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Titel: Videohinweise am Mittwoch

Datum: 10. März 2021 um 16:36 Uhr
Rubrik: Videohinweise
Verantwortlich:

Hier finden Sie in der Regel am Mittwoch und am Samstag einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. Auch für die Rubrik „Musik trifft Politik“ gibt es eine eigene Playlist (CG: Christian Goldbrunner)

Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:

  1. Weg von der Fixierung auf die Inzidenz-Werte? | DW Nachrichten
  2. Kinder im Shutdown – Abgehängt in der Krise
  3. Corona-Pandemie: Frauenhäuser sind überlastet
  4. Bericht aus dem Wirecard-Untersuchungsausschuss #10
  5. WHO-Vertreter: Ende der Pandemie in Sicht – offenbar auch ohne Impfung
  6. International – Israel, Karin Leukefeld [90]
  7. Talk im Hangar-7 – Streit um den Impfpass: Droht jetzt die totale Kontrolle?
  8. Die Spiegel-Demontage
  9. Bundespressekonferenz – Berlin begrüßt US-Sanktionen gegen Russland
  10. phoenix persönlich: Kabarettist Mathias Richling zu Gast bei Alfred Schier
  11. Demonstration in Berlin anlässlich des Internationalen Frauentags
  12. Julian Assange’s Partner, Stella Moris, Speaks Out | Useful Idiots
  13. Das Wilde Schaf, Episode 16: Sarkozy, Vaccine-Passport, WHO
  14. Kabarett, Satire, Comedy und Co.
  15. Musik trifft Politik

Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Beiträge einverstanden sind. Sie können uns bei der Zusammenstellung der Videohinweise unterstützen, indem Sie interessante Fundstücke an die Adresse [email protected] schicken. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.

  1. Weg von der Fixierung auf die Inzidenz-Werte? | DW Nachrichten
    Lockdown und kein Ende. Viele Deutsche sind es leid. Eine aktuelle Umfrage belegt, die meisten Deutschen wollen ein Ende des Lockdowns. Die Politik wägt bei den Lockerungen weiter ab. Risiko- Ethiker und Philosoph Julian Nida-Rümelin meint, die Politik muss weg von der Fixierung auf die Inzidenzwerte. Wichtiger sei der Blick auf entscheidendere Kriterien, wie z.B. die Morbidität – also wie viele erkranken schwer, müssen in die Klinik oder sterben gar oder wie viele müssen auf Intensivbetten. Bei weiteren Impfungen der priorisierten Risikogruppen müsste sehr bald eine Entspannung eintreten, so Nida-Rümelin. Im 2. Quartal dieses Jahres sollte die Infektionskrankheit ihren Schrecken verloren haben.
    Quelle: DW Deutsch, 04.03.2021

    Julian Nida-Rümelin [transkribiert, CG]: “Die Länder mit den längsten Shutdown- und Lockdown-Maßnahmen, wie Italien oder Spanien haben (in Summe; Anm. CG) die höchste Todesrate d.h. die Effektivität dieser Shutdown- und Lockdown-Maßnahmen ist ziemlich gering und die Nebenwirkungen sind ziemlich groß. […] Man muss sich überlegen, was sind die für uns wichtigen Kriterien oder Werte, an denen wir uns orientieren. Die Inzidenz ist ein Indikator für die Dynamik des Infektionsgeschehen, deswegen ist das eine interessante Größe, allerdings extrem unzuverlässig. […] Wenn Sie die Inzidenzen vergleichen zwischen Deutschland, USA und Frankreich, dann ist es so – das sind Werte von der letzten Woche – Deutschland 61, USA 164, also zweieinhalb Mal soviel, Frankreich 192, mehr als dreimal so hohe Inzidenz. Okay, sagt man, aha, die Inzidenz ist ein Merkmal, da sieht man, wie schlimm die Infektion wütet, also müsste sie in Frankreich drei mal so schlimm wüteten wie in Deutschland. Dann schauen wir mal nach den neuen Todesfällen pro eine Million Einwohner: Deutschland 5,3, USA 6,2, Frankreich 5,7, also ungefähr dieselbe Zahl zusätzlicher Todesfälle pro eine Million Einwohner pro Tag, während die Inzidenzen bis um den Faktor drei variieren. Wer aus solchen Zahlen nicht die Schlussfolgerung zieht, dass Inzidenz nur ein Indikator ist, aber auf keinen Fall der wirklich wichtige, dem ist ja nicht zu helfen, der versteht von Statistik nichts. Deswegen muss ich nochmal ganz deutlich wiederholen: Wir müssen uns dringend von der Inzidenzideologie, die in diesem Land mehr um sich gegriffen hat, als in jedem anderen europäischen Land dringend lösen! Es sind nicht Inzidenzen, die relevant sind für das Infektionsgeschehen, sondern: Wie viele Menschen sterben? Wie viele Menschen müssen in die Kliniken? Wie viele Menschen müssen auf die Intensivbetten? Wie viele Kapazitäten haben wir? Und was sind die ökonomischen, sozialen und Bildungs- und Kultur-Nebenfolgen der Maßnahmen, die wir ergreifen? Das sind die relevanten Größen, nicht die Inzidenz! […] Italien hat gegenwärtig 21 Kriterien, nach denen das Risiko jeweils lokal bestimmt wird. Inzidenz ist eines von 21 Kriterien! Italien hat, wie wir gerade gesehen haben, höhere Inzidenzen, aber ungefähr die gleiche Todesrate wie Deutschland, das heißt, das Infektionsgeschehen ist ungefähr vergleichbar. […] Wir haben keinen Grund mehr, herablassend auf diesen südlichen Nachbarstaat zu schauen.”

