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Titel: Leserbriefe zu „Die Corona-Schock-Strategie – Klatschen für Krankenschwestern, Milliardengeschenke für Aktionäre“

Datum: 28. Mai 2020 um 10:10 Uhr
Rubrik: Ökonomie, Leserbriefe, Ungleichheit, Armut, Reichtum, Wertedebatte
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In diesem Beitrag hat sich Jens Berger gegen die Fortsetzung der Umverteilungspolitik von unten nach oben durch die Bundesregierung gewandt. Auch in der Corona-Zeit und trotz anderslautender Versprechen werden ohnehin reiche Aktionäre mit Milliarden Euro beschenkt, während die Arbeitnehmerschaft sowie kleine und mittlere Selbstständige/Unternehmen mit kleinen Beträgen auskommen müssen oder sogar leer ausgehen und lediglich ein Lob erhalten hatten. Die Binnenkonjunktur wird nicht angekurbelt. Die Kluft zwischen Arm und Reich bleibt groß. Für die eingereichten Leserbriefe bedanken wir uns. Es folgt eine Auswahl der Antworten. Zusammengestellt von Christian Reimann.

1. Leserbrief

Herr Berger

Bei der Überschrift mußte ich gleich mal laut Lachen.

[ .. Da die Bundesregierung die angeschlagene Lufthansa „retten“ muss und die Automobilhersteller sich mit ihrem dreisten Wunsch .. ]

Unter “Brüdern” war es schon immer “normal” sich die Milliarden des Steuerzahlers großzügig zu zuschieben. Das großartige “System”, das rückständige Mittelalter in der Neuzeit, zu dem gerade die Wohlhabenden, per Wahl & Co zugestimmt haben. Ich nenne das die Aasgeier und Lehnsherren unter sich. Seit wann hat der normale Arbeiter, besser Sklave für die ach so besseren  Menschen einen gesellschaftlichen Stand?

Wer als normaler, kleiner Mann, Frau Hilfe braucht, steht im Regen, bis man abgesoffen ist. Unbürokratisch heißt: Versuche dich durch den Bockmist durchzuarbeiten, in der Einbildung zu kriegen was du so beantragst. Wer Hilfe will bekommt sie auch? Wo leben wir denn? In der Grimms Märchen Welt?!

[ .. Vergessene Helden .. ]

Das ist auch die Klofrau, der Klomann. Die putzigen Rentner in ihrem kleinen Kiosk um die Ecke. Selbstverständlichkeit ist das Maß an dem sich der persönliche Verstand messen läßt. Das Zeichen der Wertschätzung gegenüber eines “Mitmenschen “. Ein Dankeschön nach dem Bezahlen an der Supermarkt Kasse ist für mich normal. Wer setzt sich schon gerne auf eine schmutzige, übel riechende Toilette? Wer füllt die Regale im Supermarkt und macht sauber? Ein kleiner Kiosk um die Ecke, hat etwas menschlich, vertrautes an sich. Man schwatzt gerne mal und tauscht sich aus. Hört sich die Sorgen oder Freuden des Gegenübers an.

[ Krankenschwester & Co. ]

Habe ich diesen “Service” nutzen müssen, gab es da meist eine “Kaffee Kasse”. Neben “Danke ” war eine kleine Spende (20 bis 50 Euro) bei mir üblich. “Trinkgelder” im entferntesten Sinne war mir immer wichtig. Ich war selbst Jahrzehnte lang ein “Dienstleister”. Da ist gar nichts “selbstverständlich”. Das ist eine bodenlose Frechheit Missachtung der Person. Wer sind wir “Praktiker” denn, nur Marionetten mit in den Hintern treten Garantie? Wir sind Menschen, keine Klobürsten, die keinerlei Anerkennung erhalten und noch für dumm verkauft werden? Die Rente zeigt ja deutlich, wo die Wertschätzung wirklich liegt. “JA TOLL DANKE FÜR NICHTS”

“Dienstleister” sollten selbst eine Lobby gründen. “Na wenn unsere Arbeit so unwichtig ist, wie wäre es wenn wir mal ein paar Wochen, Monate zu Hause bleiben?!” Meiner Meinung nach das beste Mittel, um zu zeigen, wer wirklich das Sagen hat. Oben sitzen die Theoretiker, oft gesellschaftlich in gehobenen Bereich, fürstlich für ihr Nichtstun bezahlt, aber wir Praktiker machen es und sind nichts wert? Warum ist ein Theoretiker der bloß ein Klugscheißer ist, nichts “tut”, mehr wert als ein Praktiker, der mit seinen Händen, Füßen, Beinen, Rücken “denkt” und handelt?

