Hier finden Sie in der Regel am Mittwoch und am Samstag einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. Auch für die Rubrik „Musik trifft Politik“ (erscheint an jedem Mittwoch) gibt es eine eigene Playlist (CG/JB)
Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
- USA vs. Iran
- Karin Leukefeld: Syrien und der Tankerkrieg im Mittelmeer
- Sonderermittler Robert Mueller
- CN LIVE! Episode 4
- Detroit Democratic debate highlight of Tulsi Gabbard
- Arme Kindheit in Deutschland
- 18. Petersburger Dialog
- Vergewaltigt – Der lange Weg zur Gerechtigkeit | Doku | ARTE
- BPK
- Kabarett, Satire, Comedy und Co.
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Beiträge einverstanden sind. Sie können uns bei der Zusammenstellung der Videohinweise unterstützen, indem Sie interessante Fundstücke an die Adresse [email protected] schicken. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
- USA vs. Iran
- Lüders: “Die Kriegsgefahr wächst mit jedem Tag”
NDR Info – Aktuell – 22.07.2019
Der Politikwissenschaftler Michael Lüders warnt nach den neuen Zwischenfällen in der Straße von Hormus vor einer Eskalation zwischen Iran, Großbritannien und den USA.
Quelle: NDR
- Hormus-Mission: Was soll Deutschland tun?
Studiogast: Dr. Michael Lüders, Nahost-Experte
Quelle: WDR 5 Tagesgespräch, 31.07.2019
- Militärischer Einsatz am Golf – „Nicht in eine Eskalationsspirale rutschen“
SPD-Außenpolitiker Nils Schmid spricht sich gegen eine Teilnahme Deutschlands an einer militärischen Aktion am Golf aus. Deutschland müsse alles dafür tun, um nicht an der Seite der USA in einen militärischen Konflikt mit dem Iran zu geraten, sagte er im Dlf.
Nils Schmid im Gespräch mit Mario Dobovisek
Quelle: Deutschlandfunk, 31.07.2019
Anmerkung CG: Hier hört man, wie sich manche Journalisten der öffentlich-rechtlichen Medien zu Fürsprechern für militärische Einsätze machen und vernünftigere Stimmen, wie Nils Schmid (SPD), welcher klar auf Diplomatie setzt, versuchen verbal unter Druck zu setzen. Da wird Diplomatie als gescheitert bezeichnet, der SPD wird “Zögern” vorgeworfen und letztlich sogar eine kriegerische Auseinandersetzung herbeigeredet. John Bolton dürfte es freuen. Was leider auch hier verkürzt erzählt wird, ist die Tatsache, dass zuvor Großbritannien ein iranisches Handelsschiff bei Gibraltar gekapert hatte und nun, ohne das zurechtfertigen, leider mit Gegenmaßnahmen des Iran zu rechnen war. Es wird auch nicht erwähnt, dass der Iran nicht Teil der EU ist und folglich auch nicht den völkerrechtswidrigen EU-Sanktionen gegen Syrien verpflichtet ist.
- Karin Leukefeld: Syrien und der Tankerkrieg im Mittelmeer
In diesen Wochen hörte man viel von „menschenverachtenden Angriffen der syrischen und russischen Luftwaffe auf zivile Einrichtungen“ in Idlib, der letzten Provinz Nordsyriens, die noch von „Rebellen“ gehalten wird. Auch der Papst hat einen Brief an Präsident Assad geschrieben mit der Bitte, die Menschen in der Provinz Idlib zu schonen. Sabine Kebir spricht mit der Nahost-Korrespondentin Karin Leukefeld über die in den Medien nicht erläuterten Hintergründe der Schlacht um Idlib. Wie kam es dort überhaupt zu der starken Konzentration von Rebellen? Aus welchen Gruppen setzen sie sich zusammen? Welche Abkommen gibt es zwischen den kämpfenden Parteien? Welche Angebote gibt es für die Zivilbevölkerung in Idlib? Woher bekommen die Rebellen noch immer Unterstützung? Welche Lösung könnte sich für sie abzeichnen?
