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Titel: Leserbriefe zu „Schade, dass wir nicht von Clowns regiert werden!“
Datum: 11. April 2021 um 14:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich: Redaktion
In seiner Glosse „Schade, dass wir nicht von Clowns regiert werden!“ greift Jens Berger die hämischen Kommentare deutscher Medien zum „Clown“ Boris Johnson und die gleichzeitigen Lobhudeleien gegenüber der „Physikerin“ Angela Merkel auf und stellt diese Sprüche der aktuellen Performance der beiden nationalen Impfkampagnen gegenüber. Zu diesem Artikel sind einige Leserbriefe eingegangen. Hier eine Auswahl der E-Mails. Zusammengestellt von Jens Berger.
1. Leserbrief
Guten Tag Herr Berger, guten Tag liebes Team der Nachdenkseiten.
Diese Glosse hat mir ausgezeichnet gefallen und mich zu einigen Überlegungen angeregt.
Immer mehr kristallisiert sich heraus, dass unsere Kanzlerin sicherlich aus der experimentellen Physik stammt. Es wird eine These aufgestellt, dann wird diese im Versuch durchgeführt und zuletzt wird diese These dann auf Wiederholbarkeit überprüft. Die These: Der Lockdown bringt im Ergebnis keinen Erfolg (wird aber nicht gesagt – Blindtest). Dieser These wird von etlichen Wissenschaftlern und Politikern (auch Profs.) widersprochen. Der Lockdown wird durchgeführt – und bringt nicht das erhoffte Ergebnis. Der Widerspruch zur These bleibt erhalten – der Lockdown wird unter geänderten Bedingungen erneut durchgeführt – das Ergebnis bleibt das gleiche. Das Spielchen geht so lange weiter bis auch der Letzte überzeugt ist – Der Lockdown klappt nicht, wir müssen uns tatsächlich was anderes überlegen.
So ein Mist.
Versuchen wir es doch erneut mit einen weiteren Änderung des Grundgesetztes. Dann können wir dem Volk ja noch einfacher noch abstrusere “Gesslerhüte” präsentieren. Der deutsche Michel wird schon mitmachen.
Dann wird sicherlich noch die Universalwaffe ausprobiert: FREIWILLIGE SELBSTKONTROLLE – damit haben wir ja gute Erfahrungen in der Wirtschaft gemacht.
Ich hoffe ich kann noch viele solche und andere erhellende Beiträge – nicht nur Glossen – auf den Nachdenkseiten lesen.
Viel Erfolg bei der weiteren Arbeit wünscht
Peter Riwotzki
2. Leserbrief
Lieber Herr Berger,
vielen Dank für diesen einmal etwas anderen Corona-Artikel. Es ist nämlich auch so, dass Clowns hinter ihrem Kostüm sehr, sehr ernsthafte Menschen sind, die nachdenklich und philosophisch sind, niemals arrogant und erst recht nicht herrschsüchtig. Sie haben Mitgefühl.
Diese Attribute hat unsere, wie Sie schreiben, Wissenschaftlerin und Physikerin leider in keiner Weise mit auf den Lebensweg bekommen. So kann sie auch nicht unterscheiden zwischen ehrenwerten und unehrenwerten Wissenschaftlern. Diejenigen, die für Geld und Amt lügen können und die diejenigen, die sich lieber steinigen ließen, als sich auf so was einzulassen.Und wer fast immer zeitlebens, mit weniger ehrenwerten Menschen zu tun hatte und die andere Sorte gar nicht kennt – Pech für uns, die Bevölkerung – und dann noch die Medien. Gerade kommt eine Pushmeldung. Intensivmediziner schlagen Alarm – und ich frage mich – fürchten die um die hohen Zuschläge für ein Intensivbett von 85.000 Euro pro Bett und kann deshalb die Pandemie nicht lange genug dauern?
Clowns haben dann doch wohl den besseren Durchblick. Sind unabhängig und frei und trinken gerne mal ein Bier, draußen im Biergarten…
Beste Grüße
Karola Schramm
3. Leserbrief
Guten Tag Herr Berger,
Deutschland einig Lockdown-Land..ich wette, dass ab nächster Woche unsere Qualitätsmedien Großbritannien mit Kritik und Häme überziehen werden, wegen den angekündigten Lockerungen. So geschehen in der Vergangenheit mit Schweden, Tschechien und auch den USA zu Trump-Zeiten. In letzterem Fall dürfte das mit der Kritik etwas komplizierter werden, sitzt doch inzwischen der herbeigewünschte und-geschriebene Joe Biden im Weißen Haus.
Was denken sich Merkel, Spahn, Wieler & Co. in dieser festgefahrenen Situation? Wenn wir schon nicht mit hohen Impfquoten punkten können, wollen wir wenigstens Lockdown-Weltmeister sein! Hauptsache, wir sind irgendwo ganz vorne dabei.