“Dienstleister” jammern immer nur. Finden aber nicht zusammen und tun nichts. Warum? Weil man sonst verliert was man hat? Falsch, immer weniger zu kriegen, missachtet zu werden, führt schnell dazu, gar nichts mehr zu haben. Aber mit dem Denken ist das ja so eine Sache. Umdenken und Handeln ist aber wichtiger denke heute. Oben teilt man sich Billiarden und unten bleiben nur die Cent Stücke übrig. Dienstleister wehrt euch endlich mal, sonst besteht eure Zukunft nur noch aus einer Kette um den Hals.

Es ist nicht Corona die eure Zukunft zerstört, sondern eure Passivität. Wir haben das Internet, da wird auch der kleine Mann zu einer Übereinstimmung kommen. Nur welcher Klugscheißer, die ja viel wissen und so schön schreiben können, will den Leithammel spielen? DA liegt doch ein großes Problem. Groß Schreiben und in der Praxis nichts zu Wege bringen. Nutzlose Maulhelden, die herum fantasieren haben wir schon, man nennt sie Politiker, Medien und dreckige Wissenschaftler. Jeder kann nur an der Tastatur den großen Otto machen. Toll und was weiter?!

PS:Die Nachdenkenseiten besteht aus Menschen, die sich deutlich erkennbar Mühe geben. Ein Tritt ins Fettnäpfchen, betrachte ich als wunderbar Menschlich. Niemand ist perfekt. Macht weiter denn es heißt nicht umsonst: Meinungen sind wie Ar…löcher, jeder hat eins. Mein Gott sind wir Kinder, die jedes Wort auf die Goldwaage legen müssen? Haben wir denn (ihr Haarspalter) nichts besseres zu tun?!

Mit freundlichen Grüßen
F. B.


2. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,
 
vor ca. Wochenfrist sind einige Leser über Sie ziemlich hergefallen, als Sie in einem Statement vielleicht in der einen oder anderen Facette nicht hundertprozentig den Ton getroffen haben, den sich die Stammleser der NachDenkSeiten wünschen. Mainstream-Journalisten haben es da heutzutage bedeutend einfacher. Diese sind zu hundert Prozent so frei, sich als Hofberichterstatter der Regierung gerieren zu dürfen, ohne befürchten zu müssen, verbale Prügel zu beziehen. Wenn man sich im Einheitsbrei suhlt, fühlt man sich entsprechend wohl. Interessant wäre es, dem einen oder anderen Schreiberling die Charakterfrage stellen zu können.
 
Ich habe mir seinerzeit einige Leserbriefe angesehen und dabei manchem Ihrer Kritiker die Größe gewünscht, mal zu diversen Aspekten, mit denen man nicht hundertprozentig konform geht, zu schweigen. Es ist doch völlig illusorisch, immer der gleichen Meinung sein zu können. Muss man da gleich lospoltern? Als Stammleser kennt man Sie doch und weiß um den Geist, der sich hinter Ihren Artikeln verbirgt. Rein gefühlsmäßig war ich der Ansicht, dass es dem einen oder anderen Kritiker wohl vordergründig darum ging, sein Ego befriedigen zu wollen. Auch würde ich es respektabler finden, wenn sich Kritiker namentlich offenbaren würden.
 
Ich kenne Sie nicht näher und habe somit auch keine Veranlassung, Ihnen schmeicheln zu wollen. Wohl aber lese ich immer wieder gerne ihre sozialkritischen Artikel. Stellvertretend für die breite Masse der Bevölkerung, die leider noch keinen Zugang zu den alternativen Medien, wie z. B. den NachDenkSeiten, gefunden hat und sich immer noch dazu manipulieren lässt, Parteien zu wählen, die alles Mögliche tun, nur nicht ihre Interessen zu vertreten. Eigentlich kann man Leute nur bedauern, denen nicht bewusst ist, bei wem sie ihr Kreuz auf dem Wahlzettel machen.  
 
