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Titel: Leserbriefe zu „Massen-Kontrolle: „Alle nutzen Google und Facebook und haben jetzt plötzlich Datenschutz-Bedenken““ und „Die Medien und das falsche Bild von einem „guten Amerika““
Datum: 1. September 2020 um 11:00 Uhr
Rubrik: Überwachung, Kampagnen/Tarnworte/Neusprech, Leserbriefe, Wahlen
Verantwortlich: Redaktion
In diesem Beitrag weist Tobias Riegel darauf hin, dass massive Zugriffe auf Daten von Bürgerinnen und Bürgern mit deren Nutzung von Internetdienstleistern begründet werden sollen. Diesen Absichten erteilt er eine Absage: „Der fehlende Datenschutz für Bürger bei der Nutzung von Internetdiensten muss vom Gesetzgeber endlich eingeführt und von den Behörden durchgesetzt werden. Dieser so hergestellte Schutz muss dann auch für Zugriffe von staatlicher Seite gelten.“
In einem anderen Beitrag beklagt Tobias Riegel die „selektive und verzerrende“ Berichterstattung über die Politik in den USA. Während der US-Präsident einhellig diffamiert wird, werden die US-Demokraten als das „gute Amerika“ dargestellt.
Zahlreiche Leserinnen und Leser der NachDenkSeiten haben uns rasch ihre Sicht der Dinge mitgeteilt. Für die eingereichten Leserbriefe bedanken wir uns sehr. Hier nun eine Auswahl der Antworten. Zusammengestellt von Christian Reimann.
Zu Massen-Kontrolle: „Alle nutzen Google und Facebook und haben jetzt plötzlich Datenschutz-Bedenken“
1. Leserbrief
Hallo Herr Tobias Riegel,
vielen Dank für diesen Artikel (Massen-Kontrolle: „Alle nutzen Google und Facebook und haben jetzt plötzlich Datenschutz-Bedenken).
Es wird schön langsam Zeit darüber nachzudenken, wer einen Nutzen aus der “Corona Krise” zieht und wohin die Reise geht. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens und die damit verbundene Überwachung der Bürger ist ein wichtiger Aspekt, bis hin zur Abschaffung des Bargelds aus Virenschutzgründen.
Sollten einmal alle unsere persönlichen Daten (wie ID, Bankkonto, Führerschein, Krankenakte etc.) digitalisiert in irgendwelchen Clouds (amerikanischer Firmen) gespeichert sein, hat der Einzelne keine Chance mehr, wenn ihm, aus welchen Gründen auch immer die Zugriffsrechte entzogen werden. Er kann dann von den Administratoren einfach abgeschaltet werden und hört damit quasi auf zu existieren. Diese Zukunftsmusik könnte die feuchtesten Träume eines jeden Diktators untermalen. Ein Klick und man ist einen politischen Gegner, Aufwiegler oder einfach nur Andersdenkenden los, der dann, je nach Digitalisierungsgrad der Gesellschaft, ohne ID, Bankkonto etc. vielleicht nicht einmal mehr seine Wohnung betreten (Fingerprint Haustür) oder sein Auto starten kann. Wenn wir also unsere Demokratie und die damit verbundenen Rechte in einer digitalisierten Welt behalten wollen, sollten wir dafür sorgen, dass wir Herr über unsere Daten bleiben oder sie erst gar nicht hergeben.
Ich habe weder einen Facebookaccount noch twittere ich. Ich benütze weder Whatsapp, vermeide Amazon, zahle bar und google über Startpage com. Ich lehne auch die sogenannte Gesundheitskarte ab und muss mir bei jedem Arztbesuch meinen Versichertenstatus bestätigen lassen. Es wird schön langsam eng, sich der Digitalisierung und dem damit verbundenen Datenmissbrauch zu entziehen. Ich bin mir sicher, dass mein digitales Verhalten im Internet beobachtet und gespeichert wird (NSA). Die Krake hat unsere Gesellschaft schon eng umschlungen und wir warten in Schockstarre darauf, das sie uns aussaugt. Ich sehe jedenfalls bis jetzt keine vernünftige Lösung für die immensen Probleme die uns die Digitalisierung bringt.