Jenseits dieses ad absurdum geführten Wettbewerbsdenkens scheint hier noch ein weiterer Faktor eine Rolle zu spielen: sieht man sich die Bereiche an, die unter dem Lockdown besonders zu leiden haben (Gastronomie, Hotellerie, Veranstaltungsbranche) so sind dieses hauptsächlich Bereiche, die der Freizeitgestaltung des “einfachen Bürgers” dienen, für den die regierende großbürgerliche Schicht nur Verachtung übrig hat. Als Mitglied der Elite hat man nicht nur einen internen Kodex zu beachten, was Präferenzen und Verhaltensweisen anbelangt, sondern auch alles strikt abzulehnen, was außerhalb dieser Werteskala liegt. Medial schlägt sich das spätestens seit der Einführung der HartzIV-Gesetze in einer zunehmenden kritischen Haltung gegenüber dem Freizeitgebaren der “Normalos” nieder. Da wurden die Mallorca-Partygänger genauso aufs Korn genommen, wie die Kneipenbesucher am Wochenende oder die Kundschaft der Fastfood-Restaurants. Vertreter der Eliten wurden hingegen meist in einem positiven Licht dargestellt, sportlich-elegant, mit blitzendem Gebiß, zielstrebig und karrierebewusst.
Unterschwellig wurde dabei suggeriert: die meisten sind durch ihr verfehltes Freizeitverhalten an ihren beruflichen und persönlichen Mißerfolgen selber schuld (dass die Elite ihre Top-Positionen ausschließlich in der eigenen Gesellschaftsschicht vergibt, wird unter den Tisch gekehrt), während die, die “wissen, wie es geht” vorankommen.
Der COVID-Lockdown ist demnach auch nicht als (DDR-angehauchte) Umerziehungsmaßnahme zu verstehen. Der Dauerkrieg von Oben gegen Unten hat nur eine neue Eskalationsstufe erhalten. Jetzt werden auch Vertreter der Mittelschicht geopfert. Und die Elite (Klaus Schwab läßt grüßen) reibt sich die Hände…
Denk ich an Deutschland..
A.G.
4. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
Zugegeben, eine so chaotisch unorganisierte Impfstrategie und unzureichende Coronapolitik lädt zu einer Glosse förmlich ein. Da passt es auch zu gut, dass Deutschland sein Selbstverständnis eines Organisationstalents gerade selbst zerlegt.
Diese Ausgangslage hätte einen spöttisch satirischen Kommentar verdient gehabt, und so las ich den Artikel Ihres Leitautors Jens Berger in guter Erwartung.
Leider beschränkt sich der Text hauptsächlich darauf, die bösen Leitartikler und Meinungsmacher auszulachen. Kritik an den Regierenden? Fehlanzeige. Nur die altbekannte Medienschelte.
Jeder Anstand geht dann aber im Schlussabschnitt verloren. Berger schreibt: “So (…) werden wir gefragt, ob wir den totalen Lockdown wollen; wenn nötig totaler und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt erst vorstellen können.” Ist das sein Ernst? Dieser offensichtliche Bezug auf Göbbels Sportpalast-Rede 1943 geht eindeutig zu weit.
Man kann wirklich geteilter Meinung sein über die Medienlandschaft in Deutschland. Diese aber auf eine Stufe zu setzen mit einem der grauenhaftesten Agitatoren der Weltgeschichte, ist an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten.
Meine guten Erwartungen sind reinem Entsetzen gewichen.
Mit freundlichen Grüßen
C. G.
5. Leserbrief
Liebes Nachdenkseiten-Team,
lieber Jens Berger,
ein kleines Gedankenspiel wie die Kanzlerin Ihren Thron rettet an dem Herr Berger gesägt hat:
Der Kanzlerin, Ihrem Schutzwall aus MSM, der gesamten Politik und dem illustren Kreis der “Wir sind einer Meinung”-Medienstarwissentschaftler ist durchaus bewusst, dass sie die gesamte Steuerung der Corona Krise mit in ihrem Ausmaß noch nicht absehbaren Folgen und Kollateralschäden komplett gegen die Wand gefahren haben. (Schweden ist nach wie vor ein Beispiel, dass auch andere Ansätze in vielerlei Hinsicht möglich gewesen wären)
Last Exit für die Gottkanzlerin: ZeroCovid Lockdown!
Letzte Jahr sind die Infektionszahlen ab KW 14 Jahreszeiten bedingt zurückgegangen auch wenn behauptet wird, dass das an den Maßnahmen lag. Die Mutanten 3.Welle, kann nicht mehr lange aufgrund des Datenmaterials aufrecht erhalten werden. Deshalb schnell die verpflichtenden Tests in Schulen, der PCR-Test kann je nach Anwendung und Vorgaben zum Nachweis von allem benutzt werden, Hauptsache die Zahlen der nichts sagenden Inzidenzwerte steigen jetzt nochmal schnell bedenklich. Schuld sind die unbedachten Untertanen, die sich über Ostern, wie prophezeit, nicht an die Regeln gehalten haben.
