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Titel: Leserbriefe zu „Unteilbar und die „antisemitisch konnotierten Verschwörungserzählungen“ der „Pandemieleugner*innen““

Datum: 16. April 2021 um 14:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
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In diesem Artikel wird die Erklärung „Freiheit geht nur solidarisch“ der Initiative Unteilbar analysiert. Tobias Riegel hat den Eindruck, sie verteidige „im Gewand theoretischer Kritik“ die offizielle Corona-Politik. Mit Unterstützung von Medien und Politikern drohe außerdem „die giftige Diffamierung der Andersdenkenden“, die von Unteilbar pauschal als „Pandemieleugner*innen“ bezeichnet werden und in Zusammenhang mit „Verschwörungserzählungen“ gebracht werden. Für die interessanten Leserbriefe, in denen auch andere Meinungen zum Ausdruck kommen, bedanken wir uns. Es folgt eine Auswahl. Zusammengestellt von Christian Reimann.


1. Leserbrief

Lieber Tobias Riegel,

Sie fassen mit Ihrem Artikel ein “sehr heißes Eisen” an wozu ich Sie beglückwünschen möchte, da Sie mir aus “der Seele” sprechen.

Diese Gruppe “Unteilbar” scheint sich berufen zu fühlen die Querdenker Demonstranten, die sich nun zu Hauf aufmachen, gegen diese unverschämte Vereinnahmungspolitik der Regierung unser GG endgültig zu Grabe zu tragen, in Verruf zu bringen. Dabei  ist das Ansinnen der Regierung, den Föderalismus aufzulösen, obwohl dieses Gesetz unter einer Ewigkeistklausel steht und niemals angetastet werden darf –  mehr als bedenklich und zeigt sehr deutlich wohin die Coronareise gehen soll.

Vielleicht ist es sogar Merkels Auftrag bis zur Bundestagswahl, unsere demokratischen Gesetze so weit aufzulösen, dass es kein zurück mehr geben kann und alle weiteren Regierunen damit dann leben müssen, d.h. wir alle. Der Föderalismus ist noch das einzige Mittel, dass uns vor der Alleinherrschaft der Kanzlerin rettet. Ist das Gesetz weg, dann könnten wir tatsächlich ein weiterer Bundesstaat der USA werden, was den Grünen auch gelegen käme.

Unteilbar bedient sich alter Klischees, mit denen sie die Querdenker u.a. Gegner der Merkelschen Coronapolitik, heftig bewerfen:  Antisemitisch, rechtsrextrem, faschistisch. Das sind Wörter, die normale Menschen abschrecken sollen, denn wer will mit denen auf der Straße stehen oder gar gesehen werden? ist gelogen. Soll wirken und ich hoffe,dass die Bevölkerung dagegen immun ist.

Unteilbar arbeitet auch mit  schönen Phrasen, wie sie gerade auch bei den Grünen und Linken beliebt sind: solidarischen Lockdown. Dabei kann es gar keinen solidarischen Lockdown geben, weil alle Menschen zwar betroffen sind, aber alle ein anderes Umfeld haben in dem sie leben und manche zwar betroffen sind, aber wenig Leid habe. Lehrer z.B. können gut zuhause bleiben und in ihrem Garten arbeiten oder sonst was machen, wenn die Schulen zu sind. Ihr Gehalt bekommen sie weiter. Andere arbeiten wie verrückt und sehen nicht viel mehr Geld dafür, etwa Pflegepersonal, Verkaufspersonal und alles unter einer Maske, die nachweislich krank machend ist. Aber das stört diese Gruppe “Unteilbar” nicht. Genauso hinterhältig und verlogen diese Phrase: “Niemand soll zurückgelassen werden.” Wieviele Menschen, Künstler, Geschäftsleute, kleine undgrößere Unternehmen, tausende sind betroffen und “Unteilbar” faselt von Niemand soll zurückgelassen werden.

