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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Videohinweise am Mittwoch
Datum: 5. Februar 2020 um 16:53 Uhr
Rubrik: Videohinweise
Verantwortlich: Redaktion
Hier finden Sie in der Regel am Mittwoch und am Samstag einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. Auch für die Rubrik „Musik trifft Politik“ (erscheint in der Regel mittwochs) gibt es eine eigene Playlist (CG)
Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Beiträge einverstanden sind. Sie können uns bei der Zusammenstellung der Videohinweise unterstützen, indem Sie interessante Fundstücke an die Adresse [email protected] schicken. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Nach Trump-Ansprache: Präsidentengegnerin Pelosi zerreißt Rede-Manuskript
US-Präsident Donald Trump hat in der Rede zur Lage der Nation seine Politik gelobt. Seine Gegnerin, die Top-Demokratin Nancy Pelosi, zeigte im Anschluss, was sie von der Ansprache hielt: sie zerriss das Trump-Manuskript.
Quelle: euronews (deutsch), 04.02.2020
Anmerkung CG: Nancy Pelosi trug weiß, wie viele andere Frauen auch, in Anlehnung an die Suffragetten-Bewegung. Trump schüttelte ihr nicht die Hand, offenbar Teil einer gegenseitigen lang anhaltenden Schlammschlacht. Vor einem Jahr hatte Pelosi Trump die Rede zur Lage der Nation in ihrer Kongress-Kammer verweigert. Als Trump nach Lobeshymnen auf seine eigene Politik jedoch den anwesenden, selbsternannten venezolanischen ‘Interimspräsidenten’ Juan Guaidó begrüßte, ‘sprang’ Pelosi förmlich auf, noch vor Vizepräsident Mike Pence und applaudierte. Trump bezeichnete Guaidó als ‘den wahren und legitimen Präsidenten Venezuelas’. Er nannte ihn einen mutigen Mann, der die ‘Träume und Hoffnungen aller Venezolaner’ mit sich trage. Das hat uns das Video im Morgenmagazin nicht gezeigt. Wenn es um die ‘Regime-Change-Politik’ geht, herrscht offensichtlich große Einigkeit zwischen Republikanen und vielen Demokraten – abgesehen von Ausnahmen wie Sanders und Gabbard.
Hierzu auch die tagesschau “Rede zur Lage der Nation – Trump beschwört ‘amerikanisches Comeback’” und Albrecht Müllers Anmerkung in den Hinweisen des Tages.
Anmerkung JK: So sieht die soziale Lage in Europa aus. Die Furcht vor dem sozialen Abstieg bzw. die permanente Unsicherheit der bereits in prekären Verhältnissen lebenden Menschen ist eine lähmende und psychisch belastende Erfahrung und dann fragt sich das linksliberale Bürgertum “woher denn der Hass” und der Erfolg von AfD & Co kommen. Die Frage kann beantwortet werden, es die Durchsetzung der neoliberalen Ideologie, die nach wie vor eine der obersten Handlungsmaximen der EU ist und die eine permanente Verschlechterung der Lebensverhältnisse vieler Menschen mit sich bringt.
Krasse Aufnahmen aus Frankreich: Polizisten knüppeln auf protestierende Feuerwehrleute ein
Die Proteste in Frankreich reißen nicht ab. In Paris zogen gestern tausende Feuerwehrmänner auf die Straßen, um höhere Löhne zu fordern. Dabei kam es zu befremdlichen Gewaltszenen. Polizisten knüppelten auf Feuerwehrleute ein, gingen mit Wasserwerfern und Tränengas gegen sie vor.
Die Feuerwehrmänner fordern eine Erhöhung ihres “Risikolohns” von 19 Prozent auf 25 Prozent. Sie sind der Auffassung, dass der Personalmangel ihre Arbeit erschwert habe und außerdem die Angriffe auf sie zunehmen. Weiterhin verlangen sie Garantien für ihren Ruhestand.
Die Polizei erklärt zu den Zusammenstößen, dass auf Seiten der Protestierenden gegen Regeln verstoßen wurde, so trugen Protestteilnehmer Helme, verließen die vorgesehene Route des Demonstrationszuges und bildeten Blockaden.
Auch schossen einige der Demonstranten mit Pyrotechnik auf Polizisten, andere schleuderten Tränengasgeschosse zurück zur Polizei.
Die Proteste wurden von Gewerkschaften unterstützt. Diese hatten bereits im Sommer 2019 auch die Feuerwehr für eine Streikbewegung mobilisiert, um die Regierung dazu zu bewegen, den Forderungen der Berufsfeuerwehren entgegen zukommen.
Während es gestern in Paris zwischen Polizisten und Feuerwehrmännern knallte, traf Innenminister Christophe Castaner mit Gewerkschaftsvertretern zusammen – und fand eine Einigung. Nun erkläre sich Regierung bereit, den Risikolohn wie gefordert im kommenden Sommer auf 25% des Grundgehalts anzuheben, ebenso wird soll es weiterhin die Möglichkeit geben, gegen Zahlung zusätzlicher Beiträge in den vorzeitigen Ruhestand gehen zu können. Darüber hinaus solle “eine nationale Beobachtungsstelle für Gewalt gegen Feuerwehrleute” eingerichtet werden, um Angriffe auf Feuerwehrkräfte besser verhindern zu können.
