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Titel: Hinweise des Tages

Datum: 2. Januar 2020 um 8:39 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
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  1. Kaum Lügen, aber die hohe Kunst der Verkürzung
  2. Es ist unsere Freiheit
  3. OPCW-Dokument ordnete die Löschung eines Berichts zum Vorfall in Duma an
  4. Tiergarten-Mord: Ein Vergleich mit Khashoggi zeigt die Verlogenheit von Politik und Medien auf
  5. Die Grünen und das Fracking-Gas
  6. Arbeitslosengeld-Ausgaben (SGB III) bis November 2019: 1,082 Milliarden Euro mehr als in den ersten elf Monaten 2018
  7. Öffentlicher Dienst: „Wir steuern auf einen Systemkollaps zu“
  8. Fachkräftemangel im Norden: Bei Pflegekräften geht noch was
  9. Das Tempolimit im Lichte der Nebelkerzen
  10. Die Strategien der Klimaskeptiker
  11. Das E-Scooter-Debakel ist ein Paradebeispiel für die oft verlogene Digital-Denke
  12. Günstige Bahntickets: Warum Bahnfahren teurer ist als Fliegen
  13. Chaos Communication Congress: Die elektronische Patientenakte ist unzureichend geschützt
  14. Spanien: Wenn das Wasser wegbleibt
  15. Das Jahr des Rebhuhns
  16. «New York Times» und CNN berichten tendenziös über die Aufstände in Hongkong: Woher rührt die Doppelmoral amerikanischer Medien?
  17. America first! Über die Rückständigkeit einer Politik der Rücksichtslosigkeit
  18. Das Letzte: Frömmelei als Staatsräson

Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.

  1. Kaum Lügen, aber die hohe Kunst der Verkürzung
    Im kommenden Frühjahr wird der Krieg in Syrien ins neunte Jahr gehen. Selbst wenn die islamistischen Gotteskrieger aus Idlib vertrieben werden, steht zu erwarten, dass einige Konfliktherde weiter schwelen oder von interessierten Mächten am Brennen gehalten werden. Die USA haben schon angekündigt, sie wollten die syrischen Erdölfelder im Nordosten «mit zusätzlichen militärischen Mitteln schützen». Die Vorstellung, jeder könne sich ein Stück Syrien einpacken, scheint also nach acht Kriegsjahren immer noch virulent.
    Die USA und ihre NATO-Verbündeten haben es seit Kriegsbeginn auf meisterhafte Weise geschafft, viele Tatsachen auf den Kopf zu stellen. Sie haben in der öffentlichen Meinung im Westen weitgehend die Wahrnehmung durchsetzen können, dass Baschar al-Assad und Russland die Hauptschuld an diesem Krieg trügen und ihn angezettelt hätten. Die führenden westlichen Medien haben in dieser Commedia dell’Arte eine fatale Rolle gespielt. Zur Erinnerung: Russland griff erst Ende 2015 auf das Hilfsersuchen der syrischen Regierung ein. Da war der Krieg bereits fünf Jahre im Gange. Aber Logik und Fakten waren unseren Leitartiklern häufig fremd. Man verbreitete mit Fleiss die These, Putin habe in Syrien einen Krieg vom Zaun gebrochen, um sich als «Player auf der Weltbühne» Geltung zu verschaffen.
    Ulrich Tilgner, langjähriger Korrespondent für das ZDF, sagte in einem Interview, in deutschen Medien werde «das Scheitern des Westens im Mittleren Osten schöngeredet». Unser Mediensystem sei ein geschlossener Kreislauf, in dem die Journalisten die Adressaten symbolischer Politik seien, wobei «die Wahrheit auf der Strecke bleibt».
    Quelle: Infosperber
  2. Es ist unsere Freiheit
    Menschenrechte Julian Assange könnte an die USA ausgeliefert werden. Geschieht das, ist nicht nur sein Leben in Gefahr
    Als würde man als Lehrer mit erhobenen Händen vor einer Klasse stehen, und an den Fingern vorzählen, dass zwei plus zwei gleich vier ist, während alle Welt beharrlich weiter behauptet, zwei und zwei sei drei oder auch fünf.“ Das antwortete mir Nils Melzer, Sonderbeauftragter der Vereinten Nationen für Folter, auf die Frage, wie es sein könne, dass im Herzen Europas ein Journalist in Isolationshaft sitzt, weil er die Wahrheit über Kriegsverbrechen enthüllt hat, und nichts passiere – kein Aufschrei der Presse, keine offenen Briefe prominenter Intellektueller oder Appelle von Politikern. Und ob er, Melzer, nicht langsam verzweifle daran.
    Quelle: der Freitag