Die Bezeichnung “Unteilbar” lässt uns wissen, dass dieser Verein oder was er auch ist, dogmatisch – diktatorisch ist, denn alles ist teilbar, muss teilbar sein, denn wer Unteilbarkeit anstrebt, strebt die eine Meinung an, den Kadavergehorsam. und genau das ist das, was uns ins Haus steht, wenn Merkel sich mit dieser Politik durchsetzt. Und das muss verhindert werden. Und darum ist die Demokratie so gut. Wir gehen auf die Straße und auch sog. Rechte sind Demokraten. Wobei ich derzeit keine rechteren Parteien kenne als CDU-CSU und alle angepassten angeblich linken Partein. Mit der AfD, die als extrem rechts verschrien ist, hätte es so was wie das jetzt, nicht gegeben. Die einzige Partei, die Merkel noch im Bundestag Poroli bietet und der Bundestag lacht sie aus. “Wer den Ruf eines Frühaufstehers hat, kann getrost den ganzen Tag im Bett bleiben” sagt ein Sprichwort. Das trifft auch auf die Parteien zu.

Freundliche Grüße
Karola Schramm


2. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,

In nachdenkseiten.de/?p=71460 setzen Sie Proteste gegen Corona-Maßnahmen mit „Querdenken“ gleich. Das ist ein Denkfehler.

Querdenken repräsentiert eben nicht pauschal die Kritik an politischen Maßnahmen, sondern nur diejenigen, die es billigend in Kauf nehmen, andere zu gefährden und mit Nazis zu marschieren, um stärker gesehen zu werden.

Es gibt Kritik Anderer.

Wie oft haben wir uns aufgeregt, dass Provokateure in Linke Demos geschickt werden, um deren eigentliche Aussage unsichtbar zu machen.

Bei „Querdenken“ sind die Provokateure im Orga-Team: Sie provozieren den Verstoß gegen Gesundheitsauflagen von der Bühne aus und unterstützen offen Rechtsextreme.

Daher sind „Querdenken“-Demos pauschal abzulehnen — und durch die Markenanmeldung der Organisatoren ja auch eindeutig von anderen Demos unterscheidbar: netzpolitik.org/2020/querdenken-der-geschaeftige-herr-ballweg/

An Ostern haben die Friedensmärsche funktioniert, ohne andere zu gefährden. Es gab auch bereits entsprechende Demonstrationen gegen Fehler bei den Corona-Maßnahmen. Die wurden aber weniger gesehen, weil sie durch die gewalttätigen Proteste der „Querdenker“ in den Medien untergehen.

Daher ist auch für effektiven Protest gegen Fehler bei den Corona-Maßnahmen eine pauschale Ablehnung der „Querdenker“-Demos notwendig.

Liebe Grüße,
Arne

PS: Und ja, Demos, bei denen bewusst auf Infektionsschutz verzichtet wird, sind gewalttätig. Die Demo in Stuttgart wird wahrscheinlich 60 bis 80 Menschenleben kosten: draketo.de/politik/corona-durch-demos


3. Leserbrief

Liebes NachDenkSeitenteam,

mein Kommentar zu o.g. Beitrag:

Als Attac-Mitglied und Teilnehmer in “Aufstehen”-Themengruppen waren ich, wie auch die Mitstreiter unserer attac-Gruppe über die Unterschriften von attac und “Aufstehen” unter dem Protestpampflet von Un(ter)teilbar entsetzt. Obwohl, die “… gegen Rechts” als neue Spaltpilze bereits bekannt sind (Einflussagenten nach Albrecht Müller). Aber unser Ruf bei denen ist bereits ruiniert, drum querdenkt es sich ungeniert.

Dr. Ralph Schöpke


4. Leserbrief

Lieber Herr Riegel,
 
vielen Dank für Ihren mutigen und fairen Artikel, der in der heutigen regierungstreuen unkritischen Medienlandschaft eine Ausnahme darstellt.

Ich hätte Fragen an Sie:

Ihre Aussage, dass versucht wird „Querdenken“ von rechts zu vereinnahmen, belegen Sie nicht mit Fakten. Welche haben Sie?

Ihre Aussage: „Ich persönlich fühle mich bei Teilen der „Querdenker“ nicht politisch zu Hause und würde darum an den Demos nicht teilnehmen“, verstört mich nun vollends.

Wo sind Sie denn politisch zu Hause?

Ich würde mir wünschen, dass Sie gerade deshalb auf eine Demo gehen, mit Menschen vor Ort ins Gespräch kommen und sich dann eine eigene Meinung bilden. Möglicherweise würden Sie dann feststellen, dass Menschlichkeit, Frieden, Basisdemokratie, Antirassismus, also zutiefst menschlich demokratische Werte, an oberster Stelle der Agenda stehen. Ich kann Ihnen versichern, dass Ihre vielleicht vorhandenen Berührungsängste sich in Luft auflösen werden.

