnen und Amerika auf den Stand einer Regionalmacht drücken oder gar zur Implosion bringen? Dann sieht sich Russland alleine den Chinesen gegenüber, eine Macht, die für sie zigfach furchterregender sein muß, als die USA, da Chinas wirtschaftliches und militärisches Potential ungleich größer ist und direkt an das eigene Staatsgebiet grenzt. Die Horrorvision der mongolischen Horden, die von Osten aus den asiatischen Steppen hervorbrechen und in das russische Herrschaftsgebiet fluten, wäre plötzlich wieder bedrohlich realistisch, nicht zuletzt da der grassierende Klimawandel, der große Teile der chinesischen Landwirtschaft langfristig gefährdet, Peking früher oder später zum Handeln zwingen wird.
Die Welt wird in den nächsten Jahrzehnten noch komplizierter, unsicherer und instabiler werden und Deutschland befindet sich in einer äußerst prekären geopolitischen Zwickmühle. Als Vasallenstaat der USA ist es ihm kaum möglich eine wirklich eigenständige Außenpolitik zu betreiben, selbst wenn es denn wollte – was es nicht tut, da nahezu die komplette politische, wie mediale Bühne fest in der Hand der Transatlantiker ist. Das Erpressungspotential durch Washington ist einfach zu groß und es wird deutlich, daß man in Übersee immer aggressiver auch gegen die eigenen Verbündeten vorzugehen gewillt ist, um sie auf Linie zu halten. Es wäre für die USA ein leichtes Deutschland wirtschaftlich zu ruinieren oder durch die verdeckte Unterstützung extremistischer (rechter, linker und islamistischer) Gruppierungen den Staat zu unterhöhlen und durch einen Bürgerkrieg zum Einsturz zu bringen. Auf der anderen Seite ist offensichtlich, daß man in den USA keinerlei Skrupel hat, Europa in einen großen Krieg zu stürzen und nuklear zu verheizen, um die eigenen geopolitischen Ziele umzusetzen.
Washington läuft die Zeit davon. China muß in die Knie gezwungen werden, bevor der Fracking-Boom in den USA sein Ende findet und der Gegner zu stark wird. Beides wird voraussichtlich innerhalb der nächsten 15 Jahre eintreten. Man muß das von der Biden-Regierung verabschiedete billionenschwere Investitionsprogramm sicherlich auch vor diesem Hintergrund betrachten. Es sollte niemanden verwundern, wenn es sich am Ende als beispielloses, unter dem Deckmantel der Coronahilfe durchgeführtes Projekt zum Aufbau und zur Modernisierung der Rüstungsindustrie entpuppt, die man für einen großen Krieg unweigerlich benötigt und um die man sich nicht erst nach Kriegsausbruch kümmern sollte.
Deutschland indes steht vor der bedrückenden Gefahr, sich nach 1914 (Großbritannien) und 1939 (USA) zum dritten Mal wissentlich oder unwissentlich zum Handlanger einer fremden Großmacht zu machen, um deren Hegemonialbestrebungen zu forcieren und dabei sich selbst zu zerstören. Als das Schicksal uns die Hand reichte und wir noch außenpolitischen Handlungsspielraum hatten, haben wir sie brüsk zurückgewiesen, heute stehen wir mit dem Rücken zur Wand. Der Versuch der Deutschen sich zwischen alle Stühle zu setzen, um sich für keine Seite entscheiden zu müssen, ist de facto gescheitert. Die geopolitische Lage ist völlig verfranst und bewegt sich zunehmend in eine Sackgasse, an deren Ende als einziger Ausweg ein Weltkrieg bleibt, in den wir als Hauptdrehscheibe des US-Militärs in Europa unabwendbar mit hineingezogen werden. Zusätzlich holt Mutter Natur langsam aber sicher zum großen Schlag gegen die Menschheit aus. Spätestens dann ist alles Makulatur.
In dieser Lage ist guter Rat teuer. Wie soll der deutsche Staat dieses Jahrhundert überleben? Eine Frage, die sich heute noch niemand stellt, die aber eigentlich nach einer Beantwortung drängt. Den wenigsten Deutschen ist bewußt, in welcher Gefahr sich ihr Land eigentlich befindet. Viele träumen immer noch davon alle Welt zu retten, dabei ist es höchste Zeit zu überlegen, wie wir Deutschland und damit uns selber, unsere Kinder und Kindeskinder vor dem Untergang bewahren können.
Mit freundlichen Grüßen,
RF
18. Leserbrief
Verehrte Redaktion der Nachdenkseiten,
es ist überfällig, in Deutschland eine ernsthafte Diskussion über die Sicherheits- und Verteidigungspolitik aus deutscher und europäischer Sicht zu führen. In den vergangenen Jahren ist eine solche Diskussion über eine tatsächliche Bedrohungsanalyse, die grundgesetzlichen Aufgaben der Bundeswehr sowie die Funktion der NATO im Hinblick auf Russland und China stets vermieden worden. Stattdessen verbreiteten Regierung und Medien das Narrativ von “Friedensmissionen”, “Auslandseinsätzen” zum Schutz der Menschenrechte oder bestenfalls so genannten “robusten Einsätzen”.
Ich bin allerdings sehr pessimistisch im Hinblick auf eine breite öffentliche Debatte über das Verhältnis zu Russland und China aus sicherheitspolitischer Sicht, denn zum einen haben sich mit der Union, der SPD und den Grünen ca. zwei Drittel der künftigen Abgeordneten für den Aufbau des Feindbildes Russland, China, Iran und die Vasallentreue zu den USA entschieden. Und zweitens sind nahezu die gesamten Mainstreammedien dabei, antirussische, antichinesische und antiiranische Propaganda in die Köpfe der Bevölkerung zu pflanzen. Dafür ließen sich tausende Beispiele anführen, die den Nachdenkseiten-Lesern hinreichend bekannt sein dürften. Daher beschränke ich mich nur auf zwei aktuelle Beispiele. Bei den gerade anlaufenden Verhandlungen zur Revitalisierung des Atomabkommens mit dem Iran kann man allenthalben die Sprachregelung lesen und hören, dass die USA aus dem Vertrag “ausgestiegen sind” oder ganz aktuell im DLF “den Vertrag auf Eis gelegt haben”, während der Iran ihn in jüngster Zeit mehrfach “gebrochen ” habe. In einem Kommentar von Herrn Watzke heute Abend im DLF über die Pläne von Söder und Spahn, den russischen Impfstoff Sputnik V zu beschaffen, kritisierte er Söder, da dieser hierdurch Putin aufwerte und “Putins aggressiver Impfpolitik” Vorschub leiste. Das Angebot eines Impfstoffes ist also bereits ein aggressiver Akt gegen die Bundesrepublik Deutschland. Da fehlen einem die Worte!
Wenn der Westen, wenn die Bundesrepublik und die EU in Vasallentreue zu den USA die aggressive Politik gegen Russland und China weiter betreiben, und momentan spricht alles dafür, dann zwingen sie Russland und China praktisch in ein Bündnis hinein, dem dann natürlich in verstärktem Maße von Seiten des Westens aggressive und böse Absichten unterstellt würden.
Gruß und Glück auf!
Engelbert Volks
19. Leserbrief
Liebe Redaktion,
in jedem Fall wäre es für alle Seiten wesentlich konstruktiver und für die Welt friedvoller, wenn der Zwang zur Bündnisbildung von China und Russland genommen und der Weg für eine multipolare Entwicklung der Welt freigeräumt würde.
Dank der Politik des US-Establishments wird die Welt erneut in zwei Blöcke geteilt. Da beißt keine Maus den Faden ab, für diesezu erwartende politische Entwicklung tragen einzig und allein die USA die Verantwortung! Um es klar zu sagen, niemals sind die Bildung von Allianzen oder Bündnissen zur Durchsetzung von Interessen einzelner Staaten als ein friedenförderndes Projekt anzusehen, noch dazu, wenn man die Unterordnung des Widersachers damit erzwingen will und partnerschaftliches Handel zu beiderseitigem Vorteil ablehnt.
Der politische Zwang für China und Russland zu diesem Bündnisprojekt ergibt sich allein aus der Anmaßung der USA als größte Macht der Erde wahrgenommen zu werden und aus dieser Wahrnehmung verbindliche Grundsätze und Verhaltensregeln nicht nur herzuleiten, sondern diese auch weltweit durchsetzen zu müssen. Ein beredtes Zeichen sind die Zug um Zug Oberhand gewinnenden Methoden einer “Cowboypolitik”, die ausschließlich auf das Recht der Stärke aufbaut. Die USA beweisen mit ihrer Politik, ganz gleich auf welchem Politikfeld, immer wieder, dass sie ausschließlich gewillt sind nur Macht und Stärke zu respektieren.
Da auch die USA den Spielregeln einer kapitalistischen Gesellschaft folgen müssen, sind sie gezwungen, eine ständige Entwicklung ihrer Wirtschaft sicherzustellen. Dies mündet geradewegs in einen unbarmherzigen weltweiten Kampf um Ressourcen und Absatzmärkten bzw. Einflusssphären. Insofern stellt die gegenwärtige Sanktionspolitik der USA aber auch der EU nur ein müdes Vorgeplänkel statt.