Angesprochen werden auch die in der ‘Deutschen Wirtschaftsnachrichten’ vom 22.07.2019 erwähnten umfangreichen personelle Veränderungen im Sicherheitsapparat Syriens. Und schließlich erläutert Karin Leukefeld die Hintergründe des von britischen Fallschirmspringern in der Straße von Gibraltar gekaperten und noch immer an der Weiterfahrt gehinderten iranischen Öltankers ‘Grace’. Sie erklärt auch, weshalb es eigentlich unwahrscheinlich ist, dass Syrien sein Zielland war.
Quelle: weltnetzTV, 31.07.2019
- Sonderermittler Robert Mueller
- Revealed: Mueller Didn’t Re-Interview Or Charge Phony Russiagate Originator
Quelle: The Jimmy Dore Show, 30.07.2019
- Mueller Caught Lying About “Exoneration” Of Trump
Quelle: The Jimmy Dore Show, 28.07.2019
- Mueller hearing is another Russiagate dud
Aaron Maté recaps Robert Mueller’s Congressional appearance, which delivered no new bombshells; more unhinged Russia-baiting; and only more doubts about the Russia investigation and the Democrats that promoted it
Quelle: The Grayzone, 25.07.2019
- CN LIVE! Episode 4
Mike Gravel discusses this week’s Democratic debates he was shut out of; plus CN Live!‘s interview with Kim Dotcom on the DNC and Podesta leaks, and who leaked them, is dissected by Bill Binney, former NSA technical director.
Join us at 2 pm EDT Friday for the fourth episode of CN Live!, featuring former U.S. Senator Mike Gravel, discussing this week’s Democratic Party debates that he was prevented from joining despite meeting the DNC requirements; and internet entrepreneur Kim Dotcom on the DNC and Podesta emails and how they got to WikiLeaks. Kim’s interview, taped earlier in New Zealand, but aired here for the first time, will be analyzed by Bill Binney, the former National Security Agency technical director. All on CN Live! with hosts Elizabeth Vos and Joe Lauria, with post-game analysis by George Szamuely. Executive Producer: Cathy Vogan. Technician: Ebon Kim. Watch it live here.
Quelle: Consortium News, 02.08.2019
- Detroit Democratic debate highlight of Tulsi Gabbard
Watch the 9 minutes that has America searching Tulsi Gabbard
Quelle: CNN, 31.07.2019
Anmerkung unseres Lesers Stefan Kreft: Hier ist eine Zusammenstellung der Redebeiträge von Tulsi Gabbard. Besonders ihre Argumente gegen Kamala Harris sind überzeugend und ‘Insidern’ schon länger bekannt. Sehr mutig, ‘to attack the real corporate frontrunner’. Überzeugend auch ihre Standpunkte zu TPP und Regime-changes and wars.
- Arme Kindheit in Deutschland
Kinderarmut liegt seit Jahren in Deutschland auf konstant hohem Niveau. Mindestens jedes fünfte Kind wächst arm auf. Dabei fließen viele Milliarden in die Unterstützung von Familien. […] Über Monate begleitete “ZDFzoom”-Autorin Stephanie Gargosch Kinder, Jugendliche und Familien, die Armut erfahren oder erfahren haben. Sie erlebte, was es für Kinder bedeutet, arm aufzuwachsen. Zu sehen, wie andere alles bekommen und für eine Puppe kein Geld da ist. “Da bin ich traurig, aber es kann ja niemand etwas dafür, dass wir kein Geld haben”, erzählt die achtjährige Rieke. Der Film spürt den Ursachen von Kinderarmut nach und zeigt, wie schwer es ist, sich aus dem Kreislauf der Armut zu befreien. Die 21-jährige Sarah etwa: Sie wuchs in Halle-Neustadt auf, wo die Kinderarmut bei schätzungsweise 70 Prozent liegt. Sarah erzählt, dass ihre arme Kindheit auch seelische Wunden hinterlassen hat, die nicht so schnell heilen. Besonders hoch ist das Armutsrisiko bei Kindern von Alleinerziehenden. Es liegt bei 60 bis 70 Prozent. Und die Zahl der Alleinerziehenden stieg in 15 Jahren um ein Viertel an. Yvonne und ihre Tochter Rieke leben in Berlin. Die Alleinerziehende spart vor allem an sich selbst. Verschärft wird ihre Situation durch die gestiegenen Mieten.