Deutschland gleitet immer mehr in eine Diktatur ab und jeder aufrechte Demokrat hat die Pflicht jetzt aufzustehen. Wir brauchen Sie als Vertreter des freien Journalismus, auch bei Demos. Dringend!

Nochmals, Danke für Ihre Arbeit.
 
Mit freundlichen Grüßen
F.S.


5. Leserbrief

Guten Tag Herr Riegel

“Ich persönlich fühle mich bei Teilen der „Querdenker“ nicht politisch zu Hause und würde darum an den Demos nicht teilnehmen.“

Bravo, gratuliere. Genau das wird ja beabsichtigt. Selten schönes Beispiel. Gehen Sie lieber hin, anstatt sich mit solchen Aussagen selbst zu überführen. 

Kopfschüttelnd und gleichwohl mit freundlichen Grüßen
Stefan Lehmann


6. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,

einer der großen Unterschiede zwischen #unteilbar, George Floyd und anderen Demos und der Demokratiebewegung von Querdenken, Freie Bürger Kassel, NRW-denkt-anders, nichtohneuns und vielen weiteren ist, dass die einen ein jährliches Statement zum Antirassismus abgeben und den Rest des Jahres selbstzufrieden auf der Couch verbringen und die anderen seit einem Jahr jedes mögliche Wochenende opfern, um sich mit viel Herzblut gegen autokratische Strukturen zu wehren.

Der Aufruf von #unteilbar bietet nichts Neues und ich bin es leid, mich immer wieder erklären zu müssen. Aber es interessiert mich doch sehr, welche Teile der Querdenker (wobei die ja selbst nur ein Teil der Gesamtbewegung sind) Bedenken auslösen, die massiv genug sind, Sie von einer Demoteilnahme abzuhalten und sei es auch nur, um sich selbst ein Bild zu machen. Da politische Statements in Form von Flaggen grds. nicht mehr abgegeben werden können, bleiben die Redebeiträge. Zugegeben, ich bin nach dem Auftritt von Thomas Berthold nach Hause gefahren – aus persönlichen Gründen, wie ich betonen möchte, aber bis dato sind mir keine extremistischen Aussagen aufgefallen. Alle Auftritte sind auf youtube verfügbar. Wenn es die Teilnehmer des Demozuges selbst sein sollten, stellt sich mir die Frage, ob Sie auch sonst keinen Gruppenveranstaltungen beiwohnen. Wissen Sie, wie viele Rechtsradikale in Fußballstadien unterwegs sind (zu normalen Zeiten, versteht sich)? Und Verschwörungstheoretiker gibt es dort zahlreich, besonders bei den Fans der Abstiegskandidaten. Würden Sie auf einen Theaterbesuch verzichten, wenn Sie im Foyer ein AfD Mitglied entdecken? Sie sind der Beweis, wie erfolgreich Politik und Medien ein Wachstum der Demokratiebewegung  verhindern. Lieber die Grundrechte opfern, als mit diesen (gesichtslosen) Nazis zu laufen? Deshalb hat es mich wirklich gefreut, als ich Ostersamstag Fahnen mit der Aufschrift „Freie Linke“ entdeckte (auch wenn ich erst dachte, ich sei versehentlich in die Gegendemo geraten). Deren Gründungsaufruf kann ich mich voll und ganz anschließen. Die Zahl der Demonstranten mit Migrationshintergrund wächst nach meiner Wahrnehmung stetig. Auch zu unserer Fahrgemeinschaft nach Stuttgart gehörte eine junge Türkin. Ich hoffe inständig, dass sich die Entwicklung weiter fortsetzt, dass bald  niemand mehr an die Mär von den „rechtsextremen Verschwörungstheoretikern und Aluhutträgern“ wahlweise „Covidioten“ glaubt und dass auch Menschen wie Sie irgendwann sagen können: „Ja, da laufen ein paar schräge Gestalten mit, aber sie sind nicht das Herz der Bewegung und sie transportieren ihre Botschaften nicht über diese. Sie sind als “unerwünschter Beifang” zu vernachlässigen.“  Der Sache verpflichtet sein – das ist wichtig. Den Scherbenhaufen, den uns Politik und Medien hinterlassen, möchte ich nicht zusammenkehren. Mit welchen Mitteln die Bewegung u. a. massiv bekämpft wird, finde ich erschütternd. Und damit meine ich nicht die Farbbeutelattacken auf die Autokorsos und auch nicht die zerstochenen Reifen der Demoteilnehmerautos. Damit Sie wissen was ich meine, habe ich zwei Beispiele angehängt.