Wobei auch China und Russland zusätzlich den Nachweis erbringen wollen, dass bei ihnen das Prinzip, teile und herrsche, wirkungslos abprallt.
Zur Erinnnerung. Ursprünglich versprachen sich die USA einen Vorteil in der Auseinandersetzung mit der Sowjetunion, indem sie dem Kapitalfluss in die Volksrepublik China Tür und Tor öffneten und damit ungewollt zur neuen Stärke Chinas beitrugen! Nun verlangen die gleichen USA von ihren Partnern sich umfassend von China wirtschaftlich abzukoppeln. Ein Treppenwitz der jüngeren Geschicht.
Manfred Heyn
20. Leserbrief
Sehr geehrte Nachdenkseiten-Redaktion,
ob es zu einem formellen Militärbündnis kommt oder nicht oder „nur“ zu informellen Absprachen, öffentlich oder nicht , allein die „Spekulation“ zeigt auf, wie dramatisch die Situation geworden ist.
Zweimal hat Deutschland im letzten Jahrhundert Kriege ausgelöst mit der Einstellung, jetzt oder sonst ist es zu spät für einen erfolgreichen Waffengang.
Es wird inzwischen darüber öffentlich spekuliert, wie lange die USA noch erfolgreich einen Krieg gegen China führen können – und die Entwicklung von Corona hat diese Diskussion zum Nachteil der USA und Europas verstärkt. Ich befürchte, dass es gezielte Bestrebungen gibt , nicht auf einen Regimewechsel in Russlandzu warten, sondern lieber schon jetzt in Weißrussland oder Ukraine mit den“ Argumenten“ Völkerrecht und Menschenrechte die derzeit noch starke Überlegenheit militärisch zu nutzen, bevor eine weitere Pandemie oder 4. Welle in Verbindung mit den schon jetzt offenkundigen sozialen Problemen „dazwischen kommt“.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Hemke
21. Leserbrief
Liebes Nachdenk Seiten Team,
Danke führ Ihre Beiträge, die ich sehr gerne lese. Bitte machen Sie weiter so.
Eine gute Beziehung zu Russland sollte eines der wichtigsten Anliegen Deutschlands sein. Russland gehört historisch und kulturell, zu Europa. Das russische Volk verdient unser Vertrauen unsere Freundschaft und unsere Liebe.
Geostrategisch würde eine enge Verbindung mit Russland die ordnenden Kräfte der Welt besser verteilen und die ungesunden Machtbestrebungen militärisch ehrgeiziger Länder bremsen. Außerdem könnte diese Verbindung die bestehenden Spannungen in Europa eliminieren und eine positive Sogwirkung auf andere Länder haben, sich eines friedlichen miteinander, basierend auf Augenhöhe und gegenseitigem Respekt, anzuschließen.
Voraussetzung für meine utopische Sichtweise sind, die guten Beweggründe der Protagonisten.
Mit freundlichen Grüßen
Arpad Grieshaber
22. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
die europäische Braut hat sich von Russland abgewendet, also muss sich Russland eine neue suchen, denn dumm ist Russland nicht. Und das ist auch gut so.
Gerne rufe ich zwei Versuche der Brautwerbung der letzten drei Jahrzehnte ins Gedächtnis zurück:
Da wären zum einen die Gespräche über die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten 1990. Russland hat die Wiedervereinigung zugelassen. Damals hatte der US-Außenminister J. Baker seinem russischen Amtskollegen E. Schewardnadse eine NATO-Ostgrenze an der Oder/Neiße versprochen. Was daraus wurde wissen wir. Eine aggressive NATO unter verschiedenen, auch von Demokraten geführten Regierungen in den USA, hat eine kontinuierliche Expansionspolitik geführt. Erst als die Ukraine auch noch der NATO beitreten sollte, ist Putins erstaunlich dicker Geduldsfaden gerissen.
Zum anderen gab es den Auftritt Putins im Deutschen Bundestag in der Zeit der Regentschaft Schröders. Putin hat seine Hand ausgestreckt. Deutschland hat sie weggestoßen. Ich habe heute noch die versteinerten Gesichtszüge Schröders und Fischers in Erinnerung. Ich habe mich für meine Regierung geschämt, damals. (Was ich heute für meine Regierung empfinde, schreibe ich nicht öffentlich.)
Mehr noch: Deutschland und Europa gefährden ihre eigene Sicherheit, wenn sie auf eine Partnerschaft (von Freundschaft haben nur deutsche, nie amerikanische Regierungsvertreter gesprochen) mit einem egoistischen Amerika vertrauen. Amerika ist geografisch weit weg, entfernt sich aber auch kulturell immer mehr von Europa. Ganz im Gegensatz dazu Russland. Wieviel verbindet Russland und Europa, besonders Deutschland! Putin hat es in seiner damaligen, auf Deutsch gehaltenen Rede angesprochen.
Sollte jetzt ein (militärisches) Bündnis zwischen Russland und China zustande kommen, und das für eine lange Zeit, so darf einem in Europa angst und bange werden. Amerika wird für seine eigenen Interessen nicht zögern, Europa als Schlachtfeld zu nutzen, als Schlachtfeld, wo Blut fließt. Und Europa wird Schlachtfeld, weil es klein, bedeutungslos und zerstritten ist. Jede Hochkultur geht einmal zu Ende. Europa wird zerrieben zwischen den beiden Blöcken. Für Russland hingegen ist es eine richtige, eine gute, wenn nicht sogar eine überlebenswichtige Entscheidung.
Deutschland wird das in seiner Arroganz, in seinem mittlerweile nachweislich grundlos bestehenden Glauben an seine Überlegenheit im Technischen (Stichwort Automobilindustrie) oder Organisatorischem (Stichwort Corona-Management) nicht erkennen. Deutschland wird weiter das transatlantische Bündnis anbeten. Vergeblich. Genauso vergeblich, wie es die USA nach Covid-19-Impfstoff angebettelt hatte (schon wieder vergessen). Und ohne die USA ist Europa militärisch nichts, genauso zerstritten, wie die Mitgliedsstaaten der EU. Der General sitzt in Washington, die Soldaten in Berlin, Warschau und Den Haag. Und die Soldaten sterben, nicht der General.
Ich wünsche mir ein Überdenken der deutschen Russland-Politik, glaube aber nicht daran. Dazu sind die Falken in Deutschland zu stark. Dabei könnte die wirtschaftliche Zusammenarbeit (Rohstoffe aus Russland, Wirtschaftsgüter dorthin), ein kultureller Austausch, wie er im Kleinen z.B. zwischen der Semper-Oper in Dresden und St. Petersburg stattfindet oder die touristische Erschließung (Russland ist so schön und so abwechslungsreich) so viel Potential für ein friedliches Gedeihen ganz Europas (ich zähle Russland ausdrücklich dazu) bieten.
Aber es kann sein, dass diese Entscheidung der Abkehr Deutschlands/Europas von Russland eine falsche, wenn nicht sogar tödliche Entscheidung ist. Wobei ich die Kriegsgefahr nicht von Seiten Chinas sehe. China ist wie ein Virus. Der will von seinem Wirt leben, ihn nicht töten.
Leider sorgt der Staat für dumme Bürger (Bildungssystem, Leitmedien), die, statt zur Friedens-Demo zu gehen, lieber auf ihr Amazon-Paket warten.
Deshalb fehlt mir der Glaube!
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Böhm
23. Leserbrief
Geopolitischer Paukenschlag
Die Annexion der Krim ist das Ergebnis der NATO-Politik. Für die russische Generalität ist die Vorstellung, dass in Sewastopol irgendwann eine US-Flotte ankert, der Supergau. Erinnert sei an die Kubakrise. Als die Sowjetunion versucht hat, dort Raketen aufzustellen, haben die Amerikaner “verrückt gespielt” und das völlig zu Recht. Analog muss man das aber auch den Russen zugestehen, besonders, wenn die Ukraine in die NATO will.
Unser Händeindentaschen-Außenminister, der NATO-Generalsekretär Stoltenberg, Ministerin Kramp-Karrenbauer und viele andere Kriegstreiber, haben nicht begriffen, dass im Falle eines atomaren Krieges mit Russland von Westeuropa und den USA nicht viel übrig bleiben wird. Auch die Kinder und Enkelkinder der sogenannten Eliten werden sterben. Irgendwann muss man nun mal aus dem Bunker kommen.
Russland wird dabei auch zerstört und der Rest der Welt ist durch die sich weltweit ausbreitenden Radioaktivität zu elendem Siechtum verdammt.
Dieses Spiel mit dem Atomfeuer zeugt von der hochgradigen Verantwortungslosigkeit der in den NATO-Staaten regierenden Politiker, incl. unserer Physikerin an der Spitze der Bundesregierung. Die Kanzlerin fürchtet (sichere) deutsche Atomkraftwerke, nur vor Atombomben scheint sie keine Angst zu haben. Bei den Grünen sieht es nicht besser aus ( daher für mich unwählbar) .
Die gegenwärtige russische Politik mag man ja kritisch sehen wie man will, jedoch muss man Russland zubilligen, ebenfalls eigene, nationale Sicherheitsinteressen zu haben. So wie die NATO-Staaten auch. Die NATO gibt etwa das 9 bis 10 fache für die Rüstung aus. Da ist es allerdings maximal verlogen, wenn die NATO sich von Russland militärisch bedroht fühlt.