    dazu: 36C3: Wie Assange in der Botschaft überwacht wurde
    Der ehemalige CCC-Sprecher Andy Müller-Maguhn zeigt in seinem Vortrag, wie umfassend der Wikileaks-Aktivist in der ecuadorianischen Botschaft überwacht wurde.
    Bereits unter dem ehemaligen ecuadorianischen Präsidenten Rafael Correa, der dem Australier Julian Assange politisches Asyl in der Botschaft seines Landes in London gewährt hatte, wurden Assange und seine Besucher mit Hilfe von Überwachungskameras ausspioniert. Unter seinem Nachfolger Lenin Moreno wurde die Qualität der Kameras erheblich verbessert und um eine bis dahin fehlende Aufzeichnung der Gespräche ergänzt. Auch die Kontrollen wurden erheblich verschärft: Alle Seiten der Pässe der Besucher wurden fotografiert, die IMEI-/IMSI-Nummern ihrer Mobiltelefone notiert, andere Aufnahmegeräte wurden während des Besuches konfisziert.
    Quelle: Heise Online

  3. OPCW-Dokument ordnete die Löschung eines Berichts zum Vorfall in Duma an
    Weitere geleakte Dokumente verstärken den Zweifel an der Unabhängigkeit der OPCW und am Abschlussbericht zum angeblichen Giftgasangriff in Duma
    WikiLeaks hat weitere Dokumente veröffentlicht, die die OPCW, die Organisation für das Verbot chemischer Waffen, weiter unter den verstärkten Verdacht bringen, den Abschlussbericht über den angeblichen Giftgasangriff in Douma (Duma) am 7. 4. 2018 aus politischen Interessen manipuliert zu haben, um Syrien und Russland zu beschuldigen und vielleicht die Bombardierung der Amerikaner, Briten und Franzosen auf angebliche syrische Orte des Chemiewaffenprogramms zu legitimieren. Die Bombardierung erfolgte, als gerade die OPCW-Inspektoren zur Untersuchung des Vorfalls in Syrien eingetroffen waren und außer Beschuldigungen u.a. der Weißhelme noch gar nicht klar war, ob es sich um einen Giftgasangriff handelte und falls ja, von wem er ausging.
    Quelle: Telepolis
  4. Tiergarten-Mord: Ein Vergleich mit Khashoggi zeigt die Verlogenheit von Politik und Medien auf
    Wenn man sich die Reaktionen von Politik und Medien auf den Mord an dem Journalisten Khashoggi und dem Tiergarten-Mord anschaut, wird deutlich, wie doppelzüngig und verlogen Medien und Politik in Deutschland sind. […]
    Die Bundesregierung wollte sich zuerst wochenlang gar nicht zu dem Mord äußern und hat dann später wegen dem Mord einen Exportstopp für Rüstungsgüter angekündigt, aber trotzdem werden weiterhin Waffen nach Saudi-Arabien exportiert, so als sei nichts gewesen.
    Ganz anders im Fall Changoschwili. Bei dem handelt es sich nicht um einen Journalisten oder politisch verfolgten Oppositionellen, sondern um einen islamistischen Terroristen, der hunderte Unschuldige ermordet hat. Obwohl das den deutschen Behörden bekannt war, lief er in Berlin frei herum.
    Als er dann ermordet wurde, gab es sofort Anschuldigungen gegen Russland, freilich ohne irgendwelche Belege vorzulegen. Und als dann am 4. Dezember der Generalbundesanwalt den Fall übernahm, hat die Bundesregierung sofort zwei russische Diplomaten ausgewiesen, weil Russland angeblich nicht bei der Aufklärung des Mordes kooperiert habe.