Das Lehrmaterial ist zum Glück kurze Zeit später wieder aus dem Angebot verschwunden. Das Hasenbuch hat Markus Haintz entdeckt und über verschiedene telegram-Kanäle verbreitet. Ich werde keine 13 € ausgeben, um mich persönlich zu überzeugen. Ich halte Markus Haintz für eine seriöse Quelle.

Gruß
Sabine Kurzidim

PDF – Politik mit Pfiff


7. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,
 
der Aufruf von “Unteilbar” ist mir völlig schnuppe.
Das einzige, was mich, meine freunde und bekannten interessiert ist, wie wir diese verdammte Situation unter Kontrolle bekommen und sonst gar nichts.
 
Dazu gehören ganz und gar nicht alle Teilnehmer an Demos in Stuttgart und anderswo. Erzählen die Gegner oder Kritiker der pseudo Lockdownmaßnahmen uns, wie die maßnahmen denn aussehen sollen? nein, das tuen sie nicht. Sie schwafeln rum, dass ihre grundrechte verletzt würden. ja dann werden einige Grundrechte temporär ausgesetzt, wenn wir diese verdammte Pandemie unter kontrolle bekommen wollen.
 
Und ja, herr riegel, die sozialen Folgen für Kinder, Jugendliche und alle anderen werden noch viel schrecklicher werden, wenn es so weiter geht wie bisher: rin die Kartoffeln, raus den kartoffeln, Hinz und Kunz beschließen was und dann macht jeder was ganz anderes.
 
Ihnen scheint nicht bewusst zu sein, dass auch jemand wie ich, der sich durchaus zu den kritischen linken Bürgern zählt, die Schnauze voll hat von allen, die meinen, sie müssten uns was über Gefährdung der Demokratie erzählen.
 
So und jetzt habe ich keibne Lust mehr in die Tasten zu hauen, obwohl ich noch einiges zu Ihrem Artikel notiert habe.
 
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Hennig


8. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,

ich erspare mir alle versöhnlerischen Vorreden und komme gleich zur Sache: Ihr o.g. Beitrag will scheinbar versachlichend erklären und ist unterm Strich nichts anderes als ein eindeutiges Bekenntnis zu der Querdenker-Szene in all ihren Schattierungen. Nein, es sind nicht alle daran Beteiligten Verschwörungstheoretiker o.ä., en masse aber schon. Ich beobachte die Geschehnisse seit dem Frühjahr 2020 und komme zur gleichen Schlussfolgerung wie der Beitrag des „Focus“ bereits im Mai des vergangenen Jahres bzw. wie der von Ihnen kritisierte Standpunkt der Initiative Unteilbar. Ihre Argumente gegen Unteilbar greifen angesichts der Millionen Opfer weltweit ins Leere, auch wenn Sie in Permanenz die „unschuldigen Schwachen“ ins Feld führen. Gerade einen hohen Teil dieser Schwachen, nämlich die Alten, hat es besonders betroffen, auch weil Querdenker & CO. sich absolut bewusst einen Dreck um Regeln scherten und damit an der Verbreitung von Covit-19 ganz erheblichen Anteil hatten. Das sollte Ihnen eigentlich bekannt sein. Wes Geistes Kind diese Leute tatsächlich sind, wird deutlich an den Links, die ich Ihnen – so Sie bislang mit derartigen Auslassungen der „um die Demokratie besorgten“ Querdenker noch nicht konfrontiert wurden – hier anhefte. Sie wurden – und werden – mir in bester Regelmäßigkeit von einem dieser besorgten Bürger übermittelt, der sich als Akademiker selbst zu den Wissenden  und Aufgeklärten (den „wokes“) zählt, selbst aber nicht an Querdenker-Aktivitäten teilnimmt, diese indes durch unablässige Verteilung ihrer mehrheitlich kruden Botschaften aktiv unterstützt. Hier nur eine Auswahl:

 
Viel Spaß und vor allem Erkenntniszuwachs beim Lesen!