In den Printmedien steigt die Anzahl der Artikel, die auf den notwendigen Komplettlockdown deuten und in den Talkshows sitzen fasst ausschließlich ZeroCovid Jünger. Der Komplettlockdown kommt, wir werden für 4-6 Wochen weggesperrt mit begleitenden Maßnahmen der Überwachung, Schleifung des Datenschutzes und Implementierung totalitärer Maßnahmen, die zur wirkungsvollen Umsetzung dieses Schrittes unabdingbar sind.
Und, oh Wunder wir werden gerettet! Die Zahlen fallen. Sagen wir mal hypothetisch, die Labore werden angewiesen die PCR-Tests einheitlich mit einem CT-Wert von max. 25 durchzuführen. Dazu kommt die Jahreszeiten bedingte Abnahme. Auf den Intensivstationen landen nur noch tatsächlich mit Corona Infizierte und Symptomen und nicht wie vorher z.B. Herzerkrankte mit positivem Test ohne Symptome, die dann aber in die Covid Statistik eingingen.
Also wenden sich alle Zahlen zum Besseren, die Apokalyptiker aus der Wissenschaft haben Recht behalten und sind in ihrer Expertise gestärkt. Das lange hin und her vorher lag nur an den zögerlichen Ministerpräsidenten und an der Bevölkerung, die sich nicht richtig an die Vorgaben hielten.
Die Kanzlerin als Physikerin hat intuitiv auf die richtigen Wissenschaftler gesetzt, mit trauriger Mine zu den Kollateralschäden, die aber notwendig waren um die Pandemie zu beenden. Und alles wird Medial orchestriert, weil die MSM durch ihre einseitige, manipulative und Angst erzeugende Berichterstattung, selbst genug zu verlieren haben. Die Protagonisten sind fein raus, das ist ein absoluter Gewinnerzug. Durchweg alle die eine andere Meinug zum Umgang mit der Krise und berechtigte Argumente (beispielhaft die Thesenpapiere der Gruppe um Prof. Schrappe) sind somit gescheitert.
Das einzige Risiko, der Bevölkerung reicht es und sie geht in Massen auf die Straßen, dann ginge Frau Merkel als gescheiterte Kanzlerin in die Geschichte ein. (Ein Risiko, das man beim deutschen Michel einkalkulieren kann) Vergessen ist, dass man die vulnerablen Gruppen unter katastrophalen Umständen in den Altenheimen hat sterben lassen, während man Kinder auf den Rodelpisten verfolgt und mit Hubschraubern von zugefrorenen Seen vertrieben hat etc., ich könnte da noch unzählige schwachsinnige Maßnahmen anführen.
Vergessen ist, dass man mit einem bewussten Panikkonzept die eigene Bevölkerung in einen Angtsmodus geführt hat, der eine Gesellschaft hinterläßt, die in einem nie gekannten Ausmaß gespalten ist. Was dies alles bei Kindern und Jugendlichen längerfristig bewirkt ist in seinem vollständigen Umfang noch gar nicht abzusehen. Und dann noch die Vernichtung von Existenzenzen, Familien, Freundschaften, Sterbefälle durch verzögerte bzw. nicht durchgeführte Behandlungen… alles vergessen!
Davon abgesehen, glaube ich, dass ZeroCovid bei einem Transitland in der Mitte Europas mit vielfältigen wirtschaftlichen, kulturellen und menschlichen Beziehungen langfristig gar nichts bringen kann.
Freundliche Grüße aus Köln
Michael Klein
6. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
je länger sich die Impfung hinzieht, desto länger wird das Einsperren (Lockdown ist inzwischen so abgenutzt, dass niemand mehr über die Bedeutung nachdenkt) dauern.
Vermutlich ist dieses „Versagen“ deshalb genau so geplant.
Mit freundlichen Grüßen
Richard E.
7. Leserbrief
Lieber Herr Berger,
Sie schreiben:
„Ceterum censeo: Liebe Leser, dies ist eine Glosse, die zum NachDenken und Reflektieren einladen soll. Natürlich sind weder Boris Johnson noch Donald Trump Politiker, wie man sie sich wünschen könnte und wahrscheinlich ist der Erfolg der beiden Länder bei der Impfkampagne vor allem auf professionelle Behörden und weniger auf die Staatschefs selbst zurückzuführen. Es sollte an dieser Stelle auch nicht darum gehen, das komplexe Thema Corona in allen Nuancen zu analysieren. Manchmal ist jedoch sinnvoll und – hoffentlich auch für die Leser – amüsant, denen die vom hohen Ross herab mit dem Finger auf andere zeigen und sie als Clown bezeichnen, den Spiegel vorzuhalten.“
Was sagt uns dieser und hundert ähnliche Texte über unser Meinungsklima?
Ironie? – Vergiss es! Zu gefährlich! Höchstens in einer Hochsicherheitsverpackung. Aber auf eigenes Risiko!
;-) (Ja, der Smiley ist auch zur Sicherheit)
Schöne Grüße
Bernhard Meyer
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