  2. Kinder im Shutdown – Abgehängt in der Krise
    Die Politik hat ihre Bedürfnisse viel zu spät wahrgenommen
    24 Stunden zu Hause, oft sieben Tage die Woche: keine Schule, kein Sport, keine Freunde. Kinder haben in der Corona-Krise Sorgen, sind einsam. Der Shutdown hat Folgen für die Psyche.
    Millionen Kinder und Jugendliche sitzen seit Monaten im Shutdown fest. Wechselunterricht gibt es oft nur in Grundschulen und das längst nicht überall. Häufig fühlen sich Kinder abgehängt, denn die Situation hat sich seit Monaten kaum verändert.
    Das Leben wird zur großen Herausforderung, vor allem für diejenigen, die zu Hause keine optimalen Bedingungen haben. Der 12-jährige Angelo aus Berlin erzählt sehr offen von seinen Ängsten und Nöten: „Wir müssen nur zuhause bleiben und können nur sehr selten raus, weil eben Lockdown ist“. Seine Familie hat große Angst, sich anzustecken und sich deshalb in die kleine Wohnung nahezu komplett zurückgezogen. Angelo ist darüber sehr unglücklich: „Gut ist eigentlich nichts an der Sache. Meistens bin ich auch überfordert, sitze in der Ecke und weine dann.“
    Diese Erlebnisse sind kein Einzelfall. Bernd Siggelkow kennt viele solcher Kinder und Berichte. Vor 25 Jahren hat er die Kinderstiftung „Die Arche“ in Berlin gegründet und ist seit Beginn der Pandemie im Dauereinsatz. Sein Team kümmert sich um die Nöte der Kinder, fährt Lebensmittelpakete zu den Familien und schafft es so den Kontakt zu halten.
    Der Leiter der Arche klagt: “Das Hilfesystem ist runtergefahren, die meisten Jugendeinrichtungen sind gar nicht da. Wir sehen viele Dinge an der Tür oder vermuten sie zumindest. Wir kommen auch nicht rein, dürfen wir auch nicht, aber wir merken schon auch an dem Verhalten von Kindern und Eltern, wie angespannt die Situation ist.“
    Während viele Kindereinrichtungen pandemiebedingt geschlossen bleiben, ist für Siggelkow und die Arche-Mitarbeiter*innen klar: Es gibt Fälle, da geht Kinderschutz vor Infektionsschutz. Deshalb sind die Arche-Einrichtungen weiter geöffnet. Kinder bekommen dort auch weiterhin ein warmes Mittagessen, Hausaufgabenhilfe und wann immer es benötigt wird, ein offenes Ohr. Und das ist bei sehr vielen Kindern nötig. Die Auswirkungen der Corona-Krise auf Kinder ziehen sich durch alle sozialen Schichten.
    71 Prozent der Kinder und Jugendlichen fühlen sich laut Studien durch die Pandemie abgehängt. Zwei Drittel von ihnen geben eine verminderte Lebensqualität und ein geringeres psychisches Wohlbefinden an. Expert*innen beobachten schlechte Ernährung, wenig Bewegung und zunehmende Gewalt in Familien. Sie machen sich Sorgen um die Gesundheit und Langzeitfolgen der Pandemie.
    “ZDFzoom” gibt einen Einblick in das Leben der Kinder und Familien, stellt die Fragen nach den Folgen eines langen Shutdowns und diskutiert Wege aus den Belastungen mit der Krise.
    Quelle 2: ZDF zoom, 04.03.2021, Langfassung via Mediathek
    Quelle 1: ZDFheute Nachrichten, Kurzversion via youtube