Mit besten Grüßen
Joachim Gerlach


9. Leserbrief

Sehr geehrte Redaktion,
 
was hat diese Initiative gegen die Schließung von zwanzig Krankenhäusern, mitten in der Plandemie ähem Pandemie, gemacht? oder gegen die seit Jahrzehnten tödlichen Multiresistenten Krankenhauskeime?

oder sind wegen an Leukämie erkrankten oder gestorbenen Kindern schon einmal  Atomkraftwerke geschlossen worden?

aber jetzt soll möglichst alles geschlossen werden und alle die etwas dagegen haben sind die Bösen?

Es geht den Leuten die was gegen diese Art Demonstrationen haben, anscheinend immer noch zu gut.

Da sind leider viele Grundgesetzverweigerer in entscheidenen Positionen unterwegs.
 
Mit freundlichen Grüßen
A.H.


10. Leserbrief

Lieber Herr Riegel!
 
Ich bin um jeden Artikel im Netz dankbar, welcher die Regierungsbefürworter beanstandet. Ja wer die Regierungskritiker kritisiert, wird automatisch zum Regierungsbefürworter. Unterstützt wird Unteilbar dabei wohl nicht nur direkt von den Gewerkschaften, sondern wohl auch von den Kirchen, Wissenschaftlern, Prominenten (z.B. viele Unterhaltungskünstlern) und leider paradoxerweise von den meisten im Bundestag vertretenen Oppositionsparteien. Unteilbar bzw. Antifa behaupten zwar sie seien links, übersehen aber dabei, dass sie dann mit der Regierung abrechnen müssten, statt die Regierungsgegner wie die Querdenkerdemonstranten bloßzustellen. Sicher sind die führenden Köpfe der Querdenker wie Michael Ballweg als Unternehmer oder Bodo Schiffmann als niedergelassener Arzt auch nicht gerade als progressiv zu verordnen und von daher eher dem FDP oder CDU Lager zuzuordnen. Aber darum geht es auch nicht, sondern beide zeigen mit ihrem Agieren einen Widerstand, den man eigentlich von solchen Gruppen wie Unteilbar oder Antifa erwarten könnte. Es ist bei den Querdenkern auch immer der Ruf “Frieden” zu hören, den man bei Unteilbar vermisst. Michael Ballweg hatte Putin und Trump zu einer Großdemo eingeladen, es kam dafür ein Kennedy (Neffe des früheren Präsidenten bzw. Sohn des Präsidentschaftskandidaten), welcher sicher eine andere Bedeutung hat als die überflüssigen Querdenkergegner. Das Auftreten der Unteilbarorganisation und deren Unterstützung durch die veröffentlichte Meinung zeigt, wie ernst es um unsere Demokratie steht. Das meine ich jetzt bitterernst und sage es nicht so daher. Eine rechte Partei wie die AfD fängt natürlich viele verzweifelte Menschen und Regierungskritiker mit ihren Parolen auf.  Das sind sicher mehr Personen, als bei den lauten Unteilbardemos vertreten sind. Es ist ja auch kein Wunder, denn die AfD setzt sich für die Senkung der Mehrwersteuer und Volksentscheide ein, lehnt die meisten Auslandseinsätze der Bundeswehr ab, schickt eine Abordnung zu syrischen Regierungsvertretern und ihr derzeitiger Vorsitzender Chruppala wird vom russischen Außenminister empfangen. Es sind also längst nicht nur Rechte, die der AfD nachlaufen oder sich den Querdenkern anschließen, welche nicht nur die Coronamaßnahmen kritisieren, sondern mittlerweile auch andere Dinge, wie die aggressive Außenpolitik an den Pranger stellen. Man hörte von Leuten, die heute bei Unteilbar sind, auch nichts, als es darum ging, wichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser oder die Bahn zu privatisieren. Auf dem Land werden immer mehr Geldinstitute oder Postfilialen geschlossen, was das Leben gerade für Ältere immer mehr erschwert. Keine Kirchen, keine Gewerkschaften oder andere einflussreiche Organisationen üben da konstruktive, dauerhafte und von den Medien immer wieder unterstützte Kritik. Aber halt, wer da die Regierung und deren Helfershelfer beschimpft, ist ein Rechter oder sogar ein Antisemit. Nur wer ständig das Klima kritisiert, der kommt an. Warum eigentlich? Um damit grundsätzlich von anderen Problemen – vielleicht sogar noch wichtigeren Probleme – abzulenken. Aber selbst dieses Problem braucht man ja nicht mehr anzusprechen, denn wir haben ja mit dem Coronaproblem noch für lange Zeit zu tun. Und wer in diesem Zusammenhang die Regierung und die Medien kritisiert, der bekommt es mit Unteilbar und den Helfeshelfern zu tun. Übrigens soll auch Sahra Wagenknecht in ihrem neuen Buch “Die Selbstgerechten….” solche Organisationen wie “Unteilbar” oder “Fridays for Future” als lächerliche Wohlfühlbewegungen bezeichnet und “Querdenken” mit freundlichen Worten bedacht haben. Sie könnte eine Integrationsfigur für zuückkommende AfD-Wähler sein und die Querdenkerbewegung ergänzen. Allerdings ein erneutes Feindbild für “Unteilbar” werden.
 