Die Politik findet bisher keine Antwort für das Problem Kinderarmut. Experten fordern eine Abwendung von dem bisherigen System. Es müsste eine Leistung für alle Kinder her, die dann nach Bedarf ausgeschöpft würde. “ZDFzoom” zeigt Kinderarmut aus der Perspektive der Kinder und belegt, dass es eine Lösung des Problems gäbe.
Quelle: ZDF-zoom, 03.07.2019
Anmerkung CG: Es heißt hier die Politik fände keine Lösung des Problems. Das Problem ist nicht vom Himmel gefallen. Zuallererst sollte man endlich die Hartz IV Politik beenden und den Mindestlohn anheben.
- 18. Petersburger Dialog
- Alexander Neu: “Die EU ist eine Konfliktpartei in der Ukraine”
Die Schuldzuweisungen gegen Russland waren beim diesjährigen Petersburger Dialog nicht ganz so laut wie die Jahre davor. Was sich als eine Art Fortschritt anhört, ist in Wirklichkeit längst überfälliges Selbstverständnis.
Alexander Neu erzählt im Gespräch mit Maria Janssen über die Ergebnisse der Tagung in der Arbeitsgruppe “Politik” darüber, was nötig ist, um das Minsker Abkommen umzusetzen und warum er die Ablehnung des russischen Angebots, die Raketensysteme zu untersuchen, falsch findet.
Quelle: RT Deutsch, 31.07.2019
Alexander Neu [transkribiert]:
“Deutschland hätte vorpreschen und sagen können: ‘Wir schicken deutsche Inspektoren nach Russland um das Waffensystem zu überprüfen’. Man hätte so das Angebot der Russen annehmen können. Das hat man nicht gemacht, man hat sich wieder in die Nato integriert, dem Wording der USA sich angeschlossen. Das halte ich für einen großen Fehler. Es geht um nichts Geringeres, als um Sicherheit in Europa, also nicht die US-Sicherheit, sondern die Sicherheit Europas. […] Russland wird jetzt wahrscheinlich Mittelstreckenraketen produzieren, die USA wahrscheinlich auch, gegebenenfalls in Europa stationieren. Damit haben wir ein sehr sehr hohes Risiko eines Nuklearkrieges. Mitteleuropa oder Europa insgesamt wäre der Ort, an dem dieser Konflikt ausgetragen werden würde. Es ist extrem kurzsichtig und nahezu unverantwortlich, wie sich die Bundesregierung an die Seite der USA stellt, und diesen Vertrag gewissermaßen in die Knie gehen lässt.”
“CO2 müssen wir einsparen […] und Gas ist im Vergleich zu Öl oder Kohle relativ CO2-arm, und wir brauchen das als eine Brückentechnologie, bis wir komplett auf alternative Energien in hoffentlich 20 bis 30 Jahren umsatteln können.”
“Wir Linke fordern auf jeden Fall Nord Stream 2, und wenn es eine Abhängigkeit gibt, ist es eine zweiseitige Abhängigkeit. Russland will exportieren und Geld verdienen, Deutschland und Europa braucht das Gas, insofern ist es eine gegenseitige Abhängigkeit.”
- Horst Teltschik über Politiker: “Wie Kinder im Sandkasten”
Nach langjährigem Mitwirken in der deutschen Sicherheitspolitik sieht der heute 79-jährige freiberufliche Sicherheitsberater Horst Teltschik den Dialog zwischen Deutschland und Russland als wichtig an.
Die neuen globalen Player wie China und deren Partnerschaft mit Russland dagegen sieht er, wie auch die meisten Deutschen, eher kritisch. Wie er den diesjährigen Petersburger Dialog wertet, erzählte er Maria Janssen in einem Gespräch.
