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Titel: Rote Fahnen über Malaya oder Wie aus Revolutionären und Freiheitskämpfern plötzlich „kommunistische Terroristen“ wurden (Teil IV)
Datum: 19. Juli 2020 um 11:45 Uhr
Rubrik: Länderberichte, Militäreinsätze/Kriege
Verantwortlich: Redaktion
Im vierten Teil der siebenteiligen Serie zur Vorgeschichte, zum Verlauf und zu den Vermächtnissen des Zweiten Weltkriegs in Ost- und Südostasien beschäftigt sich unser Autor Rainer Werning mit der Herrschaft Japans über Malaya und Singapur, die im Frühjahr 1942 von der Kaiserlichen Japanischen Armee besetzt wurden. Wer dagegen bewaffnet Widerstand leistete, galt aus Sicht der britischen Kolonialmacht als Freiheitskämpfer und Revolutionär. Bei Kriegsende wurde aus ihnen kurzerhand „ein Pack von CTs“ („communist terrorists“), weil das zurückgekehrte britische Militär diesen Zipfel Kontinentalsüdostasiens weiterhin als integralen Bestandteil des British Empire betrachtete – gemäß der Devise der Militärstrategen im fernen London: „Nach dem Krieg ist vor dem Krieg.“ Von Rainer Werning.
Vorbemerkung
75 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs in Ost- und Südostasien – Vorgeschichte, Verlauf, Vermächtnisse lautet der Titel dieser siebenteiligen Artikelserie von Rainer Werning, die die NachDenkSeiten innerhalb dieses Jahres in regelmäßigen Abständen veröffentlicht.
Lesen Sie bitte auch die ersten drei Teile dieser Serie (Teil 1, Teil 2 und Teil 3).
Schrittweiser Vormarsch gen Malaya
Bereits Anfang der 1930er Jahre hatte sich Japan Korea, die Mandschurei, Formosa (das heutige Taiwan) und Mikronesien einverleibt, in diesen Ländern Militärstützpunkte und Verteidigungsanlagen errichtet und die örtliche Wirtschaft für seine Rüstungsproduktion und Kriegsvorbereitungen umgerüstet. Die europäischen Kolonialmächte in der Region und die USA ließen dies ohne nennenswerte Proteste geschehen. Sie reagierten auch nicht, als japanische Truppen 1937 in den Norden Chinas einfielen. Selbst als im Dezember 1937 japanische Bomber ein US-amerikanisches Kanonenboot auf dem chinesischen Fluss Jangtsekiang angriffen, beließ es US-Präsident Franklin D. Roosevelt bei einem unverbindlichen Appell an die US-Rüstungsindustrie, keine Waffen mehr an Japan zu verkaufen. Zwar ließ er im Oktober 1939 die US-Pazifikflotte von ihrem Heimathafen San Diego in den Pazifik verlegen – nach Pearl Harbor auf Hawaii. Doch der Krieg Nazideutschlands in Europa war für die Regierungen Großbritanniens und Frankreichs näher und bedrohlicher als die japanischen Feldzüge in Asien. Aus beiden hielten sich die Vereinigten Staaten heraus.
So vermochten japanische Truppen im Jahre 1939 auch ungehindert die südchinesische Insel Hainan einzunehmen und in den Golf von Tongking vorzurücken – bis an die Küste Indochinas. Zwar warnte der US-amerikanische Botschafter in Tokio, Josef C. Grew, am 1. August 1940 seine Regierung, die Herrscher Japans sähen „in der gegenwärtigen Weltlage eine ‚goldene Gelegenheit’, ihre expansionistischen Ziele ohne Behinderung durch die angeblich gelähmten Demokratien durchzusetzen. Die Erfolge der deutschen Militärmaschinerie und des deutschen Systems sind den Japanern zu Kopf gestiegen wie starker Wein.“
Doch Japan konnte im September 1940 auch in den Norden Vietnams einmarschieren, mit der Verwaltung der Kollaborationsregierung von Vichy in Indochina (dem heutigen Vietnam, Laos und Kambodscha) und dem Militärregime in Thailand den freien Durchzug seiner Truppen vereinbaren, von der holländischen Kolonialverwaltung in Niederländisch-Indien (dem heutigen Indonesien) zusätzliche Öllieferungen verlangen und am 27. September 1940 einen Dreimächtepakt mit den faschistischen Achsenmächten Deutschland und Italien schließen, ohne dass dies eine der westlichen Mächte dazu bewogen hätte, dem japanischen Kaiserreich den Krieg zu erklären. Frankreich war nicht handlungsfähig; der Norden des Landes war von der deutschen Wehrmacht besetzt, den Süden verwaltete die Vichy-Regierung. Großbritannien konzentrierte seine Kräfte auf die Verteidigung der britischen Inseln gegen deutsche Luftangriffe und eine drohende Invasion. Und die US-Regierung versuchte noch immer, ihr Land und ihre Streitkräfte aus dem Zweiten Weltkrieg herauszuhalten.
Bevor die japanischen Truppen in Indochina und Thailand den Befehl erhielten, in Malaya und Burma einzufallen, führten die japanischen Streitkräfte am 7. Dezember 1941 nicht nur ihren Angriff auf Pearl Harbor durch, sondern bombardierten fast zeitgleich die US-amerikanischen Militärstützpunkte in den Philippinen und die britischen Stellungen in Singapur, Hongkong und Rangun. Dann marschierten ihre Truppen in die britische Kronkolonie an der südchinesischen Küste ein, überschritten von Thailand aus die Grenzen in die britischen Kolonien Malaya und Burma und Schiffskonvois, die schon mit der Flotte, die Pearl Harbor bombardiert hatte, ausgelaufen waren, landeten in Kota Bharu an der Ostküste der britischen Kolonie Malaya und bald darauf auch in Borneo.
„Blitzkrieg“ gegen Singapur
„Die Briten waren von dem japanischen Angriff völlig überrascht“, erzählte Cheah Boon Kheng, einst renommierter Historiker an der Universiti Sains Malaysia in Penang, der 2015 im Alter von 76 Jahren verstarb, im Gespräch mit dem Autor, „schließlich hatte Japan Großbritannien nicht den Krieg erklärt.“ Als die japanische Luftwaffe in der Nacht zum 8. Dezember ihre ersten Bombenangriffe auf Singapur flog, war das dicht besiedelte Geschäftszentrum der Stadt hell erleuchtet. Niemand hatte mit einem Angriff gerechnet, niemand sich darauf vorbereitet. Eine Einwohnerin, die der Polizei meldete, ein Kaufhaus in ihrer Straße sei nach einem Luftangriff in Schutt und Asche versunken, erhielt die Antwort, es handele sich „nur um eine Übung“. Die Sirenen ertönten erst, als der Angriff vorbei war, und weil der Beamte, der den Schlüssel zum Hauptschalter hatte, nicht auffindbar war, brannten die Laternen weiter. Dabei waren schon bei diesem ersten Bombardement 200 Menschen ums Leben gekommen, die meisten von ihnen chinesische Kaufleute und indische Nachtwächter.