Mit freundlichem Gruß
Harald Pfleger


11. Leserbrief

Hallo liebe Nachdenkseitenredaktion,

Normalerweise müsste man nicht viel zu einem solchen Aufruf sagen, denn schon die Wortwahl entlarvt ihn als totalitäre Propaganda von Menschen die für sich in Anspruch nehmen die einzig richtige Meinung zu einem sehr komplexen Thema zu äußern und alle, die diese Meinung nicht teilen laufen Gefahr vom Bannstrahl getroffen zu werden.

In diesem Falle mit einer der größtmöglichen moralischen Keulen, den Vorwurf des Antisemitismus. Allerdings wird sie in diesem konkreten Falle nicht besonders wirksam sein.

Die Bewegung ist zu groß, als das man sie mit solchen Mitteln spalten und diskreditieren könnte. Sie speist sich aus der normalen Bevölkerung, der “Mitte” der Gesellschaft.

Die Menschen erkennen einander und letztendlich diskreditieren sich die Porpagandisten nur selbst.

Die verwendete Schwurbelsprache spricht für mich auch dafür, wie sehr die Akteure vom Leben der normalen Bevölkerung entfernt sind. Blasenbewohner.

Leider ist dieses Kommunikationsverhalten in unseren Zeiten zur Normalität geworden und das trifft für eigentlich alles Trendthemen zu, wenn auch Corona momentan eine Sonderstellung einnimmt.

M.E. nach liegt es u.a. daran, dass die Meinung von Extremisten den Diskurs bestimmt. Die Gründe dafür sind sicherlich sehr vielfältig, ich glaube aber, dass dieser Zustand gezielt gefördert wird (u.a. von den Medien, aber auch von großen Geld/Staaten durch Unterstützung entsprechender Akteure/NGOs etc).

Auf diese Weise lässt sich eine potentiell gefährliche Bewegung (wie z.B. eine von Natur aus tendentiell kapitalismuskritische Umweltschutzbewegung) spalten bzw. diskreditieren.

Die Tendenz ist hierbei auch das die Themen verflacht und ihrer Kernaussagen beraubt und damit entschärft werden, eine überfällige Umweltschutzdebatte wird z.B. auf den Klimaschutz reduziert usw.

Im besten Falle setzt man sich an die Spitze der Bewegung, wie z.B. das WEF es im Falle der Klimadebatte tut.

Man muss die Scheinheiligkeit der Akteure dort einmal auf sich wirken lassen. Dort sitzen die Leute, die für Umweltzerstörung mit Hauptverantwortung tragen, jetten z.T. mit ihren Privatjets nach Davos und lauschen gebannt einer Greta Thurnberg und ihren Anklagen.

Ich persönlich fühle mich immer wieder an Orwell erinnert, zu sehr wird in der Argumentation die Realität auf den Kopft gestellt.

Vermeintliche Solidarität ist i.d.R. purer Egoismus, das angebliche Mitgefühl mit den Risikogruppen halte ich für Gleichgültigkeit und soziale Kälte.

Was bringt Menschen dazu einen solche Aufruf zu verfassen bzw. zu unterstützen?

Auch wenn die Gründe sicherlich vielfältig sind und es in einigen Fällen auch gezielt wirkende “Einflussagenten” sein können, ich glaube dass die Angstkapagne bei vielen Menschen erfolgreicher gewirkt hat, als sie zugeben möchten.