Die Menschen, die jetzt noch träumen, “sollen sie mich doch überwachen, ich habe doch nichts zu verbergen”, werden erst in einer Diktatur erwachen.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Dennerlein
2. Leserbrief
Liebe Macher der Nachdenkseiten,
gut, daß Sie das wichtige Thema aufgegriffen haben. Einige Ergänzungen:
Nicht erwähnt haben Sie TWITTER, das Inzwischen fast den Charkater von amtlichen Veröffentlichungen angenommen hat. Weltweit wird TWITTER als Medium zur Veröffentlichung regierungamtlicher Mitteilungen geutzt, und zwar unabhängig on der poltischen Orientierung. Donald Turmp ist da nur ein extremes Beispiel. Die Nutzung von Twitter durch alternative Medien ist kurzsichtig. Zwar mag man eine Zeitlang eine hohe Reichweite haben, die aber sofort auf Null sinken kann, wenn TWITTER sich entscheidet, den Kanal zu sperren, worüber man sich dann beklagt, obwohl hätte klar sein können, daß das geschehen kann. Diese Gefahr droht natürlich bei allen (Un-)sozialen Netzwerken, wie man an der Löschung von Medien bei YouTube sieht.
Das Bewußtsein, sich durch die Nutzung von unabhängigen, dezentralisierten Angeboten sich gegen die Löschung abzusichern, ist fast nicht vorhanden, obwohl es die Möglichkeit gibt:
Selbstverständlich haben diese Angebote noch keine große Reichweite und noch teilweise einen deutlich geringeren Funktionsumfang.Das kann sich aber bei breiterer Nutzung bald ändern, wie beispielsweise das Wachstum von mastodon zeigt.
Wer sich weitergehend über ds Thema informieren möchte findet hier:
netzwerk-bildung.net/kurse-termine/lia/2020/Soziale_Netzwerke.pdf
eine Präsentatation.
Das Thema ist mit dem Artikel allerdings nur angeschnitten. Weitere Gegenstände könnten sein Microsoft-Produkte im Bildungbereich und im Homeoffice, Cloud, Verschlüsselung, …
Herzliche Grüße
Wolfgang Romey
3. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
ich teile Ihre Sorgen und Bedenken, was die eingeführten Maßnahmen, insbesondere die elektronischen, für die Zukunft der Privatsphäre und Überwachung der Bevölkerung angeht.
Mich treiben aber noch ganz andere Ängste und Sorgen um, wenn ich Dinge wie die auch von Ihnen erwähnten “lustigen Gesichts-Apps” auf der einen Seite, und Skandale um Unternehmen wie “Clearview” betrachte, die Gesichter, auch die von unbeteiligten Personen und Nicht-Kunden,
ungefragt in Form von biometrischen Daten sammelt, speichert und auswertet.
Der Grund für meine Sorgen sind die Mengen an Daten, welche diese “lustigen Gesichts-Apps” liefern, und die ein hervorragendes Trainingsmaterial für Algorithmen zur Gesichtserkennung unter
erschwerten Bedingungen liefern. Die meisten Nutzer dieser Apps haben auch unveränderte Bilder von sich auf ihrem Konto gespeichert, und damit ist es ein leichtes, einer KI beizubringen, diesen Menschen auch dann zu erkennen, wenn er plötzlich Hasenohren oder eine lange Zunge hat.
Und wenn eine KI dies bei genügend Gesichtern gelernt hat, kann die KI auch lernen, jedes verfremdete Gesicht auf seine natürliche Form zurückzurechnen.
Und was ist eine Maske letztendlich anders als eine Verfremdung eines Gesichts…??? Dank der vielen “Selfies” mit Maske in den letzten Monaten stehen auch in dieser Hinsicht genügend Daten zur Analyse bereit.
Nein, ich bin kein Anhänger von Verschwörungstheorien, die besagen, daß hinter allem ein böser Plan steckt, oder etwas dergleichen.
Aber ich bin davon überzeugt, daß in den großen Rechenzentren dieser Welt bereits Algorithmen entwickelt und getestet werden, die auch maskierte Personen erkennen sollen, und daß dies nicht nur dem Entsperren von Telefonen in Zeiten von Corona dienen soll.
Wie Sie in Ihrem Artikel schon anhand von Beispielen beschreiben, stehen wir mit einem Fuß bereits in der totalen Überwachung, und wenn wir bestimmten Unternehmen und Interessengruppen nicht jetzt Einhalt gebieten, folgt bald der zweite und letzte und unumkehrbare Schritt in diese Dystopie.