Als die britische Flotte versuchte, die Landung weiterer japanischer Truppen im Norden Malayas zu verhindern, versenkten japanische Torpedobomber die Schlachtkreuzer Repulse und Prince of Wales, zwei der größten Schiffe der britischen Kriegsmarine. „Danach waren die britischen Truppen in Singapur völlig demoralisiert“, so der Historiker Cheah Boon Kheng, „denn auf Unterstützung ihrer Luftwaffe konnten sie auch nicht bauen.“ Schon vor diesem Angriff waren von Thailand aus Agenten des japanischen Geheimdienstes in den Norden Malayas eingedrungen, um die Invasion vorzubereiten, und hatten dafür auch Kollaborateure anwerben können, die ihnen als Kundschafter, Führer und Spione dienten.
Die Stadt Singapur liegt an der Südspitze der malaiischen Halbinsel und galt bis zum Zweiten Weltkrieg als „Gibraltar des Ostens“ und „uneinnehmbare Militärfestung“ der britischen Kolonialmacht. Doch vermochten die Japaner auch Singapur schon im Februar 1942, nur zwei Monate nach dem Fall von Hongkong, im Handstreich einzunehmen. Die Briten hatten Singapur vor allem gegen Angriffe vom Meer befestigt. Doch als die Franzosen Indochina kampflos an Japan abtraten und das angrenzende Thailand, um seine Unabhängigkeit zu wahren, den japanischen Truppen freien Durchzug gewährte, stand den Japanern der Landweg offen: von China und Hongkong im Norden Asiens bis nach Malaya und Singapur Tausende Kilometer weiter südlich. Und wie in ihrer Kronkolonie Hongkong misstrauten die Briten auch ihren chinesischen Untertanen in Singapur. Hätten die Briten zumindest einen Teil der chinesischen Bevölkerung in Malaya mit Waffen ausgestattet, wäre diese bereit gewesen, gegen die Japaner zu kämpfen.
Cheah Boon Kheng sagte dazu:
„Dass die mächtigen Briten die malaiische Halbinsel nicht halten konnten, hat das Bild, das die Leute von ihnen hatten, grundlegend verändert. Die Menschen waren sehr, sehr schockiert, insbesondere die chinesische Community. Denn auch zu ihr war durchgedrungen, wie die Japaner im Norden Chinas gewütet und welches Massaker sie in Nanking (um die Jahreswende 1937/38 – RW) verübt hatten. Die Chinesen hatten deshalb große Angst. Und weil sie nicht in die britische Armee aufgenommen wurden, organisierten sie mit Beginn der japanischen Invasion in Malaya ihre eigenen Widerstandsgruppen.”
Was die britischen Kolonialherren bis zu Beginn der japanischen Offensive „Malaya“ nannten, bestand im Kern aus drei politischen Verwaltungs- und geografischen Einheiten: der sogenannten Straits Settlement Colony mit Singapur, Malakka und Penang sowie den föderierten und nicht-föderierten malaiischen Staaten. Neben der militärstrategischen Bedeutung Singapurs in der Region Südost- und Ostasien waren es vor allem Rohstoffe wie Kautschuk, Zinn, Bauxit und Eisenerze, die die Kolonialmacht in großem Stil durch Hunderttausende angeheuerter chinesischer und indischer Arbeitskräfte abbauen ließ. Bereits die Volkszählung von 1921 hatte gezeigt, dass die Malaien in Malaya zu einer Minderheit geworden waren. Nach diesem Zensus lebten damals 1,62 Millionen Malaien (48,8 Prozent der Gesamtbevölkerung), 1,17 Millionen Chinesen (35,2 Prozent) und 471.514 Inder (14,2 Prozent) in Malaya. Die ursprüngliche Erwartung der britischen Kolonialmacht, diese chinesischen und indischen Arbeitskräfte würden nur für kurze Zeit in Malaya bleiben, traf nicht zu. Spätestens Anfang der 1940er Jahre war klar, dass der Löwenanteil beider Volksgemeinschaften im Lande bleiben würde.
Kriegsökonomie – Kriegspropaganda
Die japanische Malay Military Administration (MMA), die nach dem Sieg über die Briten mehr als dreieinhalb Jahre in Malaya regierte, erwies sich als weitaus brutaler als die britische Herrschaft. Die gesamte Gesellschaft hatte sich wirtschaftlich, politisch und sozial den Zwängen der japanischen Kriegsmaschinerie unterzuordnen. Die vorhandenen Rohstoffe und Reis sollten jetzt noch schneller und in noch größeren Mengen abgebaut beziehungsweise geerntet werden, da Malaya im Kalkül des japanischen Militärs lediglich als Rohstofflieferant für das „Mutterland“ galt. Wie Hongkong sollte Malaya auf unbestimmte Zeit fest in das japanische Imperium eingebunden sein. Eine spätere Unabhängigkeit war nicht vorgesehen, weil „die Einheimischen politisch unreif“ waren. (Akashi 1980)
Sämtliche Schichten der malaiischen Gesellschaft wurden politisiert, teils in paramilitärische Bürgerwehren gepresst oder gezwungen, dem japanischen Kaiser als Romusha (Zwangsarbeiter) inner- wie außerhalb des Landes zu dienen. Erklärtes Ziel der MMA war es, die Bevölkerung streng im Sinne des Nippon Seishin (japanischen Geistes) durch hartes körperliches und geistiges Training sowie durch Nippongo (die japanische Sprache) zu erziehen. Nippon Seishin – das hieß konkret: eiserne Disziplin, absoluter Gehorsam, bedingungslose Loyalität gegenüber dem Kaiser. Diese „Arbeits- und Lebenstugenden“ sollten der (vor allem jugendlichen) Bevölkerung in Malaya eingetrichtert und sie mittels ideologischer Kampagnen zu verlässlichen Gefährten der Hakko Ichiu (universalen Brüderlichkeit unter einem Dach), mithin zu gefügigen japanischen Untertanen gedrillt werden.
Unter diesen harschen Bedingungen hatten die Chinesen am meisten zu leiden. Der Historiker Cheah Boon Kheng erklärte gegenüber dem Autor:
„Die chinesischen Bewohner Malayas mussten fünf Millionen Yen an sogenanntem ‚Blutzoll’ an die Japaner zahlen. Die sprachen von ‚Blutzoll’, weil sie dieses Geld von den Chinesen aus Rache für deren Widerstand in China und andernorts in Südostasien eintrieben. Später gab es auch in Singapur Massenhinrichtungen. Zur Demonstration ihrer Macht stellten die Japaner abgeschlagene Köpfe an den Straßenrändern zur Schau. Nach dem Krieg gab der japanische General Yamashita Tomoyuki zu, dass seine Truppen hier 6.000 Chinesen massakriert hätten. Die chinesische Community sprach hingegen von 45.000 Toten. Die Massaker begannen in Singapur, setzten sich im Süden Malayas fort und auch im benachbarten Sumatra, als die japanischen Truppen unter General Yamashita dort einmarschierten.”