    Bernd Siggelkow, Gründer “Die Arche” [transkribiert, CG]: “Alleine in diesen zwei Straßenzügen kenne ich Hunderte von Kindern, die auch zum Teil in die Arche kamen, und von denen sind bestimmt 90 Prozent betroffen von den Schwierigkeiten, die durch den Lockdown passieren. Das, was hinter verschlossenen Türen passiert, ist ein Akt des Grauen, den man nicht beschreiben kann, weil die meisten sehen es ja nicht. […] Die Hilferufe, die uns erreichen sind in der Regel von überforderten Menschen. Menschen, die nicht mehr weiter können, die sich von dem System vergessen fühlen. Die sagen: ‘Ihr seid die einzigen, die noch für uns da sind, wir können euch telefonisch erreichen, sonst niemanden. Wir laufen schon mit dem Kopf gegen die Wand, weil wir einfach nicht mehr können, wir wollen unsere Kinder nicht schlagen, und die Kinder wollen sich auch nicht untereinander schlagen.’ […] Ich glaube, dass wir das große Problem in unserer Gesellschaft haben, dass Kinder nicht in der Mitte der Gesellschaft stehen, sondern am Rand. Sie haben keine Wählerstimmen, und dann fallen besonders die durchs Sieb, die es sowieso schwer haben und dadurch sind die Kinder in großer Gefahr.”

    ZDF: “Realität ist, das Leben der Kinder ist weiterhin eingeschränkt, bis auf Kita und Schule. Fast alle Anlaufstellen für Kinder sind weiterhin zu. Eine der wenigen Ausnahmen: ‘Die Arche’ in Berlin. Bernd Siggelkow und sein Team machen einfach weiter, zum Wohl der Kinder. Hier dürfen Sie in Kleingruppen Hausaufgaben machen, bekommen ein warmes Essen und alles, was zuhause im Shutdown fehlt. […] Es kommen meist Kinder, die es zuhause nicht einfach haben. Seit Corona gibt es 150 Neuanmeldungen, und um die strengen Infektionsauflagen einzuhalten, werden die Älteren mehrmals pro Woche digital betreut, z.B. mit Experimentierstunden.”

    Bernd Siggelkow: “Vielleicht bewegen wir uns manchmal am Rande der Legalität, aber in letzter Instanz ist es doch so, wenn ich weiß, dass ich einem Kind das Leben retten kann, wäre ich dumm zu sagen: nein, weil ich mich selber schützen muss. […] Natürlich muss der Infektionsschutz genauso gewährleistet werden, ich darf kein Kind anstecken und das Kind mich, aber auf der anderen Seite muss ich für sein Überleben sichern, und dann ist mir der Kinderschutz wichtiger.”

    ZDF: “Damit passiert in der Arche auf pragmatische Weise das, was für die ganze Gesellschaft während Corona möglich gewesen wäre: Für Kinder andere Regeln schaffen, als für Erwachsene und sie gerade dadurch schützen, dazu ihre Sorgen und Wünsche ernstnehmen.”

  3. Corona-Pandemie: Frauenhäuser sind überlastet
    Die Situation der Frauenhäuser in NRW | Aktuelle Stunde.
    Gewalt gegen Frauen bleibt in der Pandemie oft verborgen. Eine Datenauswertung zeigt, Hilfesuchende stehen vor überlasteten Frauenhäusern mit schwieriger finanzieller Lage.
    Jede dritte Frau in Deutschland hat mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt erlebt. Jüngste Zahlen der Kreispolizeibehörden in NRW zeigen zwar einen Rückgang um 1.050 Fälle im Vergleich zum Vorjahr, doch die Zahl der Betroffenen dürfte weitaus höher sein. Darauf lassen Anrufstatistiken bei Nottelefonen schließen.
    Dort, wo viele Frauen Schutz suchen, ist wenig bis gar kein Platz. Das zeigen Datenauswertungen für November bis Januar von CORRECTIV.Lokal. Der WDR wertete die Daten für Februar aus. Der Gesamtauswertung nach sind Frauenhäuser chronisch überlastet. Besonders während des zweiten Lockdowns Ende vergangenen Jahres stiegen die Belegungsquoten stark an.
    Quelle: WDR, 07.03.2021, verfügbar bis 14.03.2021
  4. Bericht aus dem Wirecard-Untersuchungsausschuss #10
    In Folge 10 meiner Videoserie zum #Wirecard​ U-Ausschuss geht es um die Wirecard-Bank, eine Mitarbeiterin der #Bundesbank​, die durch die #Bafin​ ausgebremst wurde und wie das wahrscheinlich rechtswidrige Leerverkaufsverbot der BaFin zustande kam.
    BZ Artikel: “Wirecard: Junge Bankerin zeigt, wie einfach Betrug zu durchschauen gewesen wäre
    FT Artikel: “Accounting watchdog told Wirecard it did ‘not want’ to investigate fraud
    Quelle: Fabio De Masi, 04.03.2021