Nicht zu vergessen : Für Rußland kam in den letzten 200 Jahren aus dem Westen nichts Gutes !
Volkmar Vitzdamm
24. Leserbrief
Liebe Redaktion der Nachdenkseiten,
zu Ihrer Aufforderung an die Leser nachdenkseiten.de/?p=71414 sende ich Ihnen meine Antwort:
Die Fragen an die Leser sind suggestiv, sie enthalten irreführende Prämissen: „In die Arme Chinas“ wirkt wie ein Warnhinweis, ein Bündnis Russland-China könnte demnach als Gefahr für Deutschland gesehen werden.
Ich bin grundsätzlich gegen jedes Blockdenken, dazu gehört auch, dass ich nicht nur das Interesse der EU-Bürger sehe, sondern die „eine Welt für alle“, eine Welt, die im 21. Jahrhundert aus menschengemachten Gründen Gefahr läuft, sich selbst auszulöschen. In diesem Sinn halte ich es auch für engstirnig, nur die Entwicklung hinsichtlich des Verhältnisses Deutschland/ USA in den Blick zu nehmen.
Seit der Monroe-Doktrin von 1823 machen die Regierungen der USA vor nichts Halt, sie sehen nur ihre eigenen imperialen Interessen, als gehöre ihnen die Welt. Weder Menschenrechte noch Völkerrecht im Sinne von Kants „Ewigem Frieden“, wonach alle Staaten in einem Staatenbund, egal wie groß oder klein sie sind, dieselbe Würde haben und kein Staat sich über andere Staaten stellen darf.
Eine von den USA dominierte Welt wie wir sie nach dem Ende des Korrektivs eines sozialistischen Osteuropa erleben müssen, bedeutet Krieg, Plünderung, Flucht, Ausbeutung, Überwachung, Versklavung, Tod und stellt die Bewohnbarkeit des Planeten für künftige Generationen in Frage. Ich bin froh, dass Russland und China dem eine multipolare Welt entgegensetzen wollen und wohl auch können, was geeignet ist, einen atomaren Weltkrieg auszuschließen, zumal aus meiner Sicht Chinas Seidenstraßenprojekt (BRI) als völkerverbindendes Projekt zu sehen ist. Russland ist seinerseits an einem friedlichen Eurasien von Lissabon bis Wladiwostok interessiert, was den USA-gesteuerten, selbstmörderischen EU- und NATO-Staaten zur dringend erforderlichen Souveränität gegenüber den USA verhelfen würde. Angst machen mir die selbstherrlichen USA, nicht China oder Russland.
Mit freundlichen Grüßen,
Brigitta Küster-Sartori
25. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
zu “Geopolitischer Paukenschlag? Das mögliche Militärbündnis zwischen Russland und China” in aller Kürze Folgendes:
Hier das Original:
“Заседание дискуссионного клуба «Валдай»”
kremlin.ru/events/president/news/64261
und hier die Kurzfassung:
“Путин не исключил возможности военного союза России и Китая”
In Deepl-Deutsch:
Putin schloss die Möglichkeit eines Militärbündnisses zwischen Russland und China nicht aus
Zur gleichen Zeit, erklärte der russische Präsident, dass Moskau und Peking “im Allgemeinen” es nicht brauchen
NOVO-OGAREVO, 22. Oktober. /TASS/. Der russische Präsident Wladimir Putin erlaubt die Möglichkeit einer militärischen Allianz zwischen Moskau und Peking, obwohl “im Allgemeinen” sie es nicht brauchen.
“Es ist möglich, sich alles vorzustellen. Wir sind immer davon ausgegangen, dass unsere Beziehungen einen solchen Grad der Interaktion und des Vertrauens erreicht haben, dass wir es im Allgemeinen nicht brauchen, aber es ist theoretisch durchaus möglich, es sich vorzustellen”, sagte Putin am Donnerstag bei einem Treffen des Valdai Discussion Club.
Er sagte, dass Russland und China regelmäßig militärische Übungen auf See und an Land abhalten, sowohl in China als auch in Russland. “Wir tauschen bewährte Praktiken im Bereich der militärischen Konstruktion aus. Wir haben eine große Ebene der Interaktion im Bereich der
militärisch-technischen Zusammenarbeit erreicht, und, und das ist wahrscheinlich das Wichtigste, es ist nicht nur ein Austausch von Produkten oder der Kauf und Verkauf von militärischen Produkten, sondern auch ein Austausch von Technologien. Und es gibt sehr sensible Dinge”, sagte der Präsident.
Ihm zufolge verbessert eine solche Zusammenarbeit die Verteidigungsfähigkeit der chinesischen Armee.
“Sowohl Russland als auch China sind hieran interessiert. Das Leben wird zeigen, wie es sich weiter entwickeln wird, aber wir setzen uns ein solches Ziel (eines Militärbündnisses – Anm. TASS) nicht, aber prinzipiell werden wir es nicht ausschließen. Wir werden sehen”, fügte er hinzu.
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
mid.ru/en/foreign_policy/news/-/asset_publisher/cKNonkJE02Bw/content/id/4665966
Foreign Minister Sergey Lavrov’s statement and answers to media questions at a joint news conference following talks with Minister of External Affairs of India Subrahmanyam Jaishankar, New Delhi, April 6, 2021
„…
Question (retranslated from English): Political trust and military cooperation between Russia and China have been growing of late. It gives rise to rumours about the possibility of a military alliance. Does the Russian Foreign Ministry think that there is movement in that direction?
Sergey Lavrov: No. Our bilateral documents approved at the highest level during Russian-Chinese summits have it that our relations have reached the best level ever throughout the whole of history but they are not aimed at establishing a military alliance.
It is not only in connection with Russian-Chinese relations that we hear speculation about military alliances. There are also rumours about the continuing promotion of such projects as setting up a “Middle East NATO” and recently there has even been talk of an “Asian NATO”.
Today we exchanged opinions on this matter. We and our Indian friends have a common position that this would be counterproductive. We are interested in making our cooperation inclusive and keen for it to work towards something and not against anyone.
…“
(Übersetzten muß ich das wohl nicht.)
Es wird ein Militärallianz zwischen der RF und der VRC ähnlich der Nato nicht geben, es sei denn, die „freiheitlichen Demokraten“ schmieden dort so etwas gegen VRC und die RF – und Indien läßt sich in diesen Irrsinn einbinden. Gerade wenn letzteres geschieht, werden Ihr eine sehr deutliche Antwort erhalten, und sie wird Euch nicht gefallen.
РУССТРАТ hat wesentlich Interessanteres, ja Spannendes zu bieten,
z.B.:
„Дело идет к Третьей мировой войне“
(Das geht in Richtung dritte Weltkrieg.)
russtrat.ru/analytics/25-marta-2021-0010-3583
„Будущее Китая в перспективе ближайшего десятилетия“
(Chinas Zukunft im kommenden Jahrzehnt)
Mit freundlichen Grüßen
Jens Humml
26. Leserbrief
Nach meiner allerdings unmaßgeblichen Meinung ist ein Atomkrieg unvermeidlich, es sei denn, Russland und China gäben „klein bei“, d.h. würden die Weltherrschaft der USA anerkennen oder zumindest tolerieren. Da ich damit jedenfalls bei China nicht rechne und auch im Fall Russlands nicht darauf hoffe, könnte ein Atomkrieg leicht zum Ende der Menschheit auf dem Planeten Erde führen
Deshalb spricht nicht nur für mich, sondern auch für den angesehenen US-Ex-Politiker Paul Craig Roberts ziemlich viel für einen Freundschafts- und Beistandspakt zwischen Russland und China, dem auch andere, von den USA, der NATO oder Israel bedrohte Länder wie derzeit beispielsweise CUBA, Venezuela und IRAN beitreten könnten.
Wäre die Bundesrepublik Deutschland ein in seinen aussenpolitischen Entscheidungen freies Land, dann könnte sie aus dem NATO-Kriegsbündnis austreten und dadurch sowohl einen (Atom-)Krieg in Europa als auch seinen daraus unvermeidlich resultierenden Unterhang verhindern.
Sollte Russland vollkommen frei und unabhängig bleiben wollen, dann steht ihm der Konflikt mit den USA bzw. der NATO jetzt unmittelbar bevor, weil die Ukraine nicht bloss die Krim, sondern auch die beiden abtrünnigen ukrainischen Provinzen mit ebenfalls überwiegend russisch-stämmiger Bevölkerung „zurück-haben will, was Russland aber kaum zulassen kann und es deshalb verhindern muss, was es bereits vor Jahren zusammen mit der Krim hätte „billiger „ haben können!
Nur Russland zusammen mit China sind auch überzeugend sowie machtpolitisch beeindruckend genug, um auch die kriegslüsterndsten US-NATO-Genossen von einseitigen Macht- und Einflußgewinnen in pseudo religiösen oder strategischen Einflußzonen auch in der Umgebung des ATOM-Staates Israels abzuhalten.