    Quelle: Anti-Spiegel
  5. Die Grünen und das Fracking-Gas
    Die Grünen sind der verlängerte Arm der USA im Deutschen Bundestag. Das zeigt sich immer wieder, jetzt auch beim Fracking-Gas. Im Interesse des Umweltschutzes sollten sie den Kauf dieses dreckigen Gases ablehnen. Aber als „Freunde der USA“ fällt ihnen immer wieder etwas ein, um den Verkauf dieses teuren Gases in Deutschland und Europa möglich zu machen.
    Jetzt ist der grünen Co-Vorsitzenden Annalena Baerbock etwas neues eingefallen. Wir haben „mit dem russischen Prestige-Projekt Nordstream 2 ein nicht unerhebliches Druckmittel in der Hand“, sagt sie, um Putin zur Räson zu bringen. Schließlich unterstützten die Russen die Bombenangriffe des syrischen Diktators Baschar al-Assad in der Region um Idlip. Dort haben sich die von den USA und ihren arabischen Freunden hochgerüsteten Dschihadisten festgesetzt.
    Auffallend ist, dass Annalena Baerbock und viele Grüne im „US-Prestige-Projekt Fracking-Gas“ kein Druckmittel gegen die Bombardements der USA in mehreren Ländern und ihren völkerrechtswidrigen Drohnenkrieg sehen. Obwohl sie sich als „Menschenrechtspartei“ stilisieren, weigern sie sich immer wieder, den Staat an den Pranger zu stellen, der mit Waffenlieferungen, Handelskriegen, verdeckten Kriegen, Drohnenkriegen und Bombenkriegen für die meisten Menschenrechts-Verletzungen verantwortlich ist und die Welt terrorisiert.
    Baerbock steht hier in der Tradition von Joschka Fischer, der wesentlichen Anteil daran hatte, dass sich Deutschland am völkerrechtswidrigen Jugoslawien-Krieg beteiligte. Mittlerweile ist er Senior Strategic Counsel der Beraterfirma von Madelaine Albright, der ehemaligen US-Außenministerin, die glaubt, dass die US-Sanktionen gegen den Irak, die zum Tod von 500.000 Kindern führten „den Preis wert“ waren. Baerbock hat es bisher nur zur Mitgliedschaft im German Marshall Fund und im Transatlantik-Beirat der US-freundlichen Heinrich-Böll-Stiftung gebracht – aber sie steht ja erst am Anfang.
    Quelle: Oskar Lafontaine via Facebook
  6. Arbeitslosengeld-Ausgaben (SGB III) bis November 2019: 1,082 Milliarden Euro mehr als in den ersten elf Monaten 2018
    Von Januar bis November 2019 wurden von der Bundesagentur für Arbeit (BA) für das beitragsfinanzierte Arbeitslosengeld bei Arbeitslosigkeit* 1,082 Milliarden Euro (8,5 Prozent) mehr ausgegeben (insgesamt nahezu 13,780 Milliarden Euro) als von Januar bis November 2018 (insgesamt über 12,697 Milliarden Euro)
    In den zwölf Monaten von Dezember 2018 bis November 2019 wurden von der BA insgesamt 14,840 Milliarden Euro für Arbeitslosengeld bei Arbeitslosigkeit* ausgegeben – nach 14,435 Milliarden Euro in 2016, 14,055 Milliarden Euro in 2017 und 13,757 Milliarden Euro in 2018. (siehe die BIAJ-Abbildung unten) Für 2020 erwartet die BA Arbeitslosengeld-Ausgaben in Höhe von 16,520 Milliarden Euro.* Der Beitragssatz (“Beitrag zur Arbeitsförderung” § 340 SGB III – umgangssprachlich: “Arbeitslosenversicherung”) wurde zum 1. Januar 2020 auf 2,4 Prozent erneut gekürzt**! (nach 6,5 Prozent von 1992 bis 2006, 4,2 Prozent in 2007, 3,3 Prozent in 2008, 2,8 Prozent in 2009 und 2010, 3,0 Prozent von 2011 bis 2018, 2,5 Prozent in 2019; 0,1 Beitragspunkte entsprechen z.Zt. über 1,1 Milliarden Euro)
