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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Leserbriefe zu „Über die Auftragsarbeit der „Experten“ von der Leopoldina: Durchwachsen.“
Datum: 20. April 2020 um 9:55 Uhr
Rubrik: Gesundheitspolitik, Leserbriefe, Lobbyorganisationen und interessengebundene Wissenschaft
Verantwortlich: Redaktion
Albrecht Müllers Beitrag “Über die Auftragsarbeit der „Experten“ von der Leopoldina: Durchwachsen.” hat schnell zahlreiche Reaktionen bei unseren Lesern ausgelöst. Einige Leser weisen auf frühere Aussagen der Leopoldina hin, in denen die „Experten“ offenbar für die Reduktion der Anzahl der Krankenhäuser plädierten. Herzlichen Dank an unsere Leserschaft für die gesendeten Leserbriefe. Im Folgenden finden Sie einige der Zuschriften. Zusammengestellt von Christian Reimann.
1. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Müller,
sehr geehrtes NDS-Team
danke für die analytische Bewertung der Leopoldina Ad-Hoc-Stellungnahme. Ergänzungen:
Herzlichst und mit Dank für die bisherige Arbeit der NDS, Ihr
Alfons Kleine Möllhoff
2. Leserbrief
Liebe Nachdenkseiten,
hier noch ein Hinweis zum Wirken der Leopoldina, das nicht außer Acht gelassen werden sollte:
sueddeutsche.de/gesundheit/medizin-wissenschaftler-halten-1300-kliniken-fuer-ueberfluessig-1.3221646
Mich wundert nicht, wenn die Menschen Wissenschaft wieder zunehmend als Meinung wahrnehmen – eine fatale Entwicklung.
Weiterhin viel Erfolg
V. Kronenberg
3. Leserbrief
Wichtig erscheint mir zu dem Artikel
“Über die Auftragsarbeit der „Experten“ von der Leopoldina: Durchwachsen”
noch der Hinweis auf folgendes aus dem Jahr 2016:
leopoldina.org/presse-1/pressemitteilungen/pressemitteilung/press/2437/
Zitat: Leopoldina-Diskussionspapier empfiehlt bessere Verteilung von Ressourcen und weniger Klinikstandorte
……
Es brauche den politischen Willen, die Krankenhausstruktur grundlegend zu ändern und die rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, eine Reduktion der Zahl der Krankenhäuser, nicht nur der Betten, zu erreichen.
Sonnige Grüße
J. Oldenburg
4. Leserbrief
Lieber Herr Müller, liebes Nachdenkseiten-Team,
die Ausdrucksweise der Damen und Herren aus dem oft so genannten Elfenbeinturm der Leopoldina ist denkbar vorsichtig. Professoren sind nun einmal entweder Beamte und damit zu Gehorsam verpflichtet, oder sie sind von so genannten Drittmitteln abhängig, die aus einschlägigen Industriebereichen oder von Stiftungen stammen. Nennen wir das mal nicht Korruption. Man darf als Professor nur längst nicht alles sagen, was einem so durch den Kopf geht, außer die Meinung ist opportun. Der bekannte Fernseh-Astronom Prof. Harald Lesch führt solch kriecherischen Opportunismus vor, wenn er als fachfremder Erklär-Bär durch seine Sendungen irrlichtert und die erratische, von RKI und Charité geprägte Regierungsmeinung zu Coronaviren kundtut.
Der überfällige Rückzieher der Politik wird der Beginn eines gigantischen Skandals. Ich frage mich, wieso sich keine Partei dazu entschließen kann, ihn loszutreten? Die Grünen tun so als würden sie bei der Groko mitregieren. Tatsächlich haben die weder Ahnung noch Meinung. Bei der AfD, FDP und der Linken blickt auch keiner durch, was keinen wundert oder stört.
Ich behaupte: da werden demnächst viele Pöstchen frei. Traurig nur, dass nunmehr durch die Übersteuerung die gesamte Volkswirtschaft in Schieflage ist und sich so eine verbrannte Billion auch nicht binnen Wochen im Homeoffice wieder erwirtschaften lässt!
Bleiben Sie gesund. Ich werde mir dieser Tage, wenn ich diesen Gruß schreibe immer sicherer, dass unser Verhängnis nicht ein übler Husten namens Covid-19 sein wird.
Freundliche Grüße
Dr. Andreas Schell
5. Leserbrief
Lieber Herr Müller,
Besten Dank für den Artikel über die Leopoldina „Experten“.