Bekanntlich sind zu viele Hunde des Hasen Tod! Das gilt aber in der Realität auch für die derzeit besten Waffensysteme im Besitz Russlands, das momentan noch jeden einzelnen Punkt auf der Erde, z.B. auch das Pentagon oder einzelne Flugzeugträger, erreichen und vernichten bzw. kampf-unfähig machen könnte.Trotzdem ist und bleibt mein vorstehendes Beispiel von dem Hasen und den zu vielen Hunden entlang der russischen Westgrenze bereits jetzt gültig!
Rolf Schmid(87)
27. Leserbrief
Liebe Nachdenkseiten,
der Titel beinhaltet wohl eher eine rhetorische Frage. Zum einen, ja, es ist ein Paukenschlag, ein unüberhörbares Signal, auf das alle hellhörig reagieren sollten, zum anderen wiederum hat sich dieser schon lange angekündigt, er ist die logische Konsequenz der westlichen Aggressionspolitik. Die NATO bedroht Russland immer unverhohlener. Gleichzeitig wird der indo-pazifische Ozean Schauplatz westlicher Militärpräsenz, u.a. deutscher Marineschiffe. Der Westen unter der Leitung der Imperialmacht USA versucht, sowohl Russland als auch China unter Druck zu setzen. Der Sturz Putins ist erklärtes Ziel, Nawalny z.B. eine Schachfigur.
Hellhörig werden vor allem die Mitglieder des militärisch-industriellen Komplexes reagieren. Die Sektkorken werden knallen und mit Freuden wird die Propagandamaschine einen Gang höher geschaltet.
Ob auch die Menschen in der EU hellhörig genug sind, durch diesen Paukenschlag aufzuwachen? Ich befürchte, die Megaphone der Propaganda werden zu laut, zu penentrant aus allen Mainstreamkanälen dröhnen. Die Bundestagswahlen, sofern sie überhaupt noch stattfinden – hier bin ich mit meinen Befürchtungen inzwischen angelangt -, werden zeigen, ob das Volk noch rechtzeitig bemerkt, welch perfides Spiel getrieben wird.
Putinbashing und Nordstreamabbruch stoßen, zumindest zur Zeit noch, eher auf ein geteiltes Echo als die zunehmend absurden Coronamaßnahmen, aber wird dies an der Wahlurne zu einer hinreichenden Reaktion führen, die eine Wende ermöglicht, weg von dem zunehmend menschenfeindlichen Vorgehen der Regierung, hin zu einer Politik, die geprägt ist von Frieden und Freiheit, mit der Entwicklung geeigneter Instrumente zur Begrenzung der Macht derer, die Partikularinteressen auf Kosten der Bevölkerung vorantreiben?
Die altgedienten Parteien, einschließlich der Grünen, der ehemaligen Friedenspartei, versagen auf ganzer Linie. Sie sind selbst Teil des Problems. Neue, basisdemokratische Ansätze sind gefragt, einen Wandel anzustoßen für eine Politik, die sich vornehmlich in den Dienst des Wählers stellt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christian Toloczyki
28. Leserbrief
Das irrationale Verhältnis zwischen den USA und Deutschland ist ein unauslöschlicher Teil unserer Vergangenheit (wodurch die geistige Blindheit gegen rechts überhaupt erst möglich wurde). Solange es deutsche Regierungen als ihre vornehmste Pflicht betrachten in den Hintern von US-Präsidenten zu schlüpfen (ohne Trump der
Uwe Schwinn
29. Leserbrief
Lawrow hat erklärt, man plane kein formelles Militärbündnis als Konterpat zur NATO.
Das würde nur unsinniiges Wettrüsten weiter anstacheln.
Aber beide haben natürlich sehr weitgehen deckungsgleichen Interessen uns Engagements, und die alten Konflikte sind mittlerweile praktisch alle beigelegt.
Nur gehen beide ohne formelle Absprachen vor, sondern in “kurzen Konsultationen”.
Wenn im Sommer sich die beiden Staatschefs treffen, dürfte es ein deutliches Signal Richtung USA und NATO geben.
Die russischen Wirtschftsinteressen sind in den letzten Jahren, nicht zuletzt aufgrund der US-und EU-Sanktionen, in Richtung Asien geschwenkt, wo man mehr verdienen kann, auch mit Erdgas.
Wir haben Russland bereits verloren, man hat erkannt dass man mit dem Westen keine gültigen Vereinbarungen treffen kann. Lawrow hat das bereits in ungewöhnlich klaren Worten ausgedrückt. Klarer geht in diplomatischer Sprache nicht.
Also zweierlei sollte klar sein:
1) Russland interessiert sich nur noch sekundär für Europa, nurdie bestehenden Positionen werden geschützt.
2) Russland hat “Null Bock” auf einen militärischen Konflikt in Europa. Alles Angstmache vor dem bösen Wolf für die EU-Kinder, was wir in den MSM präsentiert bekommen. Damit wir auch brav US-Waffen kaufen und ja keine eigene EU-Armee aufstellen.
Der transatlantische EInfluss der USA auf Dautschland und EU hat bereits gefruchtet: Alle sind gehorsam bis zum Erbrechen, es wird nur noch etwas der Form halber an Unabhägigkeit gebrabbelt, bis nach den Wahlen. Dann die die Atlantiker (Grüne und CDU) an der Regierung.
Gruß
Pi
30. Leserbrief
Sehr geehrte Macher der Nachdenkseiten,
Sie fragen Ihre Leser „Was würde das russisch-chinesische Bündnis für Deutschland bedeuten?“.
Für mich kommt diese Entwicklung nicht überraschend und ist nur ein weiterer Baustein in der aktuellen Geopolitik.
Ich arbeite für eine große deutsche Firma. Dort macht man sich erhebliche Sorgen über diese Entwicklung. Ein Zukunfts-Szenario sieht unter anderem folgende Entwicklung vor.
Wir haben zwei getrennte Welten. Eine Welt besteht aus Russland, China, Pakistan, Iran und aufstrebenden Länder. Auf der anderen Seite sind die USA, EU, Vietnam, Indonesien, Indien und US-Verbündete. Die Auswirkungen wären folgende. Die Lieferketten wären lokal, anstatt global. Internationale Organisationen und Beziehungen verlieren an Bedeutung (WHO, WTO, Klimaabkommen). Zukunftstechnologien entwickeln sich vor Ort und nicht mehr „das Beste weltweit“. Es entstehen getrennte technische Welten. So haben wir IoS und Android gegen HarmonyOS. GPS gegen BDS (Beidou). Das World Wide Web gegen Hulian Wang. SWIFT gegen den Digial Yuan. US 6G gegen China 6G.
Das hat zur Folge, dass bei den Technologien der Zukunft chinesische Hersteller für uns ein Tabu sind. Der Streit um Huawei, war da sicherlich nur der Anfang. Die Konfrontation wird in vielen Bereichen zunehmen.
Was sind unsere Erfahrungen aus der Geschichte? Da fällt mir „Nie wieder Krieg!“ und das unendliche Leid, wovon es in jeder Familie sicherlich Beispiele gibt, ein. Wir wollten mal „Ein Volk von guten Nachbarn“ sein. Gesellschaften sind immer nur in langen Friedenszeiten aufgeblüht. Konfrontationen haben nur unnütz Ressourcen verbraucht und viel menschliches Leid erzeugt.
Da Russland unser mittelbarer Nachbar ist und zusätzlich zum gleichen Kulturkreis gehört, sollte sich Deutschland um gute Beziehungen bemühen.
Grüße
Daniela Fischer
31. Leserbrief
Sehr geehrte Nachdenkseiten,
ohne all zu detaillierte Überlegungen ausbreiten zu wollen komme ich Ihrer Einladung zur Diskussion gerne nach.
Falls sich Russland und China wirklich in der geschilderten Weise annähern sollten, könnte man das mit der Überschrift “Zurück in die Zukunft” versehen. Was keinesfalls negativ gemeint ist. Denn die historische Zeit bis 1990, in der sich große Machtblöcke gegenüberstanden, war zwar von Spannungen geprägt, aber im Vergleich zur heutigen Zeit deutlich stabiler – was dann letztendlich allen Beteiligten, ob das ihr eigentliches Ziel war oder nicht, objektiv zugute kam. Das betraf vor allem auch den “Westen”, der unter dem äußeren Druck zum Beispiel zu einer vergleichsweise bürgerfreundlichen Innen- und Wirtschaftspolitik gezwungen wurde, die leider umgehend aufgegeben wurde, sobald dieser Druck nach 1990 nachließ. Das Ergebnis sehen wir jetzt. Aber auch außenpolitisch und vor allem militärisch herrschte insgesamt deutlich größere Zurückhaltung.