    Quelle: BIAJ
  7. Öffentlicher Dienst: „Wir steuern auf einen Systemkollaps zu“
    Bei seiner Jahrestagung Anfang Januar in Köln will der Beamtenbund neue Zahlen vorlegen, die zeigen sollen, wie stark die Auszehrung bereits vorangeschritten ist. Noch werden die Schätzungen der Mitgliedsgewerkschaften ausgewertet, doch laut Silberbach verschärft sich die Lage immer weiter. Anfang 2018 wurde die Personallücke noch auf 185.000 unbesetzte Stellen im öffentlichen Dienst beziffert. Mittlerweile sollen bereits „weit über 200.000 Beschäftigte“ fehlen. Außerdem gehen in den nächsten zehn Jahren 1,25 Millionen Staatsdiener in Ruhestand. „Diese Welle rollt massiv heran. Bald brechen uns ganze Kohorten von Beschäftigten auf einmal weg“, so Silberbach. Es fehlten sprichwörtlich komplette Generationen, die nachrücken könnten.
    Quelle: Welt Online
  8. Fachkräftemangel im Norden: Bei Pflegekräften geht noch was
    Eine Hamburger Kampagne macht darauf aufmerksam, dass viele Pflegekräfte nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten – und viele zurückkommen würden.
    Wenn sie die Möglichkeit hätten, auf die Grundbedürfnisse ihrer Patient*innen einzugehen, wenn die Patient*innen und nicht das wirtschaftliche Interesse im Fokus ständen und wenn es am tatsächlichen Pflegebedarf orientierte Personalschlüssel gäbe, dann könnten sie sich vorstellen, wieder in ihrem Beruf zu arbeiten. Das schreiben Pflegekräfte auf der Internetseite der Kampagne „Ich komme wieder wenn“ vom Hamburger Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus.
    Quelle: taz
  9. Das Tempolimit im Lichte der Nebelkerzen
    Wie bei allen Interventionen, auch bei allen Präventionsmaßnahmen, wäre es gut, wenn es Studien gäbe, die mit einem klugen Design Autobahnen mit und ohne Tempolimit vergleichen. Man könnte zwar meinen, solche Studien gäbe es angesichts der Public Health-Relevanz des Themas zuhauf, aber weit gefehlt. Es gibt solche Studien praktisch nicht. Verwiesen wird immer wieder auf ein paar z.T. schon ältere Feldversuche in Brandenburg und Nordrhein-Westfalen, die eine Senkung der Unfallzahlen gezeigt haben, deren Aussagekraft aber von den Gegnern eines Tempolimits angezweifelt wird. Unstrittig ist allerdings, dass hohe Geschwindigkeit eine relevante Unfallursache ist. Dazu gibt es auch eine Reihe von internationalen Studien. Wenn also ein Tempolimit auf den Autobahnen die hohen Geschwindigkeiten kappt, müssten auch die Unfälle zurückgehen. Fachleute gehen davon aus, dass ein Viertel bis ein Drittel der Toten auf der Autobahn durch ein Tempolimit vermeidbar wären. Das wären immerhin 100 bis 140 Tote weniger jedes Jahr. Gesundheitspolitische Peanuts? Herr Spahn?