Diese Angstkapagne hat nachweisbar zu z.T. irrationalen Ängsten geführt, vor allem bei jungen Menschen, die in keinster Weise von der Krankheit gefährdet sind.

Ich denke auch, das einige der Hauptangstvebreiter wie Herr Lauterbach und Herr Drosten Angst haben und u.a. deshalb permantenten Alarmimus verbreiten.

Man mißbraucht diese Menschen u.U. als “nützliche Idioten”

Natürlich wird das niemand gerne zugeben, wer will schon als Angsthase gelten.

Bequemerweise liefern die Angstmacher auch gleich die passende Ausrede mit. Man tut das alles natürlich nicht aus Angst, sondern aus Solidarität mit anderen.

Angst würde auch die Agressivität einiger der Akteure erklären.

Viele Grüße
Andrej R.


12. Leserbrief

Lieber Herr Riegel,

da Frank Werneke von Verdi den Aufruf unterschrieben hat, habe ich es mir erlaubt ihm als jahrzehntelanges Gewerkschaftsmitglied einen Brief zu schreiben (siehe Anhang). Dort frage ich – so meine ich – was denn an den Positionen der Kritiker von Corona-Maßnahmen rechts ist.

Sie dürfen den Text gerne veröffentlichen.

viele Grüße
Andreas Klotz

Hier folgt der Brief:

Frank Werneke
Verd.i-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Betreff: Statement „Freiheit geht nur solidarisch“
Hamburg, den 12. April 2021

Lieber Frank,

in diesen Tagen stieß ich auf das Statement „Freiheit geht nur solidarisch“, das anlässlich der sogenannten Mobilisierung von Querdenkern verfasst wurde. Dabei konnte ich auch lesen, dass Du dieses Statement mitunterschrieben hast. Als Verd.i-, bzw. DPG-Mitglied seit 1978 erlaube ich es mir, Dir dazu einige Fragen zu stellen.

Seit Beginn der Initiative Querdenker erlebe ich, dass sie gerade aus linken und linksliberalen Kreisen unentwegt als rassistisch, antisemitisch und allgemein dem rechten Lager zugehörig angesehen wird. Ich selbst bin nicht in irgendeiner institutionellen Weise der Querdenkerinitiative angeschlossen, verfolge allerdings die Diskussionen über die Corona-Maßnahmen und die Corona-Politik mit großer Aufmerksamkeit und großer Besorgnis. Da ich mich biographisch, ideell und habituell nach wie vor politisch links einordne, irritiert und erschreckt es mich, dass von Seiten der Linken und auch der Gewerkschaften nahezu jede kritische Stimme an der Corona-Politik in dieser Weise stigmatisiert wird.

Was ist aber rechts und verschwörungstheoretisch daran, wenn gesagt wird, dass Grundrechte nicht dauerhaft ausgesetzt und gebeugt werden dürfen, schon gar nicht alleine durch das Bundeskabinett und die sogenannte Ministerpräsidentenkonferenz?

Warum ist es rechts und verschwörungstheoretisch, wenn angemahnt wird, dass die Medien ein weites Spektrum der wissenschaftlichen Positionen zur Corona-Politik sowohl aus Medizin und Molekularbiologie, wie u. a. auch der Ökonomie, der Sozialpsychologie und der Soziologie in ihrer Berichterstattung abbilden müssen? Was ist unwissenschaftlich oder gar verschwörungstheoretisch daran, zu verlangen, dass auch die Bundesregierung und alle anderen Entscheider, verschiedene Wissenschaftsdisziplinen und verschiedene wissenschaftliche Denkschulen angemessen würdigen und berücksichtigen?

Warum gilt es als rechts und verschwörungstheoretisch, wenn ein kritischer Blick auf die oftmals nicht menschen- oder gar umweltfreundlichen Praktiken der multinationalen Pharmaunternehmen, z. B. im Hinblick auf eine sehr starke Fokussierung auf weltweit durchzuführende Massenimpfungen (angepeilt sind weltweit 7 Mrd. Doppelimpfungen, also rund 14 Mrd. Impfungen) geworfen wird. Warum ist es so falsch – und das auch angesichts des Protests seitens der Linken am G-20-Gipfel in Hamburg – wenn versucht wird, die Weltgesundheitsorganisation kritisch zu beleuchten und zu hinterfragen, ob eine solche Organisation unabhängig sein kann, wenn sie vor allem von privaten Geldgebern finanziert wird?