Heute haben wir eine Situation, in der der verbliebene Machtblock, die NATO, ohne Rücksicht auf außen- oder innenpolitische Verluste expandiert und die Vormachtstellung anstrebt. Man hofft wohl in eine Position zu kommen, aus der heraus man politische und wirtschaftliche Gegner wie beim Moorhuhnschießen nach Belieben einen nach dem anderen erledigen kann, um die Welt danach mit eiserner Faust zu beherrschen, ohne noch von irgendwem daran gehindert zu werden. Mit kleineren Kandidaten – von Jugoslawien über Irak bis Libyen und vielen weiteren – wurde und wird das bereits auf grausame und skrupellose Weise praktiziert und auch innenpolitisch bekommen wir einen zunehmenden Eindruck davon, wohin die Reise gehen soll. Die eingeleiteten Erweiterungen, Hochrüstungen und gezielten Destabilisierungskampagnen der NATO in der Nähe großer Ziele deuten darauf hin, dass man nun auch größere Gegner ins Visier nehmen möchte. Das mutet zwar einerseits lächerlich an angesichts der desaströsen Niederlagen und Fehlschläge der NATO-Akteure in aller Welt (deren Hinterleute natürlich dennoch exzessiv dabei kassieren), andererseits ist die Wahnhaftigkeit des ganzen Treibens aber ein klarer Hinweis, dass es zumindest gewisse Kreise gibt, die ernsthaft hoffen, die Oberhand gegegnüber Ländern wie Russland und China gewinnen zu können, und das auch noch unter Zeitdruck, weil selbst den fanatischsten Hardlinern klar sein muss, dass die eigenen (wirtschaftlichen) Kräfte rasch schwinden, während die “Gegner” erstarken. Damit aber steigt für alle Beteiligten (und leider auch Unbeteiligte) die reale Gefahr eines Nuklearkrieges.
Eine neue Blockbildung würde die Situation vermutlich stabilisieren und den Wahnsinnigen in Brüssel und im Pentagon, vor allem aber ihren Hinterleuten, klar vor Augen führen, dass sie chancenlos sind. Dennoch wäre das natürlich ein geopolitischer Rückschritt, der aber leider notwendig scheint. Mit Diplomatie allein sind die Kriegstreiber nicht aufzuhalten, das haben die letzten 30 Jahre bewiesen. Wo immer es eine Chance gab, sind sie vorgerückt und geblieben. Sie lassen sich nur durch eine deutliche Machtdemonstration, wie sie ein solches Militärbündnis darstellen würde, aufhalten.
Die daraus resultierende Stabilisierung der Welt – man wäre ja heutzutage bereits für Verhältnisse wie vor 1990 außerordentlich dankbar – käme sicherlich allen zugute, auch uns: zum Beispiel, weil ausbalancierte Machtblöcke unter äußerem Druck auch mit der eigenen Bevölkerung pfleglicher umgehen (müssen) um ihre Macht zu erhalten. Dabei geht es gewiss nur um eine begrenzte Übergangszeit, in welcher der Niedergang des “Westens” in seiner heutigen Form fortschreiten wird. Das wird uns eines Tages erneut nützen, wenn nämlich die Verhältnisse neu geordnet und auf stabilere Grundlagen gestellt werden (müssen). Dass die westlichen “Demokratien” am Ende sind, stellen sie gerade eindrucksvoll unter Beweis. Ob es für uns ein Vorteil ist, nach der sich jetzt vollziehenden Abschaffung demokratischer Reststrukturen auch weiterhin unter US-amerikanischem Diktat, mit der EU und der NATO als wesentlichen US-Machtinstrumenten, zu existieren, darf bezweifelt werden. Nationale Marionetten wie Merkel sind dabei völlig bedeutungslos, weil sie nur ausführen statt zu gestalten und außerdem nach Belieben ausgetauscht werden, sobald die Hinterleute andere Pläne haben. Eine Konstellation, die dazu geeignet ist, den derzeitigen Amoklauf des US-Systems als Speerspitze des Neoliberalismus zu stoppen, ist deshalb langfristig auch in unserem unmittelbaren nationalen Interesse. Wieder einmal müssen sich die Deutschen wohl von außen retten lassen, es ist so traurig! Das US-Imperium ist im beschleunigten Niedergang und wird weiter zerfallen. Die unkontrollierte Explosion zu verhindern ist deshalb oberste Priorität.
Natürlich hätte es wohl jeder denkende und verantwortungsvolle Mensch ganz sicher vorgezogen, eine internationale Entspannungspolitik zum gegenseitigen Vorteil und ohne Konfrontation zu etablieren. Das ist mit den in Brüssel, Washington und Berlin installierten Agenten des Finanzkapitals leider nicht erreichbar, Moskau hat ja recht, sich nicht weiter mit ihnen zu befassen. Man muss sie anders stoppen. Danach wird es neue Möglichkeiten geben.
Freundliche Grüße,
Dr. H. Demanowski
32. Leserbrief
Zu Ihren Fragen:
Dr. Wilhelm Reichmann
33. Leserbrief
Liebes Nachdenkseiten Team,
vielen Dank für die Veröffentlichung des übersetzten RusStrat – Artikels.
Dass sich diese Entwicklung vollziehen würde war schon seit Jahren für selbst nur oberflächlich informierte wie mich abzusehen.
Schon vor der Loslösung der Krim von der Ukraine haben Deutschland und „Europa” Russland regelmässig vor den Kopf geschlagen, düpiert, diplomatisch desavouiert und trotz eindeutiger geographischer Gegebenheiten erfolgreich versucht, Russland als „Gegner Europas“ darzustellen anstatt als ganz natürlichen Teil Europas.
Einer der Tricks der kriminell bellizistischen Atlantiker im Westen ist die politische Nutzung des geographischen terminus „Europa“.
Europa ist nicht die EU,“Europa” ist auch nicht der in der NATO organisierte Haufen von US-Vasallenstaaten auf dem Kontinent, sondern es ist eben das, ein Kontinent, der nach alter Zählweise am Bosporus
und am Ural an Asien grenzt – womit Russland eindeutig zu Europa zu zählen ist.
Noch genauer wird die Betrachtung nach neuer Zählweise, wenn wir den Kontinent „Eurasien“ nennen – mit Russland in dessen Herzen und NATO-Europa an der westlichen Peripherie.
Durch die anhaltende, vorsätzliche Verschlechterung der Beziehungen der westeuropäischen NATO-Vasallen zu Russland über die vergangenen Jahre war abzuwarten, wann sich Russland bessere, weniger abschreckende Partner suchen wird, um die Fehlstellen und Löcher im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereich auszugleichen, die Reisebeschränkungen, Visabarrieren, immer willkürlicheres Sanktionsregime und zuletzt auch noch anmaßende politische Einmischung ohne Maß und Ziel sowie haltlose Propaganda-Anklagen des Westens gegen Russland aufgerissen haben.
Sei es die ebenso unhaltbare wie persistente Behauptung im westlichen Narrativ, die Sezession der Krim wäre eine „Annexion“ gewesen (anstatt vernünftig darüber erleichtert zu sein dass nebenbei auf diese Weise wenigstens das Atomwaffenarsenal der Schwarzmeerflotte von den Händen der wildgewordenen oligarchischen Warlords der Ukraine ferngehalten werden konnte), seien es die durch nichts untermauerten Behauptungen rund um die unsäglich Nawalny-Story, sei es durch wiederholte diplomatische Brüskierung rund um die wiedekehrenden Feierlichkeiten zur Befreiung Europas vom deutschen Faschismus, sei es der tatsächlich im Widerspruch zu abgeschlossenen, gültigen Verträgen erwogene Abbruch der Fertigstellung von NorthStream II (pacta sunt servanda oder was?) nur wegen der in Summe geradezu lächerlichen Einlassungen von einer handvoll als stramme Atlantiker bekannter Propagandisten … Russland hatte lang genug und auf die verschiedensten Arten vorgeführt bekommen, wie zunehmend wacklig der Westen als Partner wurde und wie wichtig somit strategische und wirtschaftliche Konsolidierung ohne oder gar gegen diesen Westen wurden.
Als Deutscher kann ich über diese Sorte Politik „meiner“ Seite nur den Kopf schütteln.
Russland hat sich über Jahrzehnte als verlässlicher Partner für die Westeuropäischen Länder und Deutschland erwiesen.
Ohne die Russische Besonnenheit hätte es 1989 anstatt zur Deutschen Wiedervereinigung zu einer Katastrophe kommen können, die in den zwei+vier Gesprächen diskutierte und laut Michail Gorbatschow auch getroffene Vereinbarung zur Nicht-Ausdehnung der NATO nach Osten wurde nach Kräften konterkariert, Deutschland als Teil beider Militärbündnisse bis 1989 wurde nach dem Ende des Warschauer Paktes NICHT neutral (obschon das die logische, vernünftige Entwicklung gewesen wäre), im Gegenteil ist Deutschland bis heute mehr und mehr Teil desselben NATO-Weltterrorismus geworden, der Russland ebenso wie China bedroht, beide “eindämmen“ möchte und ihnen die Integrität grundsätzlich abzuerkennen versucht.
Da waren wir schon einmal wesentlich weiter.
Die sich nun offensichtlich in dem anstehenden Vertrag manifestierende, Russische Hinwendung zu China bedroht Westeuropa in zweifacher Hinsicht: Zum einen war ind ist Russland ein verlässlicher Partner der Westeuropa sicher und zuverlässig mit dem für uns so wichtigen Gas und Öl beliefert, ohne je irgendwelche dummen politischen Forderungen damit zu verquicken.
Sich stattdessen in die Abhängigkeit von weniger besonnenen Lieferanten begeben zu müssen weil Russland seine Energieexporte auch nach China tätigen kann ist politisch dumm, wirtschaftlich katastrophal und strategisch verheerend.