„Teile-und-herrsche“-Politik mit Kalkül
Unter der britischen Kolonialherrschaft hatten sich die Beziehungen unter den drei größten Bevölkerungsgruppen in Malaya ohne gravierende Friktionen gestaltet. Die Briten hatten vorzugsweise Malaien in ihre Kolonialverwaltung einbezogen und malaiischen Sultanen in den Provinzen begrenzte Entscheidungsbefugnisse belassen, um sie zumindest zur Kooperation zu bewegen. Die nachfolgenden Generationen der chinesischen Migranten hatten sich überwiegend als Händler in den Städten niedergelassen, während die Inder (zumeist Tamilen) als Tagelöhner und Bergarbeiter eher auf dem Land lebten und auf der untersten sozialen Stufe der gesellschaftlichen Hierarchie standen. Zwischen den Gruppen gab es vergleichsweise wenige Berührungspunkte und keine offenen Konflikte. Die Japaner hingegen spielten sie gezielt gegeneinander aus.
Die Besatzer versuchten mit einigem Erfolg, die Malaien zur Kollaboration zu bewegen, ließen die Chinesen brutal verfolgen und rekrutierten mit dem Spruch „Asien den Asiaten“ unter den Indern Freiwillige für ihren Krieg gegen die Briten in Burma und Indien. In diesem Sinne fiel dem indischen Nationalisten Subhas Chandra Bose (1897-1945) eine Schlüsselrolle zu. Boses (vermeintlicher) Patriotismus ließ ihn in Indien zum Helden aufsteigen, während er während des Zweiten Weltkriegs ungeniert mit Nazideutschland unter Hitler sowie mit dem japanischen Kaiserreich kollaborierte gemäß der Devise: „Der Feind meines Feindes ist mein Freund.“ Bose versprach sich von den Nazis und seitens der von ihnen aufgestellten Indischen Legion einen siegreichen Feldzug gegen die Briten. Unter deutschen Diplomaten im damaligen Berlin sowie unter indischen Diplomaten und Offizieren galt er als „Netaji” („Respektierter Führer“). Die ethnische Spaltung der Gesellschaft durch die japanischen Besatzer führte zu Konflikten, die noch Jahrzehnte nach Kriegsende gewaltsam ausgetragen wurden.
Japanische Unternehmen, allen voran die Konzerne Mitsubishi und Mitsui, konfiszierten in Malaya und Singapur den Besitz ausländischer (vor allem britischer, US-amerikanischer und niederländischer) Firmen und die Unternehmen der Chinesen. Lediglich kleine chinesische Händler und Zulieferer durften unter strenger japanischer Kontrolle weiterarbeiten. Um die Produktion anzukurbeln, führten die Japaner einen Arbeitsdienst ein. Unter je 250 Einwohnern mussten 20 im Alter von 15 bis 45 Jahren einem Labor Service Corps beitreten. (1944 hatten die Japaner 140.000 Arbeiter für Industrie, Handel und Landwirtschaft registriert.) Darüber hinaus holten sie Zehntausende Romusha (Zwangsarbeiter) von den benachbarten indonesischen Inseln hinzu.
Nicht wenige Malaien, die unter diesem und militärischem Drill unter den japanischen Besatzern zu leiden hatten, sollten ausgerechnet in der Nachkriegsgesellschaft Führungspositionen in der Politik, Gesellschaft und Wirtschafts- und Geschäftswelt des Landes einnehmen. Noch bei einer Umfrage in den 1970er Jahren bekundeten 80 Prozent solcher „ehemaligen Schüler“ ihre Bewunderung für die einstigen japanischen „Zuchtmeister“ mit den Worten: „Ohne die japanische Schulung hätte ich niemals so schnell Karriere gemacht.“ – „Ich habe gelernt, hart zu arbeiten, um etwas zu erreichen.“ – „Die Ausbildung hat mein Selbstbewusstsein und meinen Tatendrang gefördert. Ich hatte danach keine Angst mehr, Verantwortung zu übernehmen und empfand Weiße nicht mehr als überlegen. Ich war stolz, Asiate zu sein.“ (Akashi, S. 69f.) Mit ausschlaggebend war dabei die Erfahrung, dass der Nimbus (vermeintlicher) „weißer und westlicher Überlegenheit und Unbesiegbarkeit“ unter dem britischen Kolonialjoch angesichts des raschen japanischen Vormarsches und Sieges in Malaya und Singapur zerbarst.
Die Malaien stellten auch die deutliche Mehrheit der paramilitärischen Bürgerwehren (Jikeidan) und Blockwarte, mit denen die Japaner das gesamte Land überzogen. Allein in Singapur verfügten die von den Japanern eingeführten und kontrollierten Nachbarschafts-Organisationen (Tonarigumi) im September 1943 über 55 Sektionen mit 80.000 Mitgliedern. Daneben unterhielten die Besatzer eine Geheimpolizei (Tokkoka), für die einheimische Spitzel Parks und Plätze, Hotels und Geschäfte überwachten.
Cheah Boon Kheng war damals „ein Junge von fünf oder sechs Jahren“ und seine Eltern sorgten
„während der gesamten Besatzungszeit dafür, dass wir Kinder auch zum Spielen nicht nach draußen gingen. Wir mussten zu Hause bleiben und verbrachten die Abende meist im Finstern. Denn der Strom fiel ständig aus. Meine Eltern hatten Angst vor den japanischen Polizisten und den Agenten in Zivil, die sich in einem Café in der Nachbarschaft trafen. Uns Kindern war es streng verboten, mit ihnen zu reden. Auch wenn wir einmal vor die Tür mussten, etwa um bei Bombenalarm in den nächsten Luftschutzkeller zu laufen, waren wir extrem vorsichtig.“
Schon bei ihrem Einmarsch setzten die japanischen Streitkräfte malaiische Hilfstruppen ein, die der japanische Geheimdienst zuvor angeworben hatte, und denen zwei Bataillone eines Malay Regiments gegenüberstanden, das von den Briten aus einheimischen Soldaten rekrutiert worden war. Setzten indische und malaiische Organisationen und Verbände relativ verhalten und spät ein Fanal des politischen Widerstands gegen die Besatzer, so bildeten die Chinesen direkt beim Einmarsch der Besatzer die mit Abstand größte und bedeutendste militärische Kraft im antijapanischen Widerstand.
Drakonischer Kurs gegen Malayas chinesische Bevölkerung
Als die japanischen Truppen von Thailand aus in den Norden Malayas eindrangen, kämpften unter britischem Kommando auch Tausende chinesische Soldaten aus der Kolonie. Die Chinesen stellten in Malaya keine kleine Minderheit, sondern fast vierzig Prozent der Bevölkerung. Als die japanischen Besatzer die vier Nordprovinzen Malayas 1943 an Thailand als Dank für dessen gewährte „Transit“rechte abtraten, konstituierten sie mit 48 Prozent sogar die größte Bevölkerungsgruppe – vor den Malaien mit 34 und den Indern mit 18 Prozent.
Obwohl mindestens ein Drittel der Chinesen in Malaya geboren war, orientierte sich die große Mehrheit kulturell und politisch an China. In den 1930er Jahren gab es in Malaya Ableger der nationalchinesischen Partei Tschiang Kaisheks und der chinesischen Kommunisten Mao Tsetungs. Wenngleich beide Organisationen zu der Zeit ein Zweckbündnis geschmiedet und seit 1937 gemeinsam gegen die Japaner gekämpft hatten, waren sie von den Briten in Malaya verboten und konnten nur im Untergrund agieren. Die Briten hatten insbesondere die Kommunistische Partei Malayas (CPM), die zum Guerillakampf gegen die Kolonialherrschaft aufrief, hart verfolgt.