    Quelle: Scienceblogs
  10. Die Strategien der Klimaskeptiker
    Obwohl die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung von einer menschengemachten Erderwärmung ausgeht, gelingt es sogenannten Klimaskeptikern, einzelne dem widersprechende Behauptungen zu etablieren. Dieser Widerspruch hat seinen Ursprung in der Berichterstattung der Massenmedien.
    Quelle: Justice Now
  11. Das E-Scooter-Debakel ist ein Paradebeispiel für die oft verlogene Digital-Denke
    Die Elektroroller vermüllen nicht nur deutsche Innenstädte. Es lässt sich auch wunderbar ablesen, wie die Digitalwirtschaft heute tickt. […]
    Die Share-Mär von den lustigen E-Scootern ist letztlich Silicon Valley in Reinkultur: missionarischer Eifer, gepaart mit einer unangenehmen Radikalität und einer meist infantilen Geschäftsidee.
    Quelle: Handelsblatt
  12. Günstige Bahntickets: Warum Bahnfahren teurer ist als Fliegen
    Zum Jahreswechsel wird die Bahn günstiger. Das war nötig, denn der Preisunterschied zum Flugzeug wurde sogar noch größer. Die Gründe dafür sind in der Politik zu finden.
    Weihnachtszeit ist Reisezeit und für viele damit: Preisvergleichszeit. Wie komme ich am günstigsten zur Verwandtschaft? Und viele fragen sich dann: Wie kann es sein, dass das Flugzeug innerhalb Deutschlands oft billiger ist als der Zug? Wer am 13.12. für Freitag, den 20.12., buchen wollte, zahlte für einen Flug von Berlin nach Stuttgart etwa 71 Euro, mit dem ICE war unter 100 Euro nichts zu haben. Auch für Mitte Januar sah es zu diesem Zeitpunkt ähnlich aus. Das Flugzeug ist nicht nur schneller, sondern auch billiger. Diesen Preisvorteil hat die Luftfahrt in den vergangenen Jahren sogar noch ausbauen können.
    Quelle: Zeit Online
  13. Chaos Communication Congress: Die elektronische Patientenakte ist unzureichend geschützt
    Diagnosen, Therapiemaßnahmen, Impfungen und Arztbriefe: Sie alle sollen zukünftig in der elektronischen Patientenakte gespeichert werden, um den Datenaustausch in der Medizin zu erleichtern und so die Behandlung von Kranken zu verbessern. Doch der Chaos Computer Club hat nun schwere Sicherheitslücken aufgedeckt.
    Quelle: Deutschlandfunk
  14. Spanien: Wenn das Wasser wegbleibt
    Spanien droht Verwüstung, das Grundwasser geht zurück, es wird heißer. Notfallprogramme in Milliardenhöhe sollen helfen. Doch einige sehen genau darin das Problem. […]
    Die Landwirte aus der Region Castilla La Mancha im Zentrum Spaniens leiden schon jetzt unter einem Phänomen, das nach Befürchtungen der UN bald “Großteilen der Iberischen Halbinsel” droht: die Desertifikation, die Versteppung. Jahrzehntelange intensive Agrarwirtschaft hat den Boden ausgelaugt, das Wasser ist rar geworden. Dazu kommt der Klimawandel.
    Quelle: Zeit Online
  15. Das Jahr des Rebhuhns
    Sie sind lebenswichtig, aber kaum bekannt: Die „Aichi-Ziele“ sollten das Artensterben bis 2020 beenden. Bis jetzt ist das aber nicht geglückt.
    Quelle: taz

