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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Wer in Quarantäne muss, wird wie ein Verbrecher behandelt.
Datum: 30. November 2020 um 8:30 Uhr
Rubrik: Aktuelles, Erosion der Demokratie, Gesundheitspolitik, Staatsorgane
Verantwortlich: Albrecht Müller
Eine 3-köpfige Familie in Bonn wurde in Quarantäne geschickt, weil ein Mitglied der Familie positiv getestet worden ist. Die Familie erhielt am 21. November das unten wiedergegebene Schreiben. Wahrscheinlich ist es repräsentativ für die gesamte Republik. Das Schreiben ist in einer aggressiven Tonlage abgefasst. Siehe z.B. die gelb markierte Passage unter Ziffer 2. Wörtlich: „… drohe ich Ihnen das Zwangsmittel des unmittelbaren Zwangs an. Dies bedeutet für Sie, dass ich auch gegen Ihren Willen, notfalls unter Anwendung körperlicher Gewalt, sicherstelle, dass Sie den o. g. Quarantäne-Bereich nicht verlassen. Alternativ kann auch die zwangsweise Unterbringung in einer geschlossenen Quarantänestation angeordnet werden“. Und so weiter geht es in einer aggressiven Sprache. Warum schreibt die Stadt Bonn nicht: „… es tut uns leid, dass wir Sie in Quarantäne schicken müssen. Bitte halten Sie sich an die Regeln. Wir hoffen, dass daraus keine unerträglichen Belastungen entstehen und Sie nicht wirklich krank werden, jedenfalls bald wieder alle gesund sind …“. Die Aggressivität des Schreibens entspricht der allgemein üblich gewordenen Aggressivität. Albrecht Müller
Hier das Schreiben des Gesundheitsamtes der Stadt Bonn vom 21. November 2020:
(Die Telefonnummern und andere Informationen zum Absender und zum Empfänger sind unkenntlich gemacht worden)
Nachbemerkungen:
Titelbild: Microba Grandioza / shutterstock.com
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Artikel-Adresse: http://www.nachdenkseiten.de/?p=67479