Im Dezember 1941 versuchten die Briten plötzlich, die mehrheitlich aus Chinesen bestehende CPM als Bündnispartner zu gewinnen. Nur zehn Tage nach dem japanischen Einmarsch schlossen sie eine Vereinbarung mit der Parteiführung, wonach die Briten mithalfen, die kommunistischen Guerilla-Trupps militärisch auszubilden und auszurüsten, die nach der Besetzung der malaiischen Halbinsel hinter den japanischen Linien Widerstand leisten sollten. Auch Tschiang Kaishek rief am 23. Dezember 1941 seine Anhänger in Malaya dazu auf, geschlossen an der Seite der Briten gegen die Japaner zu kämpfen. Im Gegenzug hob der britische Gouverneur in Singapur, Shenton Thomas, das Verbot der beiden Parteien und anderer chinesischer Organisationen auf.
Nach der Kapitulation der Briten am 15. Februar 1942 in Singapur hätte die 25. Japanische Armee eigentlich sofort auf die benachbarte indonesische Insel Sumatra weitermarschieren sollen. Doch ihr Oberst Masanobu Tsuji bestand darauf, zuvor eine Operation durchzuführen, die er Sook Ching nannte, was sich mit „Säuberung durch Eliminierung“ übersetzen lässt. In einem Handbuch für japanische Soldaten aus der Feder eben dieses Oberst Masanobu Tsuji hieß es (zit. nach: Zich 1980, S. 123):
„Lies dies – und wir gewinnen den Krieg! Sobald ihr in die Gebiete des Feindes kommt, wird euch bewusst werden, was die Unterdrückung durch den weißen Mann bedeutet. Imposante, prächtige Gebäude blicken von Bergeshöhen oder Hügeln auf die winzigen Hütten der Eingeborenen hinab. Finanziert wird der luxuriöse Lebensstil der Weißen mit dem Geld, das diese kleinen Minderheiten durch blutige Unterdrückung aus den Asiaten herauspressen. Infolge der Jahrhunderte langen Unterdrückung durch europäische Kolonialmächte sind die Eingeborenen unterwürfige Sklaven geworden. Unser Wunsch, aus ihnen baldmöglichst wieder Männer zu machen, dürfte zunächst auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen. (…) Wenn du nach erfolgter Landung auf den Feind triffst, so sieh in dir einen Rächer, dem es endlich gelungen ist, den Mörder seines Vaters zu stellen. Hier stößt du auf den, dessen Tod dein Herz von dem in ihm brennenden Zorn zu entlasten vermag. Erst wenn du ihn völlig vernichtet hast, wirst du wieder zur Ruhe kommen.“
Am 17. Februar 1942 erließ derselbe Oberst die Order, dass sich alle chinesischen Männer zwischen 18 und 50 Jahren innerhalb von vier Tagen an fünf festgelegten Punkten der Stadt einzufinden hätten. Zuwiderhandlungen würden hart bestraft. Bis zum 21. Februar hatte die japanische Armee an den Sammelstellen fünf große „Konzentrationslager“ eingerichtet. Dort mussten Zehntausende Gefangene bis zu sechs Tage ohne Wasser und Brot ausharren und vor Einheiten der japanischen Militärpolizei Kempeitai antreten, denen einheimische Spitzel und Informanten mit Kapuzen und Sehschlitzen zur Seite standen. Jeden, auf den sie zeigten, verschleppten die Japaner zum Verhör in Folterzellen und Gefängnisse oder mit Lastwagen an den Stadtrand, um sie zu ermorden. Der Rest durfte, versehen mit einem Kontrollstempel auf den Arm oder auf dem Hemd, wieder gehen. Bis zum 3. März 1942 hatten die Japaner jedoch allein in Singapur 70.699 Menschen inhaftiert und Radio Tokio meldete, die Kampagne „gegen anti-japanische Chinesen und andere Gegner der Achsenmächte“ im „strahlenden Süden“ (Singapur) mache gute Fortschritte.
Erzwungene Kollaboration und erwartete Kooperation
Im März 1942 verschleppten japanische Soldaten einige prominente Chinesen aus Singapur ins Hauptquartier ihrer Militärpolizei, um sie unter Folterungen und Todesdrohungen dazu zu zwingen, einer „Assoziation von Übersee-Chinesen“ beizutreten, die mit den Besatzern kollaborieren sollte. Einige Chinesen erklärten sich auch freiwillig zur Kooperation bereit, um ihre gesellschaftliche Position zu wahren. Die erste Aufgabe dieser Assoziation bestand darin, 50 Millionen Malay-Dollar von der chinesischen Bevölkerung einzutreiben. Die Japaner stellten ihnen dafür die Melde- und Steuerunterlagen zur Verfügung, die sie in den Büros der britischen Kolonialverwaltung vorgefunden hatten. Weil die Assoziation bis zum 20. Juni 1942 nur 28 Millionen Dollar zusammenbekam, musste sie die restlichen 22 Millionen als Kredit bei der japanischen Yokohama Bank aufnehmen, um die Gesamtsumme am 25. Juni dem für Malaya zuständigen japanischen Generalleutnant Tomoyuki Yamashita öffentlich überreichen zu können. Er betrachtete das Geld als „Sühne für anti-japanische Aktivitäten“ in Singapur. Weil sich die Mitglieder der Assoziation zur Zusammenarbeit mit den Japanern bereitgefunden hatten, prangerten jüngere chinesische Partisanen sie öffentlich als „Kollaborateure des Feindes“ an und verübten Anschläge auf sie.
Erbitterter Partisanenkrieg
Keine andere ethnolinguistische Gruppe im damaligen Malaya verfügte über eine dermaßen starke Untergrundarmee wie die unter Führung der CPM bereits im Januar 1942 gegründete Malaiische Antijapanische Volksarmee (MPAJA). Auf ihrem Höhepunkt zählte sie zwischen 7.000 und 8.000 aktive Kämpfer und genoss großen Rückhalt in der Bevölkerung. Von Dschungelcamps aus operierten diese auf dem Land und in Guerilla-Kommandos in den Städten. Die Partisanen verübten Anschläge auf japanische Stellungen, aber auch auf Malaien, die sich zur Zusammenarbeit mit den Besatzern bereitgefunden hatten. Auf dem Land schnitzten sie Helfershelfern der Japaner, die sie überführt, verurteilt und hingerichtet hatten, das Wort „Kollaborateur“ in die Haut und in vielen Dörfern trieben sie eine „Kriegssteuer“ ein. Dadurch entstanden Spannungen zwischen Chinesen und Malaien, die noch vor Kriegsende, im Februar 1945, in der Provinz Johore zu gewaltsam ausgetragenen Auseinandersetzungen führten, denen die japanische Besatzungsmacht tatenlos und mit Genugtuung zusah.