Den im Betreff genannten Artikel von Ihnen finde ich einfach großartig. So dass ich mich spontan dazu entschlossen habe, mich nicht an das Motto zu halten: „Nicht gemeckert, ist genug gelobt.“ Ich spreche Ihnen hiermit meine Anerkennung aus. Sehr treffend, wie Sie dieses perverse politische System und insbesondere diese Regierungspolitik aufs Korn nehmen.
 
Herr Berger, machen Sie weiter so. Sie sind hier genau richtig.
 
Mit freundlichen Grüßen
Martin Reis


3. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

wieder einmal ein sehr schön bissiger und durchaus treffender Beitrag.

Es ist einfach zum heulen. Eigentlich müsste man von morgens bis abends Leserbriefe schreiben und die Mainstream-Medien fragen, für was sie überhaupt noch gut sind. Den Rest der Zeit müsste man mit demonstrieren verbringen, aber dann gehört man ja eh in die Verschwörungsecke (lang lebe die Demokratie!).

Problematisch ist das Kurzzeitgedächtnis aller sowie die Unfähigkeit der Regierenden – Ihr Artikel beschreibt es sehr treffend.

In der Corona-Hochzeit, als für die „Corona-Helden“ noch geklatscht wurde, hatte ich die Vermutung noch gegenüber meiner Frau geäußert: Wenn sich die Sache wieder beruhigt, spricht kein Mensch mehr über Kassiererinnen, LKW-Fahrer, Krankenschwestern und die vielen Anderen. Nichts wird sich ändern. Gar nichts.
Meine Frau -selbst in der Pflege tätig- (sie glaubt immer eher an das Gute) war der Ansicht, dass sich doch nun etwas ändern müsste und würde. Leider wieder nichts.

Ich finde es seit längerem wirklich bedenklich, was und tagtäglich so aufgetischt wird. Schade nur, ich weiß nicht, wie wir es noch ändern können.

Herzliche Grüße
Stefan Wolff


4. Leserbrief

Hallo Liebes Nachdenkseitenteam.

Hatten wir doch schon mal…Commerzbank, das vierfache bezahlt, was die ganze Klitsche wert war. Zufrieden mit 25% und einer Aktie. Hätten sie nicht ein Haus zum Verkauf? Wert sagen wir mal 100000€. Ich zahle Ihnen das 4-fache und wohne dann nur in der Garage. Klingt komisch, ist aber so…

Nur wird es nicht hinterfragt, weil niemand es wahrnimmt, denn unsere Presse berichtet über so etwas ja nicht. 

Willkommen in der Bananenrepublik Deutschland…
Hochachtungsvoll, Ulrich Erich


5. Leserbrief

Alle Wetter Herr Berger,

das sitzt. Leider aber nicht bei denen es sitzen sollte. Es ist zum davonlaufen aber diese Bande von der CDU/CSU surft derweil auf Rekordumfragewerten.

Von unserem Leser R.M.


6. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

Sie fragen in Ihrem Artikel: “Braucht es noch mehr, um die Charakterlosigkeit der Regierenden offenzulegen?” und kommen zum Ende Ihres Artikels zu dem Schluss: “Und die Medien? Die befinden sich im Schlaf der Gerechten und regen sich lieber über angebliche „Verschwörungstheoretiker“ auf als die unglaubliche Umverteilung von Vermögen von unten nach oben zu thematisieren.”

Um das noch weiter zu verdeutlichen gibt es eine mathematische Formel des BMI, mit der die augenblicklichen Maßnahmen u.a. auch argumentiert werden sollen, wie es in einem Strategiepapier auf Seite 13 am Ende heißt. Die Formel heißt danach 2019 = 1919 + 1929 (fragdenstaat.de/dokumente/4123-wie-wir-covid-19-unter-kontrolle-bekommen/).

Mit freundlichen Grüßen
H.D.


7. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

Ihr Artikel spricht mir aus der Seele.. besonders auch der Hinweis auf das Buch “Schockstrategie” von Naomi Klein, was bei Ihnen erfreulich oft erwähnt ist!  Das Buch hat mich seinerzeit wachgemacht, ganz ähnlich auch das Buch “Untote leben länger” von Philip Mirowski.

Keine leichte Lektüre, aber man versteht tiefer, was heute passiert, z.B. die Politik von Angst, Verunsicherung und Nicht-Wissen.

Mit freundlichem Gruß
Albert Lehr


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