    Bericht aus dem Wirecard-Untersuchungsausschuss #9
    In Folge 9 meiner Videoserie zum #Wirecard​ U-Ausschuss geht es um eine Staatsanwältin, die sich um Kopf und Kragen redete, eine Bilanzpolizei die Wirecard um Hilfe bat, um nicht wegen Betruges zu ermitteln, einen ehrlichen #BaFin​ Mitarbeiter und Steuerfahnder, die ausgegbremst wurden.
    Aktuelle Entwicklungen gibt es auf Twitter.
    Weiterführende Artikel:

    Quelle: Fabio De Masi, 19.02.2021

  5. WHO-Vertreter: Ende der Pandemie in Sicht – offenbar auch ohne Impfung
    Während in Deutschland Warnungen vor Virusmutationen und vor der “dritten Welle” publik werden, spricht die WHO von einem seit Wochen gegenläufigen Trend. Einige sprechen bereits von einem Ende der Ausnahmesituation im Laufe dieses Jahres – ganz ohne Impfung.
    Quelle: RT DE, 26.02.2021

  6. International – Israel, Karin Leukefeld [90]
    Karin Leukefeld über die Rolle Israels im Nahen Osten.
    Homepage ‘International’.
    Quelle: International, 08.03.2021

    Anmerkung CG: Sehr lehrreiche Geschichtsstunde mit Karin Leukefeld und Fritz Edlinger.

    Lesen Sie hierzu auch auf ‘International’ über den Besuch des österreichischen Bundeskanzlers Kurz in Israel und dessen Orientierung an der dortigen Impfstrategie: “Zur israelischen COVID-Strategie: Diese ist beachtenswert, hat jedoch einige Wesenszüge, welche für einen europäischen Rechtsstaat kaum zu akzeptieren sind, ganz abgesehen davon, dass Israel einfach die Impfungen zum doppelten Preis als üblich eingekauft hat. Da ist einmal die weitgehende elektronische Überwachung der israelischen Bevölkerung, die weltweit – möglicherweise mit Ausnahme Chinas – einzigartig ist. Das aus der israelischen Militärtechnologie kommende Überwachungssystem bietet einen nahezu vollständigen Zugriff zu höchst privaten, in Europa jedenfalls geschützten, Daten. Eine der Nebenabsprachen des Vertrages mit der US-Firma Pfizer bietet dieser auch totalen Zugriff auf individuelle Daten der in Israel geimpften Personen. Dies ist ein höchst bedenklicher Schritt zu einem totalen Überwachungsstaat, der mit dem europäischen Rechtssystem kaum vereinbar ist. Offensichtlich übt diese höchst problematische Politik eine starke Faszination auf europäische Populisten a la Kurz, Orban, Babis und Jansa aus. In diesem Zusammenhang sollten auch verschiedene Apps, die zuletzt auch in Österreich angewendet worden sind, neuerlich kritisch hinterfragt werden.”

    Lesen Sie hierzu auch in der FAZ “Impfstoff-Allianz mit Israel” ein Zitat des österreichischen Bundeskanzlers Kurz: „Experten rechnen damit, dass wir auch in den kommenden Jahren jeweils zwei Drittel der Bevölkerung, also über sechs Millionen Österreicher jährlich impfen müssen“.