Hierzu möchte ich noch an folgenden Artikel aus der Süddeutschen vom Oktober 2016 erinnern.
Hier erklärte die “Nationale Akademie der Wissenschaften” (Leopoldina) 1300 Kliniken und Deutschland für überflüssig.
Siehe Link: sueddeutsche.de/gesundheit/medizin-wissenschaftler-halten-1300-kliniken-fuer-ueberfluessig-1.3221646
Diese sogenannten „Experten“ sind nun also der Weisheit letzter Schluß für unsere Regierung.
Na dann, viel Erfolg.
Mit besten Grüßen aus Stuttgart
und bleibt weiter am Ball
Rudi Doster
6. Leserbrief
Liebes NDS Team, vorab, wie immer, meinen herzlichen Dank für Ihre Arbeit und die Berichte.
Ich habe gestern noch mit einem Bekannten telefoniert und mir ging es dabei auch darum, wie werden die (gleichgeschalteten und regierungstreuen) Medien wohl in dieser Woche berichten wenn es darum geht, daß evtl. erste Einschränkungen unserer Grundrechte gelockert werden sollen. Schliesslich sind viele Maßnahmen vorläufig bis zum 18./19. April befristetet.
Und dann tauchte am Ostermontag plötzlich in einem Newsticker der Name Leopoldina auf. Und heute Morgen dann in mehreren Artikeln der hiesigen Tageszeitung wieder. Ich habe darauf hin mir mal die HP dieses Instituts angeschaut. Zu dem “Experten” (vielen Dank, daß Sie in Ihrem Bericht den Namen in Klammern gesetzt haben) kann ich nichts sagen. Und ich war erstaunt, vorher nichts von Gutachten dieses Instituts gehört zu haben. Ist mir das wirklich entgangen, schließlich gab es schon am 21. März und 03. April Stellungnahmen zum Umgang mit Corona von dieser Expertengruppe. Und Sie schreiben in Ihrem Kommentar zu der 3ten Expertise ja auch, daß plötzlich RKI und Prof. Drosten nicht mehr gefragt zu sein scheinen. Es bleibt also spannend, ich denke da besonders an Mittwoch, wenn Merkel und die Landesfürsten tagen. Auch interessant in diesem Zusammenhang eine Umfrage, wo es um die Zustimmung zu den Einschränkungen in der Bevölkerung geht. Immerhin 44% sind für ein Verlängerung der bisherigen Einschränkungen. #WER wird da nur immer gefragt?# Frankreich hat solches ja schon umgesetzt.
Und noch etwas ist mir bei der heutigen Zeitungslektüre wieder aufgefallen, es scheint immer noch reichlich besorgte Bürger zu geben, so auch über Ostern, die meinen, jeder angeblichen Verstoss gleich melden zu müssen. Das hat auch ein Ehepaar aus NRW zu spüren bekommen, die es gewagt hatten, ihre Zweitwohnung in der Nachbargemeinde aufzusuchen. Wird ein teurer Osterausflug.
Ein andere Sache beschäftigt mich seit gestern. Durch den Newsticker von t-online bin ich auf den Fall der Rechtsanwältin Bahner aufmerksam geworden. Diese Frau hat gegen die eingeleiteten Maßnahmen geklagt, ist mit ihren Eilanträgen zwar vor Gericht gescheitert, hat es aber auch gleich mit dem Staatsschutz zu tun bekommen und ihre HP wurde vom Netz genommen. Update dazu dann heute Morgen, sie ist in der Psychiatrie gelandet. Hier der Ausschnitt aus Ken-FM dazu:
Am Ostersonntag wurde die Frau spontan von der Heidelberger Polizei aufgegriffen. „Sie wirkte verwirrt“, wie es später hieß. Man verpasste ihr, nach eigenen Aussagen, Handschellen und fuhr die Verwirrte direkt in die Psychiatrie der Heidelberger Uniklinik. Hier wird sie bis zur Stunde vorübergehend, aber vielleicht dauerhaft, beobachtet. Rechtsbeistand? Ist erst mal nicht vorgesehen. Fakt ist: Die Anhörung vor einem Richter, bezüglich ihrer Aufforderung den Artikel 8 des GG weiter zu leben, wird wohl ohne sie stattfinden. Ob die Frau jetzt wirklich durchgedreht ist, oder für durchgedreht erklärt wurde, ist aktuell nicht zu beantworten.
