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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Ein Leserbrief an die Kämpfer/innen für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte
Datum: 13. November 2019 um 10:00 Uhr
Rubrik: Kampagnen/Tarnworte/Neusprech, Medienkritik
Verantwortlich: Redaktion
Nach wie vor weigern sich die meisten deutschen Medien, den Putsch in Bolivien als solchen zu bezeichnen. Die NachDenkSeiten und Telepolis hatten diese Sprachregelung bereits deutlich kritisiert. Auch die Südwest Presse (SWP) macht da keine Ausnahmen. Statt zu reflektieren, druckt sie in ihrer heutigen Ausgabe ein Hohelied des Tübinger Medienwissenschaftlers Bernhard Pörksen auf das „Medium Zeitung“ ab. Da platzte unserem Leser Heinz Greiner der Kragen und er schrieb sich seinen Frust von der Seele. Dankenswerterweise hat er den NachDenkSeiten seinen Leserbrief an die SWP zur Verfügung gestellt.
Hoch verehrte Damen und Herren,
bewunderte Kämpfer/innen für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, es ist mir ein tiefen Anliegen Ihnen zu Ihrer heutigen Ausgabe meine Anerkennung zu übermitteln.
Es ist gut, daß, was die Internetlügner über Bolivien berichten, ein Putsch – wie lächerlich – sei dort durchgeführt worden, von Ihnen richtiggestellt wird.
Das mutige und segenseiche Militär das Land vor Chaos bewahrt und die Regierungskriminellen samt Anhang endlich weggesperrt und ihre Häuser angezündet werden.
Man kann IHR Verdienst, IHRE Aufrichtigkeit nicht genügend hervorheben und darf jetzt endlich hoffen daß es gelingen wird, Bolivien wieder in die westliche Zivilisation zurückzuführen.
Schade nur, daß Sie die Gelegenheit versäumen auch für Venezuela die Freiheit zu fordern, die UNSER Partner Brasilien wieder genießen darf nach Jahren der Unterdrückung durch den Kommunisten Lula.
Dankenswerterweise haben UNSERE Regierung und UNSER Außenminister Heiko in ihrem ehrlichen, an Ihrer – UNSERER – Seite stehend, im Kampf für eine lebenswerte Zukunft auch im Gentechnik – und Lithiumsüdamerika das Richtige gesagt.
UNSERE Zivilisation wird siegen. Gekennzeichnet durch das Wichtigste im Land, UNSERE FREIE Presse, deren Mut, Aufrichtigkeit und ehrliches Bemühen ja auch Herr PROFESSOR Poersken UNSEREN Regierungen in UNSEREM SWR immer wieder gerne bestätigt.
Dankenswerterweise stellen Sie IHM eine ganze Seite und nicht nur eine kümmerliche Spalte zur Verfügung.
VENCEREMOS war schon der Schlachtruf in Südamerika, der ja nicht entwertet wird, wenn er die Seiten wechselt.
Leider wird der so überragende Eindruck getrübt, durch das meine Stimmung ungünstig beeinflussende Erwähnen und dadurch Kritisieren UNSERES Ministerpräsidenten. 10.000 Stellen, vorwiegend in der Verwaltung sind ein Zeichen, daß er langfristig plant, das Wohl des Landes, besonders beamteter grüner Wähler, bekanntlich der Stütze unseres Spitzenlandes in seinem gütigen Auge hat. Das ist des Lobes würdig! Kritik völlig fehl am Platze!
Um SEINE segensreiche Tätigkeit für das, UNSER, Land auch seinen Nachfolgern zu erhalten – sein Gott sorge dafür, daß ER uns noch lange dienen kann – sind diese neuen Stellen notwendig ( ! ). Rechnet man in Kosten, entsprechen die 20 000 Stellen sogar, was seinen Verdienst hervorhebt noch.
Auch das zeigt seine großartige Fürsorge für die nachwachsende Generation und ist zu preisen. Im Wortsinn.
Sie haben schon oft auf den Bürokratieabbau verwiesen, der in BW an vorderster Stelle steht, wie es ja auch der Ausbau der alternativen Energien, Radwege und Bahnhöfe tuen tut. Kritik ist deshalb unnötig, überflüssig und völlig fehl am Platze.
Ärgerlich auch leider, daß ein Schelm in Ihrer Redaktion UNSERE öffentlichen Gelöbnisse für altmodisch erklärt.
Ihr ja auch bewunderter (Süddeutschland kann stolz sein neben dem Kleberclaus einen solchen Chefredaktor zu besitzen) Leiter – sollte ihm mit erhobenem Finger beibringen, daß das ein einmaliger Ausrutscher sein muß.
Ich werde nachher auf dem Klo den Beitrag von Herrn PROFESSOR Poerksen mir zu Gemüte führen. In der Hoffnung auf eine gute Wirkung.
Sollte die eintreten, werde ich eventuell für meine beiden Katzen ein zusätzliches Abo bei Ihnen platzieren.
Sie werden sich allerdings anstrengen müssen:
Beim Lesen der anderen Blätter aus Ihrem Haus verziehen die sich bisher recht angewidert. Auch wenn ich UNSEREN SWR mittags schon nur kurz anschalte, preschen die in Panik sofort um die Ecke in ein anderes Zimmer.
In diesem Sinne hoffe ich auf Sie, daß Sie UNSERE Erwartungen weiterhin erfüllen, sich aufopfern für Wahrheit in der Presse und gegen das Lügeninternet sich aufopfern.
Weiter so!
Allerehrwürdigste Grüße
Ihr H. Greiner
Ps.: Sie dürfen mein Lob und meine Bewunderung selbstverständlich auch ggf. durch einen Leserbrief einem breiten Kreis Ihrer Leser zu Kenntnis bringen.
Titelbild: mpaniti/shutterstock.com
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