Mit freundlichen Grüßen,
Wolfgang Klein
Zu Die Medien und das falsche Bild von einem „guten Amerika“
4. Leserbrief
Hallo Herr Riegel,
Danke für Ihre gute Analyse, die mir aber noch nicht weit genug geht. Sie schreiben bzw. zitieren „…da Trump hier seinen bösen Worten meist auch schlimme Taten wie die grausame Isolierung der Migrantenkinder, eine generelle Mobilisierung durch Rassismus oder…“
Diese Auffassungen ziehe ich sehr in Zweifel, da sie bereits das Ergebnis einer völlig verzerrten medialen Darstellung sind; einer ‚Berichterstattung‘ (wenn man das noch so nennen will) durch US-Medien und auch deutsche ‚Qualitätsmedien‘, die sich fast ausnahmslos in Besitz und Einfluss von Trumps politischen Gegnern befinden und stramm auf Einheitskurs gegen ihn sind.
Seine „Bösen Worte“ sind oft das Ergebnis von manipulativen Kurz-Zusammenschnitten, von aus dem Kontext gerissenen Sätzen oder Halbsätzen, eingebettet in massivem Framing. Hört man Trump einmal in voller Länge und im Bewusstsein des Kontext – was ich empfehle – dann bekommt man ein ganz anderes Bild dieses Menschen. Man muss ihn nicht mögen, auch mir ist er nicht unbedingt sympathisch, aber das monströse Zerrbild der Medien scheint hernach nicht mehr haltbar.
Für eine „Mobilisierung durch Rassismus“ seitens Trump – die seitens der Demokraten unaufhörlich behauptet wird – sehe ich keine stichhaltigen Belege, und ich verfolge den Wahlkampf schon länger aus der Nähe, anhand von Berichten von Bürgerjournalisten und alternativen Medien beider Lager, ohne die massiven Filter der transatlantischen ‚Qualitätsmedien‘. Ebensowenig sehe ich Belege für die behauptete Homophobie. Trump hat den ersten farbigen General ernannt, er hat den ersten offen homosexuellen Botschafter ernannt, er hat sich für die LGBT-Ehe eingesetzt. Rassismus sehe ich eher auf Seiten der Demokraten, die ihren ganzen Wahlkampf auf das spaltende Thema Rasse abstellen, welches absurde Blüten treibt – wie absurd, das sehen wir wiederum in unseren Medien nicht. Wir bekommen nicht gezeigt, wie randalierende BLM-Gruppen einen allnächtlichen Krieg gegen die Polizei führen, dabei plündernd und brandschatzend ganze Innenstädte zerlegen. Wir bekommen nicht gezeigt, wie Mobs von Farbigen durch Wohnviertel ziehen, die Weißen körperlich bedrohen und fordern, die Weißen hätten gefälligst ihre Häuser aufzugeben und ihr Hab und Gut als „Reparation“ den Schwarzen zu überlassen. Wir bekommen nicht gezeigt, wie neurotische junge Weiße an einer behaupteten historischen Schuld verzweifeln; daran, dass sie leider keine Schwarzen sind und es doch so gern werden möchten („how can I become black?“). Wir bekommen kaum mit, wie der Geschichtsrevisionismus und die Bilderstürme um sich greifen (Cancel Culture). Wir bekommen wenig davon mit, wie die von den Demokraten erzwungene Political Correctness jede freie, informierte, öffentliche Debatte über das Zusammenleben der Rassen in den USA erwürgt und das akademische Leben in den Geisteswissenschaften praktisch zum Erliegen gekommen ist, weil der Korridor dessen, was zu sagen erlaubt ist, sich zu einem Schlauch verengt hat und Dissens existenzgefährdend geworden ist. Wenn alles sich um Hautfarbe dreht, als allein bestimmender Faktor, statt um innere Werte und Fähigkeiten: das ist Rassismus. Es sind die Demokraten und die Kräfte dahinter, die auf unverantwortliche Weise mittels Rassismus Hass und Selbsthass schüren auf alles, was sich nicht ihrem Gesinnungsdiktat unterwirft.
Biden spielt bei alledem keine aktive Rolle mehr, und wie Sie richtig sagen, hat er in seiner politischen Vergangenheit das Gegenteil gesagt – und vor allem getan – von dem, wofür er heute angeblich stehen soll. Er ist nur eine willenlose, bedauernswerte Marionette, verloren ohne Skript und Teleprompter. Die Frage ist nicht, ob, sondern wann und gegen wen er ausgetauscht wird.