Wer nimmt sich das Recht heraus, diejenigen, die mit wissenschaftlicher Kompetenz feststellen, dass Zahlen zur Corona-Sterblichkeit, zur Neuinfektionsrate, zu den Inzidenzzahlen, etc., etc. nicht isoliert als absolute Zahlen, sondern im Verhältnis zur Gesamtsterblichkeit einer Population, zur Anzahl der Testungen, usw. abgebildet werden müssen, als unwissenschaftlich zu benennen?

Darf es nicht sein, dass gefragt wird, ob die Maskenpflicht, die ja noch vor einem Jahr von offizieller Seite als nicht zweckdienlich dargestellt wurde, das Infektionsrisiko tatsächlich reduziert? Und muss man wirklich rechts, verschwörungstheoretisch und unwissenschaftlich sein, wenn man fragt, ob die Maskenpflicht im Freien, im Schulbetrieb oder das an manchen Orten von der Polizei durchgesetzte Verbot des Rodelns und anderer spielerisch-sportlicher Betätigungen noch verhältnismäßig ist?

Sind nur Rechte und Verschwörungstheoretiker der Meinung, dass grundsätzlich die gesamte Corona-Politik auf ihre Verhältnismäßigkeit abgeklopft werden muss? Das heißt, das Erkrankungsrisiko, die Erkrankungsfolgen, die Belastbarkeit des Gesundheitssystems, usw. müssen in Bezug gesetzt zu den sozialpsychologischen Folgen (Einsamkeit und einsames Sterben, gerade bei den ganz Alten, Depressionen, zunehmende Kontaktarmut, Beeinträchtigungen der kindlichen Entwicklung), zu den Auswirkungen auf das wirtschaftliche Leben (Insolvenzen, Anstieg der Arbeitslosigkeit, Zunahme der Armut, Gefahr einer tiefgreifenden Rezession) und zu den Gefahren für den Verfassungs- und Rechtsstaat (Aussetzung und Beugung von Grundrechten).

Zu guter Letzt, denkt ein Gewerkschaftsvorsitzender, der zudem für die Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegewesen zuständig ist, nicht, dass es sinnvoller gewesen wäre, innerhalb des letzten Jahres, die Zahl der Intensivbetten, die Bedingungen für die dort Beschäftigten und die übrigen logistischen Voraussetzungen für eine Kapazitätserweiterung der Intensivpflege zu schaffen, anstatt mit ansehen zu müssen, wie rund 6000 Intensivbetten abgebaut wurden? Ironischerweise oder vielleicht besser perverserweise wird nun wieder die mangelnde Kapazität der Intensivpflege an die Wand gemalt (auf der Basis fragwürdiger Inzidenzzahlen), um den Dauerlockdown zu begründen.

Als vor mehr als einem Jahr der m. E. die von Hysterie und Panik geprägte Corona-Politik (forciert u. a. durch ein vom Innenministerium in Auftrag gegebenes Worst-Case-Papier) einsetzte, hatte ich die Hoffnung, dass Institutionen, denen ich mich nahe fühle, wie die Gewerkschaften, die linken und linksliberalen Presseorgane und andere Organisationen einer bürgerrechtlichen Öffentlichkeit, bis hin zu Politikerinnen und Politikern die sich der Rechtsstaatlichkeit und dem Verfassungsauftrag verpflichtet fühlen, ihre kritische Stimme und ihren politischen Einfluss geltend machen würden, um Augenmaß und damit Verhältnismäßigkeit einzufordern. Stattdessen kam gerade von dieser Seite ein unkritisches Abnicken der von Regierung und Ministerpräsidentenkonferenz verordneten Maßnahmen, verbunden mit einer ins Autoritäre gehende Diskreditierung nahezu aller fragenden, warnenden und insgesamt kritischen Stimmen. Mich hat diese Erfahrung politisch heimatlos gemacht. Ich befürchte aber, dass der Unwillen oder die Unfähigkeit der Linken, sich mit den Menschen, die sich als Querdenker oder nicht, kritisch zu der Corona-Politik zu Wort melden, anständig auseinanderzusetzen oder sie gar zu unterstützen, genau den tatsächlich rechten Meinungen, Weltbildern und Gruppierungen in die Hände spielt.

Mit vielen Grüßen


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