In Absprache mit britischen Offizieren befreite die MPAJA bei Kriegsende weite Teile Malayas. Die Partisanen übernahmen Polizeistationen, entwaffneten malaiische Kollaborateure und verurteilten einige von ihnen zum Tode. Die Briten würdigten den Beitrag der Kommunisten zur Befreiung des Landes öffentlich und Chin Peng, der zu einem ihrer Militärkommandanten und zum „Held des nationalen Befreiungskampfes“ aufgestiegen war, sollte mit der Verleihung des „Ordens des Britischen Empires“ bedacht werden.
Der 2013 im Alter von 88 Jahren verstorbene Chin Peng war gerade mal 15 Jahre alt, als er in den politischen Untergrund ging und sich der Kommunistischen Partei in Perak, Teil der CPM, anschloss. Bevor er später zum charismatischen Generalsekretär der Partei avancierte, diente Chin Peng während der japanischen Besatzung im Military High Command der MPAJA. Wegen der herausragenden Stellung und des organisatorischen Geschicks der MPAJA und CPM im antijapanischen Widerstand griff das britische Kommando des auf Ceylon (dem heutigen Sri Lanka) stationierten South-East Asia Command (SEAC) unter Admiral Lord Louis Mountbatten auch auf deren Mitglieder als Informanten und Liaison-Offiziere zurück. Mit den Briten entstand während dieser Zeit eine kurzweilige Zweckgemeinschaft auf Gegenseitigkeit in Gestalt der Force 136. Diese Spezialeinheit hatte dafür zu sorgen, dass die Kontakte zwischen Ceylon und Malaya geknüpft und die dort hinter den japanischen Stellungen mit Fallschirmen abgesetzten Informanten geschützt blieben sowie angemessener Nachschub und logistisches Gerät mit U-Booten herangeschafft wurden. Auch Chin Peng war ein wichtiges Scharnier zwischen dem SEAC und der CPM.
Erst in der Endphase des Krieges hatte Japan auch für Malaya erwogen, dem Land eine „Unabhängigkeit“ von Tokios Gnaden in Aussicht zu stellen. Militärische Rückschläge im Pazifik, andauernde und gezielte Sabotageakte seitens der MPAJA und CPM sowie bereits erkennbare Pläne einer alliierten Großoffensive hatten den japanischen Generalstab über diesen Schritt nachdenken lassen. Keineswegs aus Menschenliebe oder Fürsorge für Malaya, wie der Historiker Cheah Boon Kheng betonte:
„Als der Widerstand der hiesigen Bevölkerung gegen die von den Japanern verordnete Zwangsarbeit zu groß wurde, schafften sie Arbeiter aus Java heran. Sie kamen zu Tausenden. Ich schätze, dass allein nach Singapur 20.000 Javaner kamen. Als das Kriegsende nahte, gaben die Japaner ihnen einfach nichts mehr zu essen. Und so verhungerten Indonesier hier zu Hunderten auf der Straße.“
Hinausgeschobenes Kriegsende – 12-jähriger „Notstand“
Nach dem Krieg war die CPM nicht gewillt, die japanische Kolonialmacht erneut gegen das alte britische Kolonialjoch einzutauschen. Unterdessen hielten die Briten unbeirrt an ihrem Plan der Rückeroberung Malayas fest und wollten auch weiterhin nicht auf den für sie geo- und militärstrategisch bedeutsamen Marinestützpunkt Singapur verzichten. Militärische Konflikte waren programmiert. Es begann ein langwieriger Auszehrungskrieg, den die Briten beschönigend „state of emergency”, Phase des Notstands, nannten. Allein aus versicherungstechnischen Gründen ward der Begriff „Krieg“ tunlichst vermieden. Zwölf lange Jahre währte diese Emergency – von 1948 bis 1960. Chin Peng, der bei Kriegsende noch ausersehen war, den „Orden des Britischen Empires“ für seine Verdienste im Kampf gegen die Japaner entgegenzunehmen, war binnen weniger Monate zum meistgesuchten „Topterroristen“ geworden, für dessen Ergreifung die Briten nunmehr ein Kopfgeld von umgerechnet 250.000 Dollar ausgesetzt hatten!
Erst am 2. Dezember 1989 endete in der südthailändischen Stadt Haadyai ein Kampf, der für Chin Peng und seine Mitstreiter*innen während des Krieges begonnen hatte. Dort nämlich kam es zum Friedensschluss, der den ehemaligen Guerillakämpfern freies Geleit zusicherte. Für Furore sorgte der seitdem im thailändisch-malaysischen Grenzgebiet lebende Chin Peng erneut, als er im Herbst 2003 seine Memoiren mit dem Titel My Side of History vorlegte. Jahrzehnte nach dem Krieg und der politisch turbulenten Zeit der „emergency” beschlagnahmten malaysische Behörden 900 der insgesamt 2.000 Exemplare der Erstauflage dieses in Singapur erschienenen Buches. Selbst eine Buchhandlung in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur wurde von Mitarbeitern des Innenministeriums durchsucht, die dortigen Exemplare konfisziert und der Titel zeitweilig auf den Index gesetzt. Obgleich die Behörden diese Zensur nicht begründeten und das Buch auch nicht offiziell verboten, war ihnen offensichtlich ein Dorn im Auge, dass Chin Peng in seinen Memoiren eine Vielzahl deklassifizierter britischer Geheimdienstberichte ausbreitete und minutiös an die perfiden Taktiken im Rahmen ihrer Counterinsurgency (Aufstands- beziehungsweise Aufruhrbekämpfung) erinnerte.
Neben der landesweiten Zwangsumsiedlung von damals mindestens 600.000 „illegalen Siedlern” in sogenannte „new villages“ („Neue Dörfer“), um auf diese Weise die Nachschublinien und logistische Infrastruktur der Guerilla zu kappen, wurden deren Kämpfer nicht nur als „Banditen” gebrandmarkt, sondern als CTs, „kommunistische Terroristen”, buchstäblich zu Freiwild erklärt. Um Angst und Furcht unter der Zivilbevölkerung zu säen, stellten britische Soldaten die abgeschlagenen Köpfe und Hände von Mitgliedern der CPM öffentlich zur Schau, um angeblich die Feinde „genau zu identifizieren“. Wie zuvor die japanische Besatzungsmacht, so schreckte nach Kriegsende auch die British Military Administration for Malaya and Singapore nicht davor zurück, die Leichen von Guerillakämpfern zur „Mahnung“ an belebten und verkehrsreichen Plätzen „auszustellen“ und die Leichname von einst hochrangigen CPM-Kadern in Prozessionen durch die Dörfer zu führen. Generalleutnant Gerald Templer, der damalige britische Hochkommissar in Malaya, hatte all das in einem offiziellen Kommuniqué ausdrücklich sanktioniert.
