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Titel: Alle reden vom Great Reset. Wir nicht.

Datum: 5. Januar 2021 um 17:00 Uhr
Rubrik: Aktuelles, Audio-Podcast, Innen- und Gesellschaftspolitik, PR
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Unter dieser Überschrift wollte ich schon im November einen Artikel schreiben, habe das Blatt mit den Notizen dann aber liegen lassen, weil ich nicht Personen kritisieren wollte, die eigentlich am gleichen Strang der kritischen Analyse des Geschehens ziehen. Das Thema liegen zu lassen, war aber nicht gut, denn es wird immer modischer, auf dem Knochen herumzukauen, den der Erfinder des WEF von Davos, Schwab, in die Manege geworfen hat. Nun erschien heute bei Seniora.org ein Beitrag von Diana Johnstone, der genau in die richtige Richtung zielt. Sehr lesenswert, hier die Headline und der Link und danach einige eigene Beobachtungen. Albrecht Müller.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Der grosse Vorwand … für eine Anti-Utopie
Für alle, die sich den Kopf nicht durch einen angeblich coronabedingten «grossen Umbruch» à la WEF verdrehen lassen wollen
von Diana Johnstone
05. Januar 2021
seniora.org/wunsch-nach-frieden/demokratie/der-grosse-vorwand-fuer-eine-anti-utopie

Einige stichwortartige Anmerkungen und Fragen zum Great Reset:

  1. Es ist richtig und besorgniserregend, dass einige Superreiche und einflussreiche Personen immer wieder und teilweise erfolgreich versuchen, die Personalpolitik und die Sachpolitik hinter dem Rücken der Völker zu machen. Das gilt hierzulande, es gilt in der EU, es gilt in den USA und anderswo. Das Große Geld bestimmt über weite Strecken wichtige politische Entscheidungen.
  2. Aber dass Covid 19 dafür verantwortlich sei und jetzt gar von einem Neustart gesprochen werden muss oder kann – je nach Perspektive – ist nicht richtig.
  3. „Great Reset“ ist zuallererst eine PR-Masche. Das ist durch die Autoren des einschlägigen Buches in die Welt gesetzt worden, um sich interessant zu machen, um interessant zu wirken. Und viele haben auf dem Knochen inzwischen schon herumgekaut.
  4. Leider fallen sehr viele, auch konträr dazu eingestellte Menschen, auf diesen PR-Trick herein.
  5. Schon vorher eingeleitete, aus unserer Sicht negative Entwicklungen, wie etwa die weitgehende Privatisierung bisher öffentlicher Leistungen und sozialer Einrichtungen, werden jetzt tendenziell verstärkt und beschleunigt. Aber das muss nicht sein. Es könnte angesichts des vom Virus beförderten Bewusstseins, dass der Staat und dass staatliche Einrichtungen und gesellschaftliche Regelungen wichtig sind, sogar umgedreht werden.
  6. Auch Digitalisierung gab und gibt es ja schon vor Corona. Jetzt wird das Virus dazu benutzt, um diesen Prozess zu beschleunigen. Diese Beobachtung ist richtig. Aber selbst das muss ja nicht unbedingt so sein. Es könnte ja sein, dass wir beim Lockdown den Wert der personalen Kommunikation in besonderer Weise erkennen und sich mehr Menschen für diesen Wert interessieren könnten.
  7. Ich erinnere in diesem Kontext an den sogenannten Urknall von 1984. So bezeichnete man die Entscheidung zur Vermehrung der elektronischen Kommunikation – der Fernseh- und Hörfunkprogramme – und ihrer mit der Programmvermehrung erleichterten Kommerzialisierung. Das war übrigens auch eine Art von Reset.
  8. Wer von Reset redet, unterstellt zugleich, dass die Regelungen einigermaßen einheitlich ausfallen sollten. Andernfalls macht es keinen Sinn, von einem Neustart zu sprechen. Stellen wir uns das mal nun konkret am Beispiel der Altersvorsorge-Regelungen vor: Es ist klar, dass die Macher von Davos sich wünschen, dass die Altersvorsorge künftig kapitalgedeckt und privat organisiert werden soll. Aber was spricht dafür, dass ein Volk wie die Österreicher sich diese Veränderung ihrer bisher wesentlich auf der gesetzlichen Rente basierenden Altersvorsorge gefallen lassen sollen? Möglich ist das schon. Es kann auch mit solchen Sprüchen wie The Great Reset beschleunigt werden. Aber diese Beschleunigung setzt voraus, dass das Volk nicht erkennt, dass es hierbei um eine Propagandamasche geht, oder das Volk nichts mehr zu sagen hat.
  9. Für andere gesellschaftliche Regelungen, für andere Social Technique gilt Ähnliches. Der Freiheitsgrad ist da. Er ist nicht mehr da, wenn wir alle vom Great Reset reden, wenn wir alle auf dem Knochen herumkauen, den uns Herr Schwab und sein Gehilfe hingeworfen haben.
  10. Diana Johnstones Beitrag ist eine Hilfe zur besseren Erkenntnis.

Titelbild: Rumir / Shutterstock


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