Der Schulterschluß Russlands mit China hat daneben im hegemonialen Kampf der Weltmächte den unangenehmen strategischen Nebeneffekt, dass sich die Grossmacht Russland-China gegen die USA ernsthaft zur Wehr setzen könnte, was auf dem Hintergrund der amerikanischen Amokpolitik sowohl in der Ukraine, als auch in Mittelost wie Iran oder Syrien, als auch im südchinesischen Meer möglicherweise zu folgenreichen amerikanischen Kurzschlusshandlungen der größenwahnsinnigen Falken im Pentagon führen könnte, die zurecht ihre Felle als die erfolgreichsten Weltterroristen mit unanfechtbarem hegemonialem Anspruch wegschwimmen sehen könnten.
All das ist ausserordentlich besorgniserregend, und zwar schon bei neutraler Betrachtung, lang bevor man die allfälligen Protagonisten der Deutschen und westeuropäischen gleichgeschalteten Medienlandschaft im Hinblick auf ihre Zugehörigkeit zur strammen, hörigen Atlantiker-Riege untersucht, von den derzeit gültigen Polit-Käuflingen und ihrer ebenso hirnrissigen wie kadavergehorsamen „Bündnistreue“ zu einem abscheulichen, terroristisch agierenden Angriffs- und Hegemonie-Bündnis wie der heutigen NATO ganz zu Schweigen
Nimmt man letztere in aller Konsequenz mit in die Überlegungen auf, müsste eine demokratische Wende weg von den derzeitigen NATO-Bütteln und Washington-Marionetten hin zu besonnen agierenden echt Europäischen Friedenspolitikern eigentlich völlig fraglos der nächste Schritt sein.
Warum das nicht mal diskutiert wird allerdings ist wohl der gutgeölten Propagandamschinerie einer durch und durch auf Atlantik-Kurs getrimmten Mainstreampresse geschuldet, die ihrer Aufgabe als „vierte Gewalt“ schon seit Jahrzehnten immer weniger und zuletzt seit Jahren überhaupt nicht mal mehr ansatzweise gerecht wird.
Ich bin nicht sicher ob es sich bei der hier offenbar werdenden Krise des Journalismus um ein tiefergreifendes kognitives Problem bei der Auswahl und Ausbildung von „Journalisten” handelt, oder ob sich die Kombination von Geheimbündelei unter Atlantiktreuen einerseits und andererseits gutbezahlter Jobs im saturierten Mainstreampropagandabetrieb tatsächlich derart betäubend auf Geist, Übersicht, Verständnis und Weitblick auswirken kann, wie wir das derzeit beobachten müssen.
Zudem scheint ja auf dem Feld der Politik jedwede ernstzunehmende Vernunft inzwischen vollkommen dem anpassungsfähigen Opportunismus zäpfchenförmiger Politkarrieristen zum Opfer gefallen zu sein, ganz gleich welche Farbe der Club hat für den man die Käuflinge in die Pöstchenmaschine einspeist – der neoliberale NATO-treue Grundterror …. äh, -tenor natürlich ;-) herrscht derart penetrant vor, dass die einzige Entscheidung für den ehemals friedensbewegten, ökologisch bewussten demokratischen Sozialisten heute die Nichtwählerecke ist, weil weder die Denkzettelpartei, noch die ideologische Identitistenseite, noch ein stalinesker Verein von Olivgrünen, noch die Hardcore-Steinmeier-Riester-Rürup-Esken-Schölze oder der fränggische Maggus ernsthaft in Frage kommen auch nur eine Stimme zugeteilt zu bekommen, geschweige denn „das Vertrauen des Wählers”. (Die Zahnwälte-Partei des Herrn L. bleib bewusst ungenannt, aber natürlich nicht vergessen)
Mit freundlichen Grüssen aus Südbayern und wie immer dem unbedingten Dank für jeden Tag Nachdenkseiten
Euer Michael Scheuer
34. Leserbrief
Liebe Redaktion,
zunächst danke ich Ihnen für Ihren unermüdlichen Einsatz. Sie sind ein Juwel in der Medienlandschaft!
Zu dem beschriebenen Bündnis vermute ich, es wird kommen und ich sehe folgende Vorteile darin:
Natürlich sind dies sehr optimistische Ideen, aber wer weiß….
Herzliche Grüße
Sabine P.
35. Leserbrief
Liebe Redaktion,
es besteht Handlungszwang für China & Russland. Biden greift immer wieder beide Länder an, politisch und wirtschaftlich.
Er ist gewählter Vorstand einer ehemals europäischen Minderheit, die den ursprüngliche Bewohnern mit Waffengewalt als Cowboys ihr riesiges Land wegnahm. Diese Cowboy-Gilde ist nach wie vor glänzend bewaffnet und hat sich mit Schläue und Waffen ihre Macht mit Ranches über seine Grenzen hinaus und außerhalb seiner eigenen Grenze ausgeweitet . Einer der überall herumballert,um seine Dominanz zu bewahren. Klar, das kostet viel Geld und geht auch auf Kosten der eigenen Menschen. Weil er in den letzten Jahrzehnten immer wieder einige Einflussbereiche militärisch verloren hat und zwei Länder die nicht unter seinem Einfluß standen und durch eigene Kräfte inzwischen stärker geworden sind, hat seine Ausstrahlung Sprünge bekommen. Um weiters Schwinden zu verhindern, setzt er seine Cowboy-Freunde überall ein, wo er kann, zunächst einmal um sie wirtschaftlich zu behindern und nunmehr um dicht an an deren Grenzen herumzuschießen. Diese Drohgebärde wird nun ernst ernstgenommen.
Biden darf sich nicht wundern, wenn sich die „Anderen” gegen ihn militärisch verbünden, zu ihrem eigenen Schutz. Mal sehen was er damit erreicht hat., vor allem aber, was er ernten wird: falls es zu einer militärischen Auseinandersetzung kommt, wird die halbe Welt zerstört und klimatisch zur Hölle für alle Überlebenden werden.Wie in machen US-Zukunftsfilmen beschrieben.
Klaus Griesser
36. Leserbrief
Sehr geehrtes Nachdenkseiten-Team,
ich möchte einen Beitrag zum möglichen Militärbündnis zwischen Russland und China beisteuern.
Ich denke selber schon seit längerer Zeit genau daran. Russland und China sollten ein Militärbündnis schmieden. Es führt meiner Ansicht nach kein Weg daran vorbei.
Da wir leider die bittere und traurige Tatsache haben, dass es auf unserem Planeten eine Nation gibt, die imperialistisch, verbrecherisch, menschenverachtend, sich selbst als Führungsnation ausgibt, existiert, täten eben Russland und China gut daran, dem ein starkes Signal entgegen zu stellen. Auch deshalb, weil aus meiner Sicht leider Europa aktuell sich als völlig lächerlich, erbärmlich darstellt und den USA lakaienhaft, geradezu unterwürfig hinterherläuft. Europa läuft einer Nation hinterher, die von einer verbrecherischen Meute dominiert wird und die eigene Bevölkerung verarmen lässt, es für viele US-Bürger nicht einmal eine Krankenversicherung gibt, aber dafür mehr als 740 Milliarden Dollar aktuell für Zerstörungswerkzeuge ausgibt und das Jahr für Jahr.
Diese USA tun dies seit vielen Jahren und wer so etwas Jahr für Jahr tut, hat damit etwas vor. In jüngerer Vergangenheit beschleicht mich immer mehr ein beklemmendes Gefühl, dass die USA immer deutlicher den 3. Weltkrieg vorbereiten. Dieser verbrecherischen Meute da drüben in den USA ist nichts heilig. Wer Julian Assange wegen Aufdeckens der US-Verbrechen so in die Enge treibt, hat grundsätzlich nichts Gutes im Sinn.
Deshalb ist es geradezu eine zwingende Notwendigkeit, dass Russland und China ein Militärbündnis schmieden. Den USA muss durch solch ein Bündnis unmissverständlich klar gemacht werden, dass, so sagte es glaube ich auch mal Präsident Putin, der Angreifer, in dem Fall USA, mit der totalen Vernichtung rechnen. Im Grunde ist das alles der blanke Horror, aber solange es auf diesem Planeten diese USA gibt mit deren verbrecherischen Meute, steht der Sensenmann da, jederzeit bereit, die Sense zur Anwendung zu bringen.
Es ist erschütternd, dass das Tatsache ist. Dass nach zwei schlimmen Weltkriegen und den schlimmen Taten der USA nach dem 2. Weltkrieg, die Doomsday-Clock wieder dicht vor 12 Uhr steht. Verantwortlich dafür sind einzig und allein, wie schon mehrfach angesprochene verbrecherische US-Meute.
Das Verhältnis Deutschland / USA ist leider gekennzeichnet von Unterwürfigkeit. Wenn es nach mir ginge, würde ich sofort die Truppenstationierungsverträge, vor allem mit den USA, aufkündigen. Ich will nicht, dass wir das nächste Schlachtfeld darstellen sollen. Austritt aus der NATO wäre ebenso ein sofortiger Schritt. Beendigung der Bundeswehr-Auslandseinsätze usw. Die USA sind kein Partner. Wer Einfluss nimmt auf unsere Energie-Versorgung und einen deutschen Hafen (Sassnitz) mit wirtschaftlicher Vernichtung droht, ist kein Partner. Die deutsche Haltung ist indiskutabel.