  7. Talk im Hangar-7 – Streit um den Impfpass: Droht jetzt die totale Kontrolle?
    Österreichs Kanzler Sebastian Kurz drückt aufs Tempo und wirbt EU-weit für einen digitalen Impfpass nach israelischem Vorbild. Sowohl Kultur, Sport und auch die Gastronomie sollen so nach Monaten des harten Lockdowns zügig wieder geöffnet werden können. Verschiedene Fluglinien und einzelne Hoteliers werben bereits damit, dass sie künftig nur noch für Geimpfte offen stehen wollen. Kritiker indes laufen Sturm: Sie befürchten eine Impfpflicht durch die Hintertür.
    Zu groß sei die Gefahr für Nebenwirkungen und viele fragen sich mit Blick auf die tatsächliche Covid-Mortalitätsgefahr ob jenseits der vulnerablen Gruppen eine Impfung überhaupt vertretbar sei. Ebnet der Impfpass den Weg zurück in unser altes Leben oder droht eine Zweiklassengesellschaft mit einseitigen Privilegien für alle bereits Geimpften, während selbst viele andere Impfwillige womöglich erst nach den Sommermonaten zum Zug kommen? Und wie steht es um die Grund- und Freiheitsrechte, wenn der entsprechende Eintrag im Impfpass künftig etwa auch bei der Arbeitssuche darüber entscheiden könnte, wer angestellt wird? Droht durch den digitalen Impfpass letztlich die totale Kontrolle über jeden Bürger?
    Zu Gast sind Sängerin Julia Neigel, die wirtschaftlich stark unter den Corona-Maßnahmen leidet, diese als Berufsverbot empfindet und sich dennoch klar für mehr Eigenverantwortung und gegen einen Impfpass mit Privilegien für Geimpfte ausspricht.
    Der Wiener Mediziner Wolfgang Mückstein glaubt, dass spätestens ab April genug Impfstoffe zur Verfügung stehen und ein digitaler Impfpass dann das Tor zur Rückkehr in die Normalität sein wird.
    Der Innsbrucker Psycho-Neuro-Immunologe Prof. Christian Schubert befürchtet indes mehr Schaden als Nutzen durch die Corona-Impfungen und warnt vor Privilegien für Geimpfte, die zu einer noch tieferen Spaltung der Gesellschaft führten.
    Vor einer anrollenden dritten Corona-Welle warnt die Grazer Intensivmedizinerin Ruth Poglitsch, verfrühte Lockerungen etwa für Gastro und Tourismus sieht sie jedoch ebenso kritisch wie die bislang noch zu unsichere Datenlage zu den bereits verfügbaren Impfstoffen.
    Quelle: ServusTV, 05.03.2021, Kurzfassung

    Die gesamte Sendung ist hier zu finden.

    Anmerkung CG: Die NDS haben sich immer für das Grundprinzip des Öffentlich-Rechltichen Rundfunks stark gemacht, das bleibt auch so. Albrecht Müller kämpft seit Jahrzehnten gegen zunehmende Privatisierungen. Doch ausgerechnet im ‘Mateschitz-TV’, wo einst das Thema Betriebsrat ein Minenfeld zu sein schien, wird aber inhaltlich gestritten über fundamental unterschiedliche Ansätze. Die inzwischen ausgelaufene Sendereihe ‘Corona-Quartett’ wurde von der Tageszeitung ‘Der Standard’ als ‘Plattform für Verharmloser’ geschimpft, doch insbesondere das Sendeformat ‘Talk im Hangar-7’ bietet derzeit eine Ausgewogenheit zu Corona-Themen, die im deutschen ÖRR kaum zu finden ist. Im ÖRR hingegen erscheint trotz des gesetzlichen Bildungsauftrags der Diskursrahmen insbesondere zu Themen rund um die Corona-Pandemie stark begrenzt und die ‘oppositionelle Seite’, darunter sind immerhin zahlreiche namhafte Wissenschaftler, hat kaum Zugang zu den großen, reichweitestarken Talk-Sendungen. Darüberhinaus bleibt die Möglichkeit für demokratische Einflussnahme der Staatsbürger bezüglich der Inhalte des ÖRR-Programms weiterhin ungenügend und müsste dringend reformiert werden.

    Lesen Sie hierzu auch von tagesschau “WHO lehnt geplanten Impfpass ab – Die WHO hat ernste Bedenken gegen den von der EU geplanten Corona-Impfpass. So sei unsicher, wie lange die Immunität nach einer Impfung anhalte, sagte WHO-Regionaldirektor Kluge. Das ist nicht seine einzige Sorge.”

    Norbert Häring über die Volksabstimmung in der Schweiz: “Gesetz zur elektronischen ID abgeschmettert”.