Das Vorgehen der Frau bzgl. der Klage gegen die Einschränkungen mag populistisch und/oder falsch sein, was aber nach meinem Verständnis nicht geht, ist der Einsatz des Staates und seiner Organe. Erinnert mich, wie viele andere auch, an den Fall Gustl Mollart.
In diesem Sinne, bleiben Sie wachsam.
Viele Grüße
Reinhard Rödenbeck
Anmerkung A.M.: Wachsam schon, aber auch skeptisch.
7. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Müller,
ich beziehe mich auf den von Ihnen erläuterten Artikel vom 14.04. zum Leopoldina-Bericht.
Es wird in einem Punkt erwähnt, dass erst der harte Sparkurs der letzten Jahre es ermöglicht, diese Felder freizusetzen die jetzt benötigt werden.
Ich bitte Sie, dieses Argument so schnell wie möglich mit Fakten zu widerlegen. Ich befürchte nämlich, dass hier eine Legende aufgebaut wird. Dagegen muss ganz schnell die Öffentlichkeit aufgeklärt werden.
Ich denke nämlich nicht, dass es so ist.
Mit freundlichen Grüßen
C. Müller
Anmerkung A. M.: Hier wird in der Tat eine Legende aufgebaut. Wir werden demnächst eine Kurzanalyse dieser Legende bringen.
8. Leserbrief
Guten Tag Herr Müller,
die ideologisch geprägte ad-hoc-Stellungnahme der Leopoldina zeigt sich auch im Abschnitt Nachhaltigkeit, wo nicht nur das Schlagwort “Green Deal” auftaucht. Dass darin die deutsche Energiewende so nebenbei beerdigt statt wiederbelebt wird, kann man nur aus einem Nebensatz herauslesen: “… die schnellstmögliche Verabschiedung und Umsetzung der nationalen Wasserstoffstrategie” bedeutet: Das “erfolgreiche” Abwürgen der Energiewende mit Solar- und vor allem der Windenergie wird zur offiziellen Politik. Denn die Wasserstoffstrategie bedeutet: Keine weitere Förderung für erneuerbare Energien, die aus regionaler Wertschöpfung entsteht und eine dezentrale, d.h. exportunabhängige Energieversorgung erlaubt. Politisch gewünscht ist hingegen:
Entwicklung, Produktion und Export von High-Tec-Produkten, die im Ausland zur Wasserstofferzeugung eingesetzt werden und über teure Pipelines den Import von Wasserstoff ermöglichen. Was wiederum nur möglich ist, wenn damit “Energiesicherheit” über eine weitere Militarisierung der Außenpolitik erfolgt, worauf z.B. kürzlich BDI-Präsident Kempf am Rande der letzten Münchner Sicherheitskonferenz nochmals eindringlich hingewiesen hat (Handelsblatt vom 14.2.2020): Da 61% der Industriearbeitsplätze vom Export abhängig seien, müsse die deutsche Exportwirtschaft durch militärische Aufrüstung geschützt werden, um damit Handelswege militärisch abzusichern.
Abgesehen davon, dass nach Meinung aller ernstzunehmender Experten die deutsche Wasserstoffstrategie nur als Traumtänzerei bezeichnet werden kann, ist dieses zusammen mit den genannten “flankierenden Maßnahmen” ein Irrsinn, der absolut nichts mit Nachhaltigkeit zu tun hat.
Herzliche Grüße
Karl-Heinz Peil
9. Leserbrief
Sehr geehrte Nachdenkende,
Aus meiner Sicht ist es nicht verwunderlich, dass jetzt vom RKI und Herrn Drosten weniger geredet wird. Sieht man sich die Einbindung der beiden bei der Leopoldina an, so weiß man auch, dass in dieselbe Kerbe geschlagen wird wie vorher.
Sehr bedenklich finde ich außerdem, dass die Gesamttendenz der Stellungnahme weiterhin darauf abzielt, Herdenimmunität zu hinauszuzögern und die ganze Sache zeitlich zu verlängern (man vergleiche die Hinweise von Herrn Wittkowski bezüglich der deutschen Strategie). Aber das ist nicht verwunderlich: man möchte ja an den Impfungen verdienen, und das braucht noch etwas. Wäre doch schade, wenn die Impfstoffe dann nicht mehr gebraucht würden, oder?
Ein Pharmalobbyist als Gesundheitsminister hat seine eigenen Ideen …
Beste Grüße
Stefan Carl em Huisken
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