Quelle: RT Deutsch, 31.07.2019
- Vergewaltigt – Der lange Weg zur Gerechtigkeit | Doku | ARTE
Jedes Jahr gibt es in Frankreich 250.000 Vergewaltigungen oder versuchte Vergewaltigungen. 16.000 davon werden angezeigt, ein Zehntel davon nach durchschnittlich vier Jahren vor Gericht gebracht. Marie, Manon, Michèle und Muriel haben Anzeige erstattet. Die Dokumentation zeigt den langen, schmerzlichen Weg der Opfer und wie sie das ihnen Widerfahrene immer wieder erzählen müssen.
In Frankreich allein kommt es jedes Jahr zu 250.000 Vergewaltigungen oder versuchten Vergewaltigungen. Nur 1.600 Opfer schaffen es, ihren Fall vor ein Geschworenengericht zu bringen. „Vergewaltigt! – Der lange Weg zur Gerechtigkeit“ begleitet vier betroffene Frauen in unterschiedlichen Verfahrensetappen auf ihrem schmerzlichen Weg. Die 20-jährige Marie hat den Freund ihrer Tante wegen Vergewaltigung angezeigt. Manon ist 27 und erinnert sich an die drei ersten Gläser in einer Pariser Bar, danach an nichts mehr. Michèle, 56 Jahre, wurde von zwei Männern, die sie im Auto mitgenommen hatte, geschlagen und vergewaltigt. Für Muriel, 42 Jahre, endete ein feuchtfröhlicher Abend in der Katastrophe, als ein „fürsorglicher Freund“ sie nach Hause begleitete. Sie steht kurz vor dem Prozess. Um eine Tat als Verbrechen vor ein Geschworenengericht bringen zu können, sind die Konstanz der Aussagen und die Beweislage, vor allem aber die Umstände der Vergewaltigung ausschlaggebend. Die größten Aussichten auf Erfolg vor Gericht haben jene Fälle, bei denen verübte Gewalt etwa durch blaue Flecken oder blutige Wunden augenscheinlich sichtbar wird. Dies trifft jedoch gerade einmal in zehn Prozent der Fälle zu; 90 Prozent der Vergewaltigungen werden ohne Einsatz massiver Gewalt verübt. Von der Strafanzeige bis zum Urteil gewährt die Dokumentation an der Seite der vier Betroffenen Einblicke in zahlreiche Einrichtungen, die eine Rolle bei der juristischen Bearbeitung von Vergewaltigungen spielen. Der Zuschauer wird von innen heraus Zeuge dieses Hindernislaufs und bekommt vor Augen geführt, welche Rolle Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Opfer und kollektive Vorurteile in Vergewaltigungsfällen spielen.
Dokumentation von Laetitia Ohnona (F 2018, 51 Min)
Quelle: arte, 31.07.2019
Zuschauer-Kommentare bei ARTEde: “Dieser Justizmarathon ist ein Schlag ins Gesicht für jede vergewaltigte Frau.” / “50 Shades of Grey Poster und Fetisch-Stiefel an der Wand… Was denkt der Polizist sich, wie das auf eine gerade vergewaltigte Frau wirkt?” / “Wieso zum Teufel führt die Befragung ein Mann durch? Haben die keine Frauen?”
- BPK
- Wieso schweigt Bundesregierung zu 600 ermordeten sozialen Aktivsten im NATO-Partnerland Kolumbien?
Kolumbien gilt als präferiertes Partnerland Deutschlands und ist das einzige Land Lateinamerikas mit dem Status “globaler NATO-Partner”. Gleichzeitig ist die Menschenrechtsbilanz des Landes fatal: Allein in den letzten drei Jahren wurden mehr als 600 soziale Aktivisten ermordet.