  8. Die Spiegel-Demontage
    Das aluhütige Murmeltier grüßt eigentlich schon seit unserer Gründung vor 6 Jahren täglich: RT will die deutsche Demokratie destabilisieren. Diesmal wartet der Spiegel mit einer jüngsten Denunziation auf. Das Magazin will an RT-Interna herangekommen sein. Diese sollen belegen, wie der Kreml RT quasi per Joystick steuert. Eins vorneweg: vom Kreml und externer Steuerung steht nichts drin.
    Quelle: RT DE, 05.03.2021

  9. Bundespressekonferenz – Berlin begrüßt US-Sanktionen gegen Russland
    Berlin begrüßt die jüngsten US-Sanktionen gegen Russland und ist offen für ein koordiniertes Vorgehen in dieser Frage, bestätigte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Christofer Burger, am Freitag auf der Bundespressekonferenz in Berlin. Nach Angaben des US-Handelsministeriums wurden 14 russische Unternehmen oder Einrichtungen für Exportkontrollen auf eine schwarze Liste gesetzt, um mögliche Weiterentwicklungen von Chemiewaffen in Russland zu verhindern.
    Auch drei in Deutschland registrierte Unternehmen seien auf die sogenannte “Entity List” gesetzt worden, bestätigte Burger und fügte hinzu: “Das hat im engeren Sinne nichts mit der Sanktionsliste zu tun, schon gar nicht mit extraterritorialen Sanktionen, sondern mit Maßnahmen der US-Exportkontrolle. Und wir sind diesbezüglich in Kontakt mit der US-Regierung.”
    Quelle: RT DE, 06.03.2021

  10. phoenix persönlich: Kabarettist Mathias Richling zu Gast bei Alfred Schier
    Der Kabarettist #MathiasRichling​ ist Deutschlands bekanntester Parodist. Und er ist ein scharfer Kritiker der #Coronapolitik​ in Deutschland. Die Kollateralschäden des Lockdown für Wirtschaft, Kultur und Gesundheit der Menschen würden zu wenig beachtet. Auch der Lockdown koste Menschenleben, meint der Kabarettist in #phoenixpersönlich​.
    Quelle: phoenix, 05.03.2021

    Anmerkung unseres Lesers Stefan Zyrus: Gestern habe ich durch Zufall die Sendung gesehen und musste Herrn Richling für seine Contenance echt bewundern. Interessant ist aber zu sehen, wie Herr Schier die Argumentationen dreht und immer wieder sagt, „ich versuche Sie ja zu verstehen…“. Dabei zeigt er aber deutlich und unverhohlen, dass er gar nicht auf die Argumente eingehen will und einfach nur ein tendeziöses und manipulatives „Interview“ führt. Öffentlich rechtliches Fernsehen von absoluter Niveaulosigkeit. Aber interessant als Lehrbeispiel, wie wir manupuliert werden (sollen).

    Anmerkung CG: Natürlich soll ein Journalist dem Gast nicht nach dem Mund reden, sondern kritische Fragen stellen und auch bewusst die Gegenseite einnehmen, aber er sollte argumentativ korrekt bleiben. Ein Beispiel: In einer Szene sagte Herr Schier tatsächlich, es seien 70.000 zusätzlich in Deutschland verstorben. Das ist stark irreführend, weil dies beim Zuschauer den Eindruck vermittelt, die Übersterblichkeit für 2020 sei so hoch. Vermutlich meinte Schier aber die ungefähre Anzahl der in 2020 bis Februar 2021 mit oder an Covid-19 Verstorbenen, doch das wurde nicht deutlich. Ein Blick zum Statistischen Bundesamt bietet ein differenzierteres Bild: “Gegenüber 2019 ist die Zahl der Sterbefälle damit um mindestens 42 969 oder 5 % gestiegen. Dieser Anstieg ist zum Teil auf kalendarische sowie demografische Aspekte zurückzuführen: 2020 war ein Schaltjahr, sodass sich durch den zusätzlichen Tag ein Anstieg um etwa 3 000 Fälle gegenüber dem Vorjahr ergibt. Wenn man außerdem den bisherigen Trend zu einer steigenden Lebenserwartung und die absehbaren Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevölkerung berücksichtigt, wäre ohne Sonderentwicklungen ein Anstieg um etwa 1 bis 2 % für das Jahr 2020 zu erwarten gewesen. Die gestiegenen Sterbefallzahlen im Jahr 2020 sind größtenteils auf eine Zunahme von Sterbefällen in der Altersgruppe der ab 80-Jährigen zurückzuführen. Insgesamt starben mindestens 576 646 Personen in dieser Altersgruppe (+41 152 Fälle oder +8 % im Vergleich zu 2019). Die Zahl der ab 80-Jährigen dürfte im Laufe des Jahres nach Ergebnissen der Bevölkerungsvorausberechnung um etwa 4 bis 5 % zugenommen haben. Die Sterbefallzahlen der unter 80-Jährigen liegen etwa auf dem Vorjahresniveau (+1 817 Fälle).”

