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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Peter Conradi ehrenwert, aber auf dem grünen Auge blind
Datum: 11. Juli 2005 um 7:32 Uhr
Rubrik: einzelne Politiker/Personen der Zeitgeschichte, Grüne, SPD, Wahlen
Verantwortlich: Albrecht Müller
Die Frankfurter Rundschau veröffentlichte am 9.7. einen Beitrag von Peter Conradi, in dem dieser ehemalige Bundestagsabgeordnete begründete, warum er seine Mitgliedschaft in der SPD ruhen lässt. Seine Begründung ist schlüssig – genauso wie seine Forderung nach einer Kurskorrektur der Politik der Bundesregierung. Nicht schlüssig ist seine Ankündigung, bei einer Bundestagswahl im Herbst 2005 die Grünen zu wählen.
Auch bei ihnen, den Grünen gebe es neoliberale Tendenzen, aber mit der Abwahl von Oswald Metzger hätten sie ein Zeichen gesetzt, meint Peter Conradi. Ich schätze Peter C. sehr; um so mehr ist mir diese Einschätzung der Grünen ein Rätsel. Die Grünen sind mindestens so sehr wie die SPD mit den neoliberalen Drahtziehern verbandelt und ihre Spitzenpersonen beten all das wieder, was wir als Kampagnenelemente der Neoliberalen kennen: dass die Lohnnebenkosten unser Schicksal seien, dass Globalisierung und demographische Veränderung völlig neu seien und strukturändernde Reformen verlangten. Alle diese Lügen werden auch von den Grünen transportiert. Die Finanzindustrie, die Versicherungswirtschaft und die Banken haben auf ihre sozialpolitischen Vorstellungen den gleichen Einfluss wie auf jene der SPD.
Hier einige Hinweise:
Peter Conradi ist auf dem grünen Auge blind. Warum, das verstehe ich bei diesem unbestechlichen Beobachter nicht. Genauso wenig verstehe ich, dass dieser kritische Geist die gängigen Parolen zum neuen Linksbündnis nachbetet. Das ist unterhalb seines Niveaus.
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