Vom 26. bis 28. Juli haben Vertreter des UN-Sicherheitsrats, darunter auch deutsche Diplomaten, Kolumbien besucht. Die UN-Diplomaten wollten die Fortschritte bei der Umsetzung des Friedensvertrags zwischen der einstigen marxistischen FARC-Guerilla und der kolumbianischen Regierung überprüfen. Nach Angaben des kolumbianischen Friedensforschungsinstituts Indepaz wurden allerdings seit Unterzeichnung des Friedensvertrags im Jahr 2016 über 600 soziale Aktivisten und 140 ehemalige FARC-Guerilleros ermordet.
RT Deutsch-Redakteur Florian Warweg wollte auf der Bundespressekonferenz vom Auswärtigen Amt erfahren, wie Deutschland die aktuellen Entwicklungen des Friedensprozesses in Kolumbien bewertet und weshalb die enorme Anzahl von 600 ermordeten sozialen Aktivisten innerhalb der letzten drei Jahre bisher keine Reaktion des Auswärtigen Amtes ausgelöst hat, ganz im Gegensatz zum Agieren Berlins im Falle anderer lateinamerikanischer Länder, wie etwa gegenüber Venezuela.
Die in dieser BPK angesprochene Nachreichung aus dem Auswärtigen Amt erreichte RT am 29. Juli:
Unter 2. heißt es darin aus dem Auswärtigen Amt (AA):
“Die Bundesregierung verfolgt mit ihren europäischen Partnern die Sicherheitslage in Kolumbien sehr genau und mahnt gegenüber der kolumbianischen Regierung immer wieder bessere Schutzmaßnahmen für besonders gefährdete Personen sowie eine konsequente strafrechtliche Verfolgung von Straftaten an.
Die deutsche Botschaft in Bogota hat Angriffe auf Aktivistinnen und Aktivisten in der Vergangenheit auch öffentlich verurteilt, etwa in einem Tweet vom 6.5.19 unmittelbar im Anschluss an die Reise von Außenminister Maas.
Das AA bezieht sich auf einen Tweet des deutschen Botschafters in Bogota, Peter Ptassek, in welchem dieser ein Attentat auf die afro-kolumbianische Umweltaktivistin Francia Márquez am 4. Mai 2019 verurteilt. Márquez überlebte das Attentat unverletzt.
Quelle: RT Deutsch, 31.07.2019
- Regierungssprecher zu Ende von INF-Vertrag: Der Russe ist schuld, der Russe ist schuld, der Russe…
Am 2. August endet der INF-Vertrag, den die USA im Februar 2019 einseitig aufgekündigt haben. Der Vertrag sah ein Verbot von landgestützten atomaren Kurz- und Mittelstreckenraketen vor. Angesprochen auf das Auslaufen des Vertrages kannten die Regierungssprecher nur einen Schuldigen.
Der INF-Vertrag war am 1. Februar 2019 durch die USA mit der vertraglich vorgesehenen Sechs-Monatsfrist aufgekündigt worden. Zuvor hatten die USA und die NATO der Russischen Föderation eine angebliche Verletzung des Abkommens durch neue landgestützte Marschflugkörper vorgeworfen.
Russland hatte diese Vorwürfe bestritten und die NATO zu einer Vorort-Inspektion des fraglichen Waffensystems eingeladen. Doch dieses Angebot wurde von der NATO abgelehnt. In der aktuellen Bundespressekonferenz war von der einseitigen Aufkündigung durch die USA allerdings keine Rede. Stattdessen sprach der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Christofer Burger, ausschließlich davon, dass Russland zur Vertragstreue zurückkehren müsse, dass Moskau keine Anstrengungen unternehme, um diesen Vertrag zu retten und dass es diesbezüglich keine glaubwürdigen Angebote von russischer Seite gebe.
Die Antworten des Auswärtigen Amtes auf die Nachfrage von RT Deutsch-Redakteur Florian Warweg, wieso die NATO und Deutschland die mehrmaligen Angebote Moskaus, eine Inspektion der fraglichen Waffensysteme vor Ort in Russland durchzuführen immer wieder abgelehnt haben, sind entlarvendes Zeugnis einer gravierenden Einseitigkeit der bundesdeutschen Diplomatie.
Quelle: RT Deutsch, 30.07.2019
- Kabarett, Satire, Comedy und Co.