Auch die Vorgänge an der mexikanischen Grenze verhalten sich möglicherweise um 180° umgekehrt zu den Behauptungen der systemtreuen Medien. Wir sahen Bilder von Kindern in Käfigen, unser emotionaler Empörungsreflex sprang wie gewüscht an, und viel weiter wurde nicht mehr gedacht. In Wirklichkeit sind vermutlich die wenigsten dieser jungen Menschen tatsächlich die Kinder der Erwachsenen, von denen sie getrennt wurden. Diese Erwachsenen waren in vielen Fällen professionelle Schlepper – und die wahre Identität der Menschen musste erst festgestellt werden. Der Zaun an der Grenze zu Mexiko diente dazu, den schwunghaften Drogen- und Menschenschmuggel über die Grenze zu unterbinden, der in vielen Fällen eben auch Kinder- und Sexhandel war – und das ist gelungen! Der Zaun hat es auch der mexikanischen Regierung ermöglicht, endlich den Einfluss der Verbrecherkartelle wieder zurückzudrängen, die zuvor fast nach Belieben schalten und walten konnten – während die Obama-Administration lediglich Schilder aufstellen ließ, die vor Schmugglern warnten! Natürlich waren die Bedingungen für die aufgegriffenen Kindern zunächst schlecht, was aber auch daran lag, dass hier die schiere Menge der aufgegriffenen Menschen, die zuvor unbehelligt über die grüne Grenze gingen, die Erwartungen und Möglichkeiten der Behörden überfordert hat. Dies wurde meines Wissens abgestellt.
Ob – wie ich häufig in den alternativen Medien lese – die Profite aus dem Drogen- und Menschenschmuggel eine primäre Einkommensquelle für den Tiefen Staat und die Demokratische Partei waren, und die solchermaßen von Trump abgedrehten Finanzflüsse ein Hauptgrund für die extreme Dreck- und Hasskampagne gegen Trump sind, sei dahingestellt. Aber wirklich spannend ist, dass seine Erfolge – und davon gibt es einige – der Systempresse kaum eine Meldung wert sind, während pausenlos ad hominem geschossen wird, in einer entwürdigenden Weise, die ich vielleicht dem ‘Stürmer’ oder der alten ‘Prawda’ zugetraut hätte, aber nicht der transatlantischen Medienlandschaft, mit der ich aufgewachsen bin. Hier geht es nur noch darum, einen Menschen zu vernichten. Und jedes Mittel scheint recht zu sein. Fragt sich noch jemand, ob es vielleicht getroffene Hunde sind, die da so überaus laut bellen?
Freundliche Grüße
Matthias Liesenhoff
5. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
ich teile Ihre Zusammenfassung der medialen Berichterstattung zur Wahl des nächsten Präsidenten der USA.
Die Parteinahme zum jeweiligen Präsidentschaftskandidaten, die war jedoch auch in den vergangenen Wahlen zu beobachten! Schmutzkampagnen, persönliche Diffamierungen, Sexgeschichten, alles wurde akribisch von beiden Seiten betrieben, um die Öffentlichkeit zu beeinflussen, die genüsslich diese Verfehlungen konsumiert!
Trump bedient sich dieser „Gehirnwäsche“ täglich über Twitter; mir dreht sich der Magen um, wenn ich sehe, wie erfolgreich er damit ist!
Aus meiner persönlichen Abneigung – diplomatisch ausgedrückt – mache ich keinen Hehl, bin dennoch an einer Differenzierung der Person Trump sehr interessiert und informiere mich dementsprechend, aber ich kann nichts erkennen, das mich zumindest ins Wanken bringen könnte.
Mein Fazit: Diese moralische Verkommenheit, die permanente, unerträgliche Selbstüberschätzung, die kann auch ich nicht ausblenden, um zu einer objektiven Einschätzung zu kommen!
Barak Obama hat viele enttäuscht! Dem Charme eines unschuldigen Uni-Absolventen, dem bin auch ich aufgesessen, das zeigt: Wahlen sind immer auf Personen bezogene Entscheidungen, nicht nur politische; charismatische Menschen sind dann klar im Vorteil!
Ich denke sofort an Willy Brandt, ein schwieriger Charakter, mit Schwächen und Stärken, der aber Deutschland gut in der Welt vertreten hat, sodass wir – die Deutschen – sich nicht schämen mussten -im Gegenteil!
Sollte Trump die Wahl für sich entscheiden- nicht ganz abwegig – wird die Welt noch kriegerischer, die Spaltung zwischen „arm und reich“ noch sichtbarer und die Wahlbeteiligung noch geringer! Eine weitere Gefahr für die Demokratie!
Mit freundlichen Grüßen
M.R.
6. Leserbrief
Lieber Herr Riegel!