Ich versuche mir selbst Hoffnung zu machen, dass diese USA hoffentlich schon bald von innen heraus zusammenfällt und damit vielleicht diese Bedrohung verschwindet. Eine kleine Hoffnung darf man sich ja machen, sonst wäre es zu deprimierend, auch weil wir hier ein Deutschland eine Total-Versagens-Regierung in jeglicher Hinsicht haben.
Machen Sie weiter mit Ihrer hervorragenden Aufklärungsarbeit. Ein Bundesverdienstkreuz hätte Ihr Team schon längst verdient.
Freundliche Grüße
Gerd Lange
37. Leserbrief
Sehr geschätztes NDS Team,
Zur Diskussion: Geopolitischer Paukenschlag? Das mögliche Militärbündnis zwischen Russland und China
Ich ziehe folgende Lehren aus der Geschichte.
Die USA bedeuten nicht Freiheit und Demokratie.
Die USA stehen für Krieg, Völkerrechtsverletzungen, Putsche, Folter und Millionen Tote, Verstümmelte, Traumatisierte und verarmte Menschen weltweit. Sie haben Diktaturen installiert und gestützt und Terroristen ausgebildet und finanziert, denn die USA bedeuten vor allem Kapitalismus.
Die USA unterhalten eine Militärindustrie, die vom größten Militärhaushalt der Erde genährt wird, die Bedrohungen und Kriege braucht um die gewaltigen Summen die sie verschlingt zu rechtfertigen und zu mehren. Die Profiteure der Rüstungsindustrie sind auch die Besitzer der Medien, die den amerikanischen Patriotismus und Militarismus fördern, für ständige Bedrohungsszenarien sorgen und die Angst der amerikanischen Bürger vor Terrorismus, Kommunismus und allem “Bösen” schüren. Dass eine Minderheit von Reichen, die Medien zur Manipulation der Mehrheit der Armen benutzt, ist ein Grund, warum in vielen Staaten keine wirkliche Demokratie realisiert werden kann. Auch in der BRD bestimmt ein Medienmonopol der Milliardäre die Meinung der Bevölkerung.
Aus den zuvor genannten Gründen werden laut Umfragen, die USA von den meisten Menschen außerhalb der USA als größte Gefahr für den Weltfrieden wahrgenommen. Auch die Anzahl der Militäroperationen und Interventionen zeichnen sie als aggressivste Macht der Erde aus.
Ein Sicherheitsbündnis zweier Staaten, die sich einer gewaltigen Übermacht gegenübersehen, ist deshalb nachvollziehbar. Da dies aber einer Logik des Krieges folgt, muss ich es als Pazifist ablehnen. Eine Verminderung der Bedrohung, also ein Abrüsten der USA wäre die bessere Lösung, erscheint aber utopisch, solange die USA von Plutokraten regiert werden, die von Aufrüstung und Krieg profitieren.
Da China und Russland mittlerweile ebenfalls kapitalistisch orientiert sind, profitieren auch dort die Kapitalisten an der Aufrüstung im “Neuen Kalten Krieg”, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie in den USA. Eine allgemeine, globale Abrüstung, die allen Menschen Frieden ermöglichen würde, scheint in weite Ferne gerückt, solange der Kapitalismus die Köpfe der Menschen beherrscht.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Dennerlein
38. Leserbrief
Liebes Leserbriefteam und auch liebe Redaktion.
Grundsätzlich finde ich es sehr gut, wenn China und Russland ein sog. Militärbündnis eingehen. Beide Länder werden auf das Unanständigste von den USA und jetzt auch massiv von der EU bedroht und eingekreist. Die USA spielen nicht nur, sie wollen auch die absolute Weltherrschaft und dazu ist ihnen jedes MIttel recht. Nicht nur nach alter Wild-West Manier sind sie leicht mit dem “Zücken des Colts” bei der Hand, sondern auch mit aberwitzigen Bestrafungen aus dem Spielzeugkasten der “schwarzen Pädagogik” wird fleißig experimentiert. Dieses Land, die USA haben keine Hemmschwellen, was Lug und Betrug angeht. Und da die deutsche Politik, wie es aussieht, auch eine besondere Affinität zu so einem Verhalten hat, kann sie auch ohne ein schlechtes Gewissen sich 100 %ig auf die USA einlassen, bzw. sich deren Wünschen voll und ganz unterwerfen.
Die anderen EU-Länder, insbesondere auch die ehemaligen Ostblockländer, werden von der EU mit viel Geld versorgt. Da es nichts umsonst gibt, müssen diese sich dem Druck der EU- unter deutscher Führung ebenfalls unterwerfen. Rumänien kommt in seinem sozialen, arbeitsmäßigen Fortschritt nicht auf die Beine. Armut, Arbeitsmigration für die deutsche Fleischindustrie und damit auch Ausbeutung sind an der Tagesordnung. Es wird nicht überprüft, wo die vielen Gelder der EU bleiben. Das scheint auch nicht wichtig, denn Rumänien und alle anderen Länder sind wichtig für die Stationierung us-amerikanisches Militär, so z.B. ein 800 Millionen Dollar Raketenabwehrsystem das Washington in Rumänien stationiert hat angeblich gegen iranische Raketen. Dabei ist dieses Raketenabwehrsystem eine Erst-Schlagwaffe.(Noam Comsky auf den NDS) Die NATO ist eine Krake, die die ganze Welt umschlingen soll. Und die USA sieht sich als NATO und die Länder, die dazu gehören, sehen sich auch so. Blind und gedankenlos stolpern sie der deutschen EU-Führung hinterher. Das Geld, das diese Länder bekommen, verpflichtet sie geradezu mitzumachen.
Die Fragen ob das feindliche Auftreten Deutschlands und der EU Russland in die Arme China treibt? Selbstverständlich muss Russland sehen, dass es auch verlässliche Freunde hat. So von Feinden umgeben zu sein, ist kein schönes Gefühl. Das Gleiche gilt ja auch für China.
Was würde das russisch-chinesiche Bündnis für Deutschland bedeuten? Nichts. Die deutsche Politik ist so engstirnig auf die USA fokussiert, dass sie jeden Nachteil schlucken würde, wenn es diesen gäbe. Hauptsache die USA liebt uns noch. Siehe die Öl-Pipeline von Russland nach Deutschland. Die USA sagt Nein und will sie uns verbieten damit wir dann das dreckige, schreckliche Frackinggas aus den USA kaufen.
Welche Position i.d. aktuellen Blockbildung wäre am ehesten im Interesse der Bürger der EU-Länder? Die EU hielte sich neutral. Die EU macht ihr eigenes Ding und alle EU Länder sind frei, mit China und Russland Geschäfte zu machen. Amerika ist weit weg. Denkt nur an sich. Das müssen die EU Länder noch lernen. Selbstliebe zum eigenen Land und raus aus der NATO, denn diese bindet alle Länder an die USA. Und mit dieser NATO will die USA andere Länder, kleine und die großen wie China undRussland in die Knie zwingen.
Ein sehr, sehr unanständiges, ja in meinen Auge geradezu krankes Angebot der Grünen an die NATO: “Diese NATO ist unsere NATO. Und Deutschland hat es mehr als jede andere Nation in der Hand, durch mehr Initiative und verstärkte Beiträge die Allianz so zu formen, dass sie als Glutkern des Westens weiter lodert.” Von der Heinrich Böll Stiftung herausgegeben – Transatlantisch? Traut euch. Dieser Text erinert mich fatal an den Titel eines Buches von Werner Rügemer: “Bis diese Freiheit die Welt erleuchtet.” Damit sind Atomkriege gemeint. Wer braucht diese Freiheit als Glutkern heute? Schöne kleine, punktuell stattfindenden Atombömbchen Abwürfe auf ein Land, um sich den Weg zu Ressourcen frei zu bomben, oder auf ein Land, das nicht so will wie die USA-NATO will? Das wird doch angestrebt von den USA und der NATO mit dem Ziel als Endsieg der Weltherrschaft.
Also wenn man Frieden denkt und will heißt es: Raus aus der Nato und ohne diese “Glutkerne” der Grünen und anderer, die von Zerstörung und Unterdrückung die Nase nicht voll genug bekommen und uns erzählen, es wäre die ultimative Freiheit für die ganze Welt.
Freundliche Grüße
Karola Schramm
39. Leserbrief
Hallo,
vermutlich hat es sehr lange gedauert, bis sich RUS auf diese Partnerschaft eingelassen hat, weil China für RUS sicherlich kein angenehmer Partner ist, der jedenfalls eine Weltherrschaft anstrebt und damit auch für RUS eine Gefahr bedeutet. Den verantwortlichen Militärs bleibt nichts anders übrig, wenn die Bedrohung durch NATO und EU von Tag zu Tag stärker wird und eine nicht ganz harmlose Ukraine mit US Unterstützung alles unternimmt, um RUS in Zugzwang zu bringen. Da die psychologische Kriegführung der NATO mit Unterstützung unserer Leitmedien auf allen Ebenen stattfindet, wird jede Regung, die dem entgegensteht als feindliche Handlung ausgelegt und inzwischen mehrheitlich von unseren Bürgern als solche verstanden. Somit wird ein möglicher Waffengang des Westens als gerechtfertigt “verkauft”. Es erinnert mich frappierend an die Rhetorik in den Monaten vor dem 1. Weltkrieg, vor dem Krieg (mit deutscher Beteiligung!) in Jugoslawien oder Irak der letzten 30 jahre. Pazifisten raufen sich die Haare.