„Kein Kompromiss mit Japan, kein Arrangement mit den Briten“
Chin Peng schrieb in seinen Memoiren über sich und das lebenslange Engagement seiner Kampfgefährt*innen (Chin Peng 2003: S. 510 f. – Übersetzung: RW):
„Ein jeder von uns hat Optionen – wir können standhaft sein oder Kompromisse eingehen, wir können sparen oder Dinge aus dem Fenster hinauswerfen, wir können jemanden konfrontieren oder einfach wegschauen, wir können vergessen oder uns erinnern. Ich für meinen Teil entschied mich, ein Freiheitskämpfer zu werden. Wer wie ich in einer ländlichen malaiischen Gemeinschaft wie in Sitiawan aufwuchs und dort täglich hautnah miterleben musste, wie verächtlich die britischen Kolonialisten auf uns herabblickten und uns behandelten, der hätte schnell die Anziehungskraft einer Kommunistischen Partei Malayas verspürt. Mein Engagement erwuchs nicht allein aus einer Serie erlittener Einschüchterungen und Demütigungen; es war vielmehr das Resultat genauester Beobachtung und Jahre intellektueller Einsicht. Wer später dann die Zeit der korrupten British Military Administration unmittelbar nach der Kapitulation Japans sowie die bittere Armut noch Jahre nach den japanischen Grausamkeiten miterlebte, wenn man dann auch noch die Inkompetenz und Ineffizienz dieser Verwaltung in den malaiischen Dörfern und Städten auf Schritt und Tritt erleiden musste, der sollte nicht anmaßend sein und behaupten, man hätte lieber einen kühlen Kopf bewahren und einen anderen Weg einschlagen sollen. Ich konnte keinerlei Kompromiss mit den Japanern schließen. Ebenso wenig hätte ich mich jemals in einem System arrangieren und für dieses arbeiten können, das einzig auf die Kontinuität des britischen Kolonialismus setzte.“
Das Resümee des Kriegsveteranen Chin Peng:
„Dieses Buch soll weder die Dinge aufbauschen noch entschuldigen. Es soll vielmehr dazu einladen, zu verstehen, was uns damals zu kämpfen bewog, was unsere Vorstellungen formte und was letztlich Konflikte schürte und ausufern ließ. Gleichzeitig soll es aber auch aufzeigen, wie Frieden erreicht werden kann.”
Gemessen an der damaligen Bevölkerungszahl entrichteten die chinesischstämmigen Widerstandskämpfer in Malaya nach China und den Philippinen den höchsten Blutzoll im Kampf gegen die japanische Besatzung. In der Retrospektive erwies sich die Emergency aus Sicht der neu-alten Kolonialmacht Britannien als erfolgreiches Modell kolonialer Konterrevolution, als eine erfolgreiche Counterinsurgency also, die der US-Soldateska knapp eineinhalb Jahrzehnte später in Vietnam, Laos und Kambodscha auf traumatische Weise versagt blieb.
Exkurs: „Ich liebe den Geruch von Kiefern“ – Fünf Jahrzehnte verbrachte die Malaysierin Feng Su Qiong alias Xiu Ning im politischen Untergrund
„Mein Bruder glaubte nicht im Geringsten daran, dass wir all die Strapazen durchhalten könnten. Er war sich sicher, dass wir als ‚Bergratten’, wie er es nannte, niemals überleben würden. Als ich das hörte, war ich fest entschlossen, mein Elternhaus zu verlassen und nie mehr dorthin zurückzukehren. Seitdem sind über 50 Jahre vergangen. Meine Mutter habe ich in all den Jahren nicht mehr gesehen”
gab Feng Su Qiong alias Xiu Ning zu Protokoll. Geboren wurde sie 1927 auf der malaysischen Insel Penang:
„So ist das Leben, du musst fröhlich und optimistisch sein, andernfalls wird nichts gut genug für dich sein und Zeit deines Lebens bleibst du zutiefst unglücklich. Nie wird mir der Geruch von Kiefern aus dem Sinn gehen; selbst im Winter durchdringt er alles.
Jugendjahre
Ich liebte es, in jungen Jahren Sport zu treiben. Nach der Schule ging es sogleich zum Spielen – Badminton, Basketball, Volleyball und Tischtennis. Nur selten ging ich von der Schule direkt nach Hause. Hausarbeiten waren nie meine Stärke. Meine Schwester war genau das Gegenteil; sie war sehr häuslich und zog es vor, Stunden mit Nähen zu verbringen.Ich war 18 oder 19 Jahre alt, als ich mein Studium an der High School in Penang begann. Während des Krieges war es üblich, viel später als sonst mit dem Schulbesuch zu beginnen. Bereits in diesem Alter war ich von revolutionären Ideen erfasst und kümmerte mich um erste Kontakte mit dem politischen Untergrund. Ein Freund aus der Nachbarschaft, der ein Klassenkamerad von mir war und einer wohlhabenden Familie entstammte, arrangierte jeden Abend ein Treffen, auf dem er uns in Marxismus unterrichtete.
Als ich das College abschloss, wurde ich Chinesisch-Lehrerin in einer kleinen Schule, die nur zwischen 30 und 40 SchülerInnen hatte. Meine jüngere Schwester wurde auch Lehrerin. Gemeinsam mussten wir in den Untergrund gehen, als Lin You Cai, der unser Verbindungsmann zur Partei (der Kommunistischen Partei Malayas, CPM – RW) war, gefangen genommen wurde. Mit ihm war auch sein Jiao Tong Yuan (Botschafter im Untergrund oder Verbindungsoffizier – RW) festgenommen worden. Beide wurden später hingerichtet. Aus Furcht, wir könnten die nächsten sein, verließen wir unser Elternhaus, und ich schloss mich später im Dschungel der Guerilla an.
Japanische Besatzungszeit
Ich war im vierten oder fünften Grundschuljahr, als die Japaner in Malaya einfielen. Penang war zu gefährlich und ein zu kleiner Ort, wo alles schnell dem Erdboden gleichgemacht würde, sobald die Japaner auch die Insel bombardierten. So zogen meine Mutter, mein jüngerer Bruder, meine jüngere Schwester, ein Neffe von mir und ich nach Bukit Kajang auf dem Festland. Wir verließen Penang mit der Fähre und hatten gerade den Hafen von Butterworth auf dem Festland erreicht, als tatsächlich die ersten Bomben fielen. Als die japanischen Teufel auch in Bukit Kajang einrückten, vergewaltigten sie selbst kleine Mädchen. Wir hatten furchtbare Angst, es war schrecklich! Zusammen mit anderen Familien versteckten wir uns in Felshöhlen.Wir hörten, dass die Japaner alle töten wollten, die sie für Widerstandskämpfer hielten. ‚Reinigungskampagnen’ nannten sie das. Scharenweise wurden Leute auf offener Straße festgenommen. Auch meinen jüngeren Bruder nahmen sie mit. Er war gerade mal neun oder zehn Jahre alt und musste zwei Tage und zwei Nächte lang im Gefängnis verbringen. Glücklicherweise konnten wir ihn gegen Kaution frei bekommen. Als er das Gefängnis verließ, sah er sehr schlecht aus und war abgemagert.
