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Titel: Finanztest: Staatlich verordnete Verkaufsunterstützung für die Riester-Rente
Datum: 20. August 2010 um 14:46 Uhr
Rubrik: Rente, Riester-Rürup-Täuschung, Privatrente, Strategien der Meinungsmache
Verantwortlich: Wolfgang Lieb
In der September-Ausgabe 2010 kommt ein frischgebackener Riester-Rentner zu Wort, der als Gewinnrente sage und schreibe 0,38 Euro mehr, also 0,6 % mehr als die Garantierente erhält. Folgerichtig urteilt Finanztest: „Von mickriger Rente kann Finanztest-Leser … ein Lied singen … Über eine derart geringe Überschussbeteiligung kann (man) nur noch lachen“. Leider wird den meisten Riester-Rentnern das Lachen vergehen, wenn sich ihre heutige Gutgläubigkeit rächt. Von Edmund Hagmann
Dauerthema bei Finanztest ist die Riester-Rente. Klar, dass Finanztest die Vorgaben der letzten Bundesregierungen umsetzen muss, da die Zeitschrift am Tropf einer Staatssubvention in Millionenhöhe hängt. So verwundert es auch nicht, dass zwar einige (aber nicht alle) negativen realen Situationen peu à peu angesprochen werden, an der Empfehlung für die Riester-Rente aber nicht gerüttelt wird.
Aufgrund der nicht wegzuleugnenden Fakten versucht es Finanztest mittlerweile auf die smarte Art. Während man 2007 noch in die Vollen ging und sich nicht schämte, von einer jährlichen Rendite von bis zu 9 % auszugehen, spielen in der neuesten Ausgabe Gewinne aus der Geldanlage überhaupt keine Rolle mehr. Diese Vorsicht hat handfeste Gründe. Nunmehr behauptet Finanztest, dass auch ohne Verzinsung des Kapitals eine Rendite auf den eingezahlten Eigenbeitrag vorliegt. Dabei genieren sich die Macher von Finanztest nicht, unattraktive Nachsteuer-Renditen von 0,6 % bis 1,5 % als passabel darzustellen (Finanztest-Titel: “Zum Plus geht es per Zulage”).
Zu allem Übel stecken mindestens drei Fehler in diesen Finanztest-Angaben – und aus dem erträumten “Plus” wird ganz schnell ein reales sattes “Minus”:
Liebe Regierungsmitglieder und liebe Finanztestler: Lassen Sie es gut sein mit der Riester-Rente. Lassen sie die unnützen Lockrufe mit der staatlichen Förderquote für das Riestern, denn diese Subventionen müssen die Riester-Sparer sowieso entweder über ihre Steuern bezahlen (linke Tasche, rechte Tasche) oder die Staatsverschuldung wird dadurch erhöht.
(Zudem wird der „Altersvorsorgeanteil“ sozusagen vorab und fiktiv von den Bruttolöhnen und Gehältern abgezogen. Um diesen Anteil wird die Lohnhöhe geschmälert, an die die Beiträge für die gesetzliche Rente anknüpfen. Vereinfacht gesagt, der Riesterfaktor mindert die Anpassung der Renten an die Lohnsteigerungen. WL)
Das will doch niemand.
Die meisten Riester-Rente werden mit ihr eine negative Erfahrung machen und der Staat sowieso. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein (für 90 % aller Riester-Sparer) Ärgernis ohne Ende.
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