    Lesen Sie hierzu auch auf den NachDenkSeiten “Ein Jahr Corona und kein Ende: ‘Es fehlt eine transparente Gesamtstrategie!’” und “Ein statistischer Blick auf die Übersterblichkeit in Zeiten von Corona“.

  11. Demonstration in Berlin anlässlich des Internationalen Frauentags
    Quelle: RT DE, Live übertragen am 08.03.2021

    Protest in Paris zur Unterstützung der Frauenrechte
    Diverse Frauenrechtsgruppen versammeln sich am Sonntag, dem 7. März, in Paris, um sich für mehr Gleichberechtigung sowie das Ende der sexuellen Belästigung, des Sexismus und der Gewalt gegen Frauen einzusetzen.
    Der Protest findet einen Tag vor dem Internationalen Frauentag statt.
    Quelle: SNA, 07.03.2021

    LIVE: Trotz Verbot – Demonstration anlässlich des Internationalen Frauentags in Istanbul
    Quelle: RT DE, Live übertragen am 08.03.2021

  12. Julian Assange’s Partner, Stella Moris, Speaks Out | Useful Idiots
    Stella Moris, lawyer and life partner of Julian Assange, joins the show to discuss the current status of Assange’s case and it’s implications for global journalism. Hosts Matt Taibbi and Katie Halper discuss arguments for and against independent journalism outlet Substack.
    [Stella Moris, Anwältin und Lebensgefährtin von Julian Assange, kommt in die Sendung, um den aktuellen Stand von Assanges Fall und dessen Auswirkungen auf den internationalen Journalismus zu diskutieren. Die Moderatoren Matt Taibbi und Katie Halper diskutieren Argumente für und gegen das unabhängige Journalismus-Outlet Substack. Übersetzg. CG; Das Interview beginnt bei Minute 42]
    Quelle: Rolling Stone, 06.03.2021

    Anmerkung Moritz Müller: Hier ist ein interessantes Interview mit der Partnerin von Julian Assange, die ja uach gleichzeitig im Anwaltsteam ist.

  13. Das Wilde Schaf, Episode 16: Sarkozy, Vaccine-Passport, WHO
    In dieser Woche wurde Sarkozy zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt.UK Medical Freedom Alliance und Lawyers for Liberty veröffentlichten einen Offenen Brief an die britische Regierung, in dem sie die rechtlichen und diskriminierenden Auswirkungen von Impfpässen ansprechen. Die WHO s wies wiederholt die Vorstellung zurück, dass die Pandemie aus einem Labor stammen könnte.
    Quelle: Das Wilde Schaf, 05.03.2021

  14. Kabarett, Satire, Comedy und Co.
    Solga über Corona-Impfungen, Richling rechnet nach, Frisuren-Tipps für Promis
    Die Friseure haben wieder geöffnet, Spahn und Scheuer sollen Coronatests besorgen und trotz Verweilverbot in Innenstädten bleibt jede Menge Impfstoff liegen. Da hilft nur eins: Eine große Portion guter Satire! Florian Schroeder und seine hochkarätigen Gästen besprechen, was das Land diese Woche bewegt.
    Dieses Mal mit dabei:
    Simone Solga will endlich wieder verreisen und braucht deshalb dringend eine Corona-Impfung. Also macht sie kurzerhand die Menschen in ihrem Umfeld zu Querdenkern, denn: Je weniger Impfwillige, desto schneller ist sie dran. Ein genialer Plan?
    Rolf Miller und sein Alter Ego kümmern sich um eine ganz andere Pandemie, die viel harmloser erscheint als Corona, aber auch nur mit Geschmacksverlust zu erklären sind: Liegefahrräder. Wie Millers erste Begegnung mit einem Horizontal-Radler aussah, berichtet er in der Spätschicht.
    Mathias Richling kommt selten allein. Dieses Mal hat er mit Olaf Scholz, Angela Merkel und Wolfgang Schäuble gleich drei Polit-Promis mitgebracht. Wortgewaltig erklärt dieses Trio Richling, warum die schiefgelaufene Impfbestellung der EU gar nicht so schlimm ist wie gedacht. Da kommt selbst der beste Taschenrechner nicht hinterher.
    Rüdiger Hoffmann weiß: Von der Pandemiebekämpfung der Bundesregierung lernen heißt Siegen lernen – oder? Er schaut sich zumindest alles ab: Sein Sohn bekommt statt Taschengeld Monatshilfen und in den Supermarkt geht er nur noch mit seiner Einkaufs-Union, kurz EU. Ob das gut geht?
    Andreas Rebers kümmert sich als Reverend der deutschen Satire um die explodierende Zahl der Kirchenaustritte – gerade in der katholischen Kirche. Agnostik du Diagnostik liegen bei ihm nah beieinander.
    Quelle: SWR Spätschicht, 05.03.2021