Meine ältere Schwester begann in einer Schule Japanisch zu unterrichten, in der früher Chinesisch gelehrt wurde. Sie war sehr begabt, Sprachen schnell zu erlernen. Ihr Mann arbeitete in einer japanischen Firma. Eines Tages, es war früh am Morgen, führten die Japaner wieder eine ihrer ‚Reinigungskampagnen’ durch. Jeder, der in unserem Viertel angetroffen wurde, musste auf die Straße kommen und sich in einer Linie aufstellen. Namen wurden laut aufgerufen von Personen, die verdächtigt wurden, gegen die Japaner eingestellt zu sein. Meist waren es die Namen von Männern. Dann erschienen in Schwarz gekleidete Personen mit Kapuzen, die nur einen Sehschlitz hatten, um die ‚Aufrührer und Feinde’ zu identifizieren. Diese armen Geschöpfe wurden auf der Stelle festgenommen und meistens umgebracht. Solche Festnahmen waren an der Tagesordnung. Da auch ich begonnen hatte, Japanisch zu lernen, hatten wir die Möglichkeit, den Japanern manchmal als Übersetzerinnen zu dienen. Das bewahrte uns davor, selbst festgenommen zu werden.
Ich wurde Krankenschwester, zunächst im General Hospital und später im Japanischen Marinehospital, das sich gegenüber dem General Hospital befand. Ich erinnere mich noch gut an den Direktor des Marinehospitals, weil er einen langen Schnauzbart trug. Er fragte uns, warum wir das General Hospital verlassen hätten. Wir sagten ihm, dort hätten die Schwestern meist nur Englisch gesprochen und uns herablassend behandelt. Er verstand das und akzeptierte uns sogleich. Mittlerweile waren wir imstande, fast fließend Japanisch zu sprechen.
Das japanische Krankenhauspersonal verließ die Klinik normalerweise zwischen 12 und 14 Uhr. Dann traten wir unseren Dienst an. Man übergab uns die Schlüssel, weil wir die Jüngsten waren und man uns am meisten vertraute. Die Patienten im Hospital waren ausnahmslos japanische Soldaten. Sie waren gewalttätig und Furcht einflößend. Ich habe einige Matrosen gesehen, die an schweren Geschlechtskrankheiten litten und deshalb von ihren Vorgesetzten brutal geschlagen wurden. Besonders vor der Militärpolizei hatte ich Angst. Deren Leute schauten grimmig drein und sie trugen lange, scharfe Schwerter.
Jeden Tag verließ das Personal die Klinik gegen 17 Uhr. Dann wurde es still. Eines Nachts bekam ich mit, wie ein Lastwagen vor das Krankenhaus fuhr und dort parkte. Blut sickerte aus dem Laster. Ich dachte, da würden Verwundete transportiert, um behandelt zu werden. Ich wusste nicht, ob die Menschen in diesen Lastwagen noch lebten oder bereits tot waren. Die Türen waren meistens verschlossen, erst sehr spät in der Nacht wurden sie geöffnet. Mich wunderte, dass da Wagen einfach parkten und Stunden lang nichts geschah. Wenn die Insassen Japaner gewesen wären, hätte sich doch wenigstens jemand um sie gekümmert.
Eines Nachts schlich ich mich in die Nähe des Operationsraums. Entsetzt sah ich, dass da an halbtoten Menschen herumoperiert wurde – für Experimente! Der Operationsraum war hell erleuchtet, und ich konnte das Geräusch der medizinischen Instrumente hören. Chinesische Zeitungen hatten über so etwas berichtet. Nun verstand ich, warum diese Leute auf den Lastern zurückgelassen wurden, um dort zu sterben. Es waren Chinesen, die wie Arbeiter aussahen. Ich war schockiert und wütend darüber, dass die Japaner unsere Leute zu Versuchszwecken missbrauchten! Ich verlor jegliche Freude an meinem Beruf. Wenig später kapitulierten die Japaner. Zuerst schafften sie ihre Krankenschwestern auf Lastwagen fort. Japanische Militärpolizisten liefen aufgeregt umher, schwangen ihre Schwerter und durchsuchten wahllos Leute. Die Gesichter der Polizisten waren voller Wut. Wahllos schlugen sie auf Menschen ein oder enthaupteten sie einfach mit einem Schlag.
Im Untergrund
Als die Japaner weg waren, kamen die Briten zurück. Die chinesischen Schulen öffneten wieder ihre Pforten. Und auch ich kehrte an die Fujian High School zurück, die später in Peng Hwa Girls’ High School umbenannt wurde. Wir hatten Zugang zu vielen Schriften und Büchern mit fortschrittlichem oder revolutionärem Inhalt. Bereits im ersten Jahr der Lehrerausbildung an diesem College streikte unsere Klasse drei Tage lang gegen einige Lehrer, von denen einer zurücktreten musste. In der Schule gab es nämlich mehrere Mitglieder der Guomindang, Gefolgsleute von Tschiang Kai-shek aus China, die die Aktivitäten der Schülerinnen überwachten und Leute verpfiffen, wenn sie meinten, sie seien ‚Rote’. Man hatte uns eingebläut, sich als Schüler nicht politisch zu betätigen. Doch die Lebensumstände drängten uns dazu, politisch zu handeln. Nach dem Streik war ich sofort als ‚Rote’ verschrien. Mit Gleichgesinnten musste ich untertauchen.Im Untergrund bestand meine erste Aufgabe darin, Partisanen beim Kauf von Nachschub zu helfen. Ich habe auch zahlreiche Einkäufe für Ah Yen unternommen, den stellvertretenden Generalsekretär der CPM. Ich war etwas über 20 Jahre alt, als ich mich für die Mitgliedschaft in der Partei entschloss. Es war eine Entscheidung fürs Leben. Es gab keine andere Wahl, weil die Feinde uns jagten. Ich wagte nicht, meiner Mutter zu sagen, dass ich das Haus verlassen würde. Bevor ich verschwand, verbrannte ich all meine Fotos, damit man keine Steckbriefe von mir anfertigen konnte. Wir hatten nämlich erfahren, dass solche Bilder die Fahndung nach gesuchten Personen erleichterten. Dieses Risiko wollten wir auf keinen Fall eingehen. Ich unterschrieb ein Papier, auf dem stand, dass ich nunmehr Parteimitglied sei: ‚Ich schwöre, dem Volk loyal zu dienen. Mit Herz und Hirn folge ich der Partei’. Neben dem Text waren die Porträts von Marx und Engels abgebildet.
Ich entschied mich für ein Leben in der Guerilla, weil mein Name auf den Schwarzen Listen stand und ich mich deshalb ohnehin nicht mehr frei bewegen konnte. Mit einem Boot setzte ich von Penang nach Butterworth über und fuhr von dort aus mit dem Taxi zu einem vereinbarten Treffpunkt. Ich musste einen bestimmten Laden im Grenzgebiet zwischen Malaya und Thailand suchen. Dort verbrachte ich eine Zeitlang mit einer älteren Frau, die ich ‚Mutter’ nannte, bevor mich jemand abholte und zu unserem Quartier im Dschungel führte. Zunächst musste ich Texte Korrektur lesen. Um die Verpflegung kümmerte sich ‚Mutter’, die für uns kochte. Sie hatte einen kleinen Garten angelegt, in dem sie Gemüse anpflanzte. In den ersten Tagen habe ich häufig heimlich geweint. Ich vermisste meine Mutter und meine Geschwister. An meinen Vater konnte ich mich nicht erinnern; ich war drei Jahre alt, als er starb.