Sie haben eine hervorragende Analyse von Donald Trump und seinen innenpolitischen Gegnern gegeben. An ihm zeigt sich auch bei unseren Medien seine Verteuflung, was bis zu öffentlichen Beleidigungen wie “dieser Idiot” auch in Talkrunden ohne Widerspruch geht. Er verkörpert deshalb das Böse, weil er nicht unbedingt dem imperialistischen Willen seiner Widersacher folgt. Es ist richtig, er schafft Konflikte mit China, Venezuela oder dem Iran ohne dabei aber militärisch zu wirken. Es ist fraglich, ob er nicht auch noch dazu von seinen engen “Beratern” gedrängt wird. Trump hat bis jetzt keinen Kriegstoten auf dem Gewissen und eine Bombardierung in Syrien, die auf seine Veranlassung zurückgehen soll, hat ja auch nur ein Waffenlager ohne Menschenschaden getroffen. Seine Begegnungen mit dem russischen oder nordkoreanischen Präsidenten werden ohnehin nur belächelt oder kritisiert. Sein Treffen mit Putin beim G 20 – Gipfel in Hamburg wurde von unseren Medien fast schon ignoriert. Trump ist natürlich kein Linker, sondern ein Kapitalist. Schwierig wird es dann, ihn weiterhin von seiner Gesinnung her einzuordnen. Er ist mit Sicherheit ein Nationalist und viele bezeichnen ihn als Rassisten. In der Regel wird ja einem Rassisten auch das Merkmal Antisemit zugeordnet. Aber genau damit haben wohl seine Gegner ein Problem. Seine gute Beziehung zu Netanjahu und auch den Wunsch Jerusalem zur offiziellen Hauptstadt werden zu lassen, erschwert es seinen Gegnern, auch bei uns, ihm noch das Mäntelchen Antisemit umzuhängen. Das würde man ja gern tun, aber hier passt es halt nicht. Inzwischen gibt es aber auch bei uns immer mehr Menschen die bemerken, dass man ihn ganz gezielt verteufelt und warum man ihn verteufelt. Michael Ballweg hatte den Mut, nicht nur Putin, sondern auch Trump zur Demo am 29.08. einzuladen. Natürlich können beide nicht kommen, aber über die Einladung haben sich sicher beide gefreut. Unsere Politik und unsere Medien würden wohl durchdrehen, wenn beide kommen würden. Ein Erscheinen und Reden bei der Demo würde wohl organisatorisch kaum umsetzbar sein. Albrecht Müller schreibt ja in seinem Buch schön wie die Bösen (Trump, Putin, Orban, Erdogan…) in einem Atemzug genannt werden, um sie von den Guten zu trennen. Vielleicht merkt irgendwann einmal auch der treueste Mainstreamhörige, dass eben die Bösen nicht immer die Bösen und die Guten nicht immer die Guten sind.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Pfleger
7. Leserbrief
Liebe NDS,
Tobias Riegel ist recht zu geben, wenn er sagt, dass nichts falscher sein könnte, als die Demokraten mit ihrem Kandidaten Joe Biden als Vertreter des „guten Amerika“ anzuerkennen. Es ist zu erwarten (oder zumindest zu erhoffen), dass den Herrn Biden noch vor dem Wahltermin im November einige skandalöse Vorgänge aus seiner Vergangenheit einholen und dann offenkundig wird, was für eine korrupte Clique in der Demokratischen Partei der USA die Fäden zieht.
Donald Trump hat sich verdientermaßen den Ruf erworben, ein eher unfähiger Präsident zu sein. (Von seinen charakterlichen Defiziten braucht man gar nicht zu reden, die sind unbestritten.) Alles, was ich in Schule und Studium über „Realpolitik“ gelernt habe, läuft darauf hinaus, dass wenn ein Land von Unfähigen regiert wird, das für andere, mit diesem Land konkurrierende Mächte ein Vorteil ist, weil ein schlecht regiertes Land in der Regel auch außenpolitisch an Gewicht verliert. Man müsste also annehmen, dass Europa und insbesondere auch Deutschland die momentane relative Führungslosigkeit der USA als Chance wahrnimmt, sich aus der Vormundschaft des US-Imperiums ein Stück weit zu befreien. Stattdessen müssen wir erleben, wie unsere Außenpolitiker, von schwarz bis grün, von Röttgen bis Özdemir, die Schwächung der USA unter dem desaströsen Trump bejammern und sich ein starkes, wieder führungsfähiges Amerika zurückwünschen. Ich denke mal, ein Bismarck oder ein Gustav Stresemann würden sich im Grab umdrehen angesichts dieser Zwergenmentalität deutscher Politiker.
Karl Heinz Siber
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