    Mathias Richling (alias Angela Merkel): “Beim Impfen haben wir eine ganze Menge richtig gemacht. […] Wir Deutschen müssen nicht den ersten Platz belegen im Wettbewerb ‘Europa sucht den Impfstoffstar’. Es ist beschämend, dass es Beschwerden gibt über die Bundesregierung, dass wir zuwenig Impfdosen bestellt hätten. […] Europa hat 460 Mio. Einwohner, wenn alle infektioniert wären, sagen alle hochseriösen Wissenschaftler und Institute, bei 85 Prozent gibt es gar keine Symptome, die brauchen überhaupt keine Impfung. Also bleiben 15 Prozent, das sind 67 Mio., die bräuchten eine Impfung, aber 110 Mio. Europäer hatten bereits eine Infektion, die brauchen auch keine Impfung mehr, wenn sie die 110 Mio. Infektionierte, […] abziehen von den 67 Mio., haben Sie Minus 43 Mio. Europäer… […] Denken Sie nicht weiter darüber nach, sonst könnten Sie die Entscheidungen der Bundesregierung nicht mehr nachvollziehen, was zu schweren psychischen Problemen führen könnte. Das betrifft auch die Frage der Schulöffnungen oder Schulschließungen. Das Risiko ist nicht eine Frage der Zusammenkünfte der Schüler, sondern der Bildung. Je gebildeter Schüler sind, umso mehr hinterfragen sie unsere Hilflosigkeit.”

    Der Wegscheider
    „Es gibt kein Berufsverbot!“ – Im neuen Wochenkommentar geht es heute um die unbedankte, hervorragende Corona-Politik unserer Regierung. Wir begleiten den Kanzler auf seiner Bildungsreise zum Impf-Weltmeister Israel, verraten, welche neuen Freiheiten sich der Gesundheitsminister mit dem neuen Epidemiegesetz zusichern will und welche Speerspitze die Kulturstaatssekretärin für ihre Schäflein ist.
    Wochenkommentar von Ferdinand Wegscheider
    Quelle: Seruvs TV, 06.03.2021

    Wer oder was ist “systemrelevant”?
    Steffi fragt sich, warum eigentlich kein Publikum in der Sendung anwesend ist. Torsten weiß es: Viele Menschen dürfen nur dort zusammen kommen, wo wichtige Dinge verhandelt werden.
    aus den WDR-Mitternachtsspitzen vom 06.03.2021
    Quelle: Michael Hatzius, 08.03.2021

  15. Musik trifft Politik
    • Georg Danzer – Die Freiheit 1979

    • Koboldwerk – Gott vergibt und Gott verlangt

    • FaltschWagoni – After the virus

    • Lüül – Ich bin die Freie Rede

    • Matthias Heitmann – Schneeflöckchen Downlöckchen

    • WENZEL – Von der Angst

    Anmerkung: In dieser Rubrik wollen wir Ihnen Songs mit politischen und gesellschaftskritischen Texten vorstellen, die vielleicht noch nicht jeder Leser kennt oder die nicht in Vergessenheit geraten sollten. Wenn auch Sie Musiktipps für uns haben, mailen Sie uns Ihre Empfehlungen bitte an unsere Mailadresse für die Videohinweise videohinweise(at)nachdenkseiten.de mit dem Betreff: Musik.


Hauptadresse: http://www.nachdenkseiten.de/

Artikel-Adresse: http://www.nachdenkseiten.de/?p=70615