Als Mitglied des 12. Regiments der Guerillaarmee bestand meine nächste Aufgabe darin, Telegramme zu versenden und zu entschlüsseln. Unsere Arbeitszeit begann zwischen 10 und 11 Uhr Abends und endete, je nachdem, wie viel zu tun war, in den frühen Morgenstunden. Ich habe das sehr gern getan. Es war ruhig, meist wehte eine kühle Brise. In den frühen sechziger Jahren wurde ich mit ein paar anderen Genossinnen nach China zum weiteren Training geschickt. Dort allerdings konnten wir nicht auf eigene Faust herumreisen, was mich sehr verärgerte. Es hieß, wir seien Geheimnisträger der Partei und dürften nicht riskieren, in die Hände von Parteifeinden zu fallen und militärische Geheimnisse preiszugeben. So verbrachten wir die meiste Zeit in Klassenräumen, um zu studieren. Als Mitte der sechziger Jahre die Kulturrevolution begann, mussten wir China verlassen und nach Malaya, das mittlerweile Malaysia hieß, zurückkehren.
1955 hatten erstmalig Friedensgespräche stattgefunden, an denen neben unserer Parteiführung eine Delegation aus Singapur sowie der spätere Premierminister Malaysias, Tunku Abdul Rahman, teilnahmen. Jedoch ergebnislos; die malaysische Seite bestand darauf, dass wir zuallererst die Waffen abgeben sollten, was wir strikt ablehnten. Damals kamen etliche Leute von weither angereist. Sie waren neugierig und wollten unbedingt unseren Parteivorsitzenden Chin Ping sehen, der bereits berühmt war, oder uns Reis und Hühner zu schenken. Erst in den achtziger Jahren begann auf Initiative der thailändischen Regierung die nächste Runde von Friedensgesprächen zwischen der CPM und der Regierung Malaysias. Am 2. Dezember 1989 endeten die Verhandlungen in Haadyai (Südthailand – RW), nachdem garantiert worden war, dass uns kein Haar gekrümmt würde.
Wenngleich die meisten ‚rebel returnees‘, wie die Presse uns Ex-Guerillakämpfer*innen nannte, die aus dem Dschungel kamen, um sich in das ‚normale‘ Leben einzufügen, Angst hatten, aus Rachsucht getötet oder in einen Hinterhalt gelockt zu werden, geschah nichts dergleichen. Das Friedensabkommen von Haadyai wurde tatsächlich eingehalten. Kontakte mit den Geschwistern habe ich nicht mehr. Viele meiner Ex-Genoss*innen leben wie auch ich jetzt im Süden Thailands. Einige haben bereits einen thailändischen Pass, andere warten noch darauf. Natürlich erhalten Leute wie ich weder von den malaysischen, noch von den thailändischen Behörden eine Rente oder anderweitige Unterstützung. Ich arbeite in Betong als ‚Nanny‘ – das heißt: ich betreue tagsüber die Kinder von Freunden, Bekannten und Ex-GenossInnen. Sie alle helfen mir, sich so über Wasser zu halten. Ich mag die Arbeit gern, die Kinder mögen mich und zum Leben reicht es allemal.
Ein großer, bitterer Verlust war der Tod meiner Mutter, die ich, nachdem ich das Elternhaus verließ, nie mehr wieder sah. Sie war sehr warmherzig, hilfsbereit und hatte viele Freunde. Meinen Vater kannte ich kaum, da er starb, als ich noch klein war. Beide stammten sie aus Kanton, genauer aus dem Ort Shun Dak oder Shun-de (in Mandarin) in der Provinz Guangzhou. Dorthin werde ich reisen und ihnen meinen letzten Respekt erweisen.“
(Quelle: Agnes Khoo promovierte in Soziologie an der University of Manchester (UK) und veröffentlichte 2004 das Buch „Life as the River Flows: Women in the Malayan Anti-Colonial Struggle. An Oral History of Women from Thailand, Malaysia and Singapore“ (Petaling Jaya, Malaysia: Strategic Information Research Development, SIRD, S. 226 ff.), dem diese Passagen freundlicherweise entnommen sind. Die von der Verfasserin autorisierte redaktionelle Bearbeitung und Übersetzung ins Deutsche besorgte Rainer Werning.)
Epilog oder Von Malaya zu Malaysia – Staatsbildung im Notstand
Am 16. Juni 1948 attackierten Einheiten der Kommunistischen Partei Malayas (CPM) Kautschukplantagen im malaiischen Hinterland und töteten einige Pflanzer. Strategisches Ziel der CPM-Führung war es, ungesicherte Kautschukplantagen und Zinnminen sowie lokale und regionale Sicherheitskräfte anzugreifen, um so die Briten zum Rückzug in die Städte zu zwingen. Im Hinterland sollten Guerillabasen in befreiten Zonen entstehen und Nachwuchs rekrutiert werden. Von dort aus sollten auch Angriffe auf größere Städte geplant und bedeutsame Kommunikationslinien unterbrochen werden. Mit Rückendeckung aus der VR China und der Sowjetunion glaubte die CPM, den politischen Druck auf Großbritannien dermaßen erhöhen zu können, dass London schließlich einlenkt, seine Truppen abzieht und Malaya unabhängig wird.
Am 31. August 1957 entstand die Föderation von Malaya als Teil des Commonwealth und umfasste neben den malaiischen Staaten auch die Siedlungen von Penang und Malakka. Wenngleich der „Notstand“ („state of emergency“) offiziell Ende Juli 1960 endete, entstand im östlich gelegenen britischen Protektorat Brunei eine nationalistische Guerilla, die Nord-Kalimantan Nationalarmee (TNKU), die eine Konföderation der Staaten auf der Insel Borneo (Sarawak, Nord-Borneo beziehungsweise Sabah und Brunei) mit dem Sultan von Brunei als Staatsoberhaupt anstrebte. Über 10.000 britische und Commonwealth-Soldaten gingen gegen die schlecht ausgerüsteten „Aufständischen” vor und nahmen Mitte April 1963 die Führungsspitze der TNKU gefangen. Unterstützt wurde die TNKU vom damaligen indonesischen Präsidenten Sukarno. Dieser verfolgte das ehrgeizige Ziel, ein großmalaiisches Reich, Maphilindo, unter Führung Indonesiens zu schaffen, das neben dem malaiischen Kernland, Sabah, Sarawak und dem Sultanat Brunei auch die bereits am 4. Juli 1946 unabhängig gewordene Republik der Philippinen umfassen sollte. Sukarno betrachtete die Gründung Malaysias als neokoloniales Konstrukt, das seine Pläne vereitelte.
Trotz wiederholter indonesischer Übergriffe entstand am 16. September 1963 die Föderation von Malaysia, die nunmehr neben Malaya auch Singapur, Sarawak und Sabah umfasste. (Singapur scherte am 9. August 1965 aus der Föderation aus und erklärte als Stadtstaat seine eigene Unabhängigkeit.) Das Verhältnis zum großen Nachbarn Indonesien blieb in den Jahren 1963 und 1964 äußerst angespannt und verbesserte sich erst ab August 1966, als der Putschgeneral Suharto, ein ausgesprochener Darling der „westlichen Wertegemeinschaft“, seinen Vorgänger Sukarno politisch kaltgestellt hatte.
Titelbild: Histlo
Quellen & Literaturhinweise
Hauptadresse: http://www.nachdenkseiten.de/
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