MfG
Wolfram Siegel
40. Leserbrief
Sehr geehrtes Team der Nachdenkseiten,
am 8. April stellten Sie mit Ihrem Artikel: “Zur Diskussion: Geopolitischer Paukenschlag? Das mögliche Militärbündnis zwischen Russland und China” einen interessanten Sachverhalt vor.
Dazu meine ich: Es ist das große politische Versagen Europas, Russland in die Arme von China zu treiben. Es passt aber zur Agenda der USA, die schon seit einem Jahrhundert eine mögliche und fruchtbare Kooperation zwischen Russland und Europa erfolgreich verhindern. Allerdings ist das ein Phyrrussieg für Washington. Wir sollten diese Entwicklung nicht unterschätzen.
Der 2. Weltkrieg war – ausgelöst durch den Hitler’schen Ost-Lebensraum-Wahn – der mörderische Tiefpunkt zwischen Russland und Deutschland, der vor allen Dingen in der UdSSR viele Tote und tiefsitzende Traumata hinterlies. Um so großartiger der Moment, als die ehemalige Sowjetunion nach Jahrzehnten des Kalten Kriegs sich nicht der Wiedervereinigung Deutschlands in den Weg stellte, bzw. sie sogar aktiv herbeiführte. Viele behaupten, Geld bzw. Kredite oder wirtschaftliche Schwäche wären die Motivatoren für Gorbatschow gewesen, dieDDR aufzugeben, aber war es nicht viel eher eine unglaubliche Geste der Versöhnung, den Verursacher unsäglichen (vor allen Dingen sowjetischen) Leids wieder vereint zu haben? Vergessen wir nicht, dass es 1990 unsere ‘Verbündeten’ Frankreich und Großbritannien waren, die sich seinerzeit vehement gegen eine Vereinigung der beiden deutschen Staaten aussprachen. Ab 1990 bis ca. zum Beginn des aktuellen Jahrhunderts, gab es die große Chance, eine friedliche Kooperation zwischen Ost und West zu etablieren. Allerdings wurden alle Angebote Russlands sämtlich vom Westen ausgeschlagen – wähnte der sich doch als Sieger der Geschichte, der nun auch die russischen Belange lenken wollte. Was nach Jelzin passierte, ist bekannt und darin liegt auch der Grund für die anti-russische Poltik seit Putins Regierungsübernahme.
Nun, mehr als 30 Jahre später, stehen wir erneut vor dem Scherbenhaufen europäischer und westlicher Politik, in der die USA – wie immer- die Leitlinie bestimmen. Durch Vorfälle wie z.B. die Vergiftung der Skripals, Nawalny, den Abschuss der phillippinischen Verkehrsmaschine, etc. werden – bisher aufgrund von Mutmaßungen und fragwürdigen Beweisen – Sachverhalte hergestellt, die den Stoff für das westliche Narrativ ergeben, mit dem man hierzulande, in Europa und dem Rest des Westens Russland zum Paria erklärt. Über die Krim-“Annektion” ist schon viel geschrieben worden, und meinetwegen mag Moskau gegen Völkerrecht verstoßen haben. Politisch / strategisch kann ich das durchaus nachvollziehen, vor allen Dingen wenn man einmal Moskaus Perspektive einnimmt und die Maidan-Vorgänge in der Ukraine 2014 als westlich arrangierten Umsturz interpretiert. So abwegig ist das ja nun nicht.
Nun soll man ja nicht Unrecht mit Unrecht rechtfertigen, aber hätten wir im Außenministerium konsequente Denker und nicht bigotte Politikerdarsteller, hätten wir die USA schon längst mit Sanktionen überzogen, angesichts der vielfältigen Verbrechen,die im Namen der Freiheit und des “War against Terror” seitens der USA verübt wurden. Assange hat das z.T. aufgedeckt. Mit dieser Diametrie des Moralempfindens kann der “Werte”-Westen wohl sehr gut leben.
Im Moment sieht es tatsächlich so aus, dass Russland in Europa keinen verlässlichen Partner mehr sieht und sich China öffnet. Würden die USA tatsächlich China als die große Herausforderung des 21. Jahrhunderts sehen (wie so oft behauptet), wäre Russland mit Europa ein mehr als willkommener Partnerverbund, der China im Westen in Schach halten könnte, während sich die USA dann auf den südpazifischen Raum konzentrieren könnten, um etwaigen territorialen Ansprüche Chinas zu begegnen (mal abgesehen von der Frage, was die USA dort überhaupt zu suchen haben. Aber wir müssen ja realistisch bleiben).
Da aber immer mehr Populismus und Ideologie im Westen regiert statt nüchterner Sachverstand, und gerade Deutschland als einflussreichstes Land in Europa mittlerweile hauptsächlich mit antrainierten Reflexen agiert als mit eigenständiger Politik, die die europäischen Interessen im Auge behält, entwickeln sich die Dinge nun mal gegen uns. Aber was erwarten wir von einem politischen Fliegengewicht wie Heiko Maas, einer gestaltungsarmen Kanzlerin oder Karrierepolitikerinnen wie Ursula von der Leyen?
Nach den kruden Trump-Jahren, ist Europa dem neuen Präsidenten Biden geradezu um den Hals gefallen und tut derzeit nun alles, was die Beziehungen zur USA verbessert (in den Augen Washingtons natürlich), als wäre es Europa gewesen, das den “Liebesentzug” verursacht hätte.Auch das wirft ja ein bezeichnendes Licht auf das europäische Polit-Personal.
Die Berichterstattung über Russland in den ‘Leitmedien’ gleicht immer mehr der Hetze, die einem möglichen Krieg vorausgeht, um möglichst die Zustimmung in der eigenen Bevölkerung zu gestalten und zu erhalten. Wer jahrelang entsprechend indoktriniert wird, nimmt ‘Strafmassnahmen’ gegenüber Russland schon als selbstverständlich in Kauf. In vielen Online-Foren sind die Teilnehmer in der Überzahl, die ein scharfes Vorgehen gegen Russland geradezu herbeisehnen. Das gibt mir zu denken.
Als langjähriger Spiegel-Leser fällt mir z.B. auf, dass zunehmend eine US-Amerikanisierung in dem Magazin stattfindet. So wird man fast pausenlos, gerade in der Online-Ausgabe, mit Nichtigkeiten aus dem US-Sport oder der US-Celebritywelt bombardiert, während die Korrespondenten in Moskau offensichtlich nur die Aufgabe haben, Kritisches über den Kreml und Putin auszugraben. Ich bin sehr für einen kritischen Journalismus auch gegenüber Moskau, aber die Einseitigkeit des Spiegels zum Thema Russland ist mitttlerweile schon mit den Händen zu greifen. Beispiel: Nawalny ist Dauerthema und dient der Stimmungsmache gegen Moskau – zu Assange kaum ein Wort, geschweige denn eine Titelstory (Nawalny schafft es 2020 immerhin zwei Mal auf die Titelseite).
Am Ende bleibe ich deprimiert, was die Zukunft angeht. Im Herbst wird es eine schwarz-grüne Bundesregierung geben, die sich nicht sehr von der jetzigen Regierung unterscheiden wird. Man wird vielleicht ein paar “grüne” Projekte anschieben, aber die in den nächsten Jahren sehr wichtige Außenpolitik wird nach wie vor von den Transatlantikern (dieja skurilerweise auch bei den Grünen in hohen Positionen vertreten sind) bestimmt werden. Hoffen wir, dass es keinen heißen Krieg geben wird, wenn die USA eines (nicht mehr so fernen) Tages feststellen werden, dass sie als Imperium abdanken werden müssen, um China den Platz in der Welt zu gewähren, den es einfordern wird.
Viele Grüße
J.S.
41. Leserbrief
Hallo, liebe NDS-Redaktion,
anbei mein Leserbrief zum Artikel “Geopolilitischer Paukenschlag? …”
Beste Grüße
Leser Karl Arthur
42. Leserbrief
Sehr geehrte Redaktion,
als Anlage möchte ich Ihnen meine Sicht der Dinge auf die von Ihnen
gestellte Frage zu einem Militärbündnis zwischen RU und China übermitteln.
Ich danke für die Aufmerksamkeit.
J. Wierzbowski
PDF – Diskussionsbeitrag RusStrat
43. Leserbrief
Sehr geehrte NDS-Redaktion,
im Anhang meine Gedanken zu diesem Ansinnen von weltpolitischer Bedeutung.
Mit der Bitte um Beachtung und besten Grüssen
Ralph Höpfner
44. Leserbrief
Sehr geehrte Redaktion,
ich sende im Anhang eine Stellungnahme zu Ihrem Artikel zum Thema Militärbündnis Russland-China.
Mit besten Grüßen aus China
Robert Fitzthum
PDF – Hat-China-Russland-einen-Militaerpakt-vorgeschlagen
Anmerkung zur Korrespondenz mit den NachDenkSeiten
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Es gibt die folgenden Emailadressen:
Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in unserer „Gebrauchsanleitung“.
Hauptadresse: http://www.nachdenkseiten.de/
Artikel-Adresse: http://www.nachdenkseiten.de/?p=71653