    dazu: Deutschlands desaströse Umweltbilanz: Verpasst oder verschoben
    Von Artenvielfalt bis Klimaschutz: 2020 sollen in der EU und in Deutschland viele Umweltziele erreicht werden. Aber die Aussichten sind düster.
    Quelle: taz

    Anmerkung Albrecht Müller: Wichtige Artikel.

  16. «New York Times» und CNN berichten tendenziös über die Aufstände in Hongkong: Woher rührt die Doppelmoral amerikanischer Medien?
    Die sich seit Monaten hinziehenden Proteste in Hongkong halten die Welt in Atem. Die Proteste in Chile oder Ecuador hingegen finden in den Medien kaum Erwähnung. Eine Studie untersucht die Berichte von «New York Times» und CNN über die Ereignisse – und kommt zu einem pikanten Schluss. […]
    Laut fair.org haben «New York Times» sowie CNN bis 22. November 2019 insgesamt 737 Beiträge über Hongkong, 36 über Chile, 28 über Haiti und 12 über Ecuador verfasst. Das Bild ändert sich auch nicht, wenn man die Zahlen auf jene Tage beschränkt, als es in Ecuador heftig zur Sache ging. Selbst dann dominierte bei den beiden amerikanischen Medien die Berichterstattung über Hongkong.
    Quelle: NZZ
  17. America first! Über die Rückständigkeit einer Politik der Rücksichtslosigkeit
    Staat und Gesellschaft der USA sind in vieler Hinsicht in ihrer Entwicklung hinter anderen Industrieländern zurückgeblieben. Das gilt vor allem für die Bedeutung der Religion, die Sozialpolitik, die Rechtsordnung, die Todesstrafe und den Waffenbesitz. Dazu gehört auch die Außenpolitik. Die USA sind das letzte Land der Erde, welches eine Politik des Imperialismus verfolgt.
    Diese ist möglich aufgrund eines Mangels institutioneller Kontrollen. Die Verfassung der USA erlaubt es dem Präsidenten, Militäreinsätze ohne Genehmigung des Kongresses zu entscheiden, und sorgt dafür, dass dieser die Interessen einer wohlhabenden Minderheit vertritt. Wichtige Regelungen der Verfassung sind veraltet.
    Auch die Kontrolle durch den Wähler funktioniert nicht länger, weil Regierung und Medien zusammenarbeiten, um die Bevölkerung zu täuschen und zu manipulieren. Die Ahnungslosigkeit und politische Unmündigkeit der Bürger ist Teil der Rückständigkeit des Landes. Ohne sie wäre die rücksichtslose Außen- und Sicherheitspolitik der USA kaum möglich.
    Quelle: Nomos Shop
  18. Das Letzte: Frömmelei als Staatsräson
    Mit moralisierendem Gestus klammert sich die deutsche Politik an die “Kultur der Zurückhaltung”. Doch die kollidiert mit der Verantwortung für die europäische Sicherheit. […]
    Immerhin stehen jetzt an die 3.000 deutsche Soldaten rings um die Welt, doch fein sortiert, um den Kampf zu vermeiden. Die Bundeswehr, die nach 1994, dem Totalabzug der russischen Armee, noch brutaler abgerüstet wurde als sonst wo in Europa, ist nicht kriegsfähig. Als Parlamentsarmee liegt sie zudem an einer sehr kurzen Leine.
    Quelle: Josef Joffe auf Zeit Online

    Anmerkung André Tautenhahn: Brutal ist für Joffe also nicht der Krieg, sondern die Abrüstung. Das muss man erst einmal bringen. Dabei werden weltweit mittlerweile rund 1,8 Billionen Euro pro Jahr für Kriegsgerät ausgegeben, Tendenz steigend. Und auch Deutschland ist ganz vorne dabei, hat gerade wieder seine Waffenexporte auf neue Rekordhöhen gesteigert, obwohl sich die Regierung eigentlich etwas anderes vorgenommen hatte. Eine „Kultur der Zurückhaltung“ ist auch dann nicht zu erkennen, wenn man sich den fortwährenden Umbau der Bundeswehr und die Neuausrichtung der Außenpolitik seit der Münchner Sicherheitskonferenz im Jahr 2014 vor Augen führt, auf der ein Paradigmenwechsel verkündet wurde. Deutschland ist beim neuen kalten Krieg ganz vorne mit dabei, lässt sich also aktiv (sogar als „NATO-Speerspitze“) einspannen in eine Konfrontation mit Russland.

    dazu: Deutschland auf (Führungs-)Kurs
    Bei ihren “denkwürdigen” Auftritten auf der Münchner Sicherheitskonferenz Anfang 2014 forderte der damalige Bundespräsident Joachim Gauck, flankiert von Ursula von der Leyen und Frank-Walter Steinmeier, nicht weniger als einen Paradigmenwechsel in der deutschen Außen- und Militärpolitik. Deutschland solle der “Kultur der militärischen Zurückhaltung” entsagen und sich künftig deutlich öfter (militärisch) auf der Weltbühne positionieren, so die damalige Botschaft, die seither maßgeblich die deutsche sicherheitspolitische Debatte prägt (Wir sind die Guten).
    Auch die deutsche NATO-Politik der folgenden Jahre sollte davon nicht unberührt bleiben, erste Gelegenheiten dazu ergaben sich bereits auf den NATO-Gipfeln in Wales (2014) und Warschau (2016), auf denen eine Reihe gegen Russland gerichteter Rüstungsmaßnahmen beschlossen wurden, bei denen sich Deutschland fast überall buchstäblich an vorderster Front positionierte. Die nächsten wichtigen Schritte wurden dann im Jahr 2018 eingeleitet – die NATO-Krisenreaktionsinitiative sowie die Verabschiedung des Fähigkeitsprofils der Bundeswehr. Bei beiden geht es um den Aufbau bzw. die Bereitstellung von Bundeswehr-Großverbänden für Auseinandersetzungen mit Russland, über die Ende des Jahres neue Informationen zum Stand der Umsetzung durchsickerten.
    Quelle: Telepolis


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