Von Seiten der Gewerkschaften hieß es laut Berichten, dass die Feuerwehrleute ihren Streik vorerst einstellen werde. Aber die Regierung und die Umsetzung ihrer Zusagen würden weiter beobachtet und man werde sich weiterhin auch mit anderen Rettungsdiensten solidarisieren, die ebenfalls Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen erhoben haben.
Frankreich ächzt unter den Massenprotesten und Streiks. Mitarbeiter verschiedenster Berufssparten legen ihre Arbeit nieder und beteiligen sich an Protesten der Gewerkschaften. Ausgelöst wurden all diese Kämpfe durch die Ankündigung des französische Premierminister Édouard Philippe, das Lebensalter zum Renteneintritt um zwei Jahre anzuheben. Außerdem sollte das französische Rentensystem vereinheitlicht werden, wodurch viele Berufssparten um bisherige Privilegien zu fürchten begannen.
Quelle: RT Deutsch, 29.01.2020
Lesen Sie hierzu auch auf den NachDenkSeiten “Frankreich: Streiks, Proteste, Demonstrationen – ein Blick auf die andere Seite der Gewalt. Eine Dokumentation von Heiner Biewer.“.
Anmerkung CG: Das ist wirklich hervorragendes, aufklärerisches Kabarett. Besonders hervorzuheben ist der Abschnitt über wikileaks und Julian Assange, ab Minute 24, den Sie weiter unten auch separat sehen können. Nebenbei erwähnt, wikileaks hat nicht nur Dokumente über die USA publiziert, sondern auch über andere Länder wie Russland. Bleibt zu hoffen, dass diese Sendung auch auf youtube verlinkt wird, um mehr junges Publikum anzusprechen, und dass das ZDF endlich eigene youtube-Kanäle einrichtet für ‘Mann, Sieber!’ sowie für ‘Die Anstalt’.
Julian Assange – Mann, Sieber! vom 4. Februar 2020
Quelle: ZDF, verfügbar bis 04.02.2021
Zitat ‘Mann, Sieber!’ [transkribiert]: “Es geht um’s Prinzip. Was Assange jetzt droht, das könnte in Zukunft allen Journalisten und Whistleblowern drohen. […] Die Briten liefern ihn nicht aus, wenn ihm dort die Todesstrafe droht. Deshalb haben die USA das Strafmaß ‘reduziert’ auf 175 Jahre Gefängnis […] Nils Melzer, der UN-Sonderberichterstatter für Folter sagt, Assange weise Anzeichen psychologischer Folter auf. Folter hier bei uns in Europa. Aber immerhin hat der Europarat* ganz aktuell seine Mitgliedsstaaten aufgefordert, sich für eine Freilassung und Nichtauslieferung von Assange einzusetzen. Das hat gerade bei der deutschen Regierung zu drastischen Maßnahmen geführt… Echt? Nee. […] Das müssen diese ‘Werte’ sein, von denen in Festreden immer gesprochen wird. Das wirklich Verrückte ist, während Assange für die Aufklärung von Kriegsverbrechen nun in einer Zelle verrottet, bleiben diejenigen, die die Verbrechen begangen haben bisher völlig unbehelligt. […] Wenn Aufklärung strafbar wird, dann ist das der Tod für investigativen Journalismus, deshalb fordern wir von Mann, Sieber!, Freiheit für Julian Assange.”
* Anmerkung CG: Die Resolution des Europarats, genauer der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE) in Straßburg ist bei Bridges for Media Freedom zu finden.
Hierzu (un)passend von der BPK: “Regierungssprecher zu Appellen zur Freilassung von Assange: Unsere Haltung wird sich nicht ändern“.
Anmerkung unseres Lesers Holger Gebhardt: Mit Blick auf die aktuelle Buchveröffentlichung von Jens Berger über Black Rock und co. ist mir noch ein Lied von Rush eingefallen, welches sich ebenfalls diesem Thema widmet – the big money. Der Text ist hier zu finden.
Anmerkung CG: Auch wenn vom Text nicht wirklich viel zu verstehen ist, in dem Song der Melodic Hardcore Band aus Belgien geht es u.a. um Amokläufe, “High School Shootings”, um das steigende Ausmaß an Todesfällen durch Waffen im Privatbesitz und letztlich um die US-Waffengesetze und eine Gesellschaft, die Hass und Spaltung befeuert. Auch der am ersten Freitag im Juni stattfindende “National Gun Violence Awareness Day” wird in dem Song erwähnt.
Anmerkung unseres Lesers Holger Gebhardt: Ministry sind eine Band, die sich immer wieder kritisch zu den Verhältnissen in den USA äussern, u.a. in ihrem Lied “permawar”. Der Text ist in den Kommentaren zu finden.
Anmerkung: In dieser Rubrik wollen wir Ihnen Songs mit politischen und gesellschaftskritischen Texten vorstellen, die vielleicht noch nicht jeder Leser kennt. Wenn auch Sie Musiktipps für uns haben, mailen Sie uns Ihre Empfehlungen bitte an unsere Mailadresse für die Videohinweise videohinweise(at)nachdenkseiten.de mit dem Betreff: Musik.
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